Archiv für den Autor: Frank Schäfer

Bedotia geayi

1. Oktober 2021

Dies ist der einzige nahezu immer verfügbare Aquarienfisch, der von der großen, zeitgeschichtlich alten Insel Madagaskar kommt. Alle anderen Süßwasserfische dieser Insel, die leider häufig aufgrund von massiven Umweltveränderungen vom Aussterben bedroht sind, sind nur für Spezialisten geeignet. 

Der schöne Rotschwanz-Ährenfisch (Bedotia geayi) wird 10-12 cm lang und rund 10 Jahre alt, in der Natur bleibt er allerdings immer kleiner und derartig alt wird wohl auch kein freilebendes Exemplar. Obwohl die Ährenfische nur weitläufig mit den australischen Regenbogenfischen verwandt sind, gleichen sie ihnen bezüglich des Verhaltens sehr. Männchen und Weibchen unterscheiden sich bezüglich der Färbung der Flossen. Die sexuelle Reife setzt bereits in einem Alter von weniger als einem Jahr ein, dann sind die Tiere gewöhnlich 4-6 cm lang. Die für diesen Post fotografierten Tiere sind solche jungen, gerade geschlechtsreifen Exemplare.

Bei sehr großen Exemplaren muss man etwas aufpassen, sie haben ein relativ großes Maul, in dem durchaus ein halbwüchsiger Guppy verschwinden kann. Man sollte also nur Fische mit ihnen vergesellschaften, die mindestens halb so groß wie die Rotschwanz-Ährenfische sind, um auf der sicheren Seite zu sein.

Bezüglich der chemischen Wasserzusammensetzung und es Futters sind die Tiere völlig anspruchslos, jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser und jedes handelsübliche Zierfischfutter erfüllen ihre Ansprüche. In der Natur sind es Waldbewohner, die oft sehr weiches und saures Wasser besiedeln.

Lange Zeit stand B. madagascariensis in der Synonymie von B. geayi, weshalb letzterer Name im Hobby weit verbreitet ist (diese Tiere wurden immerhin 1953 erstmals nach Frankreich eingeführt und sind seither nie wieder aus der Aquaristik verschwunden). Der für Aquarianer am leichtesten zu erkennende Unterschied zwischen B. madagascariensis und B. geayi (deren Verbreitungsgebiete mehrere hundert Kilometer voneinander getrennt sind) ist die Schwanzflossenzeichnung. Bei B. madagascariensis haben beide Geschlechter in der Schwanzflosse ein durchgehendes, schwarzes Band (deutlich vor dem Rand der Schwanzflosse – der Fachausdruck dazu lautet „submarginal“ – und der beim Männchen roten Zone), das bei B. geayi fehlt. Außerdem haben die Männchen von B. geayi eine roten Kinnfleck, die von B. madagascariensis nicht.

Die ersten für die Aquaristik importierten Tiere waren tatsächlich B. madagascariensis, der „echte“ B. geayi wurde erst viel später eingeführt. Heutzutage sind beide Arten im Hobby verfügbar (wir fügen hier zum Vergleich ein Bild von B. madagascariensis ein) und werden im Handel gewöhnlich nicht unterschieden. Das ist im Grunde auch egal, nur wenn man züchten möchte, muss man aufpassen, dass man nicht versehentlich unnötige Hybriden erzeugt. Da beide Bedotia-Arten in der Natur als bedroht eingestuft werden müssen, ist es wichtig, die Aquarienpopulationen rein zu erhalten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 373313 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: FRank Schäfer

Myloplus (früher: Myleus) „Lamax III“

30. September 2021

Scheibensalmler sind herrliche Fische. Sie werden allerdings recht groß und die meisten Arten fressen Pflanzen, weshalb sie sich hauptsächlich für Schauaquarien und Spezialisten eignen, weniger für das klassische Gesellschaftsaquarium. Darum lässt sich der Bedarf in der Regel gut mit Wildfängen decken. Jedoch haben sich vor einiger Zeit Züchtereien in Asien der Art Myloplus schomburgkii (früher wurde die Art in die Gattung Myleus gestellt) angenommen, um von den unregelmäßigen Lieferungen aus Südamerika unabhängig zu sein.

Myloplus schomburgkii ist im mittleren und unteren Amazonasgebiet, im Rio Nanay sowie im oberen Orinoko weit verbreitet und häufig. Die Art erreicht eine Maximalllänge von etwa 45 cm und wird als Speisefisch genutzt. Jugendliche Tiere zeigen auf silbrigem Grund eine sichelförmige Binde, die je nach Herkunft unterschiedlich breit ausgeprägt ist, weshalb man durchaus davon ausgehen kann, dass zukünftige Studien zeigen werden, dass es sich dabei um mehrere, eng verwandte Arten handelt. Die Afterflosse ist rot gefärbt.

Wie und wann die Zuchtform „Lamax III“ erstmals auftauchte ist nicht dokumentiert, wir zeigten wohl die ersten Bilder in der westlichen Presse, das war 2012. Es scheint sich um eine sehr seltene, züchterisch nur schwer zu manifestierende Form zu handeln, denn auf dem Weltmarkt wurden 2012 nur 30 Tiere angeboten, von denen 20 zu Aquarium Glaser kamen. Man kann wohl ohne Übertreibung sagen, dass es sich damals bei Myloplus „Lamax III“ um einen der seltensten Fische der Welt handelte. Inzwischen hat sich das aber etwas relativiert und man bekommt die Form von mehreren asiatischen Züchtereien zu moderateren (aber immer noch hohen) Preisen angeboten.

Es ist zwar ein wenig spekulativ, Lamax III der Art Myloplus schomburgkii zuzuordnen, doch scheint die These glaubhaft, da die Züchterei, aus der die Fische ursprüngölich stammen, „normale“ M. schomburgkii als „Lamax I“ und die natürlich vorkommende Variante oder Art mit der breiten Mittelbinde aus dem Alto Solimoes als „Lamax II“ anbot. So liegt der Gedanke nahe, dass es sich bei „Lamax III“ um eine Mutation handelt, die bei der Zucht der vorgenannten zwei Formen auftauchte. Um eine Kreuzung handelt es sich hingegen höchstwahrscheinlich nicht, denn alle 20 „Lamax III“ aus dem Import von 2012 und auch die jetzt (2021) importierten Tiere sehen identisch aus. Zudem gäbe es im Fall eines Hybriden sicher mehr Exemplare, da solch große Scheibensalmler wie M. schomburgkii mehrere zehntausend Eier auf einmal laichen. Die Lamax III werden international auch als „Blackberry“ (= Brombeere) bezeichnet.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 270904 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Guppy Japan Blue und Japan Red

24. September 2021

Vom Guppy gibt es eine ganze Reihe von Schwanzflossenformen, die von den Guppyzüchtern auch standardisiert wurden. In der Regel findet man diese Züchtungen aber nur bei privaten Züchtern. Im Zoofachhandel dominieren die Triangelguppys derartig, so dass bei Aquarianern, die sich nicht speziell über Guppys informieren, der Eindruck entstehen könnte, dies seien die „normalen Guppys“. In letzter Zeit zeigt sich jedoch eine Abkehr von diesem Trend.

Doppelschwertguppys sind eine alte Zuchtform. Schon bei vielen Wild­guppys kann man angedeutet Unten- oder Oben­schwerter – also einen spitzen Auszug entweder des oberen wie auch des unteren Schwanzflossenrandes – erkennen. Durch entsprechende Zuchtauslese lässt sich das Doppelschwert entwickeln. Erste Berichte über Doppelschwerter stammen aus dem Jahr 1928, bereits einige Jahre früher erscheinen Tiere mit deutlichen Anlagen zum Doppelschwert auf Abbildungen. Hingegen sind die heute so dominierenden Triangelguppys erst in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren entstanden.

Interessanterweise war allerdings das Doppelschwert ein direkter Vorgänger der Fächerschwänze, aus denen wiederum die modernen Triangelguppys erzüchtet wur­den. Der Fächerschwanz – das lässt sich durch Kreuzungsexperimente zeigen – ist sozusagen ein Doppelschwert, bei dem der Zwischenraum der Schwerter mit Flossen­material gefüllt ist. Die Schwanzflossen­form „Fächerschwanz“ kommt durch die Kombination eines bestimmten Farbgens mit dem Gen für Doppelschwerter zustande.

Zu den im Handel beliebtesten Doppelschwertguppys gehört der schöne „Japan Blue“. Der Name bezeichnet zwar eigentlich die Färbung und könnte auch auf anderen Flossenformen gezüchtet werden, aber das tun gewöhnlich nur spezialisierte Guppyzüchter. Angeblich heißt der Japan Blue so, weil die Farbe erstmals bei verwilderten freilebenden Guppys in Japan aufgetreten sein soll. Die Farbe wird vom Männchen vererbt (sie ist an das Y-Chromosom gebunden).

Recht neu ist der Japan Red, der eigentlich korrekt Japan Blue Red heißen müsste, denn er weist den typischen Japan Blue Deck-Glanz auf, allerdings auf roter und goldener Grundfärbung. Auch der Japan Red wird als Doppelschwert gezüchtet.

Für unsere Kunden: Japan Blue hat Code 419043, Japan Red Code 419047 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus signum

24. September 2021

Diese Wildschwertträger-Art wird nur extrem selten im Handel angeboten. Sie erinnert auf den ersten Blick an den gewöhnlichen X. hellerii, ist aber erheblich schlanker gebaut. Das namensgebende Mal (lateinisch signum = Zeichen) ist besonders beim Weibchen immer gut in der Schwanzflossenbasis zu sehen, beim Männchen wird es von der Schwert-Einrahmung weitgehend überdeckt.

Xiphophorus signum ist, wie die meisten Wildarten der Lebendgebärenden, recht anspruchsvoll und verlangt sehr sauberes, keimarmes Wasser und eine abwechslungsreiche Ernährung. Unsere Tiere sind heimische Nachzuchten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 476655 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Colomesus asellus

22. September 2021

Die südamerikanischen Kugelfische Colomesus asellus sind ideal für die Aquarienpflege geeignet. Sie bleiben klein (gewöhnlich um 6-8 cm, allerhöchstens um 12 cm, andere Größenangaben beruhen auf Verwechslungen), sind reine Süßwasserbewohner, fressen sehr gerne kleine Schnecken und sind absolut friedlich, sowohl gegen Artgenossen wie auch gegen andere Fischarten. Sie haben lediglich eine Eigenschaft, die negativ zu Buche schlägt: sie sind unglaublich bewegungslustig und sausen ununterbrochen durch das Aquarium. Mit Ruhe liebenden Fischarten darf man sie keinesfalls vergesellschaften und auch nervöse Aquarianer sollten die Finger von ihnen lassen.

Aufpassen muss man während der Eingewöhnung: Colomesus sind sehr empfänglich für Piscinoodinum und Ichthyophthirius (Samt- und Pünktchenkrankheit). Die Krankheiten lassen sich gut mit handelsüblichen Medikamenten bekämpfen, zusätzlich hilft Temperaturerhöhung auf 30°C und eine Strömungspumpe. Nach der Eingewöhnung sind die Fische aber robust und langlebig und bereiten durch ihr drolliges Wesen viel Freude.

Jetzt ist Saison für diese Tiere, die wir aus dem oberen Amazonas (Peru) beziehen. Übrigens wurde 2013 eine Doppelgängerart aus dem Einzugebiet des Rio Tocantins in Brasilien beschrieben, die sich farblich praktisch nicht von C. asellus unterscheidet, jedoch in kleinen anatomischen Details und vor allem anhand der DNS: Colomesus tocantinensis. Auch diese Art ist ein reiner Süßwasserkugelfisch. Unseres Wissens wird er nicht exportiert und seine Pflege sollte sich auch nicht von C. asellus unterscheiden, aber es ist gut zu wissen, dass es ihn gibt.

Für unsere Kunden: Colomesus asellus hat Code 218303 (ca. 3 cm) auf unserer Stockliste. bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Spectracanthicus (= Oligancistrus) zuanoni L 354

20. September 2021

Aus den Bereichen des Rio Xingu und des Rio Iriri stammt Spectracanthicus zuanoni L 354; wissenschaftlich beschrieben wurde die Art 2014 (siehe http://www.aquariumglaser.de/de/archiv.php?news_id=1195). Sie besitzt eine große Ähnlichkeit mit dem artgleichen L 20 allerdings mit deutlich größeren weißen Flecken, so dass die Zeichnung an ein schwarzes Netz auf hellem Grund erinnert. Die rötlichen, großen Augen bilden dazu einen schönen Kontrast. 

Ein Kennzeichen für die früheren Oligancistrus-Arten ist die große Rückenflosse, deshalb erscheint der von Seidel vorgeschlagene Name Segelflossenharnischwelse für diese Gruppe als sehr zutreffend. Da Spectracanthicus-Arten in Flachwasserzonen mit schnell fließendem Wasser gefunden werden, stellen sie hohe Ansprüche an die Wasserqualität. Man sollte sie wie viele aus diesen Bereichen stammenden Loricariiden bei höheren Temperaturen pflegen. 

In der Ernährung ist auf ein ausgewogenes Verhältnis von pflanzlicher und tierischer Nahrung zu achten, eine zu üppige Ernährung mit Futter hohen Eiweißanteils kann auf Dauer zu Leberschädigungen führen. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 354-3 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in geringer Stückzahl lieferbar!

Photos: F. Schäfer, Text: K. Diehl

Pimelodus ornatus

17. September 2021

Zu den attraktivsten Großwelsen zählt Pimelodus ornatus, der in großen Teilen des tropischen Südamerikas verbreitet ist. Meldungen kommen aus den großen Strömen Amazonas, Orinoko und Parnaná, hinzu kommen noch die Guyana-Staaten. Als Maximalgröße werden 38,5 cm (ohne Schwanzflosse) angegeben.

Der schöne und lebhafte Fisch ist berüchtigt wegen seiner giftigen Flossenstacheln. Stiche gelten als äußerst schmerzhaft und sind zudem infektionsgefährdet. Man sollte daher beim Fang etwas Vorsicht walten lassen und möglichst feinmaschige Netze verwenden, da sich die Fische sonst leicht mit ihren gesägten Flossenstacheln in den Maschen verheddern. Beim Befreien kann es dann leicht zu Stichen kommen.

Interessanterweise wurde bei dieser Art festgestellt, dass die Weibchen über die Fährigkeit der Spermienspeicherung verfügen. Sie können also, wenn sie erst einmal befruchtet sind, ohne Männchen entwicklungsfähige, befruchtete Eier legen. Da dies eine interne Befruchtung voraussetzt, wäre es sehr interessant zu erfahren, wie eine solche vonstatten geht. Irgendwelche äußerlich erkennbaren Geschlechtsunterschiede oder Begattungsorgane gibt es bei P. ornatus nicht.

Leider wird Pimelodus ornatus nur selten importiert, so dass Zuchtberichte im Aquarium – man braucht dazu zweifellos größere Aquarien ab 200 cm Kantenlänge und natürlich mehrere Exemplare beiderlei Geschlechts – bisher noch ausstehen. Die Pflege an sich ist einfach, besondere Ansprüche an Futter und Wasser werden nicht gestellt. Eine kräftige Strömung, weicher Boden und dämmeriges Licht erfüllen die Ansprüche der Art perfekt. Untereinander und gegenüber anderen Fischen, die als Futter nicht in Frage kommen, ist P. ornatus friedlich.

Die Tiere, die wir aktuell anbieten können, stammen aus Peru.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 279604 (9-12 cm) und 279605 (12-15 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos. Frank Schäfer

Corydoras loxozonus und C. sp. aff. C16

17. September 2021

Zu den schönen Panzerwelsen, die wir relativ regelmäßig aus Kolumbien erhalten, gehört Corydoras loxozonus. Die Art ist recht variabel in der Zeichnung und hat deshalb auch schon die C-Nummern C79 und C83 erhalten, wobei es nie einen „Beweis“ dafür gab, dass diese C-Nummern wirklich zur Art C. loxozonus gehören; das wurde lediglich aus der Tatsache geschlossen, dass diese ungewöhnlich gezeichneten C-Nummern immer gemeinsam mit C. loxozonus importiert wurden.

Wir haben gerade hübsche Corydoras loxozonus erhalten und dazwischen befand sich ein Langschnäuzer mit verblüffend ähnlicher Färbung. Dieser Langschnäuzer ist bislang weder wissenschaftlich noch im Hobby beschrieben, im Hobby hat eine extrem ähnliche Art die Codenummer C16. C16 wiederum wurde bisher stets als Beifang einer anderen kolumbianischen Spezies, nämlich C. melini importiert. C. melini ist deutlich hochrückiger als C. loxozonus und stammt aus dem zum Einzug des Amazonas stammenden Rio Uaupes (= Rio Vaupes), während C. loxozonus aus dem Rio Meta, einem Orinoko-Zufluss, stammt. Darum ist der C16-ähnliche Beifang zu C. loxozonus wahrscheinlich kein C16, sondern eine weitere, unbeschriebene Art! Leider ist nicht zu erwarten ist, dass dieses Tier jemals in größerer Stückzahl in den Handel kommt.

Das Beispiel zeigt jedoch wieder einmal, dass es sich lohnt, auch bei „gewöhnlichen“ Arten immer noch einmal genauer hinzuschauen. Auch sie halten so manche Überraschung bereit!

Für unsere Kunden: Corydoras loxozonus hat Code 233703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Botia lohachata

15. September 2021

Die Systematik der indischen Prachtschmerlen – sie stellen die verbliebenen Arten in der früher sehr viel weiter gefassten Gattung Botia – ist verworren. Botia lohachata wurde bereits 1912 aus Bihar in Indien beschrieben. Ihre Färbung ist sehr spezifisch: drei Y-förmige Binden – die erste vor, die zweite unter und die dritte hinter der Rückenflosse – und zwischen den Binden in der Mitte der Flanke je ein kreisrunder Punkt – YoYo-Schmerlen!

Die Körperzeichnung ist einerseits das einzige Merkmal, um nahe verwandte Botia-Arten voneinander zu unterscheiden, andererseits aber auch hochvariabel. Bei Botia lohachata liegen die Dinge so: da diese Art in der Aquaristik sehr beliebt ist – sie ist hübsch, relativ friedlich (jedenfalls, wenn sie in ausreichends großen Gruppen ab 10 Exemplaren aufwärts gepflegt wird), bleibt mit gewöhnlich 8-10 cm Länge (die in der Literatur angegebene Maximallänge beträgt 15 cm) handlich klein und vernichtet ziemlich zuverlässig sämtliche kleinen Wasserschnecken im Aquarium – und Wildfänge nur saisonal zur Verfügung stehen, wird sie bereits seit den 1970er Jahren kommerziell in Südostasien gezüchtet. Aus unbekannten Gründen werden diese Nachzuchttiere als „Botia pakistani“ vermarktet. Es gibt keine „Botia pakistani“, dieser Name ist frei erfunden und die Nachzuchten entsprechen bezüglich des Zeichnungsmusters perfekt Botia lohachata

Wie variabel gezeichnet Botia lohachata jedoch sein kann, merkt man, wenn Wildfänge zur Verfügung stehen, so wie jetzt gerade (die Saison läuft ab ca. Juli bis in den Oktober hinein). Und im Alter verändert sich die Zeichnung stark hin zu einem Netzmuster. Da kommen dann schnell Zweifel auf, ob B. lohachata wirklich eine gute Art darstellt, denn zumindest B. almorhae, B. birdi und B. histrionica sind doch extrem ähnlich und deutlich früher beschrieben worden; einen guten Überblick über die vielen ähnlich aussehenden Indischen Prachtschmerlen liefert Grant (2007) in der elektronischen Publikation Ichthyofile Number2.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 403001 (3-4 cm), 403003 (5-6 cm) und 404802 („pakistani“) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Kryptopterus vitreolus

13. September 2021

Der Gewöhnliche Glaswels, Kryptopterus vitreolus, schwimmt seit Jahrzehnten in zahlreichen Aquarien der Welt, wenn auch meist unter dem falschen Namen K. bicirrhis (siehe hierzu https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/ein_neuer_name_fur_den_indischen_glaswels_kryptopterus_vitreolus_de/). Wir haben das Tier praktisch immer im Stock.

Zu den absoluten Routinemaßnahmen in der Alltagspflege der Fische gehört es, sie regelmäßig im Strahl einer starken Taschenlampe auf eventuellen Krankheitsbefall hin zu untersuchen. In diesem Zusammenhang machte einer unserer Pfleger, Martin Möller (er ist studierter Biologe) die Entdeckung, dass bei bestimmtem Lichteinfall die Glaswelse ausgesprochen bunt schillern. Das ist im Prinzip der gleiche Effekt der Lichtbrechung, der auch zur Ausbildung von Regenbögen führt. Er ist allerdings nicht leicht fotografisch festzuhalten, da das Zusammenspiel von Licht und Bewegung des Fisches dafür absolut passen muss. Nach vielen unbrauchbaren Bildern gelang es uns dann aber doch, den Möller-Effekt bildlich darzustellen. Faszinierend, um es einmal mit Mr. Spock zu sagen!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 422005 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Nannacara taenia

10. September 2021

Nannacara taenia ist mit maximal 5 cm Totallänge einer der kleinsten Buntbarsche überhaupt. Zusätzlich ist er absolut friedlich und darum ein Idealfischchen für Gesellschaftsaquarien. Die Art wurde 1911 anhand von Aquarienfischen beschrieben, von denen man glaubte, sie seien über Manaus exportiert worden. Doch fand man in dem viel befischten Rio-Negro-Gebiet um Manaus nie wieder diese Tiere. Erst 1987 wurden sie im Bereich des unteren Amazonas wiederentdeckt und anschließend noch in mehreren Amazonas-Zuflüssen dieser Region gefunden.

Wie alle Nannacara-Arten ist die Art ein Offenbrüter. Die Geschlechter kann man kaum unterscheiden. Man sagt, dass nur die Weibchen – aber auch das ist stimmungsbedingt – ab und zu senkrechte Streifung zeigen. Leider wird N. taenia aber so selten gepflegt, dass allgemeingültige Aussagen zu diesem Thema schwer zu treffen sind. Am besten erwirbt man einen Trupp von 10-12 Tieren und lässt sich die Paare einfach selbst finden.

Wir können zur Zeit hübsche Nachzuchten dieser Art anbieten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 684253 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Chindongo socolofi (= Pseudotropheus s.)

8. September 2021

Wie heißt es so schön? Wer nicht fragt, bleibt dumm. Bei den Felsenbuntbarschen des Malawisees, den so genannten Mbuna, sind es zweifellos die grellen, bunten Farben, die zunächst die Aufmerksamkeit erregen und die zu dem viel zitierten Vergleich mit den Korallenfischen führten. Tatsächlich haben die Farben der Mbuna in erster Linie die gleiche Aufgabe wie die der Korallenfische: eine möglichst deutliche Abgrenzung gegen andere Arten. Dadurch wird die Erkennung der eigenen Art erleichtert und das wiederum vermeidet Kämpfe, denn mit Angehörigen anderer Arten muss man nicht so intensiv um verfügbare Nahrung (andere Arten fressen meist etwas anderes) und um Weibchen kämpfen.

Zu den kampfeslustigsten Mbuna überhaupt gehört die Typusart der Gattung Chindongo, C. bellicosus, die zusammen mit der Gattung 2016 beschrieben wurde. Der Artname „bellicosus“ bedeutet „kriegerisch“! Chindongo umfasst die Arten C. ater, C. bellicosus, C. cyaneus, C. demasoni, C. elongatus, C. flavus, C. heteropictus, C. longior, C. minutus, C. saulosi und C. socolofi. Sie gehören zu den kleinsten Mbuna und werden – zumindest in freier Natur – kaum über 8 cm lang. Im Aquarium können sie aber um 50% größer werden.

Bei vielen Mbuna, auch bei etlichen Chindongo, gibt es einen deutlichen Geschlechtsdichromatismus. Mit anderen Worten: geschlechtsreife Männchen sind anders gefärbt als die Weibchen. Jungtiere sehen alle wie Weibchen aus. Warum? Weil nur geschlechtsreife Männchen Reviere verteidigen und mit Prunkfarben anzeigen, dass sie jedes vorbeischwimmende Weibchen herzlich zur Paarung einladen. Andere Männchen in Prunkfarben werden hingegen verdroschen. So weit, so logisch. Aber warum gibt es dann Arten, wie Cindongo socolofi, bei denen Männchen und Weibchen rein optisch nicht auseinanderzuhalten sind? Lediglich die Eiflecken in der Afterflosse fehlen den Weibchen oder sind zumindest schwächer ausgeprägt. Warum das? Auf diese Frage gibt es noch keine Antwort.

Vielleicht finden ja Sie es heraus, lieber Leser? Wir haben jedenfalls gerade hübsche, voll ausgefärbte und mit 6-7 cm Länge fast ausgewachsene Chindongo socolofi aus südostasiatischer Nachzucht im Stock. Diese Art ist übrigens im Aquarium relativ friedlich. Die Gelegenheit zum Forschen besteht also: nur zu!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 573202 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xenomystus nigri

6. September 2021

Messerfische gibt es in der Alten Welt (Afrika, Asien) und in der Neuen Welt (Süd- und Mittelamerika). Die beiden Gruppen sind allerdings nicht näher miteinander verwandt. Aquaristisch sind sie jedoch durchaus vergleichbar. Sie begeistern vor allem durch ihre elegante Schwimmweise. Die sehr besondere Flossenstruktur erlaubt es ihnen, gleichermaßen vorwärts wie rückwärts zu manövrieren. Dabei sind sie blitzschnell. Und Messerfische sind intelligent – jedenfalls für Fischverhältnisse. Sie lernen den Pfleger kennen und kommen auf Pfiff herbei, um Leckerbissen zu empfangen. Untereinander kommunizieren sie mit Geräuschen und „elektrischer Sprache“, bei der schwach elektrische Impulse genutzt werden.

Die kleinste Art der altweltlichen Messerfische ist Xenomystus nigri, der normalerweise 12-15 cm, ausnahmsweise bis 20 cm lang wird. Er ist in westlichen Afrika weit verbreitet, die Aufnahmen zeigen ein jungeres Exemplar aus dem Kongo und zwei ausgewachsene aus dem Niger in Nigeria, von wo wir sie üblicherweise beziehen. Von allen anderen altweltlichen Arten kann man X. nigri sehr leicht dadurch unterscheiden, dass ihm die Rückenflosse fehlt, alle anderen Arten haben eine.

Sehr kleine Fischen werden von Afrikanischen Messerfische gefressen, allen größeren gegenüber sind sie friedlich. Es sind Dämmerungstiere, wie man an den großen Augen gut erkennt. Im Aquarium wollen Xenomystus nicht unbedingt Höhlen, aber dämmerige Unterstände. Die Geschlechter sind kaum zu unterscheiden, Männchen sind etwas hochrückiger. Xenomystus nigri sind Spaltenlaicher, die ihre Eier einzeln in Vertiefungen oder kleiner Löcher „schießen“. Brutpflege betreibt die Art scheinbar nicht.

Xenomystus nigri ernährt sich in der Natur hauptsächlich von Insekten und Würmern. Im Aquarium nimmt er alles übliche Frostfutter gern an, akzeptiert aber auch Trockenfutter. Obwohl der Fisch nicht bunt ist, ist er ein herrlicher Kontrastfisch zu anderen Aquarienbewohnern, er ist, wie man so schön sagt, das Salz in der Suppe.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 192004 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Periophthalmus novemradiatus

3. September 2021

Der Indische Zwergschlammspringer, Periophthalmus novemradiatus, ist mit seinen gewöhnlich 6 cm Länge (in der Literatur werden bis zu 10 cm angegeben, doch haben wir noch nie so große Exemplare gesehen, wahrscheinlich beruht diese Angabe auf Verwechslungen mit anderen Arten) der ideale Aquarien-Schlammspringer. Zu seiner geringen Größe kommen lauter weitere günstige Attribute: er ist viel friedlicher als die meisten anderen Schlammspringer, er ist wenig scheu und kaum krankheitsanfällig. Wie bei den meisten Schlammspringern kann man die Männchen anhand der Rückenflossengröße leicht von den Weibchen unterscheiden. Bei den Männchen ist der erste Rückenflossenstrahl lang ausgezogen, die Flosse selbst ist größer und bunter und reicht angelegt bis deutlich hinter den Ansatz der zweiten Rückenflosse; beim Weibchen endet die angelegte erste Rückenflosse vor dem Ansatz der zweiten.

Periophthalmus novemradiatus ist ein Küstenbewohner – unsere Exemplare stammen aus Bengalen in Indien – und ernährt sich von organischen Resten, kleinen Tieren und Algen, die bei Ebbe auf dem schlammigen Grund zurückbleiben. Er ist, wie alle Schlammspringer, fähig, in reinem Süßwasser und reinem Meerwasser zu leben. In der Praxis hat sich die Pflege in Brackwasser (5-15 g Meersalz/l) bestens bewährt. Grundsätzlich sollte der pH nicht unter 7 sinken. Die Wassertemperaturen sollten im Bereich von 20-28°C gehalten werden, auch wenn die Tiere etwas weniger und etwas mehr schadlos vertragen.

Die Pflege erfolgt am besten in einem Aqua-Terrarium in einer größeren Gruppe. In einem solchen Becken gibt es immer etwas zu beobachten. Gefüttert werden die Tiere auf Trockenfutterbasis, zur Abwechslung kann man alle kleinen Frost- und Lebendfuttersorten reichen, auch kleinste Grillen und Fliegen werden ab und zu gerne genommen. Die Zucht ist aufwändig (siehe dazu den Artikel von Hans-Georg Rupp in der Zeitschrift Koralle, Heft 87 (2014)), aber zumindest prinzipiell möglich.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 441182 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Curculionichthys sabaji

1. September 2021

Ein sehr langer Name für einen sehr kleinen Fisch! Die Gattung Curculionichthys wurde erst 2015 aufgestellt, um darin Zwergsaugwelse der Unterfamilie Hypoptopomatinae (früher: Otothyrinae) der Loricariidae unterzubringen, die zuvor in der Gattung Hisonotus standen. Sowohl anatomische wie auch molekulare Daten zeigten, dass innerhalb von Hisonotus zwei unabhängige Entwicklungslinien existierten, nämlich die um den Gattungstyp Hisonotus notatus und eine weitere, die folgerichtig als Curculionichthys beschrieben wurde. Der Gattungsname bedeutet übersetzt „Fisch mit langer Schnauze“. 

Insgesamt wurden seitdem 14 Arten der Gattung zugeordnet, von denen bislang aber keine aquaristisch in Erscheinung trat. Mit 269 beschriebenen Arten ist die Unterfamilie Hypoptopomatinae allerdings auch sehr unübersichtlich. Viele Arten sehen einander sehr, sehr ähnlich, die Bestimmung ist meist nur eingearbeiteten Spezialisten möglich. Auch wir können darum nicht ausschließen, dass die drolligen Zwerge – sie sind nur etwa 1,5-2,5 cm lang -, die wir unter der Bezeichnung C. sabaji importieren konnten, sich noch als etwas anderes herausstellen. Aber rein optisch stimmen sie sehr gut mit C. sabaji überein. Die bislang bekannte Maximallänge von C. sabaji beträgt ohne Schwanzflosse 23,6 mm.

Die winzigen Fische halten sich bei uns gut. Die Erfahrung mit ähnlich kleinen Paraotocinclus-Arten hat gezeigt, dass man solchen Zwergen möglichst alt eingefahrene Aquarien mit einem reichen Mikrobewuchs bieten sollte, von denen sie sich ernähren. Totes Laub, Wurzelholz etc. sollten darum reichlich vorhanden sein. Daneben nehmen die völlig friedlichen Tiere aber auch feines Trocken- und Frostfutter an.

Curculionichthys sabaji stammt aus dem Einzug des Rio Xingu. In der Natur findet man Curculionichthys-Arten in strömendem Wasser; sie können sowohl in flachen Uferbereichen auf Sand und KIes, wie auch in ins Wasser hängendem Gestrüpp oder zwischen Wasserpflanzen gefunden. Es empfiehlt sich eine Wassertemperatur von 25-30°C.

Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 250853 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ancistrini sp. L82

30. August 2021

Zu den durch den Bau des Bela Monte Staudamm bedrohten Arten gehört L82, eine bis zu ca. 15 cm lange Harnischwelsart, die noch keiner bislang wissenschaftlich beschriebenen Gattung zugeordnet werden kann; am ähnlichsten ist sie Scobinancistrus. Auch auf Artniveau ist L82 noch nicht bearbeitet. Sicher ist nur, dass sie zu den fleischfressenden (karnivoren) Harnischwelsen gehört und bisher nur im Rio Xingu gefunden wurde. 

Manchmal kann man lesen, dass die Tiere nur bei Altamira vorkämen.  Es gibt jedoch Farbvarianten, was auf eine weitere Verbreitung hindeutet. Die fotografierten Tiere sind z.B. mit großen, gelblichen Punkten geschmückt und haben einen zeichnungslosen Bauch. Es gibt aber auch Tiere mit kleineren, eher weißlichen Punkten und einem Muster auf dem Bauch.

Die Art gilt als verhältnismäßig friedlich und konnte im Aquarium auch schon vermehrt werden. Zur Pflege gilt das übliche für L-Welse aus dem Xingu: hohe Wassertemperaturen (28-30°C) und möglichst starke Strömung. Härte und pH-Wert spielen zumindest für die Pflege keine wichtige Rolle. Als karnivore Art ernährt man L82 mit Futtertabletten, Granulaten und Frostfutter.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480- L082-4 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Abramites hypselonotus

27. August 2021

Der Brachsensalmler ist der vielleicht ungewöhnlichste aller Kopfsteher. Der schöne Fisch wird rund 15-20 cm lang und ist wegen seiner hohen Körperform kaum zu verwechseln. Es gibt nur eine zweite Abramites-Art, A. eques, die jedoch noch nie lebend  eingeführt wurde. Sie lebt exklusiv im Rio Magdalena in Kolumbien. Alle uns bekannten Lebend-Fotos, die A. eques zeigen sollen, sind in Wirklichkeit Farbvarianten von A. hypselonotus. Bei A. eques ist am Vorderkörper keine Binde, die erste Binde beginnt erst unter der Rückenflosse und läuft über die Körpermitte.

Beim extrem weit verbreiteten Abramites hypselonotus – es gibt ihn praktisch im gesamten Südamerika östlich der Anden, von Argentinien bis nach Venezuela, beginnt die Streifung hingegen direkt hinter dem Kopf. Dabei ist, zumindest bei Wildfängen, jedes Tier individuell an seinem Streifenmuster zu erkennen. Man muss bezweifeln, dass es sich bei den Brachsensalmlern in diesem riesigen Gebiet wirklich überall um die gleiche Art handelt, aber sie sehen sich sehr, sehr ähnlich. 

Meist haben wir Nachzuchten dieses Fisches aus Indonesien im Stock, doch erhalten wir gelegentlich auch Wildfänge. Die aktuell bei schwimmenden Fische stammen aus Peru.

Abramites sind soziale Tiere, die ständig interagieren. Hat man zu wenige Tiere, kann das lästig werden, in größeren Trupps und großen Aquarien fällt das nicht so ins Gewicht. Leider sind diese schönen Fische extreme Pflanzenfresser.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 200503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pseudacanthicus sp. L79

27. August 2021

Dieser ausgesprochen flach gebaute Pseudacanthicus aus dem Rio Tocantins gehört zu den seltensten L-Welsen auf dem Markt. Auch vor dem Exportverbot durch die brasilianische Behörde IBAMA, das erst kürzlich aufgehoben wurde, kamen die Fische nur ganz vereinzelt zu uns. L79 wird sicher über 20 cm lang, doch wie groß genau, ist unbekannt. Unsere Tiere sind zur Zeit 10-12 cm lang.

Die Pflege unterscheidet sich nicht von der anderer fleischfressender Rüsselzahnwelse. L79 ist etwas scheu, aber man muss, wenn man mehrere Tiere gemeinsam pflegen möchte, diese sehr gut im Auge behalten. Falls es zu Unverträglicheiten kommt, können sie sich schwer verletzen. Ansonsten sind es sehr hübsche und interessante Pfleglinge für ein großes Aquarium.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 079-4 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Poecilia wingei Blue Star

25. August 2021

Poecilia wingei ist nach seiner bekanntesten Lokalvariante als Endlers Guppy im Hobby weit verbreitet. Er bleibt deutlich kleiner als der normale Guppy und ist wegen seiner grazilen Körperform bei vielen Aquarianern sehr beliebt. 

Genau wie beim gewöhnlichen Guppy kann man bei P. wingei zahlreiche Lokalformen beobachten. Die Ahnen des „Blue Star“ wurde 2010 von Phillippe Voisin und Freunden in Venezuela gefangen, manche nennen sie auch French Blue Endler. Wir können diesen schönen Fisch gerade in guter Stückzahl paarig anbieten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 419106 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Sciaenochromis fryeri

23. August 2021

Viele Felsencichliden (Mbunas) des Malawisees leben isoliert an bestimmten Felsküsten. Diese sind von anderen Felsbiotopen oft kilometerweit entfernt, so dass die geografische Isolation relativ rasch zu lokalen Farbvarianten führt.

Andere Buntbarsche des Sees, so Sciaenchromis fryeri, sind nicht an bestimmte Biotope gebunden und kommen entsprechend im gesamten See vor. Zwar gibt es auch bei ihnen Tendenzen, in bestimmten Regionen leicht unterschiedlich auszusehen – so sind z.B. bei S. fryeri die Afterflossen der Männchen aus dem Süden des Sees rötlich, bei jenen aus dem Norden mehr gelblich – aber im großen und ganzen sind diese Unterschiede eher marginal.

Von Sciaenochromis fryeri ist die „Iceberg“-Variante (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/sciaenochromis-fryeri-iceberg/) besonders beliebt, aber auch die wildfarbenen Tiere sind mit ihrem strahlenden Azurblau wunderschöne Fische. Man sollte diese Buntbarsche nicht mit den schnellen und aggressiven Felsenbuntbarschen (Mbunas) des Malawisees gemeinsam pflegen. Diese Arten stören sich gegenseitig und haben auch völlig andere Nahrungsansprüche. Während S. fryeri ein kleiner Räuber ist, der in der Natur großen Buntbarschen folgt, die im Bodengrund nach Nahrung baggern und dabei kleine Fische und Garnelen aufscheuchen, die sich S. fryeri schnappt, ernähren sich Mbunas hauptsächlich von Aufwuchs, also Algen und darin befindlichen Kleinstlebewesen, einer sehr ballststoffreichen Kost. Im Aquarium kommen die Sciaenochromis gegenüber den schnellen Mbunas zu kurz, was zu verfetteten Mbunas und unterernährten Sciaenochromis führt. Das will keiner.

Sciaenochromis fryeri ist ein typischer Maulbrüter im weiblichen Geschlecht und wird rund 15 cm lang. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Färbung.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 574295 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ageneiosus magoi

20. August 2021

Männchen aller Delfinwelse (Ageneiosus) bekommen zur Laichzeit riesige Rückenflossenstacheln und ein Penis-artiges Begattungsorgan, außerdem seltsame zahnartig aussehende Papillen am hinteren Oberkieferrrand. Mit dem Rückenflossenstachel klemmen sie die Weibchen zur Paarung fest, die Befruchtung erfolgt innerlich. Nach der Laichzeit wird der Rückenflossenstachel wieder abgeworfen, so wie ein Hirschgeweih nach der Brunft, und das Begattungsorgan bildet sich zurück, so dass Männchen und Weibchen äußerlich nicht mehr unterschieden werden können.

Leider sind die relativ kleinbleibenden (unter 10 cm) Delfinwelse farblich eher unscheinbar. Wir konnten jetzt aus Venezuela prächtige, geschlechtsaktive A. magoi importieren. Die Fische sind aktuell ca. 15 cm lang. Die maximale in der Literatur angegeben Länge für A. magoi liegt bei 18-20 cm. Damit ist A. magoi sicher der für die Aquaristik interessanteste Delfinwels: hochattraktiv gefärbt und vergleichsweise kleinbleibend.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 203353 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar.

Text & Photos: Frank Schäfer

Wertheimeria maculata

20. August 2021

Zu den seltsamsten Dornwelsen gehört Wertheimeria maculata. Das sieht man den relativ unscheinbaren Jungtieren mit ihren 6-8 cm Länge zwar nicht an, es ist aber dennoch so. Aufmerksam wird man vielleicht zuerst über den wirklich hohen Preis, der für sie gefordert wird. Der erklärt sich daraus, dass diese Fische als Lokalendemiten ausschließlich in den Flüssen Jequitinhonha und Pardo in Brasilien vorkommen, wo es keinen organisierten Zierfischfang gibt. Das Vorkommens-Gebiet umfasst mehr als die doppelte Fläche der Schweiz, W. maculata gilt als nicht gefährdet. 

Bereits anlässlich der Erstbeschreibung der Art im Jahr 1877 wurde für sie die Gattung Wertheimeria aufgestellt, deren einziges Mitglied sie bis heute blieb. Die Eigenständigeit von Wertheimeria wurde nie angezweifelt; innerhalb der Dornwelse (Doradidae) wurde für die Art und zwei weitere (Franciscodoras marmoratus und Kalyptodoras bahiensis) eine eigene Unterfamilie Wertheimerinae aufgestellt.

Erwachsen ist Wertheimeria maculata mit etwa 30 cm Länge; dann sieht sie spektakulär aus: auf schwarzem Untergrund hat die Art große, cremefarbene Flecken. Wer diese Kostbareit erwirbt, sollte sie möglichst für sich pflegen. Unsere Jungtiere sind gut miteinander verträglich. Die Tiere sind versteckliebend und vorwiegend nachtaktiv und lassen sich leicht von anderen Arten stören. Man bekommt sie dann kaum zu Gesicht. Besondere Ansprüche an Wasser und Futter stellt Wertheimeria maculata nicht, aber es versteht sich von selbst, dass man sie in möglichst großen Aquarien mit gut gepflegtem Wasser hält und mit hochwertigem Futter (ideal ist Muschelfleisch, aber es wird so ziemlich jedes handelsübliche Fischfutter akzeptiert) ernährt, um aus dem häßlichen kleinen Entlein rasch einen stolzen Schwan werden zu lassen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 299053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Mylesinus paucisquamatus

19. August 2021

Vor einigen Wochen haben wir Ihnen einen neuen Scheibensalmler vorgestellt, den wir als Tometes kranponhah erhalten haben. Wir dachten damals, die Tiere stammten aus dem Rio Xingu. (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/tometes-kranponhah/

In der Zwischenzeit ergab weitere Korrespondenz mit unserem Lieferanten, dass die Tiere tatsächlich aus dem Rio Tocantins kamen. Wir haben eine weitere Lieferung der Tiere bekommen, die etwas größer sind (5-7 cm) und jetzt sehr attraktive Farben entwickeln. Zudem ist die Kopfform besser zu erkennen. Wir denken jetzt, dass es sich bei den Tieren um die Art Mylesinus paucisquamatus handelt, die ca. 20-25 cm groß wird, und wenn man betrachtet, wie hübsch die Jungtiere jetzt schon sind, dann kann man von den Erwachsenen noch einiges mehr erwarten!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 270053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Platy Wagtail Spitzschwanz

16. August 2021

Die Mutation „Spitzschwanz“, bei der die mittleren Schwanzflossenstrahlen lang ausgezogen sind, trat erst relativ spät auf: in den 1980er Jahren erschienen die ersten Exemplare auf dem Markt. Entstanden ist sie in den südostasiatischen Großzüchtereien. Man kann das Merkmal, das zunächst beim Platy  (Xiphophorus maculatus) auftrat, auch auf andere Xiphos übertragen, doch wirklich langfristig durchgesetzt hat sich der Spitzschwanz nur bei Wagtail-Platys.

Hier sind es besonders die roten Zuchtformen, die mit Spitzschwanz angeboten werden. Weil bei sehr großen und alten Tieren die innersten Strahlen etwas über die Flosse hinauswachsen können, bezeichnet man diese Zuchtform manchmal auch als „Pinselschwanz“. Abgesehen von der Flossenform sind die Spitzschwänze ganz normale Platys: lebhaft, bunt und robust. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 442103 auf unserer Stocliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Acanthicus sp. L155 Furo Maguari

13. August 2021

Zu den großen Mythen im Wortsinn zählt Acanthicus hystrix. Mit fast einem Meter Länge ist er einer der großwüchsigsten Harnischwelse überhaupt. Hinzu kommt, dass die bereits 1829 beschriebene Art extrem stachelig ist: „hystrix“ bedeutet „Stachelschwein“! 

Leider wurde das der Beschreibung dieser Art zugrunde liegende Exemplar im zweiten Weltrieg zerstört. Wo es gefangen wurde, ist unbekannt. Somit ist unklar, welche der drei oder vier bisher bekannten Schwarzen Adoniswelse der „echte“ A. hystrix ist. Für einen von ihnen, eine Form aus dem Rio Xingu, wurde die L-Nummer 155 vergeben. Im Handel hat es sich eingebürgert, die Schwarzen Adoniswelse allesamt als L155 zu bezeichnen, unabhängig von der Herkunft. Unsere L155 stammen aus dem Furo Maguari, einem Zufluss zum Rio Tocantins.

Schwarze Adoniswelse sind Fische für Spezialisten, die diese Riesen, die zudem ziemlich aggressiv sein können, auch gut unterbringen können. Für Schauaquarien sind große Adoniswelse exzellente Pfleglinge. Unsere Tiere im Stock sind atuell 18-21 cm lang.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 155-6 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aulonocara Orange Blotched

12. August 2021

Alles, was es zu diesen herrlich bunten Kaiserbuntbarschen zu sagen gibt, wurde bereits bei einer anderen Zuchtvariante, dem Aulonocara Dragon Blood gesagt: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/aulonocara-dragon-blood/

Die Orange Blotched gehören inzwischen zu den am häufigsten im Handel vertretenen Malawibuntbarschen. Kein Wunder: es gibt kaum eine Fischart, die derartig viele, leuchtende Farben aufweist, wie eben diese Tiere!

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 502763 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Amatitlania (früher Cichlasoma) nigrofasciata Marble

9. August 2021

Der Grünflossenbuntbarsch Amatitlania (früher Cichlasoma) nigrofasciata ist nun wirklich keine Neuheit mehr: seit 1939 wird er im Aquarium gepflegt und gezüchtet. Die ersten Aquarientiere dieses sehr weit in Mittelamerika verbreiteten Fisches kamen aus den Seen Atitlan und Amatitlan in Guatemala. Nach letzterem wurde die Gattung benannt, zu der Grünflossenbuntbarsch aktuell zählt.

Schon in den 1960er Jahren tauchte eine einfarbig fleischfarbene Variante in den Zuchten auf und seither finden die „Schweinchen“ auch ihre Liebhaber. „Neu“ ist die Marble-Variante. Sie entstand 1992 zufällig in Großzuchten der einfarbigen Tiere in Florida und wurde lokal recht beliebt. Über den großen Teich schwappten sie zunächst nach Südostasien, wo die fleißigen Berufszüchter immer auf der Suche nach interessanten Neuheiten sind, von dort nach Europa und die Tiere, die wir gerade anbieten, haben wir von einem tschechischen Züchter bekommen.

Abgesehen von der Färbung, die bei jedem Individuum unterschiedlich ausfällt, sind es typische Grünflossenbuntbarsche, die wie ein Rudel Wildschweinchen durch das Aquarium ziehen, jede Ecke nach Fressbarem untersuchen und stets zu Rangeleien aufgelegt sind. Man hört sie fast quieken…

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 655922 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Betta splendens Hellboy II

6. August 2021

Vor einiger Zeit stellten wir Ihnen schon einmal eine kurzflossige Kampffisch-Zuchtform („Pla Kat“) von Betta splendens als „Hellboy“ vor. (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/betta-splendens-pla-kat-hellboy-und-giant-halfmoon/). Nun haben wir wieder Pla Kat unter diesem Namen aus Thailand erhalten, die sich jedoch von den ersten Hellboys farblich und bezüglich der Flossen unterscheiden.

Die neuen Hellboys haben eine Halfmoon-Schwanzflosse, was bedeutet, dass bei völlig straff getragener Schwanzflosse die Vorderkanten in einem 90°-Winkel zur Körperlängsachse stehen. Bei einem „normalen“ Pla Kat ist dieser Winkel kleiner.

Waren die ersten Hellboys vorwiegend rot gefärbt mit wenigen Sprenkeln, sind es nun zwar immer noch rotgrundige Fische – daher der Name, der sich auf die Comic- und Filmfigur Hellboy bezieht, einen ganzlich rot gefärbten, freundlichen, aber streitlustigen Dämon – aber sie weisen ganz unterschiedliche Deckfarben auf, was von silberweißen Schabracken bis zu Koi-Mustern geht.

Somit sind die neuen Hellboys optisch ziemlich von den ersten verschieden – wie in den Hellboy-Filmen, denn im dritten Teil wird der Hauptdarsteller Ron Perlman durch David Harbour ersetzt, der auch anders aussieht…

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 390082 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Guppy Kohaku Koi Tuxedo

6. August 2021

Die Guppyzüchter sind zur Zeit wieder sehr aktiv und bringen neue, attraktive Stämme auf den Markt. Der Guppy Kohaku Koi Tuxedo vereinigt zwei besondere Merkmale in sich: den Kohaku-Faktor, der bewirkt, dass bei Männchen und Weibchen ein roter Kopf mit roter Schwanzflosse und rotem Rücken kombiniert auftritt; und den Elephant-Ear-Faktor, durch den die stark vergrößerten Brustflossen der Männchen farbig (gewöhnlich schwarz, es gibt aber auch weiße) statt transparent sind; mit dem Elephant Ear ist oft der Tuxedo-Faktor gekoppelt, der eine schwarze Körperfarbe mit blauem Vorderrücken bewirkt, ohne aber auf die Flossen überzugreifen. 

Es sind sehr lebhafte, wunderschöne Fische, die sich ganz sicher einen festen Platz im Sortiment erobern werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 419205 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Paracheirodon simulans

5. August 2021

Paracheirodon simulans ist der kleinste und zierlichste Neonfisch. Die Maximallänge beträgt 2,5 cm. Man sollte Paracheirodon simulans nicht mit Hemigrammus hyanuary verwechseln, der ebenfalls manchmal als „Grüner Neon“ bezeichnet wird. Darum nennen manche Paracheirodon simulans den „Blauen Neon“, aber im internationalen Handel hat sich „green neon“ für die Art absolut durchgesetzt.

Abgesehen von dieser sprachlichen Verwirrung kann man P. simulans nicht verwechseln. Nur bei diesem Neonfisch läuft die intensiv leuchtende Neonbinde von der Schnauze bis an die Schwanzwurzel.

Wir können die meiste Zeit des Jahres Grüne Neons anbieten – sie stammen übrigens aus Kolumbien und Brasilien – aber nur selten sind so prächtige, ausgewachsene (also 2 cm lange) Exemplare wie im Moment verfügbar. Eine perfekte Gelegenheit, z.B. ein Nanobecken mit funkelnden Juwelen zu besetzen…

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 275704 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Brycon amazonicus Colombia

2. August 2021

Zu den großen Salmlern des freien Wassers gehören die Arten der Gattung Brycon. 21 Arten östlich der Anden wurden in der letzten Revision von Flávio C. T. Lima unterschieden (es gibt weitere westlich der Anden). Ihre Bestimmung, besonders der Jungfische, ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden, denn sie werden gewöhnlich 30-40 cm lang und erwachsene Fische sehen ziemlich anders aus als die Jungtiere. Darum führten wir B. amazonicus bislang als Brycon sp. Colombia auf unserer Stockliste. Die für Brycon-Arten sehr ungewöhnliche feine Linienzeichnung der Jungtiere und die markante Schwanzflossenzeichnung lassen uns jedoch inzwischen glauben, dass es sich bei diesen Tieren um die weit im Amazonas- und Orinoko-System verbreitete Art B. amazonicus handelt. 

Die Pflege von Brycon ist im Prinzip einfach, man darf aber nicht am Futter sparen. Sie sind ausgesprochen verfressen und balgen sich z.B. um eine Futtertablette wie in Rudel Welpen um einen Knochen. Aufgrund ihrer zu erwartenden Endgröße (ca. 50 cm!), verbunden mit Schwimmfreude brauchen sie große Aquarien.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 212652 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur

Lima, F. C. T. (2017): A revision of the cis-andean species of the genus Brycon Müller & Troschel (Characiformes: Characidae). Zootaxa 4222 (no. 1): 1-189.

Alestopetersius leopoldianus

30. Juli 2021

Unser aktueller-Kongo-Import enthielt u.a. den prachtvollen Salmler Alestopetersius leopoldianus, der aus dem Lac Mai Ndombe (früher: Lake Leopold) und dem mittleren Kongo stammt. Bei dieser maximal 9 cm langen Art kann man ins Philosophieren kommen, wenn es um die vermeintliche Objektivtät der Photographie geht. Je nach Lichteinfall sieht das Tier nämlich vollig anders aus! Mit bloßem Auge sieht man fast immer ein dunkles, breites Längsband. Das ist auch das einzige signifikante Färbungsmerkmal, das in der wissenschaftlichen Erstbeschreibung aus dem Jahr 1899 erwähnt ist. 

Wundervoll ist der tiefblaue Rücken, der dem Importeur als erstes ins Auge fällt, wenn er seine neu angekommenen Schätze mit einer starken Taschenlampe genau untersucht. Das Ergebnis sieht man auf den Aufnahmen im Photobecken. Auch hier erstrahlt der Rücken des Tieres in prächtigem Blau, doch wirkt es ganz anders. Und je nach Lichtwinkel können die Reflexfarben so intensiv auf dem Körper sein, dass sie sogar die Längsbinde überdecken oder nahezu unsichtbar machen.

Das schöne ist: Im Aquarium hat man alle diese Färbungen auf einmal, denn der Fisch schwimmt ja und so verändert sich der Lichteinfall auch permanent. So hat man in einem Aquarium mit  Alestopetersius leopoldianus eine wunderschönes Bild, das zu bewundern man nie müde wird.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 100173 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras elegans C123

30. Juli 2021

Der schöne Panzerwels Corydoras elegans ist weit im Amazonas-Gebiet verbreitet und bildet lokal zahlreiche Farbformen aus. Möglicherweise handelt es sich bei all diesen Varianten sogar um eigenständige Arten, aber wissenschaftlich wurde das noch nicht untersucht. Eine Farbvariante aus dem Rio Nanay in Peru fällt vor allem durch gelb-orangefarben getönten Flossen auf. Manchen Männchen (sie haben höhere Rückenflossen mit dunklen Bändern darin) haben geradezu kräftig orange gefärbte Rückenflossen, allerdings erst im Alter und unsere Tiere sind noch recht jung. Jedenfalls hat diese Rio-Nanay-Variante die Codenummer C123 erhalten, um die Kommunikation unter Liebhabern zu erleichtern.

Abgesehen von der hübschen Flossenfärbung ist C123 ein typischer Corydoras elegans. Die Fische sind sehr gesellig und friedlich und schwimmen häufiger im freien Wasser, als die meisten anderen Corydoras. Die Maximallänge liegt bei etwa 5-6 cm.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 229102 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Nanochromis parilus wild

28. Juli 2021

Seit langer Zeit haben wir wieder einmal einen Kongo-Import erhalten. Neben vielen anderen interessanten Fischen und Neuheiten waren auch die guten alten Bekannten Nanochromis parilus darunter. Diese wunderschönen, durchsetzungsstarken Zwergbuntbarsche kommen sehr häufig in der Region um die Hauptstadt Kinshasa vor. Erstaunlich, dass sie erst 1976 von der Wissenschaft beschrieben wurden. Im Hobby kennt man sie seit 1952, allerdings wurden sie zunächst als Nanochromis nudiceps (das ist eine andere Art) fehlbestimmt. 

Nanochromis parilus sind zwar Fluss-Bewohner, aber keine Stromschnellen-Buntbarsche, sondern bevorzugen ruhigere Abschnitte. Mit maximal 8 cm (Männchen) bleibt die Art handlich, Weibchen bleiben sogar grundsätzlich kleiner. Man erkennt sie an der breiten weißen Binde in der Rückenflosse. Es handelt sich bei dieser Art um einen Höhlenbrüter, wobei das Weibchen das Gelege und die frisch geschüpften Jungtiere betreut und das Männchen das Revier verteidigt. Wenn die Jungen größer sind, führen beide Eltern die Kleinen.

Die Pflege entspricht in etwa den nahe verwandten Königscichliden (Pelvicachromis), allerdings muss man bedenken, dass brütende Tiere ziemlich aggressiv sein können.

für unsere Kunden: die Tiere haben Code 554594 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Moenkhausia nigromarginata

23. Juli 2021

Erneut können wir einen Erstimport vermelden: Moenkhausia nigromarginata. Erstmals überhaupt haben wir einige dieser 1994 beschrieben Salmler erhalten. Die Art erreicht eine Länge von ca. 5 cm. Auffällig sind das blaue Auge, der im Auflicht blaue Rücken und die – mal mehr und mal weniger gut sichtbaren – Zickzackbänder am Unterbauch. Dieser Salmler stammt aus dem Einzug des oberen Rio Tapajós in Brasilien und wurde zusammen mit Moenkhausia rubra gefangen.

Sehr interessant ist das Fluchtverhalten dieser Art, das möglicherweise erklärt, warum die Tiere bisher im Hobby nicht auftauchten: wenn sie sich bedroht fühlen, schießen M. nigromarginata in Richtung Boden und versuchen sich, auf der Seite liegend, unter Steine, Wurzeln und dergleichen zu schieben. Das sieht für den Pfleger ziemlich beunruhigend aus, denn der fürchtet natürlich, die Tiere würden sich in Panik verletzen oder derart einklemmen, dass sie nicht wieder aus der selbstgewählten Falle freikommen. Aber diese Sorge ist unbegründet. Einmal eingwöhnt ist M. nigromarginata nicht schreckhafter als andere Salmler.

Alles in allem eine interessante neue Form, die sicherlich ihre Anhänger finden wird.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 268852 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Loricaria lata

23. Juli 2021

Von den größer werdenden, maulbrütenden Hexenwelsen der Gattung Loricaria ist nur der sehr weit verbreitete L. simillima ab und zu im Handel, die übrigen – immerhin gibt es 17 anerkannte plus etliche wissenschaftlich noch unbestimmte Arten – sind absolute Top-Raritäten. Wir haben jetzt aus Brasilien L. lata erhalten. Diese Art wird 20-25 cm lang. Sie stammt aus dem Einzug des Rio Tocantins. Wie so viele maulbrütendende Harnischwelse ist auch diese Art polychromatisch, d.h. innerhalb einer Population gibt es recht unterschiedlich gezeichnete Tiere. Auch unsere Fische zeigen diesen Polychromatismus. Einige sind fast gänzlich schwarz, andere eher hell mit schwarzen Binden und es gibt alle denkbaren Zwischenstufen; je nach Stimmung können sich die Tiere zudem umfärben.

Untereinander sind unsere Fische friedlich. Sie sind allerdings etwas schreckhaft und versuchen bei Beunruhigung, sich im Boden zu verstecken. Ein Sandboden ist darum für die Pflege sinnvoll, auch wenn die Fische dann in der Nahaufnahme aussehen, als hätten sie die Pünktchenkrankheit (Ichthyophtirius). Wir können Sie beruhigen: die Tiere sind kerngesund.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 266563 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Crenicichla aus dem Rio Xingu

21. Juli 2021

In den 1990er Jahren, als die großen Flußcichliden Brasiliens einen gewissen Boom erlebten, kamen auch vier Crenicichla-Arten erstmals nach Europa, die mangels der Verfügbarkeit eines wissenschaftlichen Namens als Crenicichla sp. Xingu I – IV bezeichnet wurden. Alle vier werden für Zierfischverhältnisse ziemlich groß, man muss mit 30-40 cm Länge rechnen, zudem sind Crencichla robuste Tiere, die sich durchsetzen können. Sehr große Aquarien sind also Grundvoraussetzung für die Pflege dieser Tiere. Lange Zeit waren sie für den Export gesperrt, jetzt hat Brasilien sie wieder freigegeben. Zwei der Arten können wir gerade anbieten.

Crenicichla sp. Xingu I ist bis heute seltsamerweise nicht wissenschaftlich bearbeitet. Die Jungtiere bis 5 cm Länge sind leuchtend rot, dann werden sie orange. Erwachsene Fische sehen ganz anders aus; die Männchen sind dann messinggelb, die Weibchen graugrün mit einer leuchtend roten Binde in der Körpermitte. Wir haben Jungtiere („Pommes Frites“) im Stock, die ausgesprochene Schwarmfische sind. Im Schwarm gehalten, behalten sie ihre schöne Färbung manchmal bis 20 cm Länge. Wenn diese Größe erreicht ist, muss der Pfleger aufpassen! In der „Pubertät“, bevor sie geschlechtlich aktiv werden, sind diese Fische untereinander extrem unverträglich! Erst wenn die Geschlechter klar erkennbar sind, kann man den Versuch wagen, Pärchen zusammenzustellen. 

Crenicichla sp. Xingu IV wurde 1991 als C. percna wissenschaftlich beschrieben. Von dieser sehr selten importierten Art haben wir nur ein großes Tier von 24-28 cm Länge im Stock. Über das Geschlecht sind wir uns nicht einig, es spricht aber mehr für ein Männchen als für ein Weibchen. Dieser Fisch ist eine richtige Persönlichkeit, der alles, was vor dem Aquarium vor sich geht, ganz genau beobachtet und man braucht ziemlich viel List und Tücke, um sich ihm für ein Photo zu nähern. Hat das Tier erst einmal verstanden, was da geplant ist, hockt es sich in eine Ecke und rührt sich nicht mehr – wenn es könnte, würde es dem Fotografen sicher die Zunge herausstrecken!.

Für unsere Kunden: C. sp. Xingu I/Orange hat Code 671801 (5-7 cm) und 671802 (6-8 cm), C. percna hat Code 671896 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon moniliger

19. Juli 2021

Unter der Bezeichnung „Hasemania hansseni“ ist seit kurzem ein neuer Salmler auf dem Markt, der mit seiner intensiven orangefarbenen Tönung tatsächlich etwas an den bekannten Kupfersalmler, Hasemania nana erinnert. Allerdings ist eines der Gattungsmerkmale von Hasemania, dass diesen die sonst für Salmler so typische Fettflosse feht. Diese ist allerdings bei den Neuimporten vorhanden. Es handelt sich bei ihnen um Hyphessobrycon moniliger, eine Art, die erstmals von Lowe-McConnell 1991 als „Hyphessobrycon sp. golden tetra“ in der wissenschaftlichen Literatur erwähnt wurde. Wissenschaftlich beschrieben wurde sie dann 2002 anhand von Exemplaren aus dem Einzug des Rio Tocantins. Inzwischen wurde sie auch dem Einzug des Rio Tapajós gemeldet. 

Die Männchen von H. moniliger haben verbreiterte Flossenstrahlen in der Afterflosse, die zudem mit zahlreichen Häkchen besetzt sind. Dieses Merkmal kennt man eher aus der Hemigrammus-Verwandtschaft, aber wie wir ja schon mehrmals erwähnt haben, ist die Systematik der Kleinsalmler Südamerikas bislang nur sehr unbefruiedigend geklärt.

Mit etwa 4 cm Gesamtlänge bleibt H. moniliger handlich klein. Es sind sehr schöne und friedliche Fische, eine echte Bereicherung des Sortimentes!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261393 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Moenkhausia rubra

16. Juli 2021

Die neue Gesetzgebung in Brasilien ermöglicht jetzt auch den Import von Arten, deren Ausfuhr zuvor nicht erlaubt war. Eine dieser Arten ist Moenkhausia rubra, die erst 2014 wissenschaftlich beschrieben wurde. Man kennt die Art bislang aus dem Rio Juína und dem Rio Juruena, beide zum oberen Rio Tapajós-Einzug gehörig, Bundesstaat Mato Grosso, Brasilien. Die neue Art ist ziemlich ungewöhnlich gefärbt; vor allem der rote Rücken der Männchen fällt auf. Zusätzlich – aber das sieht man nur bei Licht schräg von oben – haben der Vorderrücken und der Bereich entlang des Längsbandes herrlich grün irisierende Zonen.

Die größten bislang bekannt gewordenen Exemplare aus der Natur waren ca. 5,5 cm lang (also mit Schwanzflosse rund 6,5 cm). Wahrscheinlich werden sie im Aquarium noch etwas größer als im Freileben. Bei uns erwiesen sich diese schönen Neuheiten bisher als robust, friedlich und pflegeleicht.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 269203 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Coyrdoras paleatus wild

16. Juli 2021

Nur sehr selten erhalten wir Wildfänge von Corydoras paleatus. Die schon immer raren Importe dieser im südlichen Südamerika weit verbreiteteten Art blieben über 10 Jahre auch deshalb aus, weil im südlichen Brasilien viele Exportstationen schließen mussten, als einige der wichtigsten Zierfische der Region auf der brasilianischen Positiv-Liste, die regelte, welche Arten als Zierfische gefangen und exportiert werden durften, vergessen wurden. Jetzt gilt eine Negativ-Liste, d.h. es dürfen wieder alle Arten gefangen und exportiert werden, wenn sie nicht besonders geschützt sind.

Dieser Veteran unter den Aquarienfischen wurde bereits 1878 von dem Pariser Aquaristik-Pionier Pierre Carbonnier nachgezüchtet, außerhalb Frankreichs ist die Art seit 1893 verfügbar. Nachzuchten gibt es seither immer und auch diverse Zuchtformen (langflossig, albinotisch etc.) sind stets im Handel verfügbar. 

Für unsere Kunden: die Wildfänge haben Code 239553 (lg) und 239554 (xlg)  auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Anabas testudineus

14. Juli 2021

Es gibt viele Kriterien, weshalb man sich für diesen oder jenen Fisch im Aquarium entscheidet. Wer bunte Fische mag, sollte Anabas meiden. Aber wer gerne biologische Besonderheiten beobachtet, ist gut mit dem Kletterbarsch beraten. Allgemeine Informationen zu Anabas finden sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/anabas_de/

Wir haben jetzt wieder einmal Kletterbarsche aus Bengalen importiert. Die Tiere sind erst 5-7 cm lang und bereits geschlechtlich differenziert. Sehr hübsche Tiere – für Anabas-Verhältnisse jedenfalls!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 364203 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

LDA25 Parotocinclus jumbo

12. Juli 2021

Der Pitbull Pleco (Parotocinclus jumbo, früher Hypostominae gen. sp.) war bis vor rund 10 Jahren einer der beliebtesten kleinbleibenden Saugwelse. Dann wurde er versehentlich auf der Liste der für den Export erlaubten Zierfische Brasiliens vergessen. Seither ist er nur noch in Züchterkreisen unterwegs. Diese in der Natur sehr häufige Art war einer der wichtigsten Exportfische im südlichen Brasilien. Fast alle Exporteure mussten ihre Farmen schließen, als der Export des Pitbull Pleco nicht mehr möglich war. 

Nun hat sich die Situation grundlegend geändert, aus Brasilien dürfen wieder alle Fische exportiert werden, wenn sie nicht aufgrund einer besonderen Situation Schutzstatus genießen. Und endlich haben wir auch wieder die ersten Pitbull Plecos erhalten. Noch muss vieles an verlorengegangener Infrastruktur wieder aufgebaut werden, die schlimme Corona-Situation in Brasilien, verbunden mit extremen Hochwasserereignissen macht das nicht gerade leichter, aber wir gehen davon aus, dass in Zukunft wieder Pitbull Plecos (LDA25) regelmäßig im Handel anzutreffen sein werden.

Für alle, die ihn vergessen haben oder noch nicht kennen: Es handelt sich um einen sehr friedlichen, geselligen Fisch, der unbedingt in Gruppen mit seinesgleichen gepflegt werden sollte. Der Bodengrund sollte zumindest stellenweise aus Feinsand bestehen, da die Fische sich manchmal ganz gerne eingraben. Die Zucht entspricht in groben Zügen der von Panzerwelsen (Corydoras). Brutpflege übt P. jumbo nicht aus. Die Männchen der Art sind dunkler gefärbt und schlanker. Die Normalgröße dieser Fische beträgt 5-6 cm, doch sind tatsächlich schon 8 cm große Giganten der Art bekannt geworden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-LDA 025-2 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Guppy Neon Green Lyretail

9. Juli 2021

Die Aquaristik ist ohne die Vielzahl der bunten Lebendgebärenden-Zuchtformen nicht vorstellbar. Das bedeutet aber auch, dass Konkurrenz zwischen den verschiedenen Zuchtlinien um die Käufergunst besteht. Ein guter Name verkauft da eindeutig mit. Und auch wenn, streng genommen, der Neon Green Lyretail weder neon-grün gefärbt ist noch einen Lyraschwanz hat – wen juckt´s? Seit gut 20 Jahren wird die kleine Schönheit unter diesem Namen verkauft und erfreut sich großer Beliebtheit.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 418883 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon sp. „Muzel Red Cherry“

7. Juli 2021

Aus Brasilien erhielten wir diese wirklich schöne Neuheit, die ein bischen wie eine vergrößerte Ausgabe des Funkensalmlers, Hyphessobrycon amandae, aussieht. Allerdings hat der „Muzel Red Cherry“  zwei (wenn auch undeutliche) Schulterflecken, was bei H. amandae nie vorkommt.  Zudem ist die Rückenflosse bei „Muzel Red Cherry“ Rot mit einem hellen Rand, bei H. amandae mit einem großen schwarzen Fleck am hinteren Rand. Eine gewisse Ähnlichkeit hat die Neuheit auch mit dem „Bolivia Orange“, der wiederum in die Verwandtschaft von Hyphessobrycon pulchripinnis gestellt wird (obwohl er völlig anders gefärbt ist). Im Gegensatz zum „Bolivia Orange“ hat der „Muzel Red Cherry“ eine rote Schwanzflosse, diese ist bei „Bolivia Orange“ transparent. Außerdem gibt es bei „Muzel Red Cherry“ einen Geschlechtsunterschied, der bei „Bolivia Orange“ fehlt: die Männchen von „Muzel Red Cherry“ werden größer als die Weibchen und haben vergrößerte Flossen, wie man das von den Schmucksalmlern (Rosy Tetras) her kennt.

Die Herkunft der Neuheit ist noch unbekannt, es handelt sich bei den Importtieren um Nachzuchten. Wie unser Lieferant erfuhr, arbeitet der brasilianische Ichthyologe Flavio Lima von der Universidade Estadual de Campinas im Bundesstaat Sao Paulo an der wissenschaftlichen Beschreibung.

Man darf gespannt sein, zu welcher Gattungszuordnung Lima kommt, denn der „Muzel Red Cherry“ sieht zwar grundsätzlich wie ein „Rosy Tetra“ der Gattung Hyphessobrycon aus, aber auch eine unvollständige Seitenlinie und eine beschuppte Schwanzflossenbasis, beides Merkmale von Hemigrammus.

Jedenfalls ist dieser 3-4 cm lange Salmler ein echtes Farbwunder und eine wunderbare Bereicherung des Salmlersortiments.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261943 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Melanotaenia praecox

6. Juli 2021

Der Diamantregenbogenfisch – Melanotaenia praecox – ist eine der kleinsten Arten der eigentlichen Regenbogenfische und wird nur 6-7 cm lang. Er zeigt bereits ab 3 cm Länge seine prächtig schillernde Körperfärbung. Darum ist er im Handel eine der beliebtesten Arten. Im Alter werden die Männchen hochrückig und dann entwickelt sich das Rot in den senkrechten Flossen noch einmal intensiver. 

Da Melanotaenia praecox nur auf der Insel Neu-Guinea und dort nur in einem kleinen Gebiet in der Irian Jaya genannten westlichen Hälfte der Insel vorkommt, stammen alle Diamantregenbogenfische im Handel von einigen wenigen Tieren ab. Nachlässig aufgezogene Tiere sind krankheitsanfällig, gut aufgezogene nicht.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 428601 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aulonocara „Dragon Blood“

2. Juli 2021

Kaiserbuntbarsche (Aulonocara) sind eine formenreiche und farbenprächtige Gattung der Malawisee-Buntbarsche; wegen ihres bunten Farbkleides bezeichnet man sie im englischen Sprachgebrauch als „peacocks“, also „Pfauen“. Es handelt sich bei ihnen um Kleintierfresser, die gezielt kleine Futterbrocken aufnehmen.

Eine andere Gruppe der Buntbarsche im Malawisee ernährt sich von den Algen und den darin enthaltenen Mikrolebewesen (= Aufwuchs), die auf Felsen wachsen. Diese Buntbarsche bezeichnet man als „Mbuna“ nach einem Namen, den die lokalen Fischer dieser Fisch-Gruppe gegeben haben. Bei den Mbunas gibt es ein noch nicht gut erklärbares Phänomen: die so genannten O- und OB- Formen. O steht für „Orange“, OB für Orange Blotch“, also Orange gescheckt. Diese extrem abweichend gefärbten Tiere können bei etlichen Arten auftreten und sind auch nicht unbedingt an das Geschlecht gebunden. 

Obwohl Kaiserbuntbarsche und Mbunas sehr unterschiedlich aussehen, haben sie doch gemeinsame Vorfahren. Und das erstaunliche ist: sie lassen sich sogar kreuzen! Freilich erfolgen solche Kreuzungen künstlich, also Eier und Spermien werden „im Reagenzglas“ gemischt und erbrütet. Dabei entstanden die so genannten Fire Fish, Dragon Blood, O- und OB-Aulonocara, von denen es heutzutage unzählige Linien und mindestens ebenso viele, fantasievolle Namen gibt. Alles in allem gleicht kaum ein Tier dem anderen, wie es aufgrund des Hybrid-Charakters auch nicht anders zu erwarten ist. Im Fressverhalten und der allgemeinen Körperform ähneln diese Tiere den Aulonocara-Arten.

Es sind extrem bunte Fische mit knalligen Farben, eine wirkliche Alternative für Aquarianer, die es sehr bunt mögen, aber den Aufwand der Korallenfisch-Aquaristik nicht betreiben wollen. Eine Grundvoraussetzung sind allerdings möglichst große Aquarien, denn obwohl diese Tiere nur 10-15 cm lang werden, können sie sehr viel Temperament entwickeln!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 502783 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorius variatus „Hotel Taninul“ und „Code 1243“

2. Juli 2021

Wir haben Ihnen an dieser Stelle schon mehrere Wildstämme des Xiphophorus variatus vorgestellt, der seinen wissenschaftlichen Artnamen (variatus = veränderlich) sehr zu Recht trägt. Populär hat sich allerdings die Bezeichnung „Papageienplaty“ gegenüber „Veränderlicher Spiegelkärpfling“ durchgesetzt. 

Nun haben wir wieder zwei neue Varianten im Angebot, beides sind deutsche Nachzuchten, die von Wildpopulationen abstammen. Der erste ist ein hübscher, gesprenkelter Fisch, der auf einer wissenschaftlichen Sammelreise in Mexiko entdeckte und mitgebracht wurde. Er stammt aus der Umgebung des Hotels Taninul (Carretera Km. 15, 79250, Tampico, Valles, 79250 Cd Valles, S.L.P., Mexiko). Das Hotel liegt in einem Naturpark: „Dieses ländliche Resorthotel in einem Tropenwald in der Huasteca, einem 740 Hektar großen Naturschutzgebiet, ist 17 km von der Stadt Tamuín und 19 km vom Zentrum von Ciudad Valles entfernt.“ (zitiert aus dem Werbeauftritt des Hotels). Nahe des Hotelgeländes fließt ein namenloser schwefelhaltiger Bach und aus diesem stammen die besagten X. variatus. In dem Bach lebten an weiteren Fischarten Poecilopsis gracilis, Astyanax mexicanus, Poecilia formosa und nicht näher bestimmte Wasserschildkröten.

Die zweite Form wurde von der gleichen Expedition entlang der Straße 85 in einem Entwässerungsgraben in der Nähe von Mante in Richtung Victora gefunden (11 km nördlich von Mante bei km 105). Dazu gibt es bislang keine Publikation, diese Informationen wurden mündlich weitergegeben. Daher gibt es bislang nur die in den Feldnotizen gemachte provisorische Bezeichnung „1243“. Dieser Platy ist eher interessant als schön, denn Farbe sucht man bei ihm vergebens. Interessant ist die kräftige Melanophorenbildung in der vorderen Körperhälfte und die dunkle Netzzeichnung in der Mitte der hinteren, wodurch der Eindruck eines Längsbandes entsteht. Diese Variante wird im Hobby kaum bestehen können, hier bietet sich für spezialisierte Freunde der Lebendgebärenden wohl eine einmalige Kaufgelegenheit, während „Hotel Taninul“ sicher seine Freunde findet, zumal die Männchen mit zunehmendem Alter immer kräftigere Gelbtöne in den Flossen und im Rücken entwickeln, wie uns der Züchter mitteilte.

Für unsere Kunden: „Hotel Taminul“ hat Code 443095, „1243“ Code 443093 auf unserer Stockliste. Von beiden Varianten sind nur begrenzte Stückzahlen lieferbar. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Melanochromis johannii

30. Juni 2021

Der Kobalt-Orange-Barsch (Melanochromis johannii) wurde bereits so früh (1972) aus dem Malawisee für das Hobby importiert, dass man sich noch die Mühe machte, einen deutschen Namen dafür zu erfinden. Das ließ man später angesichts der Fülle der Arten bleiben. In der Natur bleiben diese Fische, wie viele andere Aufwuchs-fressende Felsenbuntbarsche (Mbunas) ein gutes Drittel kleiner als im Aquarium, wo sie bis maximal 12 cm Länge heranwachsen können. Mit etwa 5 cm Länge beginnen sich die Männchen einzufärben. Sie bekommen dann eine leuchtend blaue Grundfärbung, während die Weibchen orange bleiben. Jungfische zeigen Weibchenfärbung. Wenn ein Männchen es allerdings satt hat, ständig vom Chef verprügelt zu werden (Mbunas sind ziemlich aggressive Fische), zieht es Frauenkleider an und hat dann erstmal Ruhe. Man erkennt als Weibchen getarnte Männchen aber immer gut an den Eiattrappen in der Afterflosse, die bei Weibchen fehlen.

Die Gattungseinteilung der Mbunas beruht zu einem großen Teil auf dem Zeichnungsmuster. Melanochromis hat waagerechte dunkle Balken und bei den Männchen kehrt sich das Muster mit Eintritt der Geschlechtsreife um, d.h. was vorher z.B. gelb war, wird schwarz und was vorher schwarz war wird z.B. blau, so wie beim bekannten Türkisgoldbarsch, M. auratus. Weil letzteres bei M. johannii nicht eintritt, sondern die Schwarzstreifung bei Männchen und Weibchen gleich bleibt und sich nur die Grundfärbung ändert, wurde vorgeschlagen, M. johannii in Pseudotropheus zu führen. Manche folgen dem Vorschlag, andere nicht. Letztendlich ist das von eher nebensächlicher Bedeutung für die Aquaristik.

Jedenfalls hat M. johannii seit seiner Ersteinfuhr viele Freunde und steht stets als Nachzucht für die Aquarienliebhaber in aller Welt zur Verfügung. Es handelt sich um typische agame Maulbrüter im weiblichen Geschlecht, sprich, nach dem Ablaichen kümmert sich das Männchen nicht mehr um das Weibchen und den Nachwuchs. Damit diese Fische auch nach hunderten Generationen im Aquarium noch bunt und vital bleiben, dürfen sie nicht zu fett und eiweißreich gefüttert werden, sondern brauchen ballaststoff- und vitaminreiche Kost. Das Wasser sei nicht zu kühl (26-28°C) und der pH sollte deutlich über 7,5 liegen. Viel Wasserwechsel sorgt für niedrig belastetes Wasser, was ebenfalls wichtig ist. Wegen der Aggressivität pflegt man Mbunas am besten in möglichst großen Gruppen beiderlei Geschlechts, 10 Tiere sind gut, 20 besser. Das Aquarium sollte zudem viele Versteckmöglichkeiten aufweisen, in die sich unterlegene Exemplare und brütende Weibchen zurückziehen können.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 551500 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon eques „Longfin“

28. Juni 2021

Der Blutsalmler, auch Serpa-Salmler genannt (Hyphessobrycon eques, früher als H. callistus oder H. serpae bekannt), ist der Piranha des kleinen Mannes. Genau wie Piranhas haben Serpa-Salmler einen unwiederstehlichen Drang, anderen Fischen in die Flossen zu beißen. Und ständig wollen sie austesten, wer der stärkere ist. Dadurch kann man viele spannende Beobachtungen im Aquarium machen, aber eines gibt es kaum jemals: Blutsalmler mit völlig intakten Flossen.

Die prächtige Färbung und das interessante Verhalten lassen viele Aquarianer seit 1924 über die Unart des Flossenbeißens hinwegsehen. Im Laufe der Zeit entstand sogar eine schleierflossige Spielart dieser bis zu 4 cm langen Tiere. Auch sie wirkt immer etwas zerfleddert, aber das tut ihrer Lebenslust keinen Abbruch und bereitet den Fischen auch erkennbar weder Schmerzen noch Unbehagen.

Man muss Blutsalmler immer in einer möglichst großen Gruppe von 10, besser 20 Tieren oder mehr, pflegen und ihnen ein reich strukturiertes Aquarium bieten. Da sie ursprünglich aus dem südlichen Südamerika stammen, wo es zu bestimmten Jahreszeiten ganz schön frisch werden kann, sollte man sie nicht ganzjährig bei hohen Temperaturen über 24°C pflegen. Ab und zu ein paar Wochen ohne Heizung bei 18-20°C tun den Tieren sehr gut und verbessern die Farben.

Fpür unsere Kunden: Schleierflosse Blutsalmler haben Code 261953 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pterosturisoma microps

25. Juni 2021

Dieser interessante, etwa 20-25 cm lange Saugwels aus Peru sollte nur von wirklich erfahrenen Aquarianern gepflegt werden. Neben einigen ausgewachsenen Exemplaren konnten wir diesmal auch 4-7 cm lange Jungtiere importieren. Die Größe dieser Fische ist schwer anzugeben, weil man die weit über körperlangen Schwanzflossenfilamente nicht mitrechnen sollte, es in der Aquaristik aber üblich ist, die Schwanzflosse bei Längenangaben mitzuzählen. Bei erwachsenen Pterosturisoma microps sind die Schwanzflossenfilamente meist nicht vorhanden, wachsen im Aquarium aber wieder nach.

Pterosturisoma microps (es gibt nur die eine Art in der Gattung) ist sauerstoffbedürftig, braucht warmes Wasser (26-28°C), niedrige Keimbelastung und ist anspruchsvoll in der Fütterung. Die Tiere hassen es, auf Sand oder Kies zu liegen. Sie ziehen die senkrechten Aquarienscheiben vor. Wenn sie sich auf den Boden legen, dann auf Steine oder Wurzeln. Als Aufwuchsfresser müssen sie den ganzen Tag etwas zu futtern haben. Am besten eignet sich ein Geleefutter auf Agar- oder Gelatinebasis, das man flüssig (noch heiß) auf Steine streicht, die man nach dem Erkalten in das Aquarium legt. 

Ein blanker Glasboden ist übrigens auch nicht gut für die Tiere, da sich hier mit der Zeit ein Bakterienrasen bilden kann, der Infektionen auf der Bauchseite der Fische auslösen kann. Am besten legt man den Aquarienboden mit flachen Steinplatten aus. Wenn die Tiere trotz guter Futteraufnahme immer dünner werden, ist wahrscheinlich die Darmflora geschädigt. Kot von gesunden, anderen Saugwelsen (z.B. Ancistrus) kann hier helfen und sollte vor allem in der Eingewöhnungsphase zur Verfügung stehen.

Alles in allem stellen Pterosturisoma microps eine wirkliche Herausforderung für Spezialisten dar.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 286551 (4-7 cm) und 286556 (16-20 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pygocentrus nattereri wild

25. Juni 2021

Der rotbrüstige Schwarm-Piranha (Pygocentrus nattereri) ist im gesamten Stromgebiet des Amazonas verbreitet. Er ist die am häufigsten im Aquarium gepflegte Piranha-Art. Die Nachzucht dieser Tiere gelingt planmäßig. Es bilden sich Paare aus einem Schwarm heraus, die in Bodengruben laichen; die Eltern bewachen den Laichplatz, ein darüber hinaus gehende Brutpflege findet nicht statt. Da diese Piranha-Art im Schwarm lebt (die meisten der rund 30 Arten sind untereinander unverträgliche Einzelgänger), kann man sie gemeinsam aufziehen.

Meist sind darum Nachzuchten für den Aquaristik-Bedarf im Handel; gelegentlich werden aber auch Wildfänge importiert und dann merkt man, dass es lokal recht deutliche Färbungsunterschiede bei den Populationen gibt. Viele Wildfänge sind sehr intensiv gefärbt. Vor allem die blutrote Brust macht sie sehr attraktiv. Als Jungfische von 6-15 cm Länge sind diese Piranhas am schönsten. Die Bilder zeigen 6-7 cm lange Wildfänge aus Kolumbien (Dept. Amazonas).

Die Endgröße dieser Fische liegt bei 25-30 cm, man muss also große Aquarien füs sie zur Verfügung stellen.

Für unsere Kunden: Wildfänge haben Code 292404, Nachzuchten 292395 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text& Photos: Frank Schäfer

Thorichthys meeki „Rio Candelaria“

23. Juni 2021

Der Rio Candelaria ist ein Tieflandfluss in Mittelamerika. Er enspringt in Nord-Guatemala und durchfließt dort und in Südostmexiko Regionen, deren Urwaldlandschaften vom Menschen für lange Zeit fast unberührt waren. Der Rio Candelaria erlangte traurige Berühmtheit, weil der Konquistador Hernán Cortez hier den erbitterten Kämpfer für die Unabhängigkeit seines Volkes, den letzten Aztekenherrscher Cuautémoc hinrichten ließ. Ob die Feuermaulbuntbarsche (Thorichthys meeki) des Rio Candelaria so intensiv rot gefärbt sind, weil das Blut des Azteken in den Fluss gelangte? Wohl kaum, denn Cuautémoc wurde erhängt, aber romantisch ist der Gedanke schon, oder?

Wir haben zur Zeit schöne Nachzuchten dieser Standortvariante des Feuermaulbuntbarsches in verschiedenen Größen im Stock. Sie haben alle Vorzüge dieser herrlichen Art, also relative Friedfertigkeit und prächtiges Aussehen, hinzu kommt die Ursprünglichkeit dieses Stammes.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 654702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus ortomaculatus

21. Juni 2021

Erstmals können wir diesen hübschen Leporinus anbieten, der erst im Jahr 2000 wissenschaftlich beschrieben wurde. Aufpassen muss man, dass man ihn nicht mit L. octomaculatus durcheinanderbringt, denn das ist eine ganz andere Art; hier hat die Verwechslung eines Buchstabens Folgen! 

Bekannt ist Leporinus ortomaculatus bislang aus dem Rio Surumu, Roraima, Brasilien und aus den Flüssen Rio Caroni, Rio Caura und Orinoko bis zum Delta Amacuro in Venezuela. Unserer Tiere stammen aus Brasilien.

Zwei Besonderheiten machen Leporinus ortomaculatus für die Pflege im Aquarium besonders interessant: erstens bleibt die Art für Leporinus-Verhältnisse klein. Das größte bislang bekannte Exemplar war 11 cm lang, man kann also annehmen, dass die Fische auch im Aquarium kaum über 15 cm lang werden (bekanntlich sind Leporinus langlebige Fische und werden mit Sicherheit im Aquarium deutlich älter und somit auch größer als in freier Natur). Und zweitens gehört Leporinus ortomaculatus zu den friedlichsten aller Leporinus-Arten. Zwar herrscht auch unter ihnen ein ständiges necken und jagen, wie es für Leporinus so typisch ist, aber es kommt dabei noch nicht einmal zu Flossenschäden!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 265763 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Channa micropeltes

18. Juni 2021

Zu den schönsten Süßwasserfischen überhaupt gehört Channa micropeltes. Dieser Schlangenkopffisch lebt in Gruppen und seine Lieblingsbeschäftigung ist fressen. Er ist darum ständig auf Futtersuche und schwimmt lebhaft im Schwarm durch das Aquarium.

Obwohl jedes Wort bis hierhin wahr ist, ist das dennoch nur die halbe Wahrheit. Denn mit über 130 cm maximaler Endgröße ist Channa micropeltes auch einer der größten Schlangenkopffische überhaupt. Und ab rund 15-20 cm Länge verliert er die schöne, leuchtende Jugendfärbung und wandelt sich vom Schwarmfisch zum aggressiven Einzelgänger. Nun ist er am Rücken schwarzbraun marmoriert. Sein Lieblingsbeschäftigung bleibt allerdings fressen und wer den Fehler macht, Channa micropeltes wegen seiner schönen Jugendfärbung in ein Gesellschaftsaquarium mit kleinen Friedfischen zu setzen, hat bald nur noch einen Fisch im Aquarium: einen fetten Channa micropeltes

Wer sich also für diese Tiere interessiert, der muss über ein wirklich großes Aquarium verfügen. Dann können Schlangenkopffisch und Mensch jahrzehntelang Freude aneinander haben. 

Für unserer Kunden: die Tiere haben Code 409202 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aphanotorulus sp. L11

18. Juni 2021

Um den richtigen Namen dieses schönen Harnischwelses aus dem Rio Xingu herrscht Zank unter den Fachleuten. In weiten Teilen Südamerikas kommen so oder so ähnlich aussehende Welse vor, die allesamt der bereits 1840 als Hypostomus emarginatus beschriebenen Art nahestehen. Diese ordnete man 2001 der Gattung Squaliforma zu, und 2016 der Gattung Aphanotorulus. Auch L-Nummern gibt es einige: L11 (Rio Xingu, Brasilien), L108 (Ecuador, Rio Napo), L116 (Rio Trombetas, Brasilien), L131 (Rio Tapajós, Brasilien) und L153 (Venezuela).

Nathan Lujan schrieb uns: „Alle Mitglieder der Hypostomus emarginatus „Gruppe“ wurden in unserer Arbeit ziemlich gut aufgelöst, wobei wir feststellten, dass sie eigentlich zu Aphanotorulus gehören. Obwohl der Typusort nur als Amazonas aufgeführt ist, haben wir gezeigt, dass er wahrscheinlich aus dem unteren Amazonas stammt. Abbildung 8 in unserer Arbeit ist eine Verbreitungskarte für A. emarginatus, die den unteren Amazonas und seine Hauptzuflüsse sowie den Essiquibo zeigt. Die wahrscheinliche Schwesterart ist A. horridus, die im oberen Amazonas gefunden wird, hauptsächlich flussaufwärts des Zusammenflusses mit dem Rio Negro. Abbildung 12 in unserem Artikel zeigt die Verbreitungskarte dieser Art. Hier ist der Link zum Artikel: https://www.mapress.com/…/view/zootaxa.4072.5.1/4170

Ungeachtet dessen ist L11 ein wunderbarer Großwels für entsprechende Aquarien mit Fischen aus dem Rio Xingu. In Buntbarschbecken ist er ein hervorragender Algenvertilger. Er kann einerseits auch mal einen Knuff wegstecken, ist andererseits aber friedlich, sowohl gegen Artgenossen wie gegen artfremde Fische. Fische aus dem Rio Xingu sollte man warm halten, 26-30°C entsprechen den natürlichen Verhältnissen. Unter solchen Bedingungen kann L11 bis 40 cm lang werden und jahrzehntelang im Aquarium leben.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 011-5 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Welcher Semaprochilodus kommt aus Indonesien?

16. Juni 2021

Ganz klar – gar keiner! Denn diese Gattung ist stammt exklusiv aus Südamerika. Aber in Indonesien werden diese schönen Großsalmler gezüchtet und gelegentlich importieren wir Jungtiere von dort. Dann fragt man sich, um welche Art es sich wohl handelt. Geschickt werden sie als S. insignis und so verkaufen wir sie auch weiter, aber trifft die Bestimmung zu? Diese Frage ließ uns nicht mehr los und wir glauben jetzt, eine Antwort geben zu können.

Nach der aktuellsten wissenschaftlichen Bearbeitung der Gruppe (Castro & Vari, 2004) gibt es sechs Arten von Semaprochilodus: S. brama (Rio Tocantins und Rio Xingu), S. insignis (Amazonas-Becken), S. kneri (Orinoko-Becken), S. laticeps (Orinoko-Becken), S. taeniurus (Amazonas-Becken) und S. varii (Surinam und Französisch Guyana). Ein im Hobby weit verbreiteter Name ist S. theraponura, dabei handelt es sich um ein Synonym zu S. insignis.

Semaprochilodus brama und S. varii brauchen im folgenden nicht weiter zu interessieren, denn S. brama hat eine völlig zeichnungslose Schwanzflosse und ist darum leicht zu erkenn und S. varii hat über 12 enge Streifen in der Schwanzflosse und somit ebenfalls unverwechselbar. Ganz kleine Jungtiere von 3-4 cm sehen bei allen Semaprochilodus noch recht farblos aus, wir musste darum bei unseren Indonesien-Importen abwarten, bis sie auf rund 6 cm Länge herangewachsen waren.

Von den verbliebenen vier möglichen Arten konnten wir nun S. insignis ausschließen, denn der hat fünf Streifen in jedem Schwanzflossenlappen (plus einen in der Mitte der Schwanzflosse), unsere Tiere aber nur drei bis vier. Verbleiben S. kneri, S. laticeps und S. taeniurus, die allesamt drei bis vier Streifen pro Schwanzflossenlappen aufweisen. Die drei Arten sind deutlich unterschiedlich hochrückig. S. taeniurus ist die schlankste Art, geradezu topedoförmig im Vergleich zu den anderen, dann kommt S. kneri und S. laticeps ist richtig hochrückig. Von den dreien hat nur S. laticeps eine pechschwarze Membran im Anschluss an den Kiemendeckel. Diese fehlt bei unseren Tieren eindeutig und so können wir den Bestimmungsfall zu den Akten legen: es handelt sich bei den Nachzuchten um Semaprochilodus kneri. Ob sich dieser Name freilich im Handel durchsetzen wird, ist fraglich. In praktisch allen Aquarienbüchern ist nämlich S. kneri als S. insignis, S. taeniurus oder S. theraponura abgebildet (so z.B. in den Bänden 2 – theraponura – und 3 – insignis und taeniurus – des Aquarien-Atlas, alle drei Einträge zeigen aber S. kneri) und bekanntlich hält sich nichts so hartnäckig, wie ein gründlicher Irrtum.

Für die Pflege ist das allerdings unerheblich, denn  alle Semaprochilodus werden 30-40 cm lang und sind schöne, eindrucksvolle Großsalmler. Sie sind Aufwuchs- und Detritus-Fresser und sind aquaristisch ganz gut mit Küssenden Guramis (Helostoma) zu vergleichen. Gleich diesen haben sie nur einen engen Schlund und können mit groben Futtermitteln nicht viel anfangen, weshalb sie auch mit mit deutlich kleineren Fischen vergesellschaftet werden können. Untereinander sind sie machmal etwas unverträglich. Dem kann man dadurch entgegenwirken, dass man mindestens 5-6 Exemplare zusammen hält.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 290452 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Strahlend blaue Maylandia aus Thailand

14. Juni 2021

Die Zebrabuntbarsche des Malawisees gehörten zu den ersten Cichliden, die in den 1960er Jahren aus diesem großen See zu uns kamen. Damals lösten sie wahre Begeisterungsstürme aus. Von der gewaltigen Arten- und Formenvielfalt, die es dort gibt, ahnte man nichts. Man bezeichnete sie einfach nach einer der wenigen beschriebenen Arten als „Pseudotropheus zebra“.

Heute weiß man es besser und unterscheidet bei den Zebrabuntbarschen 32 verschiedene Arten, wobei es auch noch etliche unbeschriebene gibt und alle bilden zudem mehrere farblich unterscheidbare Standortvarianten aus. Diese Zebrabuntbarsche im engeren Sinne wurden zudem aus Pseudotropheus ausgegliedert und in eine eigene Gattung überführt, die Maylandia heißt. Ein Synonym zu Maylandia ist Metriaclima, man findet also in der aquaristischen Literatur alle Maylandia-Arten auch als Metriaclima.

Leider kreuzen sich diese Arten im Aquarium leicht, weshalb es oft zu unbeabsichtigten Hybriden kommt. Die wunderschönen blauen Maylandia, die wir aus Thailand unter der Bezeichnung „M. estherae Blue“ erhalten haben, gehören sicher nicht zur Art M. estherae, sondern sind M. callainos mit etwas M. zebra-Blut. Für alle Hobbyisten, die einfach nur schöne blaue Malawi-Buntbarsche pflegen wollen, sind Malawi-Buntbarsche aus fernöstlicher Zucht eine gute Wahl.

Text & Photos: Frank Schäfer

Betta splendens Pla kat Yellow cheek Spadetail

11. Juni 2021

Die erste dokumentierte Haustier-Form des Siamesischen Kampffisches (Betta splendens) war ein Spadetail (= Spatenschwanz). Das war 1849. Zu dieser Zeit wurden sicher schon lange Kampffische gezüchtet, die jedoch mehr oder weniger den Wildfischen ähnelten und lediglich auf ihre Kämpfereigenschaften selektiert wurden. Das Aussehen dieser Tiere war Nebensache. Erst viel später, als die Kampffischzucht für den Export als Zierfisch nach Europa und in die USA betrieben wurde, wurden auch schleierflossige Tiere gezüchtet. Das war kurz nach der Wende vom 19ten zum 20ten Jahrhundert.

Heutzutage ist der Spadetail weitgehend verschwunden. Wir haben jetzt sehr interessante und seltene Spadetails mit gelber Grundfarbe und leuchtend gelben Kiemendeckelstreifen (bei der Wildart sind diese rot) aus Thailand, dem Mutterland der Kampffischzucht, erhalten. Kurzflossige Kampffische nennt man ganz allgemein Pla kat. 

Bei der Fotosession mussten wir gut aufpassen, dass die Tiere sich nicht beschädigten. Denn anders als die meisten Betta splendens beißen beim Pla kat Yellow cheek Spadetail die Tiere sehr früh zu, wenn andere Formen noch lange harmlos drohen. Unser Trick dabei: im Becken waren noch 10 ausgewachsene Weibchen. So drohten die Männchen immer nur kurz (wenige Sekunden) und wurden sofort von den Damen wieder voneinander abgelenkt. Wir können Ihnen, liebe Leser, daher versichern, dass alle an der Fotosession beteiligten Kampffische völlig unbeschadet wieder zurück in ihre Einzelzimmer ziehen konnten,

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 390071 auf unserer stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Skalare XL

11. Juni 2021

Voll ausgewachse Skalare der diversen Zuchtformen sind nur vergleichsweise selten im Handel. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Aufzucht ist zeit- und platzaufwändig, denn es handelt sich schließlich immer noch um Buntbarsche, die einen gewissen individuellen Freiraum für sich einfordern. Darum müssen XL-Skalare auch vergleichsweise teuer sein. Aber gelegentlich werden solche Tiere dennoch nachgefragt und wir bitten dann unsere Züchter, diese Nachfrage zu befriedigen. 

Gerade haben wir deshalb solche ausgewachsenen Skalare im Farben-Mix im Stock. Bei ihnen zeigt sich deutlich, dass wohl alle Zuchtstämme letztendlich – zumindest durch Einkreuzung – der eimekei-Form des Segelflossers zuzordnen sind. Pterophyllum eimekei wird von den damit beschäftigten Wissenschaftlern gegenwärtig nicht als eigenständige Art, sondern als Variante von P. scalare gesehen, die sich u.a. durch eine geringere Körperhöhe von typischen P. scalare unterscheidet. Das zeigt sich allerdings erst bei voll erwachsenen Tieren, die sonst handelsüblichen Skalar-Jungtiere von 3-6 cm Körperlänge beider Formen sehen gleich aus. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 688707 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Neoheterandria elegans

9. Juni 2021

Endlich haben wir wieder einmal den Zwergkärpfling Neoheterandria elegans im Stock. Sie entstammen deutscher Nachzucht. Zwergkärpflinge sind die kleinsten, regelmäßig im Aquarium gepflegten Lebendgebärenden Zahnkarpfen. Männchen werden etwa 1-2 cm lang, Weibchen bis zu 3 cm, meist aber um 2 cm

Der Teddy-Zwergkärpfling, wie er zur Unterscheidung vom Eigentlichen Zwergkärpfling Heterandria formosa genannt wird, stammt aus Kolumbien und hat es mit 24-28°C gerne kuschelig warm.

Ansonsten haben die Tierchen keine hohen Pflegeansprüche, die selbst Anfänger gut erfüllen können. Die Wasserwerte (Härte, pH etc.) spielen kaum eine Rolle, gefressen wird alles, was in das kleine Mäulchen passt. Zudem ist die Art vollkommen friedlich.

Die Weibchen der Zwergkärpflinge bekommen in einer Wurfperiode täglich nur 1-2 Jungtiere, das aber über mehrere Tage hinweg. Man sollte sie darum nicht in Ablaichkästen setzen, sondern in dicht bepflanzte, kleine Extra-Aquarien, aus denen man täglich die Jungtiere absammelt und in ein Aufzuchtaquarium überführt.

Für unsere Kunden: N. elegans hat Code 438352 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Heterandria: bedeutet „verschiedener Mann“. Neoheterandria: bedeutet „neue Heterandria“. elegans: bedeutet „elegant“.

Text & Photos. Frank Schäfer

Psalidodon anisitsi (= Hyphessobrycon a., Hemigrammus caudovittatus)

7. Juni 2021

Eine der ältesten Aquarienfische ist der Rautenflecksalmler, von dem man erst vor kurzer Zeit den korrekten wissenschaftlichen Namen ermittelte: Psalidodon anisitsi. Den meisten Aquarianern dürfte die Art aber immer noch als Hemigrammus caudovittatus (oder Hyphessobrycon anisitsi) bekannt sein und unter diesem Namen findet man ihn auch in den meisten Aquarienbüchern.

Seit seiner Ersteinfuhr im Jahr 1922 aus dem Einzug des La-Plata-Flusses (Argentinien/Uruguay) ist dieser bis zu 7 cm lange Fisch nicht mehr aus dem Hobby verschwunden, obwohl er sich ganz gern an Wasserpflanzen vergreift, was bei den meisten Aquarianern nicht gern gesehen wird. Aber seine Schönheit und Aspruchslosigkeit – besonders im Hinblick auf die Wassertemperatur, die bis 14°C absinken kann, was früher ein wichtiges Kriterium war – lassen ihn immer wieder neue Freunde finden. 

Aus Südamerika importiert wird er so gut wie nie, alle Tiere im Handel sind Nachzuchten. Auch eine Albino-Zuchtform des Rautenflecksalmlers ist entstanden und erfreut sich bei Albino-Fans einer gewissen Beliebtheit.

Man pflegt diesen Fisch unbedingt im Trupp (ab 10 Exemplaren aufwärts) in möglichst großen Aquarien mit viel freiem Schwimmraum, dann kommt er am besten zur Geltung. Die robuste Art kann sehr gut als Beifisch zu Buntbarschen dieser Region (Gymnogeophagus, Geophagus der brasiliensis-Gruppe und Australoheros) gepflegt werden. Durch Zufütterung von Flockenfutter auf pflanzlicher Basis kann man die Gelüste nach Wasserpflanzen zumindest etwas eindämmen.

Für unsere Kunden: die Naturform hat Code 256202, die Albinoform 256302 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Nannostomus beckfordi

4. Juni 2021

Wie kleine, farbige Zeppeline propellern die Ziersalmler, auch Bleistiftfische genannt, durch das Aquarium. Der ungewöhnliche, etwas steif wirkende Schwimmstil macht sie einzigartig in der bunten Welt der Salmler. Es gibt eine ganze Reihe von Ziersalmler-Arten, aber der bis zu 6,5 cm lange (er wirkt durch seine schlanke Körperform aber kleiner) Längsband-Ziersalmler (Nannostomus beckfordi) ist die am besten für Gesellschaftsaquarien geeignete Art. Gewöhnlich wird er nur 5 cm lang. 

Wichtig für Nannostomus beckfordi, der ursprünglich aus den zentralen Regionen des Amazonasbeckens und Guyanas stammt (die Photos zeigen Nachzuchttiere), ist eine ruhige Fischgesellschaft, damit er sich voll entfalten kann.  Er schwimmt am liebsten in den mittleren und oberen Wasserschichten. Die Männchen in Balzstimmung sind völlig anders gefärbt als die Weibchen, ansonsten erkennt man sie an dem höheren Rotanteil in den Flossen und der anders geformten Afterflosse. Eine Wassertemperatur von 24-26°C behagt den Tieren am meisten.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 271513 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Lepidiolamprologus attenuatus

4. Juni 2021

Die Vertreter der Gattung Lepidiolamprologus gehören mit rund 15 cm Endlänge zu den größten Vertretern der Lamprologus-Sippschaft im Tanganjikasee. Es sind räuberische Tiere, die sich gerne von kleinen Fischen ernähren. Wie so viele Räuber sind sie gegenüber Fischen, die nicht als Nahrung in Frage kommen, auffallend friedlich.

Im See bewohnt Lepidiolamprologus attenuatus Gebiete mit sandigen Boden; er baut Krater, in denen er ablaicht . Allerdings laicht die Art nicht im Sand, sondern auf kleinen Steinen oder Muscheln, die sich im Krater befinden, denn alle Lamprologus-Verwandten sind Haftlaicher, die ihre Eier irgendwo ankleben müssen. Beide Eltern bewachen gemerinsam die Jungfische. Zur Brutzeit bekommen sie schwarze Bauchflossen, wie bei den Tieren auf den Bildern, die im Fotobecken in Brutstimmung kamen, gut zu sehen ist.

Übrigens kann man L. attenuatus leicht mit einem Schneckenbuntbarsch, Neolamprologus meeli, verwechseln, der eine sehr ähnlich gezeichnete Schwanzflosse hat. Das Kopfprofil beider Arten ist aber sehr unterschiedlich. Bei unserer Fotosession hatte sich ein N. meeli versehentlich mit eingeschlichen, denn beim Herausfangen – also in Schreckfärbung – sehen sich die beiden Arten einander außerordentlich ähnlich und der N. meeli muss aus dem Nachbarbecken zu seinen Vettern gesprungen sein. Tatsächlich vertritt Ad Konings die Meinung, dass N. meeli auf Gattungsebene zu Lepidiolamprologus zu stellen sei. Mehr zu N. meeli finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/neolamprologus_meeli_de/

Für unsere Kunden: Lepidiolamprologus attenuatus hat Code 541602 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Toxotes mekongensis

2. Juni 2021

Schützenfische kann man in zwei Gruppen einteilen: solche, die im Brackwasser der Flussmündungen leben, sich auch dort fortpflanzen (alle Schützenfische sind Freilaicher ohne Brutpflege) und auch in reinem Seewasser leben können. Diese Arten sind darum weit entlang der Küsten des Indo-Pazifik von Indien bis Japan und Australien verbreitet. Und dann gibt es noch die Süßwasserarten, die ihr gesamtes Leben im Süßwasser verbringen und sich dort auch fortpflanzen. Kompliziert werden die Dinge dadurch, dass es von den Brackwasserarten Populationen gibt, die in reinem Süßwasser leben. Man kann es den Brackwasserarten aber nicht ansehen, aus welcher Population sie stammen und muss darum auf die Angaben des Exporteurs vertrauen, damit man sie schlussendlich richtig pflegen kann.

Viele dieser Erkenntnisse sind erst in den letzten paar Jahren gewonnen worden und haben sich noch nicht allgemein herumgesprochen. Zu den reinen Süßwasserarten gehört Toxotes mekongensis, der, wie der Name schon sagt, aus dem Mekong bekannt ist. Wir haben diese Art jetzt aus Vietnam erhalten. Das Zeichnungsmuster mit der langen Binde in der Körpermitte, die vom Rücken bis zum Bauch reicht, ist arttypisch.

T. mekongensis wird rund 15 cm lang. Man muss Schützenfische nicht mit Insekten ernähren (auch wenn T. mekongensis gut und zielsicher spuckt), aber sie brauchen viel Futter. Ideal sind getrocknete Bachflohkrebse (Gammarus) als Basisfutter, das man 2-3 x täglich in kleinen Mengen reicht (so viel, wie in 5 Minuten aufgefressen wird). Zusätzlich nehmen die Tiere so ziemlich alles Futter tierischen Ursprungs, das ins Maul passt, auch kleine Fische und Garnelen. Nur vom Boden fressen sie nicht gern. Untereinander sind Schützenfische relativ verträglich. Weibchen werden größer, sonst gibt es keine äußerlichen Geschlechtsunterschiede.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 468512 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Poecilia wingei Endler Campona No48 black green snakeskin

31. Mai 2021

Wenn es einen Modefisch gibt, der das letzte Jahrzehnt prägte, so ist es der Endler-Guppy, Poecilia wingei. Diese kleine Guppy-Art hat unzähliche Fans auf der ganzen Welt und man bemüht sich, die „reinen“ Stämme wild gefangener Varianten zu erhalten. Allerdings sind in der Natur diese Wildvarianten keineswegs einheitlich gefärbt, sie kommen im Gegenteil teils stark gemischt vor, und oft sind nur wenige Exemplare mit besonders auffälliger Färbung mitgenommen worden. Durch Selektionszucht lassen sich relativ schnell Stämme erzielen, bei denen sich die Männchen sehr stark ähneln.

Der „Campona No48“ ist eine solcher niedlicher Zwerg. Eine seiner Besonderheiten sind die weißen Bauchflossen beim Männchen, die in bestimmten Phasen der Balz weit nach vorn gestreckt werden, dass sie mit einer weißen Linie in der Rückenflosse eine Gerade bilden könnten. Wie bei allen Endler-Formen treten in der Balz die schwarzen Zeichnungselemente zusätzlich besonders stark hervor.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 419019 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon micropterus

28. Mai 2021

Im Jahr 1915 beschrieb der Wissenschaftler Carl Eigenmann eine neue Salmler-Gattung, die er Megalamphodus nannte. Typusart ist M. megalopterus, eine aquaristisch sehr gut bekannte Art: der Schwarze Phantomsalmler. 1997 wurde Megalamphodus zum Synonym von Hyphessobrycon. Von den übrigen 1915 Megalamphodus zugeordneten Arten (ecuadoriensis, eques, heteresthes, melanotus, micropterus) ist nur der Blutsalmler, H. eques, im Hobby anzutreffen, über das Aussehen der übrigen herrscht weitgehend Unklarheit – man kennt sie nur nach toten, konservierten Exemplaren.

Nun konnten wir höchstwahrscheinlich eine dieser Arten importieren: Hyphessobrycon micropterus. Dieser Salmler gilt als endemisch für das Fluss-System des Rio Sao Francisco (er durchfließt die Bundesstaaten Minas Gerais, Bahia, Sergipe, Pernambuco und Alagoas in Brasilien), kommt also ausschließlich dort vor. Der Rio Sao Francisco fließt im Osten Brasiliens und hat keine Verbindung zu anderen Flüssen, was den hohen Anteil an endemisch dort vorkommenden Arten leicht erklärt. 

Ob die jetzt von uns aus dem Rio Sao Francisco importierten hübschen Salmler, die ein wenig an sehr intensiv gefärbte Pristella erinnern, wirklich zu der seit über 100 Jahren beschriebenen Art H. micropterus gehören, müssen weitere, zeitaufwändige Untersuchungen zeigen. Erst 2018 wurde mit H. piorskii eine nahezu identisch aussehende Art beschrieben, die allerdings rund 1.500 km weiter nördlich (Bundesstaat Maranhao in den Flüssen Munim und Preguiças) vorkommt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261853 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pimelodina flavipinnis

28. Mai 2021

Wir sind stolz, diesen ungewöhnlichen Erstimport präsentieren zu können. Die Seltenheit dieses hübschen Großwelses im Hobby steht in krassem Gegensatz zu der Tatsache, dass er bereits 1876 wissenschaftlich beschrieben wurde, weit verbreitet ist (unser Tier stammt aus dem Rio Negro in Brasilien, doch gibt es ihn auch im Rio Madeira, in Peru und in den Llanos von Venezuela und weiteren Gebieten des Orinoko) und ein beliebter und häufig gehandelter Speisefisch ist. Freilich deutet die in wissenschaftlichen Arbeiten beschriebene hohe farbliche Variablilität darauf hin, dass wohl doch mehrere unerkannte Arten involviert sind. Die Gattung Pimelodina ist monotypisch, es gibt also nur diese eine wissenschaftlich akzeptierte Art.

Pimelodina flavipinnis wird etwa 40 cm lang, unser Exemplar ist demnach ausgewachsen. Innerhalb der Großwelse Südamerikas fällt P. flavipinnis durch seine ungewöhnliche Schnauzenform in Kombination mit einem unterständigen Maul auf. Das wirft natürlich die Frage auf, wie und von was das Tier sich ernährt. Die langen Barteln deuten den Raubfischcharakter an; Mageninhaltsuntersuchungen ergaben allerdings Wasserinsektenlarven und Substanzen, die beim durchkauen von Boden anfallen, wie Sand und Samenkörner. 

Der bevorzugte Lebensraum dieser Art sind Lagunen der Flüsse. Im Juni und Juli führen die Tiere Laichwanderungen durch. Über das Aquarienleben können wir noch nicht viel sagen, außer, dass sich unser Tier verhältnismäßig ruhig verhält und nicht zum herumtoben neigt; das ist ein gefürchtetes Phänomen bei größeren Fischen, weil Panikreaktionen selbstverständlich mit einer hohen Verletzungsgefahr verbunden sind. Die leichten „Schmisse“, die unser Tier nach dem Import aufwies, sind demnach wohl auf den Fang zurückzuführen. In Brasilien benutzen die Berufsfischer, die diese Art für Speisezwecke fangen, lange Zugnetze.

Für unsere Kunden: das Tier hat Code 278957 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Tometes kranponhah

26. Mai 2021

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass es sich bei diesen Tieren um Mylesinus paucisquamatus aus dem Rio Tocantins handelt und die Angabe, sie stammten aus dem Rio Xingu ein Irrtum war.

Noch immer werden in den an und für sich gut untersuchten Flüssen Südamerikas neue Großfischarten gefundfen. Das liegt vor allem daran, dass sich viele Arten außerordentlich ähnlich sehen. Bei manchen, so bei den großen Scheibensalmlern oder Pacus, kommt noch hinzu, dass sie während ihres Lebens recht dramatische Gestalts- und Farbveränderungen durchlaufen; man nennt das auch ontogentische Veränderungen.

Der Rio Xingu ist ein Klarwasser-Zufluss des Amazonas in Brasilien. Von dort, genauer gesagt aus dem Bereich der Stromschnellen wurden 2016 gleich zwei neue Tometes-Arten beschrieben, nämlich T. kranponhah und T. anclorhynchus. Die beiden Arten sehen sich ziemlich ähnlich. Hauptunterscheidungsmerkaml ist die Maulform. Es gibt auch einen Farbunterschied, denn T. kranponhah hat als erwachsener Fisch einen schwarzen Fleck auf dem Kiemendeckel, der bei T. anclorhynchus fehlt. Die beiden Arten unterscheiden sich darüber hinaus in der Endgröße. T. kranponhah wird um die um 40 cm lang, während T. anclorhynchus um 30 cm Länge erreicht.

Tometes kranponhah ist ein Endemit des Xingu, wo er recht häufig sein soll. Dagegen gibt es von T. anclorhynchus nur wenige Aufsammlungen, dafür ist die Art aber weiter verbreitet und kommt auch noch im System des Rio Tocantins vor.

Zum Verhalten können wir noch wenig sagen. Unsere Jungtiere (10 Exemplare, 5-7 cm lang) sind etwas zänkisch untereinander, wie man an den leichten Flossenschäden sieht, jedoch hält sich das in vertretbaren Grenzen.

Für unsere Kunden: Die Tiere haben Code 297333 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aphyosemion australe

7. Mai 2021

Der „Kap Lopez“ (Aphyosemion australe) ist einer der dienstältesten Killifische. Entdeckt wurde er aufgrund von Aquaristik-Importen aus Gabun (Mündungsgebiet des Flusses Ogooué, Port-Gentil, Kap Lopez, nordwestliches Gabun), von wo er erstmals 1913 mitgebracht wurde. 1921 beschrieb ihn Arthur Rachow als neue Art, damals noch vorsichtig als Haplochilus calliurus var. australis. Die von Rachow vermutete enge Verwandtschaft zu Haplochilus calliurus (heute Aphyosemion calliurum) hat sich nicht bestätigt, die beiden Arten lassen sich nicht erfolgreich über eine erste Generation hinaus kreuzen.

Es ist gar nicht einmal so unwahrscheinlich, dass auch viele der heute im Aquarium gepflegten Kap Lopez noch von diesen Erstimporten abstammen. in den 1950er Jahren kam noch eine goldfarbene Mutante hinzu, die mit dem wissenschaftlich ungültigen Namen Aphyosemion australe hjerreseni belegt wurde, und später noch eine dunkelbraune Zuchtform, „Schokolade“ genannt.

Der Kap Lopez gehört zu den einfachsten aller Killifische. Er ist ein Pflanzenlaicher und die Eier können sich sowohl unter Wasser wie auch trocken gelagert entwickeln. Nur wenige Killifische eignen sich für Gesellschaftsaquarien, aber der Kap Lopez gehört dazu, weil er wenig scheu ist und auch bezüglich der Futteraufnahme unkompliziert. Natürlich muss man eine eventuelle Gesellschaft mit viel Sachverstand auswählen, Beifische müssen unbedingt sehr friedlich und nicht allzu lebhaft sein.

Die Lebenserwartung des Kap Lopez liegt in etwa so, wie bei ähnlich großen Lebendgebärenden (z.B. Guppys), also 1-3 Jahre. Die Maximalgröße für Aphyosemion australe wird mit ca. 5,5 cm angegeben (inklusive Schwanzflosse).

Für unsere Kunden: die Wildform hat Code 304502, der goldene 304702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Bagrichthys macracanthus

7. Mai 2021

Wir haben aus Indonesien Jungtiere des „Black Lancer“ erhalten. Das erwachsene Fisch ist pechschwarz mit weißer Schwanzflosse und einem schmalen, weißen, waagerechten Streifen, der entlang der Körpermitte verläuft. Der Streifen beginnt unterhalb der Rückenflosse und verläuft bis in den Schwanzstiel.

Die 4-6 cm langen Jungtiere dieses bis zu 20 cm langen Tieres sehen teilweise ganz ähnich aus, doch manche haben weiße Zeichnungen am Körper; allerdings können sie diese stimmungsbedingt an- und ausschalten. Bei einem Bagrichthys macracanthus-Jungfisch, der für das bloße Auge schwarz erscheint, zeigen sich im starken Licht des Blitzes dann doch die helleren Binden. 

Für weitere Informationen zu diesem hochinteressanten Wels siehe: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/bagrichthys_macracanthus_de/

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 368482 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pyrrhulina brevis

5. Mai 2021

Die bildschöne Art Pyrrhulina brevis konnten wir schon häufiger aus Peru importieren (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/pyrrhulina-brevis/). Diesmal haben die Tiere eine besonders kräftige Zeichnung in der Afterflosse, die an einen Augenfleck erinnert und mit einer ähnlichen Zeichnung in der Schwanzflosse korrespondiert. Es sind herrliche Fische!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 286754 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Brachygobius doriae

3. Mai 2021

Dies ist die wohl schönste Art der Goldringelgrundeln, denn die Männchen (auch manche Weibchen) entwickeln ein prächtes Orangerot in der hinteren Körperhälfte. Die Weibchen sind meist gelb gefärbt, man erkennt sie aber auch ungeachtet der Färbung gut an dem vergleichsweise kleineren Kopf.

Die Art wurde und wird immer wieder mit B. xanthozonus verwechselt. B. xanthozonus hat jedoch mehr als 50 Schuppen in der Längsreihe (unsere Tiere haben etwas über 30); es ist sehr fraglich, ob die „echte“ B. xanthozonus überhaupt schon jemals im Aquarium gepflegt wurde.

Brachygobius doriae wird nur 3,5-4,5 cm lang und passt darum hervorragend in kleinere Aquarien. Wir haben herrliche Tiere in Showsize im Stock, die von Borneo stammen. Etwa Salzzusatz (1-2 Gramm pro Liter) tut den Tieren gut, ist aber nicht unbedingt notwendig. Es handelt sich um eine brutpflegende Art, bei der das Männchen den Laich, der an eine Höhlenwand oder dergleichen geheftet wird, bis zum Schlupf der Larven bewacht. Danach endet die Brutpflege.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 403705 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Brachygobius: latein, bedeutet „kurze Grundel“. doriae: Widmungsname für den Sammler der Art, den Marquis J. Doria. xanthozonus: latein, bedeutet „mit gelben Binden“.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hemigrammus pulcher

30. April 2021

Vom oberen Amazonas in Peru stammt der schöne Karfunkelsalmler, der 3-4 cm lang wird. Das sehr friedliche Tier hat tatsächlich Eigenschaften wie ein Karfunkel, ein Edelstein, der im Märchen die Fähigkeit besitzt, den Besitzer unsichtbar zu machen: denn Auge und Schwanzwurzel von Hemigrammus pulcher schimmern wie Edelsteine, aber der einzelne Fisch ist im Trupp dadurch für Beutegreifer nur noch schwer auszumachen. Artintern dienen die Leuchtmarken dem Zusammenhalt in den dunklen Heimatgewässern.

Vielleicht geht man im ersten Moment im Zoofachhandel achtlos an ihm vorüber, denn im hellen Händlerbecken wirkt er nicht sehr farbig, doch das ändert sich, wenn der Karfunkelsalmler in ein gut bepflanztes Aquarium mit gedämpftem Licht kommt! Wie bei Salmlern üblich ist das Männchen kleiner und zierlicher als das Weibchen. Der Karfunkelsalmler ist eine ideale Kombination zum Neonsalmler, der aus der gleichen Region stammt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 257002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus fasciatus

30. April 2021

Die Salmler der Gattung Leporinus (der Gattungsname ist eine Ableitung des lateinischen Wortes “lepus” für “Hase”) gehören zu den charak­teristischen Flussfischen Südamerikas. Ihren Namen verdanken sie der Maulform in Kombination mit den verlängerten “Hasenzähnchen” im Unterkiefer einiger Arten, die den Gattungsbeschreiber an Hasenschnäutz­chen erinnerte. Etwa 90 Arten sind wissenschaftlich beschrieben. Wie viele Arten es aber genau gibt, ist umstritten, denn die Abgrenzung der Arten gegeneinander ist schwierig.

Die einzige regelmäßig im Angebot des Zoofachhandels vorhandene Art ist sicherlich Leporinus fasciatus. Auf gold­gel­bem, manchmal auch silberweißem Grund heben sich wirkungsvoll die senk­rechten Binden ab. Diese weit verbreitete Art wird rund 40 cm lang und wir haben aktuell sowohl Wildfänge aus Venezuela wie auch Nachzuchten aus Indonesien im Stock. Die Bilder zeigen Wildfänge.

Sehr ähnlich ist Leporinus affins, der rund 25 cm lang wird. Das Wort affinis bedeutet „ähnlich“ (gemeint ist „ähnlich zu Leoprinus fasciatus“) und das trifft es sehr gut. Die äußerliche Ähnlichkeit der beiden ist zunächst verblüffend, aber man sieht deutlich, dass es sich um unterschiedliche Arten handelt, wenn man weiß, worauf man zu achten hat. Am aller­einfachsten unterscheidet man sie, wenn man die Körperringel unter­halb der Fett­flosse anschaut: bei L. affinis liegt hier eine brei­te Binde, bei dem L. fasciatus zwei schma­le Binden, die deut­lich näher beieinander liegen, als die übrigen Körperbinden.

Leporinus sind sehr interessante Aquarienfische, wenn man den Platz für sie zur Verfügung stellen kann. Untereinander bilden sie eine Rangordnung. Wichtig ist pflanzliche Zusatzkost (Blattpflanzen, wie Spinat, Salate, Löwenzahn etc.), auch Wasserpflanzen werden mit Stumpf und Stiel abgeweidet. Bezüglich der Wasserwerte sind die Fische anspruchslos, allerdings fördern Huminstoffe die Färbung. In weichem, leicht sauren Wasser sind sie sehr, sehr farbenprächtig.

Das Aquarium mus absilt lückenlos abgedeckt sein: Leporinus springen unfassbar zielgenau!

Für unsere Kunden: Nachzuchten aus Indonesien haben Code 265903, Wildfänge (aktuell aus Venezuela) Code 265905 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Farlowella amazonum

26. April 2021

Die Nadelwelse (Farlowella) sind mit aktuell 30 anerkannten Arten eine der artenreichsten Gattungen innerhalb der Hexenwels-Verwandtschaft. Die Arten sehen einander sehr ähnlich. Unterscheidungsmerkmale sind vor allem die Anordnung der Knochenschilder entlang der Flanken und am Bauch, was am lebenden Tier naturgemäß kaum zu erkennen ist. Aus aquaristischer Sicht ist die Form und Färbung des Schnauzenfortsatzes, auch als Rostrum bezeichnet, brauchbarer, aber Unsicherheiten bei der Bestimmung bleiben bei diesen Tieren immer.

Aus Manaus in Brasilien erhalten wir zur Zeit eine attraktive Farlowella-Art, bei der es sich wohl um F. amazonum handelt. Dass diese Art sehr variabel ist, zeigt sich an der hohen Zahl der Synonyme: nicht weniger als sechs Doppelbeschreibungen listen Retzer & Page in ihrer 1996 erschienenen Revision der Gattung auf! Farlowella amazonum wird über 20 cm lang. Große Ähnlichkeit besteht zu F. platorhynchus (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/farlowella_platorhynchus_de/, dort auch allgemeine Pflegehinweise zu Farlowella), der übrigens von neueren Autoren ebenfalls in die Synonymie von F. amazonum gestellt wird.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 253633 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Opsarius barna

23. April 2021

Wer Danios mag wird Opsarius lieben! Es sind lebhafte, sehr elegante Schwimmer, die in ihrem Verhalten und Aussehen ähnlicher zu Forellen als zu anderen Bärblingen sind. Als deutscher Sammelname für die Gruppe, die mit den Gattungen Opsarius, Barilius, Raiamas und Opsariichthys insgesamt ca. 70 Arten in Asien und Afrika umfasst, passt darum „Forellenbärblinge“ sehr gut. Dabei ist man sich bei der Zuordnung der Gattungen nicht immer einig, denn sie sind sich in ihrem Gesamt-Habitus doch ziemlich ähnlich.

So ist das auch mit Opsarius barna, der bereits 1822 wissenschaftlich beschrieben wurde und immer mal wieder  in der Gattung Barilius steht. Aktuell ordnet man den bis zu 15 cm langen Bärbling aber in der Gattung Opsarius ein. Tatsächlich ist das nicht nur eine akademische Frage, denn es hat sich in der aquaristischen Praxis gezeigt, dass Opsarius-Arten deutlich verträglicher als Barilius-Arten sind. Bei Barilius muss man – so die praktische Erfahrung – möglichst viele Tiere (am besten 10 oder mehr) in möglichst großen Aquarien mit starker Strömung pflegen, damit sich die innerartlichen Aggressionen in Grenzen halten, während Opsarius auch in kleineren Gruppen (ab 5 Exemplaren) in normal großen Aquarien (10x der Körperlänge bei entsprechender Breite und Höhe) und aquarienüblicher Strömung gut verträglich sind.

Opsarius barna kommt entlang des Fußes des Himalaya vor und ist weit verbreitet. Entsprechend gut ist die Anpassungsfähigkeit. Man sollte diese subtropischen Fische aber nicht jahrein-jahraus bei gleichbleibend hohen Temperaturen pflegen. 16-20°C im Winter und 24-26° im Sommer (ein paar Grad darüber oder darunter schaden nicht, sollten aber nicht über längere Zeiträume anhalten) sind gerade richtig.

Gefressen wird Trocken-, Frost- und Lebendfutter passender Größe, pflanzliche Nahrung interessiert O. barna nicht. Die Männchen werden etwas größer als die Weibchen und wirken hochrückiger. Über die Zucht von Opsarius im Aquarium ist uns nichts bekannt; die eng verwandten Barilius-und Raiamas-Arten sind Bodenlaicher, die ihren Laich in Sand und Kies deponieren.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 372832 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus maculatus „Tabasco“

23. April 2021

Hört man den Namen Tabasco, so fällt einem Mitteleuropäer zunächst die scharfe Chili-Soße ein. Der Platy (Xiphophorus maculatus), der diese Bezeichnung trägt, ist aber weder besonders feurig noch besonders rot – er stammt lediglich, wie die Chili-Soße, aus dem mexikanischen Bundesstaat Tabasco, wo diese Population von holländischen Zierfischfreunden erstmals gefunden und nach Europa gebracht wurde (mehr dazu in Vorbereitung). 

Die Grundfärbung der Tiere ist ein unscheinbares Grau; was sie sehr besonders macht ist der golden eingefasste Schulterfleck, den viele (aber nicht alle) Tiere zeigen. Man kennt dieses Zeichnungsmerkmal auch von Populationen aus dem mexikanischen Bundesstaat Veracruz. In Zuchtstämme wurde die „Admiralsepaulette“  bislang nicht eingekreuzt. Weitere interessante Merkmale dieses Wildplatys aus Tabsco sind der teilweise transparente Kiemendeckel, wodurch ein roter Fleck entsteht, und ein sehr variables Schwanzwurzelmuster, das ganz fehlen, einen Doppel-Halbmond oder ein Micky-Maus-Muster ausbilden kann. 

Die besondere Herausforderung bei der Erhaltungszucht solcher Fische liegt darin, die Variabilität zu erhalten. Nur zu leicht erliegt man der Versuchung, besonders hübsche Exemplare zu selektieren, wodurch schon nach wenigen Generationen ein uniformer Typ entsteht, der mit der Wildpopulation nicht mehr viel gemeinsam hat. Um das zu vermeiden, sollte man möglichst viele Farbvarianten der jeweiligen Fundortpopulation im möglichst großen gemischten Schwarm schwimmen lassen. Dadurch steigt zumindest die Wahrscheinlichkeit, dass die in der Natur herrschende Formenvielfalt einer Population auch unter den im Aquarium geborenen Nachkommen erhalten bleibt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 476577 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Lithodoras dorsalis

21. April 2021

Die Gattung Lithodoras gehört zu den Dornwelsen (Doradidae). Es ist nur eine Art wissenschaftlich beschrieben, die ihre Verbreitung in Südamerika hat: L. dorsalis, der das Amazonas-Becken besiedelt, außerdem wurde die Art noch aus einem Creek bei Cayenne (Französisch Guyana) gemeldet, aber letzteres Vorkommen bedarf noch der Bestätigung. Die Maximallänge von L. dorsalis wird mit rund 100 cm angegeben, es handelt sich um eine der größten Dornwels-Arten überhaupt. 

Wir konnten jetzt vier Lithodoras-Welse importieren. Unsere Exemplare sind 25-30 cm lang, also wohl jung geschlechtsreif. Im Gegensatz zu vielen anderen Dornwelsen sind die Tiere sehr schwimmaktiv. Möglicherweise wurden sie auf der Laichwanderung gefangen, denn bei den beiden fotografierten Tieren (die sich übrigens ausgezeichnet vertragen und gute Fresser sind) unterscheiden sich in der Form des Rückenflossenstachels. Das mögliche Männchen hat einen Dorsalstachel, dessen Form an die Form der Rückenflossenstacheln von geschlechtsaktiven Delphinwels-Männchen (Ageneiosus & Co.) erinnert. Aber solche Angaben sind naturgemäß spekulativ. Wir füttern unsere Lithodoras hauptsächlich mit Trockenfutter (Granulat), das begierig angenommen wird, dazu ab und zu Tubifex.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 266459 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rote Knochenhechte

19. April 2021

Aus Indonesien haben wir Nachzuchtexemplare einer Knochenhecht-Form erhalten, die durch ihre rotbraune (normalerweise schwärzliche, graue oder silberfarbene) Grundfärbung mit teils ziegelroten Färbungsanteilen auffällt. Leider ist es uns nicht möglich, die Art korrekt zu benennen, denn die sichere Bestimmung von Knochenhechten gelingt nur anhand von Merkmalen, die an lebenden Exemplaren nicht sichtbar sind und wir hatten bislang nie Ausfälle bei diesen Fischen. Hinzu kommt, dass es nicht auszuschließen ist, dass diese Fische Kreuzungsprodukte (Hybriden) sind, die nur mit aufwändigen genetischen Untersuchungen zu „enttarnen“ wären.

Uns erscheint es am wahrscheinlichsten, dass es sich um eine Zuchtform von Lepisosteus oculatus handelt – oder eben um ein Kreuzungsprodukt. 

Man muss bei diesen Tieren grundsätzlich davon ausgehen, dass sie über ein Meter lang werden können. Daraus wird ersichtlich, dass die Roten Knochenhechte nur für Spezialisten, Zoos und Schauaquarien geeignet sind, für die sie jedoch ausgesprochen attraktiv sind. 

Die Pflege ist, abgesehen von der Größe, nicht schwierig. Die Fische werden zahm und können leicht mit tiefgefrorenen Fischen ernährt werden, die sie von der Pinzette nehmen. In der Natur bewohnen Knochenhechte oft sauerstoffarme Gewässer und haben daher eine Luftatmung. Starke Strömung mögen Knochenhechte nicht. Gegen Artgenossen und artfremde Fische, die als Nahrung nicht in Frage kommen, sind sie vollkommen friedlich.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 848023 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Boraras merah

16. April 2021

Wir haben derzeit bildhübsche Boraras merah im Stock. Die Art ist sehr eng mit B. brigittae verwandt und zumindest in manchen Populationen sehen die Weibchen wie B. brigittae aus, die Männchen wie B. merah (siehe auch http://www.aquariumglaser.de/de/boraras-brigittae–boraras-merah_de_1107.html); Kreuzungsexperimente zeigen ebenfalls eine extrem nahe Verwandtschaft der beiden Formen. Bei der jetzt importierten Population scheinen aber beide Geschlechter in B.-merah-Färbung vorhanden zu sein. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 452752 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel belefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Monodactylus argenteus

16. April 2021

Silberflossenblätter sind prachtvolle Brackwasserfische. In reinem Süßwasser sollte man sie möglichst nur vorübergehend pflegen, denn dort sind sie sehr empfindlich. Wenn es Süßwasser sein muss, dann darf der pH-Wert nicht unter 7 sinken und der Nitratwert nicht über 50 mg/l steigen, Nitrit ist bereits in sehr geringen Mengen schädlich. In Brack- oder Meerwasser (ab 10-15 g Salz/Liter) sind es hingegen robuste Pfleglinge. Die Tiere, die wir gerade anbieten können, stammen aus Indonesien und wurden bei Java gefangen.

Man pflegt Monodactylus argenteus in möglichst großen Aquarien, denn sie werden 15-20 cm lang und sind sehr schwimmfreudig. Jugendliche Exemplare können sehr unverträglich zu Artgenossen sein, aber das ist individuell unterschiedlich und es gibt auch sehr verträgliche Tiere. Am besten pflegt man sie in einer Gruppe von 10-12 (oder mehr) Tieren, damit sich eventuelle Aggressionen verteilen. Eine möglichst starke Strömung und gute Sauerstoffversorgung sind eine weitere Voraussetzung dafür, viele Jahre Freude an den Tieren zu haben. Die Geschlechter sind äußerlich nicht zu unterscheiden. Die Fische laichen nachts. Es sind Freilaicher ohne Brutpflege.

Die Temperatur sollte zwischen 24 und 28°C liegen. Gefressen wird alles übliche Trocken- Frost- und Lebendfutter, wenn es nur ins Maul passt. Da diese Fische einen hohen Stoffwechsel haben, empfiehlt sich eine mehrmalige Fütterung pro Tag in kleinen Portionen. 

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 436202 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Glyptothorax cf. housei

14. April 2021

Die Bauchsaugerwelse (Glyptothorax) sind aquaristisch nahezu unbekannt. Es handelt sich um eine sehr artenreiche Gruppe (über 100 akzeptierte plus vermutlich noch zahlreiche unbeschriebene Arten) meist kleiner, strömungsliebender Welse. Die äußerst spärlichen Pflegeerfahrungen mit diesen Welsen zeigen, dass es sich (wie bei vielen Bachfischen) um empfindliche Tiere handelt, die weder stärkere organische Verschmutzung noch die damit einhergehenden bakteriele Belastung tolerieren. Mit anderen Worten: möglichst große, gut eingefahrene, kräftig gefilterte und spärlich besetzte Aquarien sind die Grundvoraussetzung für eine dauerhafte erfolgreiche Pflege dieser Fische.

Bezüglich der Verträglichkeit ist zu sagen, dass weder artfremde noch artgleiche Fischarten belästigt werden. Als Fließwasserbewohner sind sie an sandigen Bodengrund (in den sie sich auch manchmal eingraben) mit größeren Steinen angepasst. Die chemische Wasserzusammensetzung ist nebensächlich, aber man bedenke, dass hartes, alkalisches Wasser vielen Bakterien günstigere Lebensbedingungen bietet als weiches, saures Wasser. Wegen der Empfindlichkeit gegen bakterielle Erkarnkungen empfehlen wir daher weiches bis mittelhartes Wasser und einen pH zwischen 6 und 7. Auch bezüglich der Ernährung sind diese Fische anspruchsvoll. Trockenfutter und Granulate werden kaum akzeptiert, jedenfalls nicht während der Eingewöhnung. Vorzugsweise reicht man Lebendfutter (weiße Mückenlarven und erwachsene Artemia sind aus hygienischen Überlegungen ideal, die Tiere fressen aber auch gerne Tubifex und rote Mückenlarven, dazu Eintagsfliegenlarven und verschiedene Kleinkrebschen), später nehmen die Tiere auch Frostfutter.

Aus Südindien (Kerala) haben wir jetzt 2-3 cm lange Jungtiere einer Glyptothorax-Art erhalten, die kniffelig zu bestimmen ist. Leider müssen alle Glyptothorax aus Kerala als bedrohte Arten gelten, denn die Verbreitungsgebiete sind klein und die Umweltverschmutzung durch Industrie und Landwirtschaft nimmt überall zu; die paar Exemplare, die für die Aquaristsik gefangen werden, stellen keine Bedrohung für den freilebenden Bestand dar, soviel kann als gesichert gelten.

Doch welche Art haben wir importiert? Von den aus Süd-Indien bisher gemeldeten Glyptothorax-Arten können G. lonah, G. trewavasae, G.poonaensis, G. elankadensis, G. davissinghi und G. annadalei ausgeschlossen werden, weil sie ein völlig anderes Zeichnungsmuster haben, während G. madraspatanus, G. malabarensis, G. anamaliensis und G. housei in bezug auf die Körperfärbung in etwa unseren Tieren entsprechen. Da wir nur Jungtiere erhalten haben (alle genannten Arten werden ca. 10 cm lang) haben wir beschlossen, sie zunächst als G. cf. housei zu bezeichnen, denen sie derzeit farblich am ehesten entsprechen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 418053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur wenige Exemplare lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Atyopsis moluccensis

12. April 2021

Unter den zahlreichen Garnelenarten, die sich im Hobby einen festen Platz erobert haben, befinden sich zwei größere Arten von Fächergarnelen, nämlich Atyopsis moluccensis, die Molukken-Bergbachgarnele aus Südostasien, und Atya gabonenis, die Gabun-Riesenfächergarnele aus Westafrika. Sie werden relativ groß (A. moluccensis ca. 9 cm, A. gabonensis ca. 14 cm), sind dabei aber gegenüber selbst kleinen Fischen vollständig harmlos, da sie mit ihren zu Fächern umgebildeten Scheren nur kleine Futterpartikel aus dem Wasser fischen.

Zum Nahrungserwerb setzen sich die Garnelen in die Strömung und öffnen die Handfächer. Dies sieht ein wenig so aus, als würden sie Radarantennen positionieren. Als Anpassung an die starke Strömung in dem natürlichen Lebensraum sind die Endglieder der hinteren drei Schreitbeinpaare zu spitzen Dornen umgebildet, mit denen die Garnelen auch in winzigen Rissen im Gestein noch festen Halt finden. Glücklicherweise fressen die Tiere aber nicht nur das Geschwebsel, das sie aus dem Wasser fischen, sondern auch fein geriebenes Trockenfutter, Futtertabletten und tiefgefrorene Cyclops.

Atyopsis moluccensis ist ungeheuer farbvariabel, es gibt innerhalb eines Importes beige, grüne und braune Tiere, sie können einen Rückenstreifen oder auch ein Rautenmuster oder weiße Flecken haben. Allen Farbvarianten haben aber die artcharakteristische Streifung seitlich am Panzer. Die Männchen erkennt man am verdickten ersten Schreitbeinpaar.

Gezüchtet werden diese Fächergarnelen gewöhnlich nicht, denn die Larven entwickeln sich nur in Meerwasser und ihre Aufzucht ist mit einigem Aufwand verbunden; da die erwachsenen Garnelen beliebte Nahrungsmittel in ihren Ursprungsländern sind, stehen die vergleichsweise wenigen Tiere, die für aquaristische Zwecke gebraucht werden, preiswert als Naturentnahmen zur Verfügung.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 481235 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Grioßhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rineloricaria heteroptera

9. April 2021

Aus Brasilien haben wir schöne Hexenwelse erhalten, die wir auf den ersten Blick für Rineloricaria lanceolata, eine sehr weit verbreitete Art, hielten. Auffällig war der hohe Anteil an rötlichen Tieren.  Die Mehrzahl der Fische ist klein, 3-4 cm lang und wie R. lanceolata gezeichnet, doch sind auch ein paar wenige ausgewachsene Exemplare darunter. Diese Fische haben ein auffälliges Punktmuster auf dem Kopf. Die Rücksprache mit dem Harnischwels-Spezialisten Ingo Seidel und die Überprüfung der Originalbeschreibung ergab, dass es sich wohl um Rineloricaria heteroptera handelt. Dieser Hexenwels wurde 1976 aus der Umgebung von Manaus beschrieben; der in der Erstbeschreibung abgebildete Paratyp ist genau so gepunktet wie unsere erwachsenen Fische.

Nach Evers & Seidel (Welsatlas Band1) wurde R. heteroptera in der früheren DDR oft gezüchtet, wurde später aber vom ähnlichen und produktiveren R. lanceolata verdrängt. Die beliebten Roten Hexenwelse, eine Zuchtform, gehen vermutlich auf die alten Stämme von R. heteroptera zurück.

Dieser Hexenwels wird etwa 13-15 cm lang und eignet sich sehr gut zur Pflege und Zucht im Aquarium. Die Gelege sind mit 40-60 Eiern relativ klein. Rineloricaria sind Gemischtköstler, die sowohl pflanzliches wie auch tierisches Futter fressen. Sie schätzen freie Bodenflächen mit Sand und Kies. Gebrütet wird in relativ engen Höhlen (Bambusröhren oder dergleichen), das Männchen bewacht den Laich und die Larven bis zum Freischwimmen. Die Wassertemperatur sollte zwischen 24 und 30°C liegen, zur Zucht ist bei Wildfängen meist weiches und leicht saures (pH 5,5-6,5) Wasser nötig. Ohne Zuchtabsichten sind die Wasserwerte von untergeordneter Bedeutung.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 288352 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras cf. armatus „Spotted Putumayo“

9. April 2021

Aus Kolumbien haben wir eine hübsche Corydoras-Art erhalten, die uns bei der Bestimmung in einige Verwirrung stürzte. Geschickt wurden sie als C. armatus, eine Art, die aus dem Rio Huallaga, einem rechtsseitigen Nebenfluss der Rio Maranon (dem größeren der beiden Quellflüsse des Amazonas) in Peru beschrieben wurde.  C. armatus ist eine auffällig hochrückige Art mit einem schwarzen, besonders lang ausgezogenen Rückenflossenstachel und gehört zu den ersten Corydoras-Arten, die der Wissenschaft überhaupt bekannt wurden. Die Art wurde 1868 als Callichthys armatus beschrieben.

Im Hobby wurde zunächst eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art aus Peru für C. armatus gehalten, die heute die C-Nummer 96 trägt und bei der ein auffälliger dunkler Streifen senkrecht unterhalb der Rückenflosse verläuft. Zudem hat diese Art eine ausgeprägte Augenmaske. Sie stammt aus dem Rio Nanay.

Eine sehr große Ähnlichkeit besteht auch zu Corydoras loretoensis, der im Vergleich zu C. armatus weniger hochrückig ist. C. loretoensis stammt aus der Provinz Loreto in Peru.

Schließlich gibt es im Grenzgebiet von Brasilien und Bolivien, im oberen Rio Madeira-Einzug (Rio Abuna), einen optisch nicht von C. armatus zu trennenden Corydoras, der als C. sp. „dorsalis“ oder C. sp. „ogawae“ gehandelt wird. Lägen nicht 2.500 km Luftlinie zwischen beiden Fundorten, würde niemand bezweifeln, dass die Tiere zu C. armatus zu zählen seien. Dieser Fisch erhielt den Code CW86.

Auch die Corydoras armatus, die wir manchmal aus Venezuela erhalten, sind optisch nicht von typischen Exemplaren aus dem Rio Huallaga zu unterscheiden.

Ebenfalls sehr ähnlich ist Corydoras osteocarus aus Venezuela, der nur sehr selten im Handel ist. Man erkennt ihn recht gut an der kurzen dunklen Binde unmittelbar vor der Schwanzflosse und der wesentlich niedrigeren Rückenflosse.

Zurück zum Kolumbianer: diese Tiere sind in Ihrem Körperbau eher vom flachen Typ und wir vermuteten zunächst, es handele sich um C. loretoensis, die der kolumbianische Lieferant in Peru gekauft hätte. Das wurde vom Lieferanten empört zurückgewiesen und in den zwei Tagen der Korrespondenz mit dem Liefertanten entwickelten einige der Tiere auch eine schwarze Färbung im Rückenflossenstachel, die zuvor nicht zu sehen war. Tatsächlich sehen sie nun C. armatus ähnlicher als allen anderen Arten des Komplexes. Wie wir erfahren haben, stammen sie aus dem Rio Putumayo, einem linksseitigen Amazonas-Zufluss im Grenzgebiet zwischen Kolumbien und Brasilien.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 222124 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Epalzeorhynchos kalopterum

7. April 2021

Die Schönflossige Rüsselbarbe, Epalzeorhynchos kalopterum (Epalzeorhynchos ist neutrum, darum muss der Artname wenn er – wie in diesem Fall – ein Adjektiv ist, auf die lateinische Neutrum-Endung -um enden), stammt ursprünglich aus Indonesien, Malaysia und Thailand, wo sie ein Bewohner von Fließgewässern ist, die tiefdunkelbraunes Schwarzwasser führen. Es sind die wohl schönsten Algenfresser überhaupt. Wir haben von Zeit zu Zeit Nachzuchten im Angebot, weshalb nur noch relativ selten Wildfänge importiert werden. Aktuell haben wir jedoch wieder einmal ausgewachsene Exemplare via Singapur bekommen, wobei „ausgewachsen“ sich auf die wildlebenden Tiere bezieht. In der Natur erreichen sie nämlich 10-12 cm Länge, während alte Aquarienexemplare angeblich schon bis zu 16 cm lang wurden. Denn Fische wachsen zeitlebens (wenn auch nach Eintritt der Geschlechtreife nur noch langsam und wenig) und da so eine Rüsselbarbe im Aquarium leicht 10-15 Jahre alt wird (in der Natur wohl kaum jemals über 3 Jahre), können sie u.U. ganz schön groß werden.

Man wird diese Schönheiten sicher nicht nur wegen ihrer algenfressenden Eigenschaft pflegen, zumal adulte Tiere in dieser Hinsicht eher als „faul“ einzuordnen sind, im Gegensatz zu 3-4 cm langen Jungtieren, aber die müssen ja auch noch wachsen.

Untereinander können die Tiere zänkisch sein, weshalb man in kleineren Aquarien oft nur ein Exemplar pflegen kann. In großen Becken (ab 150 cm), die zudem mit viel Wurzelholz eingerichtet sind, fällt das weit weniger unangenehm auf. Zwar bilden die Fische eine Rangordnung, auf deren Einhaltung auch strikt geachtet wird, jedoch findet man sie dessen ungeachtet oft alle zusammen im gleichen Versteck ruhend an. Möchte man eine Gruppenhaltung versuchen, sollten es nicht weniger als 8 Exemplare sein, damit sich dieses Verhalten entwickeln kann. Gegen artfremde Fische sind Epalzeorhynchos kalopterum gewöhnlich friedlich, wenn sie ihnen nicht zu ähnlich sehen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 415306 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur wenige Exemplare verfügbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Poecilia velifera Silber

6. April 2021

Zu den beliebtesten Lebendgebärenden gehören die Silbermollys. Die meisten der Silbermollys im Handel sind eine Zuchtform des Breitflossenkärpflings, Poecilia latipinna. Da man die Arten Poecilia latipinna, P. sphenops, P. mexicana und P. velifera kreuzen kann und dabei Farbmerkmale und bestimmte Flossenformen (z.B. Lyratail) auf die Hybrid-Jungen übertragen werden, kann man die gewünschten Eigenschaften durch Rückkreuzung der Hybridjungen auf die Elternart auf diese übertragen. So geschah das auch mit den Silberfarbenen Segelkärpflingen (Poecilia velifera), die, wie Segelkärpflinge allgemein, keine einfachen, aber prächtige Pfleglinge für fortgeschrittene Liebhaber sind.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 433034 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus hellerii „Yucatan 2“

1. April 2021

Von einem deutschen Züchter erhielten wir diese außerordentlich attraktive Wildform des Schwertträgers. Leider konnte bislang nicht in Erfahrung gebracht werden, wo exakt und von wem diese Tiere gesammelt wurden. Man konnte lediglich ermitteln, dass sie ursprünglich aus Yucatan (Mexiko) mitgebracht wurden. Als Unterscheidungsmerkmal zum völlig anders aussehenden X. hellerii „Yucatan“ (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/xiphophorus_hellerii_yucatan_de/) wird das Tier als Xiphophorus hellerii „Yucatan 2“ bezeichnet. 

Neben der attraktiven Färbung fällt Xiphophorus hellerii „Yucatan 2“ durch sein friedliches Wesen auf. Bekanntermaßen können Männchen des Schwertträgers ja untereinander ausgesprochen unverträglich sein, jedoch sind die von „Yucatan 2“ eine rühmliche Ausnahme von dieser Regel, so der Züchter!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 476759 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Mikrogeophagus ramirezi wild

1. April 2021

Vom Schmetterlingsbuntbarsch (Mikrogeophagus ramirezi) sind, weil er so ungeheuer beliebt ist, hauptsächlich Nachzuchten und Zuchtformen im Handel. Auch die wildfarbenen Nachzuchten unterscheiden sich deutlich von den wildlebenden Artgenossen: sie sind erheblich größer (4-5 cm Körperlänge ohne Schwanzflosse gegenüber 2-3 cm bei Wildfängen) und dabei gut doppelt so schwer! 

Die ursprüngliche Heimat des Schmetterlingbuntbarsches liegt in den heißen Llanos im Orinoko-Einzug von Kolumbien und Venezuela. Wir beziehen sie einigermaßen regelmäßig von dort, wenngleich in sehr viel kleineren Stückzahlen als die Nachzuchten, denn auf den ersten Blick wirken die wilden Vettern farbloser und unscheinbarer, weshalb sich Nachzuchten im Handel deutlich besser verkaufen. Die Wildfänge sind eher etwas für Kenner und Könner.

Wir wollten kürzlich, als wir wieder einmal Jumbo-Nachzuchten im Stock hatten, ein Wildfangmännchen und ein Nachzuchtmännchen zusammen fotografieren, um den Unterschied zu demonstrieren, aber die Nachzuchten schüchterten – wohl durch ihre Körpermasse – die Naturburschen so ein, dass sie sich nicht aneinander annäherten – die Nachzuchttiere dominierten im Becken, die Wildfänge versteckten sich. Darum verblieben die Wildlinge noch eine Weile allein im Fotobecken, nachdem die Nachzuchtramis bereits wieder ausgezogen waren. Nach kurzer Zeit fühlten sie sich dort so wohl, dass sie Reviere absteckten und durch ihr lebhaftes Wesen und ihre wunderhübsche Farbe zeigten, weshalb sie mit zu den beliebtesten Zierfischen überhaupt wurden!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 686513 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Oligolepis acutipennis

31. März 2021

Zu den am weitesten verbreiteten Grundeln des Indo-West-Pazifik gehört Oligolepis acutipennis. Die bis zu 15 cm lange Art ist von Südafrika über Ostafrika, dem persischen Golf, Madagaskar, Indonesien und entlang der gesamten Küste Südostasiens bis nach Japan verbreitet. Aus dieser weiten Verbreitung kann man unschwer schließen, dass sich die Larven dieser Grundel im Meer entwickeln. Die Grundel selbst ist allerdings euryhalin, kann also sowohl reines Süßwasser wie auch reines Meerwasser (und jeden Salzgehalt dazwischen) tolerieren. Nur der pH-Wert darf niemals unter 7 fallen, knapp über 8 ist besser. Unsere Exemplare stammen aus Indonesien und sind 4-6 cm lang, dabei sexuell voll entwickelt. Wir pflegen sie in pH-stabilisiertem Süßwasser.

Wenn die Männchen zanken – und sie zanken gerne – ist das ein fantastischer Anblick. Mit weit aufgerissenem Maul und buchstäblich mit zum Zerreissen gespannten Flossen umkreisen sich die Männchen, bis einer aufgibt. Weibchen gleichen farblich den Männchen, haben aber weniger stark entwickelte Flossen. Die Fische sind Höhlenlaicher, das Männchen bewacht – soweit man das weiß – grundeltypisch den Laich bis zum Schlupf der Jungtiere. 

Die ganze Färbung der Fische deutet darauf hin, dass Sandboden ihr bevorzugtes Habitat darstellt. Auf den möglichst feinen Sand platziert man ein paar flache Steine von ca. 6-8 cm Durchmesser, die zum Reviermittelpunkt der Männchen und unterhöhlt werden. Gefressen wird alles, was in das (große!) Maul passt, auch kleine Fische, aber eigentlich dient die große Schublade dazu, den Sand nach kleinen Nahrungspartikeln zu durchkauen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 439722 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras reynoldsi & Corydoras tukano

29. März 2021

Corydoras reynoldsi ist ein sehr hübscher Panzerwels, der 1960 aus der ostkolumbianischen Provinz Caquetà beschrieben wurde. Im Hobby tauchte die Art zunächst nicht auf, denn das Vorkommen liegt abseits der üblichen Fischfanggebiete. 1997 wurde die Fachwelt auf einen Panzerwels aufmerksam, der aus Brasilien exportiert wurde und der Corydoras reynoldsi sehr ähnlich sieht. Es gibt jedoch auch viele Unterschiede, weshalb die Art zunächst als Corydoras sp. aff. reynoldsi (=ähnliche Art zu reynoldsi) oder auch – nach dem Exporteur – Corydoras sp. „Asher“ genannt wurde. Erst 2004 kam der echte C. reynoldsi zu uns und zeigte, dass es sich tatsächlich um zwei verschiedene Arten handelt. In der Zwischenzeit (2003) wurde der „Asher“ als Corydoras tukano auch wissenschaftlich beschrieben. Er lebt im Rio Tique im Einzug des Rio Negro in Brasilien.

Beide Corydoras-Arten sind sehr hübsch und bleiben ziemlich klein. Mehr als 5 cm sind nicht zu erwarten. Allerdings gehören sie in die Hände erfahrener Aquarianer, denn sie sind sehr empfänglich für bakterielle Infektionen. Relativ hohe Wassertemperaturen (26-28°C), weiches und saures Wasser sind zur dauerhaften Pflege wichtig.

Für unsere Kunden: Corydoras reynoldsi hat die Codenummer 243603, Corydoras tukano 245622 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Fotos: Frank Schäfer

Sphaerichthys osphromenoides

26. März 2021

Der Schokoladengurami (Sphaerichthys osphromenoides) gehört immer noch zu den legendenumwobenen Zierfischarten. Obwohl die Art in der Natur häufig ist und andere Fische des gleichen Lebensraumes (z.B. Keilfleckbarben) im Aquarium keine nennenswerten Probleme bereiten, ist es ein Glückspiel, ob sich Schokoladenguramis dort gut halten. Möglicherweise hängt das damit zusammen, dass es mehrere, sehr ähnliche Arten gibt und diese unterschiedlich empfindlich sind – darauf weisen jedenfalls manche Beobachtungen und Feldaufsammlungen hin. 

Zusätzlich gilt für alle Schokoladenguramis, dass sie extrem empfänglich für Infektionskrankheiten aller Art sind und Medikamente schlecht vertragen – eine ungünstige Kombination!

Wir haben gerade Schokoladenguramis aus der Provinz Jambi auf Sumatra im Stock. Viele Exemplare dieser Population fallen durch eine attraktiv gezeichnete Afterflosse auf. Eine weitere Besonderheit dieser Fische ist, dass es häufig Exemplare mit Piebald-Zeichnung gibt. Darunter versteht man Tiere, bei denen pigmentlose (also weiße), unregelmäßige Flecken auftreten. Auf den ersten Blick wirkt das erschreckend, denn bakterielle Infektionen und auch andere Krankheiten sehen ganz ähnlich aus. Eine Behandlung ist jedoch nicht nötig, unter Umständen sogar schädlich. Wir beobachten dieses Phänomen bei den Tieren von Jambi immer wieder einmal, zuerst fiel es uns 2007 auf. Mit diesen Fischen züchteten wir testweise einmal nach, aus dieser Zeit stammt das Photo des brütenden Weibchens.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 455803 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aplocheilus blockii

26. März 2021

Der Madrashechtling (Aplocheilus blockii) ist einer der hübschesten und kleinsten Hechtlinge Asiens. Wir konnten die Art jetzt wieder einmal aus Kerala (Südindien) importieren. Die Maximallänge liegt bei etwa 3 cm, jedenfalls soweit das Wildfänge betrifft. Aquarientiere können wohl aufgrund der üppigen Lebensbedingungen im Aquarium etwas größer werden. Die vollkommen friedlichen Tiere sind aufgrund ihrer Farbenpracht und Genügsamkeit ideale Bewohner so genannter Nano-Aquarien. Bezüglich der Wasserzusammensetzung sind sie anspruchslos, doch sollte das Wasser weder extrem weich noch sehr sauer sein. Wo das Wasser so aus der Leitung fließt, sollte man einen Teelöffel Meersalz (für Korallenriffaquarien) auf 10 Liter Wasser zusetzen.

Gefressen wird am liebsten Lebendfutter, doch lassen sich die Tierchen auch gut mit Frost- oder Trockenfutter ernähren. Pflanzen bleiben unbeachtet, außer zum Ablaichen. Am liebsten laichen die Fische in den Wurzeln kleiner Schwimmpflanzen wie Salvinia.

Für unsere Kunden: die Fischchen haben Code 303213 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Aplocheilus: bedeutet „mit einfacher Lippe“, bezieht sich auf die Maulstruktur; blockii: Widmungsname.

Text & Photos: Frank Schäfer

Clarotes laticeps

24. März 2021

Es handelt sich bei diesem Wels, den wir wieder einmal aus Nigeria importieren konnten, um eine der großen Flusswels-Arten Afrikas. Die Art ist sehr weit verbreitet und kommt im Nil, in fast ganz Westafrika und zusätzlich in den Flüssen der Savanne und der Galeriewälder Ostafrikas vor. Der Fisch kann gut 80 cm Länge erreichen.

Im Aquarium zeigen sich diese Welse recht friedlich. Sie schwimmen mehr im freien Wasser, als man es von Fischen dieses Typs gewohnt ist und versuchen auch, nach Futter oberhalb der Wasseroberfläche zu springen. Das Aquarium sollte also gut abgedeckt sein.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 114954 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur wenige Exemplare lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Pseudorinelepis sp. L95

22. März 2021

Jetzt ist wieder Saison für die leider nur so selten erhältlichen Pseudorinelepis sp. L95 aus dem Rio Demini. Und was für schöne Tiere wir bekommen haben! Alle Exemplare sind 25-30 cm lang. Für mehr Informationen siehe bitte https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/pseudorinelepis-sp-l95/

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 095-7 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma allpahuayo

19. März 2021

Lange Zeit segelte dieser schöne Zwergbuntbarsch aus dem Einzug des Rio Nanay in Peru unter der Bezeichnung „cf. juruensis“ oder „sp. Black Chin“. Erst die wissenschaftliche Beschreibung der Art im Jahre 2012 machte der Verwirrung ein Ende. 

Große Ähnlichkeit besteht zu A. juruensis und A. cacatuoides. Von beiden Arten lassen sich lebende Apistogramma allpahuayo (der Artname bezieht sich auf den Typusfundort, kleine Bäche, die in die Quebrada Allpahuayo im Reserva Nacional Allpahuayo Mishana münden) durch die pechschwarze Kinnpartie unterscheiden, die nur in ganz wenigen Stimmungslagen manchmal nicht gut zu erkennen ist.

Es sind sehr schöne, pflegeleichte Zwergbuntbarsche. Männchen werden etwa 7 cm, die Weibchen etwa 4 cm lang. Man sollte ihnen, wie allen Apistogramma-Arten, möglichst keimarmes Wasser, Sandboden und strukturreich eingerichtete Aquarien bieten. In der Natur besteht ein großer Teil der Nahrung von Apistogramma-Arten aus zerfallenden Pflanzenteilen (totem Laub etc.), wobei die Fische nicht die Pflanzen verdauen (das können sie nicht), sondern die zahlreichen Mikroorganismen, die in dem „Kompost“ leben. Im Aquarium muss man darum aufpassen, nicht zu fett zu füttern, das Verdauuungssystem dieser Fische ist auf ballststoffreiche Kost eingerichtet. Falsche Fütterung (z.B. zu viel Wurmfutter) macht Apistogramma unweigerlich krank. 

Apistogramma allpahuayo ist ein Schwarzwasserbewohner und zeigt dem entsprechend in weichem, sauren Wasser die schönsten Farben. Die Temperatur kann zwischen 24 und 28°C liegen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 622723 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Sorubim lima

19. März 2021

Die großwüchsigen Arten der Stachelwelse (Pimelodidae) gehören als erwachsene Fische zu den begehrten Speisefischen und nicht minder begehrten Arten für Fans von Raubwelsen mit Riesenaquarien. Als Jungtiere sehen diese Tiere oft völlig anders aus und haben z.B. absurd lange Flossenfortsätze.

Die Spatelwelse der Gattung Sorubim sind mit rund 50 cm Endlänge noch zu den kleineren Vertretern dieser Gruppe zu rechnen. Ihre Jungtiere haben eine riesenhafte Vergrößerung der unteren Schwanzflossenhälfte, die zudem schwarz gefärbt ist. Der Sinn dieser anatomischen Besonderheit liegt wohl darin, dass potentielle Fressfeinde diesen Schwanzflossenlappen für den Fisch halten. Schnappen sie danach, geht der Stoß oft ins Leere, weil ein Beutegreifer eine Vorwärtsbewegung der Beute erwartet.

Abgesehen von der zu erwartenden Größe sind Sorubim gute Aquarienfische, die gegenüber Artgenossen und anderen Arten, die als Nahrung nicht in Frage kommen, friedlich sind. Sorubim stehen gerne senkrecht, mit dem Kopf nach unten, an Hölzern oder großen Pflanzenblättern, das sollte man bei der Aquarieneinrichtung berücksichtigen.

Interessanterweise häuten sich Spatelwelse regelmäßig, ähnlich wie man das von Reptilien kennt. Bei Fangen hüte man sich vor den spitzen Brustflossestacheln, die giftig stechen können.

Im Aquarium fressen kleine Jungtiere bevorzugt Lebendfutter (z.B. Weiße Mückenlarven), Sorubim lassen sich jedoch gut an Frostfutter gewöhnen. Herangewachsene Tiere füttert man am besten mit gefrosteten Stinten. Pflanzliche Nahrung interessiert Spatelwelse nicht.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 293202 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Barilius ardens

18. März 2021

Bärblinge der Gattung Barilius sind in der indischen Region  ökologisch am besten mit Forellen zu vergleichen, die dort natürlicherweise nicht vorkommen. Barilius leben also am liebsten in klaren Gewässern mit kiesigem Grund und einer gewissen Strömung. Sie sind meist in lockeren Trupps zu beobachten, wirkliche Schwarmfische sind es nicht. Untereinander „spielen“ diese Tiere gern, jagen sich also über kurze Distanzen, ohne sich aber Schaden zuzufügen. Es sind kleine Raubfische, die am liebsten Insekten fressen, die auf die Wasseroberfläche fallen, aber auch im Wasser lebende Insektenlarven, Krebstiere oder auch kleine Fische gehören zum Beutespektrum. Die Maulspalte bei Barilius ist vergleichsweise groß.

Gut vergleichbar ist auch die Färbung von Barilius mit der von jungen Forellen. Beide haben eine Anzahl dunkler, senkrechter Streifen auf den Flanken. Plakative Farben fehlen, aber Barilius sind trotzdem oft sehr bunt, vor allem gelbe und blaue Farben schillern je nach Lichteinfall auf ihrem Körper.

Ganz anders als bei Forellen ist hingegen das Fortpflanzungsverhalten. Während Forellen Wanderfische sind, die zur Fortpflanzung stromaufwärts ziehen und Gruben in den Boden schlagen in denen abgelaicht wird, tauchen Barilius, soweit das überhaupt bekannt ist, in den Boden ein und laichen so im Kies ab. Allerdings, das muss an dieser Stelle gesagt werden, ist das Fortpflanzungsverhalten von Barilius-Arten nahezu unerforscht.

Eine der schönsten Barilius-Arten ist B. ardens aus dem Indischen Bundesstaat Karnataka, den wir gerade wieder einmal anbieten können. Die prächtigen Fische werden (mit Schwanzflosse) rund 12 cm lang.

Sehr ähnlich (und offenbar manchmal mit B. ardens gemischt) ist B. malabaricus, der sich von B. ardens durch kleinere Flankenflecken und eine anders gefärbte Schwanzflosse unterscheidet; bei B. malabaricus sind die mittleren Schwanzflossenstrahlen nicht weiß.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 372842 (md) und 372843 (lg – xl) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypancistrus sp. „Nhamunda“ L475

15. März 2021

Die Hypancistrus-Harnischwelse mit Linienmuster sind für die Aquaristik einerseits eine wunderbare Bereicherung, da sie wunderschön aussehen, nicht übermäßig groß werden und sich auch ganz gut nachzüchten lassen, andererseits sind sie steter Anlass für Zank. Denn es ist in vielen Fällen kaum möglich, sie exakt zu bestimmen. Das liegt daran, dass diese Welse extrem variabel gezeichnet sind und auch bezüglich der Körperform stark variieren. Bei den Arten des Rio Xingu (L66 & Co.) konnte inzwischen schon durch molekulargenetische Untersuchungen festgestellt werden, dass sie in der Natur häufig hybridisieren.

Das Gesagte gilt in vollem Ausmaß auch für L475, den wir jetzt importieren konnten. Er stammt, den Aussagen der Exporteure zufolge, aus dem Rio Nhamunda (Brasilien), wo schon lange wegen der sehr schönen Diskusfische, die dort vorkommen, Zierfische gefangen werden. Allerdings sind Hypancistrus ohne Tauchgeräte kaum zu fangen, weshalb die gesamte Gattung dieser sehr auffälligen und keineswegs seltenen Welse ja erst 1991 wissenschaftlich erfasst wurde.

Es gibt nicht zwei Exemplare von L475, die exakt gleich gezeichnet wären. Die meisten Tiere haben ein unregelmäßiges Bändermuster aus breiten, dunklen Binden auf weißem Grund, es gibt aber auch Exemplare, bei denen die dunklen Bänder so breit sind,dass es aussieht, als hätte in diesem Fall schwarze Tiere ein Muster aus weißen, dünnen Binden. Bei den meisten Tieren hat die Rückenflosse drei waagerechte Bänder, es gibt aber auch vereinzelt Tiere mit einer senkrecht gestreiften Rückenflosse. Allen Individuen von L475 gemeinsam ist, dass sie ein weißes, den Körper von der einen bis zur anderen Bauchkante umlaufendes Nackenband besitzen, das am Ansatz der Brustflossen beginnt und sich in den meisten Fällen auf der Innenseite der Flossen, hinter dem Stachelstrahl, fortsetzt. Des weiteren haben alle Tiere ein weißes, andeutungsweise W-förmiges Band unmittelbar vor dem Ansatz der Rückenflosse.

Wie alle Hypancistrus sind auch L475 Gemischtköstler, fressen also pflanzliches und tierisches Futter. Die Maximallänge scheint bei 12-14 cm zu liegen. Man pflegt solche Fische in versteck- und höhlenreich eingerichteten Aquarien mit starker Strömung und guter Filterung und Temperaturen zwischen 28 und 32°C. Zu niedrige Temperaturen sind der häufigste Pflegefehler bei diesen Fischen. Die Wasserwerte sind für die Fische von untergeordneter Bedeutung, jedoch ist weiches Wasser mit einem pH Wert um 6 günstig, da sich in diesem Milieu weniger Bakterien entwickeln als in hartem Wasser bei einem pH um 8.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 475-3 (8-10 cm) und 26480-L 475-4 (10-12 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Alestopetersius caudalis

12. März 2021

Der Gelbe Kongosalmler (Alestopetersius caudalis) stammt ursprünglich, wie der Name andeutet, aus dem Kongo. Er wird aber so gut wie nie als Wildfang gehandelt, da er sich sehr gut züchten lässt. Mit rund 6 cm Endlänge gehört er zu den kleineren Arten der Kongosalmlerverwandtschaft. Im Laufe seiner aquaristischen Karriere hat er schon mehrfach den Gattungsnamen gewechselt und man findet ihn in der Literatur auch als Hemigrammopetersius caudalis oder Phenacogrammus caudalis.

Je nach Lichteinfalls sieht das Tier unterschiedlich aus. Bei Licht von oben ist es gelblich-durchsichtig, bei Licht schräg von oben leuchtet der Rücken blau und bei seitlichem Licht funkelt der Körper, als sei er mit Diamanten besetzt.

Alestopetersius caudalis ist völlig friedlich, aber etwas scheu, weshalb man ihn in möglichst großem Trupp von Artgenossen in einem dicht bepflanzten Aquarium, das aber auch genug Schwimmraum lässt, bei nicht zu grellem Licht pflegen sollte. Jedes Trinkwasser eignet sich zur Pflege. Die schönste Flossenentwicklung zeigen die Tiere allerdings in weichem, leicht sauren Wasser (pH um 6). Die Temperatur sollte zwischen 22 und 28°C liegen. Gefressen wird alles Futter tierischen Ursprungs, egal ob Trocken-, Frost- oder Lebendfutter. Eine besondere Freude macht man den Tieren durch die Verfütterung von kleinen Fruchtfliegen (Drosophila), ein Trick, den Züchter anwenden, um einen möglichst üppigen Laichansatz beim Weibchen zu erzielen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 138004 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer