Archiv für den Autor: Frank Schäfer

Hyphessobrycon epicharis

19. August 2022

Seit der wissenschaftlichen Erstbeschreibung von Hyphessobrycon epicharis im Jahr 1997 steht die Art auf der Traumliste vieler Salmlerfreunde. Alleinstellungsmerkmal dieses Schmucksalmlers (auf englisch nennt man die Gruppe „Rosy Tetras“) ist die Form des Schulterflecks, der sie von allen anderen Arten unterscheidet. 

Die der Erstbeschreibung zugrunde liegenden Exemplare stammten aus dem Oberlauf des Rio Baria im Gebiet des Cerro de Neblina im äußersten Süden Venezuelas (Territorio Federal Amazonas) an der Grenze zu Brasilien; von dort erfolgen keine Zierfischexporte. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass die Art doch sehr viel weiter in Venezuela und Brasilien verbreitet ist (oberer Rio Negro, Casiquiare und oberer Orinoko), aber stets abseits der üblichen Fischfangrouten. Das erste Lebendfoto brachte Hans-Georg Evers im Jahr 2000 mit einem am Fundort gemachten Kuvettenfoto vom Rio Miuá. Kai Arend konnte später ein Pärchen im Aquarium eines Guides in Venezuela fotografieren, das dieser oberhalb der Mündung des Rio Ventuari in den Orinoko gefangen und nach Hause mitgebracht hatte.

Jetzt konnten wir erstmals überhaupt diesen Schmucksalmler importieren. Es sind herrliche, sehr elegante Fische, auch wenn sie, im Gegensatz zu vielen Bildern im Internet, kaum rote Farbe zeigen. Das ist offensichtlich eine Frage von Lokalpopulationen. Woher genau unsere Tiere stammen wissen wir nicht, exportiert wurden sie aus Brasilien. Die Weibchen unterscheiden sich deutlich von den Männchen durch die Färbung der Rückenflosse. Sie sind bei der Balz übrigens der aktivere Teil. Bei der Fotosession für diesen Post befanden sich drei Männchen und ein Weibchen im Aquarium. Das Weibchen dominierte die Herren! Während der Balz entwickeln unsere H. epicharis durch Ausweitung der schwarzen Pigmentzellen (Melanophoren) eine rauchig-dunkle Färbung, während sie sonst kistallin-durchsichtig mit Rotstich sind.

Die leider sehr teuren Tiere werden von Salmlerspezialisten sicher mit offenen Armen empfangen. Wir gehen davon aus, dass die Zucht bald gelingen wird und sie so einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich werden.

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können: https://www.youtube.com/watch?v=RBofRyOLk3g

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 260043 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Maylandia estherae Red/Red

19. August 2022

Zu den beliebtesten, weil buntesten Cichliden des Malawisees gehört die O-Form von Maylandia estherae (Synonym: Metriaclima e.). „O“ steht für „Orange“. Wie bei vielen anderen Arten des Malawisees treten innerhalb der gleichen Population von M. estherae auch in der Natur mehrere Farbformen auf. Bei der „normalen“ Farbform von M. estherae sind die Männchen strahlend hellblau mit zart angedeuteten senkrechten Streifen, die Weibchen bräunlich. Bei der O-Form sind die Fische flächig leuchtend orangefarben. In der Natur sind es vor allem Weibchen, die die O-Form aufweisen, es gibt aber auch – wenngleich äußerst selten – O-Männchen. Schließlich gibt es noch OB-Formen („Orange blotch“) und Marmelade Cats (so bezeichnet man besonders attraktive dreifarbig gescheckte Männchen). Das sind gescheckte Fische mit einer individuellen Farbgebung. Das bedeutet, dass es keine zwei Individuen mit exakt der gleichen Färbung gibt. 

Anders als in der Natur, wo O-Männchen, wie gesagt, sehr selten sind, kann ein Züchter, der die mendelschen Erbregeln beherrscht, relativ leicht O-Männchen erzüchten und so sind die Red-Red-Formen in der Aquaristik, wo ja hauptsächlich Nachzuchtexemplare gehandelt werden, extrem beliebt und häufig. O-Männchen haben Eiflecken in der Afterflosse, daran kann man sie auch in jungen Jahren schon erkennen.

Maylandia esterae wird im Aquarium 12-14 cm lang und kann, wie viele Mbuna, ziemlich aggressiv sein. Man pflegt sie darum in großen Aquarien und in großen Gruppen, dann hat man viel Freude an den prächtigen Tieren. Damit die herrlich orange-rote Farbe erhalten bleibt, muss man die Futtermittel im Aquarium der natürlichen Ernährung nachempfinden, also ein hoher Algenanteil (Spirulina) und Kleinkrebschen (Cyclops), möglichst kein Wurmfutter und insgesamt ballaststoffreiche Kost.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 568422 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Gymnocorymbus bondi (früher: G. socolofi)

18. August 2022

Schon lange ist es her, dass wir das letzte Mal den schönen Salmler Gymnocorymbus bondi aus Kolumbien importieren konnten. Ganz kleine Tiere erinnern frappierend an den Gelben von Rio (Hyphessobrycon bifasciatus), doch mit zunehmendem Wachstum verändert sich die Gestalt mehr und mehr zu der, die man von Gymnocorymbus kennt. Jetzt haben wir diesen Orangeflossen-Salmler endlich wieder einmal erhalten.

Bis 2015 war der Orangeflossen-Salmler unter dem Namen Gymnocorymbus socolfi bekannt. Dann stellten Benine et al. bei einer Revision der Gattung fest, dass bisher übersehen wurde, dass der Orangeflossen-Salmler bereits als Phenacogaster bondi beschrieben worden war und dieser Name älter als G. socolofi ist, also Priorität hat.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 254792 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Guppy Endler „Smoky Mary“

17. August 2022

Die Züchter können gar nicht genug davon bekommen, neue Farbkombinationen bei Endler-Guppys zu kreieren. Der letzte Schrei sind die „Smoky Mary“, ein Endler, bei dem die gesamte Rückenpartie rauchig überzogen erscheint, was sich in der Balz zu einem tiefen Schwarz intensiviert.

Auch wenn wir den Zuchtweg nicht kennen: die Weibchen sind bei Smoky Mary ganz normal hell gefärbt, also nicht, wie bei Schwarzen Guppys, melanistische Tiere.

Für unsere Kunden: Der Endler-Guppy Smoky Mary hat Code 419025 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus signum

12. August 2022

Diese Wildschwertträger-Art wird nur extrem selten im Handel angeboten. Sie erinnert auf den ersten Blick an den gewöhnlichen X. hellerii, ist aber erheblich schlanker gebaut. Das namensgebende Mal (lateinisch signum = Zeichen) ist besonders beim Weibchen immer gut in der Schwanzflossenbasis zu sehen, beim Männchen wird es von der Schwert-Einrahmung weitgehend überdeckt.

Xiphophorus signum ist, wie die meisten Wildarten der Lebendgebärenden, recht anspruchsvoll und verlangt sehr sauberes, keimarmes Wasser und eine abwechslungsreiche Ernährung. Unsere Tiere sind heimische Nachzuchten. Wir können derzeit XXL-Tiere anbieten.

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können: https://www.youtube.com/watch?v=BFpvzF09W-k

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 476655 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Tatia intermedia

12. August 2022

Aus Peru erreichte uns eine größere Stückzahl Tatia und dank dieses Importes können wir nun ein über 10 Jahre altes Rätsel lösen. Denn 2011 erhielten wir aus diesem Land einfarbige Tatia, die sich keiner bekannten Art zuordnen ließen (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/tatia_sp_tahuayo_river_de/). Nun ist klar: es handelt sich um eine einfarbige Farbvariante von T. intermedia. Meist ist T. intermedia mit hellen, kurzen, waagerechten Strichen gezeichnet; viele der aktuellen Importe weisen diese auch auf, aber es gibt auch Exemplare mit nur wenigen Strichelchen – und eben die einfarbig dunklen.

Interessant ist die hell reflektierende untere Augenhälfte der Fische; denn die ist offenbar ein Restlichtverstärker, der den Fischen hilft, bei ihrer nächtlichen Jagt auf ins Wasser gefallenen Landinsekten ihre Beute auszumachen. Werden die Fische nicht angeblitzt, sieht man das nicht.

Tatia intermedia wird rund 15 cm lang und ist überwiegend nacht- und dämmerungsaktiv. Es sind im Prinzip friedliche Fische, doch werden selbstverständlich sehr kleine Fische bis ca. 4 cm Länge als Futter angesehen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 295704 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras loxozonus

11. August 2022

Dieser Panzerwels gehört zu den attraktivsten und gleichzeitig leicht zu pflegenden Arten der großen Gattung Corydoras. Man sollte lediglich bedenken, dass es C. loxozonus – er stammt aus dem Orinoko und seinen Zuflüssen – es warm mag; unter 24°C sollte die Temperatur des Wassers auf die Dauer nicht sinken.

Gegenwärtig können wir schöne Wildfänge anbieten. Darunter befinden sich auch immer einmal abweichend gefärbte Exemplare, was in der Vergangenheit zu Verwechslungen mit anderen Arten führte. Heute wissen wir aber, dass C. loxozonus sehr variabel sein kann, was die Färbung angeht. So gehören nach gegenwärtigem Wissensstand selbst so völlig anders aussehende Tiere wie C82 und C83 zu dieser Spezies.

Für unsere Kunden: Corydoras loxozonus hat Code 233703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Iguanodectes purusii

3. August 2022

Vier Arten der eigenartigen Eidechsensalmler (Iguanodectes) werden ab und zu importiert: I. spilurus, I. adujai, I. geisleri und I. purusii. Insgessamt gibt es aber acht akzeptierte Arten und aufgrund der Ähnlichkeit dieser Fische und ihrer weiten Verbreitung ist nicht immer so ganz sicher, ob die Zuordnung der Importe korrekt erfolgt. Immerhin gibt es zwischen den vier eingangs erwähnten Arten deutliche Unterschiede: I. spilurus besitzt keine rote Längsbinde; I. adujai hat im Vergleich zu den anderen Arten eine sehr lange Afterflosse; I. geisleri und I purusii haben eine dreifarbige Längsbinde – von oben nach unten rot-gold-schwarz. Für Bilder von I. geisleri und I. adujai siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/iguanodectes_geisleri_de/ und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/iguanodectes_eingetroffen/

Jetzt haben wir aus dem Rio Purus in Brasilien sehr schöne Dreiband-Eidechsensalmler erhalten, die wir als I. purusii ansprechen; es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Lokalform von I. geisleri handelt, die sich farblich deutlich von den Tieren unterscheidet, die wir früher aus Venezuela erhalten haben; dafür spricht die geringe Zahl der Afterflossenstrahlen. Den seltsamen Namen „Eidechsensalmler“ haben die friedlichen Schwarmfische, die 6-7 cm Länge erreichen, übrigens von ihrer Zahnform, die an die Zahnform bei bestimmten Leguanen erinnert. 

Iguanodectes sind ausgesprochen attraktive, etwas empfindliche Fische, die durch ihre ungewöhnliche Körperform und Schwimmweise auffallen. Empfindlich sind diese Fische vor allem während des Transportes und der Eingewöhnung. Einmal gut eingewöhnt machen sie keinerlei Probleme mehr und erfreuen den Besitzer viele Jahre lang. Über eine erfolgreiche Nachzucht ist uns nichts bekannt; allerdings haben wir solche Fische schon lange Zeit in einem unserer Schau-Aquarien und dort kann man von Zeit zu Zeit beobachten, dass einzelne Männchen sich vom Schwarm absondern und eine breitblättrige Pflanze (Anubias) gegen andere Männchen verteidigen; Weibchen werden dann hingegen intensiv angebalzt. Möglicherweise handelt es sich also um Haftlaicher. Männchen sind schlanker und bunter als die Weibchen, sonst gibt es keine äußerlich erkennbaren Geschlerchtsunterschiede.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 264402 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cherax peknyi

1. August 2022

Wir konnten wieder einmal Zebrakrebse importieren. Diese Krebse erlebten aufgrund der Tatsache, dass die Süßwasserkrebse von Neu Guinea vor ihrer aquaristischen Entdeckung nur wenig bekannt waren, einige Namensänderungen. In den Handel kam das Tier ursprünglich als Cherax misolicus, es wurde jedoch vermutet, dass es sich eher um C. papuanus handele. Sein gültiger Name ist jetzt Cherax peknyi Lukhaup & Herbert, 2008. Sehr ähnlich ist Cherax alyciae, der vor seiner Erstbeschreibung 2018 für eine Farbvariante („Blue Kong“) von C. peknyi gehalten wurde. Die Färbung ist allerdings bei Krebsen sehr variabel, auch innerhalb der selben Population, weshalb man sie nicht gut zur Artunterscheidung heranziehen kann. Am sichersten erkennt man C. alyciae daran, dass die erwachsenen Männchen eine weiche, blasenartige Aufwölbung im vorderen Bereich am äußeren Scherenfinger entwickelt, die Männchen von C. peknyi aber nicht.

Aktuell haben wir sehr bunte Tiere erhalten, von denen manche feuerrote Scheren bei insgesamt hellerer und rötlicher Färbung zeigen, andere eher in die blaue Richtung tendieren. Cherax peknyi stammt aus dem Einzug des Fly River in Papua-Neuguinea. Er erreicht eine maximale Länge von 10-12 cm.

Die Cherax-Krebse von Neu-Guinea sind gut halt- und züchtbare Aquarienpfleglinge. Man muss sich lediglich darüber im klaren sein, dass sie arg verstecksüchtig sind und gewöhnlich nur nachts und zur Fütterung ihr Versteck verlassen. Die Ernährung erfolgt mit totem Laub als Hauptnahrung, dazu kann man buchstäblich fast alles reichen, was von Zierfischen als Nahrung akzeptiert wird.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 483024 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Astronotus mikoljii

29. Juli 2022

Von den sieben wissenschaftlich beschriebenen Astronotus-Arten werden derzeit nur zwei von den meisten Ichthyologen anerkannt, nämlich A. crassipinnis und A. ocellatus; eine dritte, A. zebra, unterscheidert sich allerdings so deutlich farblich von den anderen, dass an ihrer Gültigkeit kaum Zweifel bestehen. Jetzt wurde ein neuer Name aufgestellt: der Oscar aus dem Orinoko-Einzug und dem Golf von Paria im nördlichen Südamerika wurde als A. mikoljii wissenschaftlich beschrieben (Perez Lozano et al., 2022). Alle Bilder dieses Posts zeigen Astronotus mikoljii in verschiedenen Altersstadien und Standortvarianten.

Die Unterscheidung der Oscar-Arten ist ausgesprochen kniffelig und gelingt mit Sicherheit nur mit molekularbiologischen Methoden (DNS-Analyse). Allerdings ist die Jungfischfärbung von drei der nunmehr vier als gültig angesehenen Arten sehr verschieden. Den „gewöhnlichen“ Oscar, A. ocellatus, kennt man ja hinlänglich aus dem Zoofachhandel. A. crassipinnis-Jungtiere sind sehr auffällig gelb-schwarz-gefärbt („Bumble-Bee-Oskars“) und A. mikoljii ist sehr bunt – wir haben solche Orinoko-Wildfänge ja schon häufiger vorgestellt (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/astronotus_ocellatus_wild_kolumbien_de/  https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/astronotus_ocellatus_wild_de/  https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/astronotus-ocellatus-kolumbien/) Leider wurde bisher noch kein Jungfischbild von A. zebra publiziert – zumindest kennen wir keines.

Neben A. mikoljii gibt es – molekularen Daten zufolge – noch mindestens weitere drei Arten von Oskars in Südamerika, die in der Arbeit von Perez Lozano et al. als Astronotus sp. „East“, A. sp. „Negro“ und A. sp. „Jurua“ bezeichnet werden. Bei ihnen muss freilich genau geprüft werden, ob sie nicht bereits früher beschrieben wurden und zu unrecht als Synonym geführt werden. Einfach ist die Sache aber nicht, denn Oscars wurden und werden innerhalb Südamerikas auch immer wieder als Speisefische in Gebiete gebracht, in denen sie ursprünglich gar nicht heimisch waren. Zudem kann es dadurch zu Hybriden gekommen sein, die sich auch molekularbiologisch nur schwer darstellen lassen.

Benannt wurde A. mikoljii nach Ivan Mikolji, einem begeisterten Künstler, Naturliebhaber und Erforscher Venezuelas und Kolumbiens, der auch als Zierfischexporteur tätig ist. Mikoljis Oscar wird, wie alle Astronotus-Arten, gewöhnlich 25-30 cm lang und unterscheidet sich auch bezüglich Pflege und Zucht nicht von den anderen Arten.

Literatur: Perez Lozano A, Lasso-Alcalá OM, Bittencourt PS, Taphorn DC, Perez N, Farias IP (2022): A new species of Astronotus (Teleostei, Cichlidae) from the Orinoco River and Gulf of Paria basins, northern South America. ZooKeys 1113: 111–152. https://doi.org/10.3897/zookeys.1113.81240 

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras narcissus und Corydoras bethanea (= C. sp. „Narcissus II“; CW6)

29. Juli 2022

Die seit einiger Zeit gültigen, veränderten Ausfuhrbestimmungen in Brasilien haben es jetzt nach langer Zeit wieder möglich gemacht, Corydoras narcissus zu importieren.

Corydoras narcissus ist ein schöner, relativ großwüchsiger Panzerwels. Die Maximallänge wird mit 10 cm angegeben. Die Art kommt aus Brasilien, genauer gesagt aus dem Einzug des Rio Purus. Wie alle Sattelschnäuzer ist C. narcissus weniger gesellig als andere Corydoras. Die Zucht erfordert große Aquarien. Bei Zuchtansätzen ist zu beachten, dass viele Sattelschnäuzer in Paarungsstimmung sehr aggressiv gegeneinander werden können; Züchter berichteten sogar von Todesfällen. Bei der „normalen“ Pflege passiert so etwas allerdings nicht!

Den ungewöhnlichen Namen erhielt der schöne und ansonsten sehr friedfertige Fisch, weil die Sammler, die die Tiere an die Erstbeschreiber übergaben, diesen suggerierten, sie sollten die neue Art ihnen (den Sammlern) zu Ehren benennen. Diesen unverschämten Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft wollten sich die Erstbeschreiber aber nicht gefallen lassen und benannten den Panzerwels daher nach dem griechischen Halbgott Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte und dessen Name seither als Synonym für Selbstverliebtheit steht.

Aus Peru kommt eine zweite, ähnliche Art, die erst kürzlich (2021) wissenschaftlich beschrieben wurde: Corydoras bethanae. Im Hobby wurde sie darum bisher als C. narcissus II oder CW6 bezeichnet, die eigentliche Art hingegen als C. narcissus I. Das ist etwas irreführend, denn beide Arten sind nicht sonderlich eng miteinander verwandt und dürften sogar in unterschiedliche Gattungen kommen, wenn Corydoras einmal wissenschaftlich überarbeitet werden. Corydoras bethanae ist ein Langschnäuzer, wird nicht ganz so groß, ist eher fleischfarben (im Gegensatz zum weißlichen C. narcissus), hat einen durchsichtigen Rückenflossenstachel (bei C. narcissus schwarz) und die Rückenbinde endet beim Auge (läuft bei C. narcissus über die Schnauze).

Man kann beide Arten daher auch ohne Kenntnis der Herkunft gut auseinanderhalten.

Für unsere Kunden: Corydoras narcissus hat Code 237104, C. bethanae 237204 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Herichthys carpinte

27. Juli 2022

Der Perlcichlide wurde schon 1902 erfolgreich nach Deutschland eingeführt und gezüchtet. In der Zwischenzeit hat die Art mehrere Namensänderungen erlebt. Früher hieß sie Cichlasoma cyanoguttatum, heute steht sie in der Gattung Herichthys und man glaubt, dass die großgefleckte Form, wie wir sie gerade anbieten können, zu der Art Herichthys carpinte gehört und aus Mexiko stammt, während H. cyanoguttatum kleiner gefleckt ist und als einzige ursprünglich in den USA (Texas) heimische Art die am weitesten nördlich vorkommende Buntbarschart überhaupt ist.

Leider ist der Perlcichlide heutzutage etwas in Vergessenheit geraten, darum freuen wir uns immer besonders, wenn uns die schönen Tiere angeboten werden. Derzeit sind die Fische 4-5 cm lang, die Maximallänge beträgt allerdings fast 30 cm. Dann gehören sie zu den prächtigsten Buntbarschen überhaupt und sind sehr hochrückig, wie unser Archivbild zeigt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 644502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Chandramara chandramara

25. Juli 2022

Im Jahr 1822 erschien das bis heute umfangreichste Buch über die Fischwelt des Ganges in Indien. Verfasser war der schottische Arzt Francis Hamilton, der in Diensten der East Indian Company stand. Hamilton ließ von allen Fischarten, die der im Ganges fand, detaillierte Zeichnungen anfertigen. Sein Zeichner – Haludar, ein junger Bengale – wurde für seine außergewöhnlichen Leistungen 200 Jahre später geehrt und unsterblich gemacht: die Glühkohlenbarben tragen seit 2013 den Gattungsnamen Haludaria. Unter den vielen von Hamilton entdeckten Arten waren auch zwei kleine Welsarten, die Hamilton Pimelodus chandramara und Pimelodus rama nannte. Bis heute sind diese beiden Arten aus wissenschaftlicher Sicht nahezu unbekannt geblieben.

Diese Welse – ihr aktueller Name lautet Chandramara chandramara und Rama rama – bleiben klein (um 5-6 cm), schwimmen vorzugsweise in freiem Wasser und sind tagaktiv. Es sind sehr drollige und originelle Aquarienbewohner, die völlig friedlich gegen Mitbewohner sind und Pflanzen unbeachtet lassen. Es sind soziale Tiere, die man am besten im Trupp von 10-20 Exemplaren pflegt. Jedes gängige Zierfischfutter wird angenommen. Die Wassertemperatur kann zwischen 16 und 26°C liegen. Es ist günstig, im Jahresverlauf unterschiedliche Temperaturen zu bieten, kühl im Winter, warm im Sommer. Als Gesellschaft bieten sich z.B. Zebrabärblinge (Danio rerio), Prachtbarben (Pethia conchonius) und Zwergfadenfische (Colisa lalia) an, die alle im gleichen Lebensraum vorkommen.  Jedes Trinkwasser ist zur Pflege der genannten Arten geeignet. 

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können: https://www.facebook.com/AquariumGlaser/videos/462226828567211

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 409002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras desana

22. Juli 2022

Es gibt immer noch Corydoras-Arten, die so selten und in so kleinen Stückzahlen importiert werden, dass sie zu den unerfüllten Träumen der Panzerwels-Liebhaber zählen. Eine der attraktivsten Arten dieser Gruppe ist sicher der „Tukano Longnose“, wie er zunächst geannt wurde, dann erhielt er den Code CW011 und letzlich wurde die Spezies als Corydoras desana wissenschaftlich beschrieben.

Selbstverständlich sind diese Tiere in der Natur nicht im eigentlichen Wortsinn selten, aber sie leben einzeln und sind sehr scheu, so dass in einem Zeitraum, in dem man tausende von Corydoras tukano fangen kann, nur ein oder zwei Exemplare des Longnose ins Netz gehen. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 245635 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Trichogaster leerii „Gold“

22. Juli 2022

Goldformen – auch Xanthoristen genannt – treten bei Fischen ziemlich häufig auf, auch in der natur. Schon seit Beginn der Aufzeichnungen der Menschen über Naturphänomene ist von goldenen Barschen, Karpfen, Karauschen, Schleien und Hechten die Rede. In Zuchten treten solche Mutationen natürlich noch viel häufiger als in der freien Wildbahn auf, da dort so auffällig gefärbte Tiere bald Opfer von Fressfeinden werden. 

Beim Mosaikfadenfisch (Trichogaster leerii, manchmal auch als Trichopodus l. bezeichnet) ist erst seit vergleichsweise kurzer Zeit eine Goldform bekannt. Ob sich diese am Markt durchsetzen oder eine Rarität bleiben wird, ist schwer zu sagen. Aber gegenüber den ersten Exemplaren, die wir 2015 erhalten haben (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/trichogaster_leerii_gold_de/) sind die Tiere, die wir jetzt anbieten können, wesentlich kräftiger. 

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstell, den Sie hier betrachten können: https://www.facebook.com/AquariumGlaser/videos/2059837734199427

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 469552 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Moenkhausia pittieri

21. Juli 2022

Der Brillantsalmler (Moenkhausia pittieri) ist bereits seit 1933 im Hobby vertreten. Die Art lebt endemisch im Valencia-See in Venezuela, kommt also nur dort vor (inklusive einiger Zu- und Abflüsse). Gewöhnlich ist er nur als Nachzucht im Handel, ganz selten kommen auch einmal einige wenige Wildfänge herein. 

Auf den ersten Blick mag der Brillantsalmler etwas unscheinbar erscheinen, doch die bei richtigem Licht glitzernden und funkelnden Fische sind wirklich eine Schau und verdienen den Namen Brillantsalmler vollkommen. Hinzu kommen noch die üppig entwickelten, wallenden Flossen. 

Die Bilder wurden von den fantastischen Wildfängen gemacht, die wir gerade in unserer Schauanlage pflegen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 269102 (Nachzucht, medium) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text& Photos: Frank Schäfer

Hemichromis sp. ,,Ankasa“

18. Juli 2022

Wir haben sehr hübsche Nachzuchten dieses attraktiven Roten Cichliden (Hemichromis) erhalten. Die Tiere sind zur Zeit 4-6 cm lang und damit gerade so an der Grenze zur Geschlechstreife. Voll ausgewachsen sind sie mit rund 10 cm. Dann sind sie viel hochrückiger und haben eine prächtige rote Färbung, die zur Zeit noch lediglich angedeutet ist. 

Besonderes Erkennungsmerkmal dieser Art, die um 2001 im westlichen Ghana von reisenden Aquarianern gefunden und mitgebracht wurde – seither befindet sie sich in kontinuierlicher Zucht – ist die breite Streifung mit grün-goldenen Bändern im Gesicht, während Glanzpunkte am Körper – die sogenannten Iridiophoren – weitgehend fehlen. Von den wissenschaftlich beschriebenen Arten ähnelt Hemichromis sp. ,,Ankasa“ am meisten H. paynei.

Die Pflege und Zucht von Hemichromis sp. ,,Ankasa“ ist leicht und gelingt auch Anfängern. Rote Cichliden können garstig werden (müssen es aber nicht, manche Individuen sind auch lammfromm). Es gilt die Regel: je größer das Aquarium, desto weniger aggressiv verhalten sich die Fische gegenüber Mitbewohnern. Wenn die Tiere aber Junge führen, ist nicht mit ihnen zu spaßen. Darum ist die Pflege im Artenaquarium gegenüber der Pflege im Gesellschaftsbecken unbedingt vozuziehen. Die Wasserzusammensetzung ist für diese Fische unerheblich und sie fressen jedes übliche Zierfischfutter. Pflanzen werden nicht beschädigt, es sei denn, sie stehen den Brutvorbeitungen im Weg. Abgelaicht wird nach Offenbrüterart auf festen Gegenständen (Steinen, Wurzeln), beide Eltern betreuen gemeinsam Laich und Jungfische. Die Wassertemperatur sollte um 24°C liegen, zur Zucht 2-3°C höher.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 536913 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ammocryptocharax elegans

15. Juli 2022

Es gibt wohl keinen anderen Süßwasserfisch, der ein derartiges Giftgrün als Körperfärbung aufweisen kann, wie der etwa 4-5 cm lange  Bodensalmler Ammocryptocharax elegans, den wir in kleiner Stückzahl aus dem Orinoko-Einzug (Kolumbien/Venezuela) importieren konnten.

Allerdings verfügen die Tiere über ein extremes Farbwechselvermögen und wenn sie Gefahr wittern, sind sie blitzschnell Tarnbraun. Man sollte die Tierchen in bepflanzten Aquarien pflegen, denn nur, wenn sie auf Pflanzen sitzen können, bleiben sie dauerhaft grün – das hat man in Feldstudien herausgefunden.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 203753 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Myloplus schomburgkii

15. Juli 2022

Über diesen prächtigen Großsalmler haben wir schon häufiger berichtet, z.B. hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/myleus_schomburgkii_de/ und hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/myleus_schomburgkii_wild_de/

Jetzt haben wir jung geschlechtsreife Tiere der schmalbindigen Form (Art?) erhalten, 12-15 cm lang. Die Männchen haben – zusätzlich zu den modifizierten Afterflossen, wie sie typisch für geschlechtsreife Myloplus-Männchen sind – schwarze horizontale Binden auf der Bauchseite entwickelt. Unseres Wissens ist das für M. schomburgkii noch nicht dokumentiert worden. Möglicherweise steht das Phänomen im Zusammenhang mit der Fortpflanzung, ähnlich wie der Laichausschlag bei Karpfenfischen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 270506 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Steatocranus tinanti

13. Juli 2022

Leider werden Importe aus dem Kongo immer seltener, jedoch wenn sie kommen, sind meist auch Buckelkopfcichliden (Steatocranus) dabei. Es kommen nahezu immer drei Arten gemischt. Der kräftigste und hochrückigste davon ist S. casuarius, den man an den schwarzen Schuppenzentren erkennt. Er hat – stimmungsbedingt – unregelmäßige senkrechte Körperbinden (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/steatocranus_casuarius_wild_de/). Etwas schlanker und mit hellen Schuppenzentren ist S. gibbiceps, der regelmäßige senkrechte Körperbinden zeigt (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/steatocranus-gibbiceps/). Und schließlich der zierlichste und schlankste dieser Truppe, S. tinanti, der zwei waagerechte Körperbinden zeigt.

Steatocranus tinanti ist trotz seines bedrohlich wirkenden, massiven Kiefers ein friedlicher Fisch. Er kann bis zu 15 cm lang werden, ist jedoch als Wildfang mit 6-7 cm (Männchen) und 3-4 cm (Weibchen) bereits geschlechtsreif. In dieser Größe zeigen die Fische sehr hübsche gelbe Flossen. Es handelt sich bei S. tinanti um einen typischen Höhlenbrüter mit Paarbindung. Das Männchen bewacht und verteidigt das Revier, das Weibchen kümmert sich um Laich und Junge. Jedes übliche Zierfischfutter wird gerne genommen, es sollte aber nicht zu fett sein und reichlich Ballaststoffe enthalten. Die Wassertemperatur sollte im Bereich von 24-28°C liegen, die Wasserzsammensetzung (Härte, pH) sind weitgehend belanglos, so lange Extreme vermieden werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 575404 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Nothobranchius rachovii ALBINO

11. Juli 2022

Rachows Prachtgrundkärpfling (benannt zu Ehren von Arthur Rachow, daher im deutschen Namen mit „w“ am Ende) gehört nicht nur zu den dienstältesten, sondern auch zu den zeitlos schönsten Killifischen im Aquarium. Am häufigsten ist die orange Farbform von Beira im Handel, die seit 1958 ununterbrochen von begeisterten Liebhabern im Aquarium erhalten wird. Für weitere Informationen siehe auch https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/nothobranchius-pienaari/

Neben dieser „normalen“ Form haben wir auch gelegentlich Albinos von Nothobranchius rachovii im Programm, die ebenfalls einen ganz speziellen Charme ausstrahlen.

Für unsere Kunden: Die Albinos haben Code 338023 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Pygocentrus ternetzi

8. Juli 2022

Um es gleich zu sagen: ja, wir wissen auch, dass die Art P. ternetzi derzeit von den meisten Ichthyologen als Synonym zu P. nattereri gesehen wird. Diese Einschätzung beruht darauf, dass der „echte“ Pygocentrus nattereri die gelbbrüstige Art aus dem Einzug des Rio Paraguay sei (Typuslokalität des 1858 von Kner beschriebenen P. nattereri sind Cuiabá und Mato Grosso in Brasilien), während der rotbrüstige „Allerweltspiranha“ Amazoniens wissenschaftlich als Pygocentrus altus (beschrieben 1870 von Gill aus dem oberen Amazonas) zu bezeichnen sei (Géry, Mahnert & Dlouhy, 1987). Allerdings folgte die wissenschaftliche Gemeinschaft den genannten Autroren bislang nur insofern, als dass P. ternetzi zwar als Synonym zu P. nattereri gesehen wird, jedoch der Name P. nattereri unterschiedslos auf die rot- und gelbbrüstigen Piranhas angewendet wird, was sicherlich falsch ist. Darum wird in aquaristischen Kreisen nach wie vor der Name P. ternetzi verwendet, um eine Bezeichnung für den gelbbrüstigen Piranha des Rio Paraguay-Einzuges zur Verfügung zu haben. P. ternetzi wurde 1908 von Steindachner aus dem Rio Paraguay bei Descalvados, Mato Grosso, Brasilien beschrieben.

Diese gelbbrüstige Art steht leider nur selten zur Verfügung. So freut es uns, sie gegenwärtig wieder einmal aus Paraguay importieren zu können. Typisch für alle Pygocentrus-Arten ist die im Vergleich zu Serrasalmus bulligere Kopfform, jedenfalls bei größeren Tieren. Es ist für die aquaristische Praxis wichtig, ob ein Piranha zu Pygocentrus oder Serrasalmus gehört, denn Serrasalmus-Arten sind Flossenfresser und sollten grundsätzlich am besten einzeln gepflegt werden, während Pygocentrus Schwarmfische sind, die größere Beutetiere jagen. Da bei den Exporteuren beide Gattungen oft gemeinsam gehältert werden, weil sich Jungfische nicht gut unterscheiden lassen, kommen Piranhas oft mit stark verstümmelten Flossen an – ein Werk der Serrasalmus. Es dauert dann einige Zeit, bis die Flossen nachgewachsen sind.

Für unsere Kunden: Pygocentrus ternetzi hat Code 293104 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & photos: Frank Schäfer

L90a Panaque bathyphilus

8. Juli 2022

Der großwüchsige, großartige Panaque bathyphilus ist sehr variabel gefärbt. Wir haben zur Zeit ganz prachtvolle 16-20 cm lange Tiere im Stock. Damit sind sie etwa halbwüchsig, als Maximallänge für P. bathyphilus werden ca. 60 cm angegeben. Es versteht sich also von selbst, dass diese großen Fische nur in großen Aquarien gepflegt werden sollten.

Wie alle Panaque ist auch P. bathyphilus aus Peru (Umgebung von Tingo Maria) vorwiegend Holzfresser. Auch deshalb sind große Becken mit starker Filterung notwendig, denn die Menge Kot, die bei dieser nährstoffarmen Kost anfällt, ist gewaltig. Untereinander sind Panaque nicht ganz ohne, sie können recht ruppig werden. Jedoch gilt L90 in dieser Hinsicht als eine der besser verträglichen Arten.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 090A-6 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Paracheirodon innesi Wild

6. Juli 2022

An diesen Neons ist doch nichts besonders, denken Sie? Doch! Es handelt sich nämlich um Wildfänge aus Peru. Wenngleich sicher 99,99% aller weltweit gehandelter Neons Nachzuchtexemplare sind, es gibt sie auch noch sehr häufig in der Natur. Und als gute Botschafter ihrer Art kommen sie, wenn auch selten, zu uns.

Interessant ist, dass die Wildfänge – im Gegensatz zu ihren domestizierten Vettern – ein gutes Schwarmverhalten zeigen. So eignen sich diese kleinen Fische, die einst als eine derartige Sensation galten, dass sie mit dem Luftschiff Hindenburg aus Deutschland nach Chicago geschafft wurden, wo im Shedd Aquarium das einzige Exemplar, das überlebte, zehntausende von Besuchern anzog, hervorragend für vergleichende Verhaltensstudien von Wildfischen im Vergleich zu seit hunderten Generationen nachgezüchteten Fischen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 275512 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Dicrossus filamentosus

1. Juli 2022

Der Schachbrettcichlide (Dicrossus filamentosus) ist der typischste Zwergbuntbarsch im Lebensraum des Roten Neon (Paracheirodon axelrodi). Es gibt ihn sowohl in Brasilien (Rio-Negro-Einzug) wie auch in Kolumbien und Venezuela (Orinoko-Einzug). Die Männchen haben eine leierförmige Schwanzflosse und werden fast 8 cm lang, die Schwanzflosse der Weibchen ist abgerundet. Weibchen bleiben immer kleiner als die Männchen. In der Natur laichen sie wohl mit etwa 3 cm Länge erstmals ab. 

Weibchen des Schachbrettcichliden, die schon einmal abgelaicht haben, erkennt man an den blutroten Bauchflossen. Bei jungfräulichen Tieren sind die Bauchflossen farblos. Dieser Zwergcichlide lebt in Haremsverbänden, ein Männchen betreut mehrere Weibchen. Die Art ist ein Offenbrüter, laicht also an der Oberfläche fester Gegenstände, am liebsten an Pflanzenblättern ab. 

In der Ernährung ist Dicrossus filamentosus (früher als Crenicara filamentosa bezeichnet) unproblematisch, aber die Fortpflanzung gelingt nur in Wasser, das den natürlichen Verhältnissen sehr nahe kommt: praktisch keine Härte und pH um 5. Im Gesellschaftsbecken werden die Jungfische aber trotz der guten Brutpflege durch das Weibchen in der Regel von Neon und Co. gefressen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 668007 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xenotoca doadrioi

1. Juli 2022

Früher kannte man diesen besonders hübschen Banderolenkärpfling (Xenotoca doadrioi) unter der Bezeichnung „Xentotoca eiseni San Marcos“. Leider ist die Art, die erst im Jahr 2016 „offiziell“ als eigenständige Spezies beschrieben wurde, hochgradig vom Aussterben bedroht. Über 50% der ursprünglich bekannten Populationen sind bereits verschwunden, bei Rest zeigt sich ein steter Abwärtstrend. Die Ursachen sind immer die gleichen: Gewässerverschmutzung durch die Landwirtschaft und hoher Konkurrenzdruck durch gebietsfremde Fische (Pseudoxiphophorus bimaculatus und Tilapia), die mit den veränderten Umweltbedingungen zudem erhablich besser zurecht kommen als X. doadrioi. Der Fang zur Aquarienpflege hat keinerlei Einfluss auf die wildlebenden Bestände. Sämtliche im Hobby vertreten Exemplare sind außerdem Nachzuchten. 

Wir haben jetzt wieder einmal Xenotoca doadrioi im Stock, so dass sich jeder Aquarianer, der zuhause etwas Artenschutz betreiben will, betätigen kann. Es handelt sich um einen außerordentlich bunten Stamm, sogar die Weibchen haben etwas Rot im Schwanzstiel! Pflege und Zucht sind nicht schwierig. Man achte bei diesen Tieren auf möglich wenig belastetes Wasser bei guter Strömung, mittleren Härtegraden und einem stabilen pH Wert, am besten um 7,5-8. Großzügige (60-70% des Beckeninhalts) Wasserwechsel tun den Tieren sehr gut. Gefressen wird jegliches übliche Zierfischfutter, dabei sollte Grünfutter einen guten Anteil ausmachen. Man gibt das entweder in Form speziell pflanzlichen Flockenfutters oder auch in Form überbrühter Salatblätter, Löwenzahnblätter, Vogelmiere oder dergleichen. Die Fische sind lebendgebärend. Bei der Geburt haben die Jungtiere noch die merkwürdigen „Nährschnüre“ (Trophotaenien) am Bauch, die im Mutterleib – ähnlich wie die Nabelschnur bei Säugetieren – den Embryo mit Nährstoffen versorgen. Xenotoca sind sehr lebhafte Fische, die am besten in großen Aquarien gedeihen. Die Temperatur sollte im Jahresverlauf schwanken. Wichtig ist eine Art „Winterpause“ bei Wassertemperaturen von 17-20°C. Über 25°C sollte die Temperatur dauerhaft nicht steigen. Eine Freilandhaltung in den warmen Monaten, in denen ein Absinken der Temperatur unter 17°C nicht zu befürchten ist, tut der Gesundheit dieser Fische sehr gut. 

Wir haben einen kleinen Film eingestellt, der unsere Tiere zeigt: https://www.facebook.com/AquariumGlaser/videos/583392523143542

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 476513 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Oxydoras niger

29. Juni 2022

Mit gut 1 Meter maximal erreichbarer Endlänge gehört Oxydoras niger zu den größten Arten der Dornwelse überhaupt. Dessen ungeachtet ist es eine sehr friedliche Art und darum für Besitzer sehr großer Aquarien, Schauaquarien und Zoos durchaus attraktiv. Voll erwachsen sind diese Fische einheitlich schwarz (genau das bedeutet der Artname „niger“ = schwarz), halb erwachsen sind die Flossen schwarz und der Körper silbergrau. Ganz junge Tiere sind rotbraun und haben zahlreiche Flecken. 

Meist importieren wir diese Tiere aus Peru in kleinen Größen von 4-10 cm; es blieben uns dabei immer leichte Zweifel, ob denn diese braun getupften Tierchen wirklich zu den schwarzen U-Booten werden. Darum haben wir einfach in der letzten Saison mal einen zur Seite gesetzt. Diese Fisch ist jetzt 30 cm lang und bestätigt tatsächlich: es ist Oxydoras niger, ohne wenn und aber.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 284200 (4-6 cm), 284201 (6-8 cm) und 284207 (30 cm, nur ein Tier!) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Nannostomus sp „Super Red“

24. Juni 2022

Seit wenigen Wochen kursieren Bilder von knallroten Nannostomus, die geradezu unnatürlich bunt erscheinen. Es handelt sich dabei aber tatsächlich um ein Wildformen aus Peru, die dem dort ebenfalls vorkommenden Nannostomus rubrocaudatus (dem „Purple“) sehr nahestehen oder sogar mit ihm identisch sind. Wie dieser haben die Neuheiten einen markanten schwarzen Fleck in dem unteren Schwanzflossenlappen, ein Merkmal, das anderen Nannostomus des Formenkreises um N. marginatus und N. mortenthaleri fehlt.

Es handelt sich um zwei Formen: die eine wird „Super Red Cenepa“ genannt. Ihr genauer Fundort ist noch unbekannt. Diese Tiere haben einen tiefschwarzen Balken über den Rücken und entlang der Bauchkante, die Flossen sind transparent oder weißlich. Soweit wir wissen wurden sie bislang nur nach Hongkong exportiert. Die zweite Form, von der wir hier Bilder zeigen können, weil bereits kleine Stückzahlen nach Europa gelangten, stammt aus dem Rio Amaya in Peru. Diese Information verdanken wir Oliver Lucanus, der die Fänger vor Ort besuchte. Herzlichen Dank hierfür!

In den ersten Importen, die wir sichten konnten, waren alle (80) Fische extrem rot, nur bei manchen war der Kopf und das vordere Körperfünftel hell. Ob es sich dabei um einen Geschlechtsunterschied oder um eine Varianz in der Färbung der Männchen handelt, wissen wir noch nicht. An anderer Stelle wurden Weibchen mitgeliefert, die sich äußerlich nicht von Nannostomus rubrocaudatus-Weibchen unterscheiden. Wir können nicht entscheiden, ob es sich dabei um echte Weibchen des Nannostomus sp. „Super Red“ handelt oder ob die Exporteure dem Wunsch nach Weibchen bei ihren Kunden in Europa, Asien und Amerika einfach dadurch entsprachen, dass sie Weibchen von N. rubrocaudatus mitlieferten. Nach der Meinung von O. Lucanus sind die Weibchen des „Super Red“  lediglich blasser rot gefärbt, gleichen aber sonst den Männchen.  Wie gesagt, wir wissen es nicht. Schöne Fische sind das aber, das muss man schon sagen!

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon micropterus

24. Juni 2022

Erneut ist uns der Import des leider nur sehr selten angebotenen, sehr attraktiven Hyphessobrycon micropterus aus dem Rio Sao Francisco in Brasilien gelungen. 

Für mehr Informationen siehe bitte: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hyphessobrycon-micropterus/

Die Bilder in diesem Post zeigen Tiere aus unserem aktuellen Stock (Juni 2022).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261853 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus sp. „Strawberry“ Nachzucht

22. Juni 2022

Bisher konnten wir diesen wohl schönsten aller Leporinus erst einmal importieren: Leporinus sp. „Strawberry“. Das war in der Saison 2010/2011, in der uns zwei Importe in kleiner Stückzahl gelangen. Zu diesen Fischen siehe bitte https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/leporinus_sp_strawberry__de/ Eine interessante Randnotiz: fünf der damals importierten Fische haben wir erst vor wenigen Wochen in einem Top-Zustand zurückbekommen und weiterverkaufen können. Es handelt sich also um ausgesprochen langlebige Fische!

Nun besteht wohl die Chance, dass sich künftig mehr Menschen an den herrlichen Tieren erfreuen können, denn es wurden uns jetzt erstmals Nachzuchten angeboten. Da haben wir natürlich zugeschlagen und haben es in keinster Weise bereut! Bereits mit ihren 4-6 cm Länge (die fotografierten Exemplare sind ca. 4 cm lang) sind es ausgesprochen farbenprächtige Kobolde. Wir sind uns ganz sicher, dass diese Art zum Dauerbrenner wird, wenn die Zucht weiter gut gelingt und die Preise dadurch etwas sinken.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 265892 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon socolofi var. Green

20. Juni 2022

Nur ziemlich selten – alle paar Jahre – und wenn, dann immer in den Sommermonaten Juni-Juli-August, erhalten wir Hyphessobrycon socolofi aus Brasilien, bei denen der Rücken auffällig grün glänzt; zudem ist bei diesen Tieren der zweite kirschrote Fleck auf der Schwanzwurzel besonders intensiv rot gefärbt. Wir beobachten dieses Phänomen bereits viele Jahre. Eine Erklärung haben wir noch nicht gefunden. 

Es sind in jedem Fall wunderschöne Tiere, eine Bereicherung für jedes Aquarium mit friedlichen Fischen!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261994 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras armatus

17. Juni 2022

In den letzten Jahren haben wir häufiger über Panzerwels-Importe berichtet, die Corydoras armatus ähnlich sind (= sp. aff. armatus oder cf. armatus), aber eben nicht identisch. Jetzt haben wir wieder einmal den „echten“ C. armatus aus Peru erhalten. Die enorm hohe Rückenflosse ist wirklich ein Hingucker. Zudem wird sie immer straff aufrecht getragen, was unwillkürlich an eine Gruppe Zwerge mit Zipfelmütze erinnert.

Die Pflege von C. armatus, der ca. 5-6 cm lang wird, entspricht der von anderen Panzerwelsen, es gibt aber zwei Besonderheiten. Erstens gehört C. armatus zu den sozialsten Corydoras und sollte darum unbedingt in Gruppen ab 5 Tieren aufwärts gepflegt werden. Einzeltiere fühlen sich nicht wohl! Und zweitens ist diese Art etwas empfindlich gegenüber zu hohen Wassertemperaturen. Der Bereich zwischen 22 und 26°C ist richtig, wobei den größten Teil des Jahres der untere Wert als Richtwert dienen sollte.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 222105 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pao abei (früher Tetraodon abei)

17. Juni 2022

Dieser schöne und – für Pao-Verhältnisse – friedliche Süßwasserkugelfisch stammt aus dem Mekong-Einzug in Laos (Typuslokalität: der Fluss Xe Bangfai bei Ban Geng Sahwang); er gilt als endemisch (= nur dort vorkommend) im Xe Bangfai. Im Gegensatz zu dem im gleichen Fluss vorkommenden Pao turgidus hat P. abei einen großen Augenfleck (Ocellus) unterhalb der Rückenflosse. Bei P. turgidus sind alle Flecken am Körper gleich groß. Leider kann man P. abei aber nur dann zweifelsfrei bestimmen, wenn er eine stimmungsabhängige Färbung zeigt. Diese Färbung tritt in der Balz und bei starker Aufregung auf. Ist der Fisch nicht in dieser Stimmung, so kann man ihn nicht vom „gewöhnlichen“ Pao cochinchinensis unterscheiden, der ebenfalls im Xe Bangfai vorkommt. Darum gibt es immer wieder Zweifel, welche der beiden Arten man denn vor sich hat.

Das ist aber nicht nur von akademischem Interesse, sondern hat auch ganz praktische Bedeutung. Während nämlich Pao cochinchinensis eine ziemlich aggressive Art ist, die man auf lange Sicht oft nur einzeln halten kann, ist bei P. abei eine dauerhafte Gruppenhaltung durchaus möglich. 

Äußerliches Alleinstellungsmerkmal von P. abei ist also lediglich eine von mehreren möglichen stimmungbedingten Färbungen, die aus gelben oder orangefarbenen Punkten auf dunklem Grund besteht. Ansonsten können wir uns nur auf unseren Lieferanten verlassen, wenn er uns Kugelfische unter diesem Namen schickt. Glücklicherweise tat uns eines der beiden Exemplare unseres aktuellen Imports im Photobecken den Gefallen, sich einige Zeit in typischer abei-Färbung zu zeigen!

Pao abei wird rund 10 cm lang. Es sind Substratlaicher, das Gelege wird vom Männchen bis zum Schlupf der Larven bewacht. Die Zucht von P. abei ist schon häufiger gelungen. Bezüglich der Wasserchemie sind die Tiere anspruchslos, jedes Leitungswasser eignet sich, der pH sollte zwischen 6 und 8 liegen, die Wassertemperatur um 24°C.

Für unsere Kunden: P. abei hat Code 461245 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Platysilurus mucosus

15. Juni 2022

Raubwelse strahlen auf so manchen Welsliebhaber eine besondere Faszination aus. Leider werden viele Arten einfach zu groß für die dauerhafte Pflege in einem normal dimensionierten Heimaaquarium. Doch es gibt auch Arten, die nur 20-30 cm lang werden und für die es somit nicht nötig ist, den gesamten Keller zu fluten, um ihren Platzansprüchen Genüge zu tun. Zu diesen Arten gehört Platysilurus mucosus.

Zwei Merkmale machen Platysilurus mucosus besonders: die sehr langen Oberkieferbarteln und die riesige Schwanzflosse. Letzteres ist allerdings bei Jungtieren stärker ausgeprägt als bei erwachsenen Tieren. Beim Fangen muss man sehr aufpassen, denn die Brustflossen sind nadelspitz und wohl auch leicht giftig. Am besten fängt man die Tiere in einem vergleichsweise sehr großen, möglichst feinmaschigen Netz und schöpft sie dann mit einem Becher oder (bei größeren Exemplaren) Eimer heraus. So erspart man sich und den Tieren viel Stress.

Gefressen wird jedes fleischliche Futter, das ins Maul passt, auch kleinere Fische und Garnelen! Untereinander sind die Tiere friedlich. Bei Vergesellschaftung muss man aufpassen, dass die P. mucosus genug Futter abbekommen, denn sie sind – verglichen mit anderen Raubwelsen – ausgesprochen schüchtern. Die Heimat von P. mucosus sind der Amazonas und Orinoko, wo die Art weit verbreitet ist. Unsere Tiere kommen aus Peru. Es gibt eine zweite Art, P. malarmo, die nur in Venezuela und Kolumbien vorkommt und deutlich größer wird (um 50 cm).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 280583 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pterophyllum sp. „Guyana Red Dragon“

13. Juni 2022

Ähnlich wie es mehrere rotrückige Skalar-Populationen gibt, existieren auch mehrere rot oder gelb gepunktete Wildformen. Die Stammeltern des Pterophyllum sp. „Guyana Red Dragon“ kamen aus dem Essequibo-River in Guyana. Anzahl und Intensität der Punkte variieren bei jedem Fisch individuell, aber alle Exemplare, die wir aktuell erhalten haben (sie sind jetzt 5-7 cm lang und gerade geschlechtsreif) sind sehr schön und intensiv gepunktet. Es handelt sich um deutsche Nachzuchten. 

Die Färbung der roten Punkte des Pterophyllum sp. „Guyana Red Dragon“ wechselt mit dem Lichteinfall. Manchmal wirken sie eher orangefarben, manchmal schwarzrot, manchmal kirschrot. Exakt das gleiche Phänomen kennt man auch von den rot gepunkteten Grünen Diskus (Symphysodon aequifasciatus). Und genau wie bei Diskus kommen in der Natur rot gepunktete und ungepunktete Exemplare gemeinsam vor. Es handelt sich dabei weder um besondere Standortvarianten noch um Geschlechtsunterschiede oder gar Artunterschiede. Wie die prachtvollen Pterophyllum sp. „Guyana Red Dragon“, die wir gerade anbieten können, jedoch überdeutlich zeigen: dieses Merkmal ist erblich und kann in der Hand erfahrener Züchter von Generation zu Generation in seiner Ausprägung gesteigert werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 699793 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Pterophyllum „Manacapuru-Rotrücken“

10. Juni 2022

Das Interesse an besonderen Wildformen des Segelflossers oder Skalars ist groß. Zu den bekanntesten gehört der „Manacapuru-Rotrücken“, eine sehr auffällige Form. Wegen der starken Revisionbedürftigkeit der Gattung Pterophyllum bezeichnet man ihn besser nicht wissenschaftlich mit „Pterophyllum scalare“, denn was genau dieser „echte“ scalare ist, muss erst noch erforscht werden.

Die Stadt Manacapuru, nach der dieser Rotrücken benannt ist, ist die viertgrößte Stadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas. Sie liegt direkt am Amazonas, allerdings rund 80 km oberhalb des Zusammenflusses von Amazonas und Rio Negro. Bis dorthin wird der Amazonas als Rio Solimoes bezeichnet. Rotrückige Skalare gibt es allerdings nicht nur dort und leider wurden in der Vergangenheit auch schon verschiedene rotrückige Lokalformen miteinander gekreuzt, sei es absichtlich oder unabsichtlich. Der Manacapuru-Rotrücken zeichnet sich dadurch aus, dass die Schwanzflosse ist fast völlig zeichnungslos oder höchstens zart gestreift ist (mehr oder weniger kräftig gestreift bei vielen anderen rotrückigen Lokalformen). Der dem „Manacapuru-Rotrücken“ sehr ähnliche „Amapa-Rotrücken“ ist weniger intensiv gefärbt und, wenn voll erwachsen, von „eimekei“-Gestalt. Als Jungfische sind diese beiden Formen kaum unterscheidbar.

Die Pflege des Manacapuru-Rotrückens ist nicht schwieriger als die der „gewöhnlichen“ Skalar-Zuchtformen. Am schönsten werden sie in hohen Becken (um 60 cm). Jungtiere zeigen oft noch nicht viel Rot im Rücken, das hängt vom Stamm und von der Fütterung ab. Man achte bei Kauf vor allem auf die fadenartigen Bauchflossen. Sind sie schön gerade und etwa so lang wie die Afterflosse, dann werden es schöne Tiere werden. Krumme, verkürzte Bauchflossen deuten schlechte Aufzuchtbedingungen an. Das ist zwar nicht erblich, aber es wächst sich auch nie wirklich wieder aus. Durch die Verfütterung von viel Kleinkrebsen (Daphnien, Cyclops, Artemia, Mysis etc., egal ob lebend oder gefrostet) werden die roten Farben im Rücken intensiviert. Unsere Bilder zeigen jung erwachsene Tiere und handelsübliche Jungtiere.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 699673 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Julidochromis marlieri

8. Juni 2022

Die Schlankcichliden (Julidochromis) gehören zu den beliebtesten Buntbarschen aus dem Tanganjikasee. Es sind sehr schöne, bunte und vergleichsweise friedliche Tiere. Selbstverständlich werden zur Fortpflanzung Reviere gebildet und gegen andere Fische verteidigt. Alle Julidochromis sind empfehlenswerte Aquarienfische, es gibt für jedes Aquarium die passende Art. Die größte ist J. marlieri, von denen wir gerade prächtige, fast ausgewachsene Tiere von 7-10 cm Länge anbieten können. Die in der Literatur angegebene Maximallänge der Art liegt knapp unter 15 cm (inklusive Schwanzflosse). 

Julidochromis marlieri sind meist monogam, aber es gibt auch polyandrische Weibchen, die also in Vielmännerei leben. Dabei verteidigen die Männchen das Laichrevier (meist eine Gesteinsspalte oder dergleichen) und das Weibchen schwimmt die Reviere ab und laicht gelegentlich mit dem einen oder dem anderen Männchen ab.

Hier finden Sie ein Video unserer Tiere: https://www.youtube.com/watch?v=nqLZw1h7foA

Für unsere Kunden: Die Fische haben Code 538304 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Gasterosteus aculeatus – Dreistachliger Stichling

7. Juni 2022

Der Dreistachlige Stichling (Gasterosteus aculeatus) ist der interessanteste und schönste einheimische Aquarienfisch. Sein Verhalten wurde intensiv wissenschaftlich untersucht und das Balz-, Nestbau- und Paarungsverhalten der Art sind bis heute fester Bestandteil des Schulunterrichts. Der Stichling ist ein Modellorganismus für die Instinktforschung. 

Systematisch-wissenschaftlich ist der Dreistachlige Stichling nach wie vor nur ungenügend verstanden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde 47 Arten Dreistachliger Stichlinge beschrieben, doch nur wenige davon sind gültig, die allermeisten werden als Synonyme gesehen. Bezüglich des Verhaltens unterscheidet man eine stationäre Süßwasserform und eine Wanderform, die große Teile des Jahres im Meer verbringt und nur zur Fortpflanzung ins Süßwasser zurückkehrt; zusätzlich gibt es offenbar auch rein marine Populationen. Anatomisch wurde immer wieder versucht, die Anzahl der seitlichen Körperplatten als Bestimmungsmerkmal für Arten hernazuziehen. So galt Gasterosteus gymnurus längere Zeit als gültige Art, bei der diese Platten auf dem Schwanzstiel fehlen. Neuere DNS-gestützte Untersuchungen konnten aber keine Unterschiede zwischen G. gymnurus und G. aculeatus finden. 

Dreistachlige Stichlinge leben in praktisch ganz Europa, großen Teilen des nördlichen Asiens und Nordamerika. Unsere Tiere stammen aus deutschen Fischzuchtbetrieben. Leider kennen heutzutage die meisten Schüler und Erwachsenen diese Tiere nur noch aus Filmen und Büchern. Jetzt ist eine gute Zeit, sich diese Fische für das heimische Aquarium zu kaufen und das fantastische Tier live zu beobachten.

Für unsere Kunden: Dreistachlige Stichlinge haben Code 884005 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon sp. aff. bifasciatus „Ghost“ und H. bifasciatus „Red Fin“ wild

3. Juni 2022

Erstmals können wir diese interessante und attraktive Salmler-Neuheit anbieten: Hyphessobrycon sp. aff. bifasciatus „Ghost“. Der Ursprung dieser Fische ist uns nicht bekannt. Unser Züchter erhielt die Elterntiere aus Wien. Als die damit erzielten Jungfische kräftig rote Flossen entwickelten, die sie aber mit dem Heranwachsen wieder verloren, ließ sich die enge Verwandtschaftschaft zum Gelben von Rio (Hyphessobrycon bifasciatus) nicht mehr übersehen. Der „Ghost“ hat tatsächlich, wie man bei bestimmtem Lichteinfall sehen kann, noch die schwarzen Pigmente, die den artcharakteristischen doppelten Schulterstreifen von H. bifasciatus bilden. Der „Ghost“ wirkt als erwachsener Fisch sehr attraktiv durch seine geisterhafte Durchsichtigkeit in Kombination mit den tiefschwarzen Augen 

Der Gelbe von Rio (Hyphessobrycon bifasciatus) wurde bereits 1925 im Aquarium gepflegt und gezüchtet. Er ist sehr ähnlich zum Roten von Rio (Hyphessobrycon flammeus). Tatsächlich wurde der Rote von Rio bei seiner Ersteinfuhr 1920 als H. bifasciatus fehlbestimmt. Erst als ein paar Jahre später der „echte“ H. bifasciatus importiert wurde, merkte man den Irrtum und erkannte, dass der Rote von Rio eine zu diesem Zeitpunkt noch unbeschriebene Art war. Beide Arten werden 4-5 cm lang und kommen aus Brasilien, Bundesstaat Rio de Janeiro. Allerdings ist der Rote eine Schwarzwasserform und darum auch akut vom Aussterben bedroht, während der Gelbe sehr anpassungsfähig ist und auch in der vom Menschen zerstörten Natur noch gut klarkommt. Wildfänge für die Aquaristik haben, wie immer in solchen Fällen, keinerlei Einfluss auf die natürlichen Populationen.

Interessant an H. bifasciatus ist, dass viele der Jungtiere knallrote Flossen haben. Das verliert sich mit dem Heranwachsen. Man fragt sich nur: wozu ist das gut? Denn was uns Menschen gut gefällt, fällt Fressfeinden ja auch besonders auf: rote Flossen! Beim fotografieren merkten wir, dass es vor allem junge Weibchen sind, die die roten Flossen haben; bei dem Zufallsfang für die Photosession waren tatsächlich alle rotflossigen Tiere vermutliche Weibchen (wegen der deutlich kleinflächigeren Afterflosse), während alle Tiere mit großflächiger Afterflosse vermutliche Männchen waren; sie zeigten keinerlei Rot in den Flossen. Alle Fische waren zu diesem Zeitpunkt ca. 2 cm lang. Von da an verlor sich auch bei den Weibchen das Rot mehr und mehr, bis gar nichts davon mehr vorhanden war.

Früher war der Gelbe von Rio ein beliebter Aquarienfisch, weil er in Wohnräumen keine Zusatzheizung braucht. 16-22°C sind sein Wohlfühlbereich, nur zur Zucht will er es etwas wärmer. Heutzutage ist die Art für viele nicht mehr bunt genug. Aber wer weiß, vielleicht erlebt der Gelbe von Rio wegen der enorm steigenden Energiepreise ja eine Renaissance? Gerade bietet sich eine der seltenen Gelegenheiten, diesen Fisch zu erwerben, denn wir haben Wildfänge im Stock.

Zu den „Ghost“ haben wir auch ein kleines Video eingestellt: https://www.youtube.com/watch?v=Zl0fC7VsUAU

Für unsere Kunden: Hyphessobrycon bifasciatus WILD haben Code 259653, H. sp. aff. bifasciatus „Ghost“ Code 259713 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Tyttocharax cochui

3. Juni 2022

Wir haben wieder einmal einen der niedlichensten Zwergsalmler überhaupt erhalten: Tyttocharax cochui. Diese lebhaften und dabei absolut friedlichen blauen Blitze werden nur 1,5-2 cm lang. Die Entdeckung von T. cochui ist interessant: sie kamen nämlich erstmals im April 1949 nach Deutschland und zwar als Futterfische! Der eigentliche Import galt dem Blattfisch, Monocirrhus polyacanthus. Da dieser bekanntlich ein Raubfisch ist und man ihn während der langen Schiffsreise nicht hungern lassen wollte, gab man einige „Jungfische“ als Futter mit in die Transportkanne.

Diese entpuppten sich später als bereits erwachsene Zwergfische, die als „Microbrycon cochui“ wissenschaftlich beschrieben wurden. Offenbar waren – zum Glück für die Futterfische – die Blattfische seekrank geworden und hatten keinen rechten Appetit.

Für unsere Kunden: Tyttocharax cochui hat Code 298952 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Nothobranchius patrizii

1. Juni 2022

Die Prachtgrundkärpflinge (Nothobranchius) stellen mit N. furzeri eines der kurzlebigsten Wirbeltiere der Welt. Nur die Meeresgrundel Eviota sigillata topt ihn noch, bei ihr wurde (in der Natur) noch nie ein Tier älter als 59 Tage. Bei N. furzeri liegen zwischen Schlupf aus dem Ei und Tod aus Altersschwäche auch nur 12 Wochen (84 Tage). Kein Wunder, dass Forscher, die sich mit Vorgängen während des Alterns befassen, geradezu versessen sind, mit diesem Tier zu arbeiten. 

Wir Aquarianer lieben Nothobranchius aber wegen ihres prächtigen Aussehens. Natürlich haben wir auch Freude an ihrem Verhalten, das eine Anpassung an periodisch völlig austrocknende Gewässer ist. Die Trockenphase überstehen die Fische in Form von Eiern im Boden. Weil sie kaum länger als ein Jahr (Latein: annus) leben, bezeichnet man die kurzlebigen Killis als „annuelle“ Arten. Das hat man aus der Botanik übernommen, wo man als annuelle Arten die einjährigen Kräuter beteichnet, die nach der Blüten- und Samenbildung absteren.

Nothobranchius patrizii gehört zu den bereits lange bekannten Arten der Gattung, die derzeit 90 Arten umfasst und im südlichen und östlichen Afrika in Savannen vorkommt. 1927 wurde die Art beschrieben, 1981 erstmals importiert. Das Vorkommen umfasst Kenia und Somalia. Die Art ist zwar nicht die bunteste der Gattung, aber sie gilt als sehr robust und damit für Einsteiger in die Pflege und Zucht von annuellen Killis sehr gut geeignet.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 337502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: FRank Schäfer

Oryzias woworae 

30. Mai 2022

Die Blaue Daisy (Oryzias woworae) kennt mittlerweile ja fast jedes Aquarianerkind und wir haben diesen schönen und pflegeleichten Fisch auch regelmäßig im Angebot. Unser aktueller Stock, Nachzuchten aus Indonesien, besteht aus besonders großen Tieren, die sich in der Balz prachtvoll fast schwarz einfärben. Offenbar hat man den attraktiven „Black“-Stamm, der leider meist keine Rückenflosse hatte, erfolgreich eingekreuzt.

Die Weibchen (erkennbar an der glattrandigen Afterflosse) sehen  ganz normal aus und auch erschreckte Männchen bzw. solche, die gerade nicht balzaktiv sind, zeigen nur den klassischen blauen Glanz, den orangefarbenen Bauch und die roten Schwanzflossenstreifen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 340134 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Dario tigris – der „Black Tiger“ wurde wissenschaftlich beschrieben

27. Mai 2022

Den niedlichen Flame Red Zwergblaubarsch (Dario hysginon) haben wir ziemlich regelmäßig im Stock. Er stammt aus Burma (Einzug des Irrawaddy, Myitkyina District, Kachin State). Weitere Bilder der Art finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/dario_hyginon_2__de/ 

Teilweise gemeinsam mit dem Flame Red kommt in der Natur ein weiterer Zwergblaubarsch vor, der bereits in der wissenschaftlichen Erstbeschreibung erwähnt wird: der „Black Tiger“. Bezüglich der messbaren Werte unterscheidet sich der Flame Red nicht wesentlich vom Black Tiger und darum wurden beide lange „offiziell“ auch lediglich als Farbvarianten der Spezies Dario hysginon geführt. Aquarienbeobachtungen sprachen allerdings dafür, dass es sich um getrennte Arten handelt, denn sie kreuzen sich im Aquarium nicht.

Nun haben die Entdecker des „Black Tiger“, die ihn ursprünglich aufgrund der geringen Materiallage und der Tatsache, dass er gemeinsam mit Dario hysginon vorkommt nur als Variante von D. hysginon einstuften, ihn doch noch als eigenständige Art beschrieben. Er heißt jetzt offiziell Dario tigris Britz, Kullander & Rüber, 2022. Die Hauptunterschiede zu D. hysginon liegen in der Färbung und genetischen Differenzen, es gibt auch kleinere anatomische Unterschiede zwischen den beiden (im Durchschnitt weniger Rückenflossenstacheln und Wirbel bei D. tigris). Außerdem stellten die Autoren fest, dass Dario tigris nur manchmal zusammen mit D. hysginon lebt. Typuslokalität von Dario tigris ist ein namenloses Flüsschen im Kachin State südlich von Mogaung.

Leider ist es unmöglich, die beiden Arten in Schreckfärbung sicher voneinander zu unterscheiden, weshalb immer wieder einmal ein gewisser Mix bei uns ankommt. Ausgefärbte Tiere sind dagegen kaum zu verwechseln. Die Weibchen des Black Tiger haben übrigens, genau wie die Männchen, ein Punktmuster im Nacken, wodurch man sie ganz gut von gestreiften Weibchen des Flame Red unterscheiden kann.

Für unsere Kunden: Dario hysginon hat Code 413783, D. tigris 413796 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir Flame Red und Black Tiger nicht zu 100% sortieren können und ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer 

Literatur:

Britz, R., Kullander, S. O. & L. Rüber (2022): Dario tigris and Dario melanogrammus, two new species of miniature chameleon fishes from northern Myanmar (Teleostei: Badidae). Zootaxa 5138 (1): 001–016 

Botia kubotai

27. Mai 2022

Manche Prachtschmerlen, darunter Botia kubotai, sind nur saisonal und für kurze Zeit lieferbar. Die bildschöne Art stammt aus dem Salween-Zufluss Ataran im Grenzgebiet zwischen Burma und Thailand und wird etwa 8-10 cm lang, die bisher gemeldete Maximallänge beträgt 13 cm. Es handelt sich um eine der sozialsten Prachtschmerlen, man sollte sie unbedingt in einer Gruppe pflegen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 401304 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photo: Frank Schäfer

Glyptoperichthys parnaibae

25. Mai 2022

Zum erstenmal überhaupt können wir den bisher ausschließlich aus dem Rio Parnaiba in Brasilien bekannten Glyptoperichthys parnaibae anbieten. Der Rio Parnaiba liegt im Nordosten Brasiliens und hat einem hohen Anteil endemischer, also nur dort vorkommender Fischarten, weil keine Verbindung zu anderen Fluss-Systemen besteht.

Die Jungtiere von Glyptoperichthys parnaibae sind wie alle Segelschilderwelse, ganz entzückende Fische. Die Tiere werden 40-50 cm lang und sind dann die wohl schönsten aller Glyptoperichthys. Wir haben sie in Größen zwischen 4 und 6 cm erhalten. Natürlich braucht man zur Pflege großer Fische große Aquarien, aber ansonsten sind Glyptoperichthys parnaibae sehr pflegeleicht. Magenuntersuchungen zeigten, dass diese Art nicht nur Aufwuchs, sondern auch Insektenlarven frisst. In ihrem Verbreitungsgebiet ist die Art sehr häufig und dient ärmeren Bevölkerungschichten als billiges Nahrungsmittel.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 254631 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Macrognathus maculatus

23. Mai 2022

Stachelaale erfreuen sich einer zunehmenden Beliebtheit. Immer mehr Aquarianer entdecken, dass es gar nicht immer nur die bunten, ständig sichtbaren Fische sind, die Spaß machen, sondern auch die eher versteckt lebenden Fischpersönlichkeiten, die man oft nur zur Fütterung sieht. Zu diesen Fischpersönlichkeiten gehören auf jeden Fall die Stachelaale.

Es gibt Stachelaale in unterschiedlichen Größen: vom nur etwa 10 cm langen Macrognathus pancalus aus Indien bis hin zum „Riesenstachelaal“ Mastacembelus armatus mit bis zu 90 cm. Leider funktioniert eine lange Zeit sehr hilfreiche Faustregel zur Größe nicht mehr. Bis zu wissenschaftlichen Überarbeitungen der Gattung in den letzten 5 Jahren konnte man immer gut sagen: asiatische Stachelaale mit deutlich abgesetzter Schwanzflosse bleiben klein, bei solchen mit umlaufender Rücken-Schwanz und Afterflosse muss man aufpassen, die können und einen halben Meter lang und armdick werden. Inzwischen kennt man kleinbleibende Arten der letzten Gruppe ebenso wie großwüchsige der ersteren (den erst kürzlich beschriebenen Macrognathus kris von Borneo, der gut 40 cm Länge erreichen kann).

Macrognathus maculatus hat eine umlaufende Flosse und stammt aus Indonesien und Malaysia; Meldungen aus anderen Teilen Südostasiens (Kambodscha, Vietnam) beziehen sich wahrscheinlich auf ähnliche andere Arten. Größenmäßig liegt die Art im Mittelfeld. Unsere Tiere sind voll geschlechtlich differenziert (Männchen sind deutlich schlanker als die Weibchen) und 15-20 cm lang. In der Literatur findet man Größenangaben bis 28 cm. Die farblich variable Art ist jedenfalls sehr hübsch gemustert und sehr friedlich. Nur ganz kleine Fische sollte man nicht mit ihenen gemeinsam pflegen: die dürften über kurz oder lang im Magen der Stachelaale enden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 425253 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma agassizii Peru wild

20. Mai 2022

Der Zwergbuntbarsch Apistogramma agassizii hat ein Verbreitungsgebiet, dass sich durch praktisch den gesamten Amazonas zieht. Bei vielen seiner Gattungsgenossen ist das völlig anders, die kommen häufig nur lokal vor und bilden dann auch noch Standortvarianten aus. Agassiz´ Zwergbuntbarsch hat sich bislang erfolgreich allen Versuchen entzogen, ihn auseinander zu dividieren. Zwar kennt man einige besonders herausstechende Farbschläge – etwa den „Tefe“ mit seinem Zickzack-Muster oder den rotrückigen „Santarem“. Aber es zeigt sich immer wieder, dass auch bei diesen Extremen nur relativ wenige Männchen dem Idealbild entsprechen und bei einer größeren Anzahl Wildfängen immer auch normal gefärbte Männchen dabei sind. Und die Weibchen sehen ohnehin alle gleich aus…

Die Sache wird nicht einfacher, wenn man bedenkt, dass nahezu bei jeder Apistogramma-Art in der Natur ein Polychromatismus (= Vielfarbigkeit) der Männchen zu beobachten ist. Es gibt also Männchen mit z.B. höherem Rotanteil, solche mit höherem Blauanteil etc. Unter Aquarienbedingungen kann man innerhalb weniger Generationen auf die gewünschte Farbe selektieren und bekommt dann einheitlich aussehende Stämme. Aber in der Natur ist das nicht so.

Wir haben gerade sehr hübsche Wildfänge von Apistogramma agassizii aus Peru, also dem Oberlauf des Amazonas, im Stock. Wie bei Wildfängen üblich, sind sie bei Eintritt der Geschlechtsreife etwa 30% kleiner als ihre Vettern, die im Aquarium groß wurden. In der Natur gibt es halt nicht so reichlich Futter. Aber die Färbung der „Wilden“ ist wirklich sehr, sehr hübsch, sowohl der Tiere mit mehr Rot wie auch der Tiere mit mehr Blau in der Schwanzflosse.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 614073 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: FRank Schäfer

Platydoras armatulus

20. Mai 2022

Der Knurrende Zebrawels – so könnte könnte man Platydoras armatulus populär bezeichnen. Tatsächlich nennt man ihn aber den Linien-Dornwels. Alle Dornwelse können, wenn man sie aus dem Wasser nimmt, deutlich knurrende oder quakende Töne von sich geben. Dabei vibrieren sie am ganzen Körper. Vermutlich dient das der Feindabwehr. Aber auch ohne dieses Gehabe sind Platydoras gut gegen Fressfeinde geschützt. Ihr ganzer Körper und vor allem die Flossen sind über und über mit Stacheln und Dornen besetzt, die sogar giftig sind und schmerzhafte Stich- und Rissverletzungen verursachen können. Es soll sogar schon Vergiftungsfälle beim Menschen gegeben haben, man sollte diese Tiere darum nie mit bloßen Händen fangen. Es scheint, als wüssten die Welse um ihre weitgehende Ungenießbarkeit: in aller Regel liegen sie tiefenentspannt in einer schattigen Höhle herum und lassen sich kaum stören. Die gelegentlich in der Literatur zu findende Warnung, diese Welse könnten durch Giftabsonderung ihren Aquarienmitbewohnern gefährlich werden, haben wir noch nie beobachtet, obwohl wir schon tausende dieser Tiere über die Jahrzehnte bei uns hatten. Aber immerhin: wir haben Sie hiermit darauf hingewiesen, dass es so etwas geben könnte.

Bis zum Jahr 2008 nannte man den Linien-Dornwels Platydoras costatus und noch heute findet sich dieser Name auf den meisten Stocklisten. Warenwirtschaftssysteme lassen sich halt nicht so einfach umstellen. Der „echte“ P. costatus kommt nur in Küstenflüssen von Surinam und Französisch Guyana vor, ist einfarbig braun-schwarz und hat nur entlang der seitlichen Dornenreihe eine dünne helle Linie. Platydoras armatulus hingegen kommt ursprünglich aus dem unteren Orinoko, dem Amazonas und dem Parana-Paraguay-System. Heutzutage sind allerdings fast nur noch Nachzuchten aus Südostasien im Handel. Er ist unverwechselbar und kontrastreich schwarz-weiß gestreift. 

Die Pflege von P. armatulus ist sehr einfach. Die Wassertemperatur kann zwischen 20 und 30°C liegen, jedes Trinkwasser ist zur Pflege geeignet. Die Art ist extrem langlebig, man kann sich auf mehrere Jahrzehnte mit ihnen freuen. Die Maximallänge soll bis zu 30 cm betragen, gewöhnlich werden sie um die 20 cm lang.  Es sind gesellige Tiere, die man in kleinen Gruppen (5-7 Exemplare) pflegen sollte. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter und auch kleine Fische, wenn sie ins Maul passen. Mitbewohner sollten also der Größe der Welse angepasst sein. Die Geschlechter sind äußerlich kaum zu unterscheiden, die Weibchen sind etwas plumper, das war es. Brutpflege üben diese Freilaicher nicht aus.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 280522 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. CW 51

18. Mai 2022

Die „New Pandas“ aus Kolumbien gehören zu den attraktivsten und zugleich sehr gut halt- und züchtbaren Panzerwelsen der letzten Jahre. Es gibt zwei Formen/Arten, CW 49 und CW 51, die sich in der Form des schwarzen Sattelflecks deutlich unterscheiden. Für CW 49 siehe hier: https://www.facebook.com/page/119893808211837/search/?q=cw49, für Herkunft etc. bitte hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_sp_cw_49_und_cw_51_de/

Zur Zeit haben wir wunderschöne CW 51 in unterschiedlichen Größen im Stock. Die Ausdehnung des Sattelflecks in Richtung Bauchkante ist individuell recht unterschiedlich. Bei einigen Exemplaren reicht der Sattelfleck tatsächlich bis an die Bauchkante, bei anderen nur knapp bis zur Körpermitte. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 240183 (lg) und 240184 (lg-xlg) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

L129 var Hypancistrus debilittera

16. Mai 2022

Der kleinbleibende, hübsch gezeichnete Hypancistrus debilittera aus dem Rio Bita (einem Zufluss zum Rio Meta, Kolumbien, Orinoko-Einzug) erfreut sich seit Jahren einer großen Beliebtheit. Schon mit 7 cm Länge werden die Männchen sexuell aktiv, die Maximallänge wird mit rund 12 cm angegeben. Wir importieren diese Art regelmäßig.

Kürzlich bekamen wir einen „Hypancistrus sp.“ aus Kolumbien, leider ohne konkrete Fundortangaben. Die Tiere sind 6-8 cm lang. In diesem Import waren Exemplare, die sich problemlos H. debilittera zuordnen lassen, aber auch vollständig gepunktete Tiere – und alle denkbaren Übergänge! Alle Photos in diesem Post wurden von Exemplaren aus diesem Import erstellt.

Wir haben uns deshalb entschlossen, diese Fische als L129-Variante einzulisten. Keine Frage: wären alle Tiere gepunktet gewesen, wir hätten eine neue L-Nummer dahinter gesehen. Aber so ist das nicht möglich, denn wenn wir eine Bestellung von nur wenigen Exemplaren erhalten und der Kunde dabei zufällig lauter „normale“ L129 erhält, werden wir unglaubwürdig. Es handelt sich dennoch um ein spannendes Phänomen. Ob die Hypancistrus des Orinoko-Einzugs ebenso fröhlich miteinander hybridisieren, wie das ihre Vettern z.B. im Rio Xingu erwiesenermaßen tun? 

Es gibt noch viel zu erforschen an diesen Welsen, die überhaupt erst dank der Aquaristik der Wissenschaft bekannt wurden. Dazu braucht man aber immer wieder auch Wildfänge, um die natürliche Variation beurteilen zu können. So zeigt sich erneut: ernsthafte betriebene Aquaristik ist eine fröhliche Wissenschaft, ohne die die gründliche Erforschung der Biodiversität (Artenvielfalt) bei Kleinfischen nicht möglich ist. Die Biodiversitätsforschung wiederum ist die unabdingbare Voraussetzung für Artenschutz. Und so ist der Handel – auch und gerade mit Wildfängen – Artenschutz pur. Gefährdet werden Arten dadurch niemals.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 129A-2 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Triportheus rotundatus

13. Mai 2022

Die seltsamen Kropfsalmler der Gattung Triportheus gehören zu den fliegenden Fischen des Süßwassers. Darauf deutet schon der mächtige Brustkiel mit der daran ansitzenden Muskulatur und die sehr langen Brustflossen hin. Die Fische sind vorwiegend silbrig gefärbt und werden ca. 15 cm lang, weshalb sie nur für die Besitzer großer Aquarien in Frage kommen. Hier beleben sie aber sehr den oberen Bereich und sind daher ausgezeichnete Gesellschaftsfische z.B. für Welse, Buntbarsche oder Scheibensalmler.

Die Bestimmung der 16 Arten ist kniffelig und es gab in der Vergangenheit viele Verwechslungen. Wir haben aus Brasilien eine Art erhalten, bei der es sich nach der aktuellen Revision der Gruppe durch Malabarba 2004 höchstwahrscheinlich um Triportheus rotundatus handelt. Diese Art ist recht weit in Südamerika verbreitet und besiedelt praktisch das gesamte Amazonasbecken. Mit maximal 17,8 cm Standardlänge (dazu kommt ja dann noch die Schwanzflosse) gehört sie zu den größeren Arten der Gattung.

Die Pflege ist nicht schwer. Abgesehen vom Platzbedarf sollte man die Tiere am besten in größeren Gruppen pflegen, sonst werden sie, wie viele andere Salmler, zänkisch. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter, allerdings nur sehr ungern vom Boden. Die Wassertemperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen, die chemische Wasserzusammensetzung ist gleichgültig, jedes Trinkwasser eignet sich zur Pflege. Die Geschlechter unterscheiden sich kaum, Weibchen werden größer. 

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 298703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon takasei

11. Mai 2022

Der Kaffeebohnen-Salmler ist innerhalb der so genannten Rosy Tetras, zu denen man alle Schmuck-, Phantom- und Blutsalmler zählt, eine Ausnahme-Erscheinung: keine andere Art besitzt auch nur andeutungsweise einen so großen Schulterfleck. Das Verbreitungsgebiet der Art liegt im unteren Amazonasbecken, dem Grenzbereich zwischen Brasilien und Französisch Guyana. Dort findet man den Kaffeebohnen-Salmler in den Einzügen der Flüsse Araguari und Oyapock – wenn man ihn denn findet! Denn was sich auf dem Papier so leicht daherschreibt ist in den gewaltigen Wasserwelten des Amazonas nicht wirklich leicht umzusetzen.

Nachdem Hyphessobrycon takasei viele Jahre von den Exportlisten verschwunden war, ist uns jetzt wieder einmal ein Import einer größeren Anzahl von Tieren gelungen. Nach Aussage unseres Lieferanten ist es immer noch der gleiche Fänger, der die Tiere bereits vor dem Exportstopp brachte. 

Als die Fische bei uns ankamen, waren wir zunächst skeptisch, ob es sich wirklich um Kaffeebohnen-Salmler handelte, denn ein großer Teil zeigte kaum einen Schulterfleck. Binnen weniger Tage änderte sich das aber und die H. takasei sahen aus, wie man das von ihnen erwartet. Es ist aber schon interessant, wie drastisch die Salmler bei Beunruhigung ihre Färbung verändern können!

Wir freuen uns jedenfalls, endlich wieder diese Schönheit, die rund 4 cm Länge erreicht und eine Zierde in jedem gut gepflegten Gesellschaftsaquarium mit friedlichen Fischen und reichlichem Pflanzenwuchs ist, anbieten zu können. Unsere Tiere sind noch jung und zeigen darum noch nicht ihre volle Farbenpracht.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 262092 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Neolamprologus pulcher (= N. brichardi)

10. Mai 2022

Wer auch immer den Namen „Prinzessin von Burundi“ für diesen bildschönen Kleincichliden prägte: es ist ein genialer Name! Der gemeinhin als Neolamprologus brichardi bekannte Fisch kommt keineswegs nur in Burundi vor, sondern ist in zahlreichen Farbvarianten im Tanganjikasee verbreitet, was zu etlichen wissenschaftlichen Beschreibungen führte: Lamprologus savoryi pulcher, L. olivaceus, L. elongatus savoryi, Neolamprologus daffodil, Lamprologus crassus und eben L. brichardi. Folgt man der Auffassung von Ad Konings, so ist sind das alles Angehörige der gleichen Art, die dann nach den Regeln der Namensgebung richtig als Neolamprologus pulcher zu bezeichnen ist.

Glücklicherweise kümmert das die kleine Adelige nicht, sie liest nämlich nicht. Und so erfreut der schöne, inklusive der lang ausgezogenen Schwanzflosse nur etwa 9 cm lange Fisch nun schon die dritte oder vierte Aquarianergeneration mit seinem wunderbaren Aussehen und dem hochintereressanten Etagenbrutverhalten. Beide Eltern (die sich äußerlich übrigens kaum unterscheiden) verteidigen gemeinsam den Laichplatz (meist eine Steinspalte) und die Jungtiere. Im Gegensatz zu den meisten anderen Buntbarschen wandern die Jungen, wenn sie selbständig werden, nur teilweise ab, der Rest bleibt zuhause wohnen und kümmert sich mit Mama und Papa um die jüngeren Geschwister. So ergibt sich mit der Zeit ein fantastisches Bild, ein Gewimmel aus mehreren Altersstufen, das man wirklich mindestens einmal im Leben gesehen haben sollte.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 542502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Acanthicus adonis

6. Mai 2022

Jetzt ist wieder Saison für einen der schönsten aller Harnischwelse: Acanthicus adonis. Der Artname „adonis“, der an den antiken Gott für Schönheit und Vegetation, Adonis, erinnert, ist treffend gewählt. Denn wie der Gott, der als wunderschöner Jüngling beschrieben wird, ist der Adoniswels nur in der Jugend eine solche Schönheit. Die Tiere erreichen sicher über 50 cm Länge, man hört sogar von doppelt so großen Exemplaren. Dann sind die Welse aber nur noch einfarbig schwarz.

Acanthicus adonis wurde aus dem Rio Tocantins in Brasilien beschrieben. Meist kommen die Tiere aber aus Peru in den Handel. Sie sollen sich von den brasilianischen Vettern durch das kleinere Auge unterscheiden. Gelegentlich wird auch die Punktverteilung als Unterschied zwischen den beiden Populationen angeführt, aber das macht wenig Sinn, da die Punktverteilung – also die Anzahl, Anordnung und Größe der weißen Punkte – individuell extrem variiert und bei jedem Exemplar so einzigartig ist wie der Fingerabdruck bei einem Menschen.

Die Pflege von Adonis-Welsen ist einfach, aber man muss sich der Größe, die diese Tiere erreichen, bewusst sein. Außerdem sind es ziemlich aggressive Fische, sowohl gegen Artgenossen wie auch gegen artfremde Fische.

Für unsere Kunden: die Welse haben Code 201203 (5-7 cm) und 201204 (7-10 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ameiurus melas

6. Mai 2022

Zu den Aquarienfischen, die schon um 1890 herum gepflegt wurden, gehören die beiden Katzenwelse Ameiurus melas und A. nebulosus. Beide Arten sind nur schwer auseinanderzuhalten und wurden und werden auch oft verwechselt. Ursprünglich stammen beide Arten aus Nordamerika und wurden um 1880 als Speisefische nach Europa gebracht, zusammen mit der Regenbogenforelle, dem Sonnenbarsch und dem Bachsaibling. Allerdings werden die Katzenwelse bei uns nicht so groß wie in ihrer Heimat, sie neigen hier zur Massenvermehrung und werden dann früh geschlechtsreif, woraufhin sie das Wachstum einstellen oder zumindest weitgehend reduzieren. In Europa werden Katzenwelse als Schädlinge und böse Bio-Invasoren angesehen. Man sollte sie darum auch nicht aussetzen, wie generell keinerlei Fische – egal ob heimisch oder nicht heimisch – in die Natur ausgesetzt werden dürfen.

Aber wir wollen Katzenwelse ja im Aquarium oder Gartenteich halten. Natürlich fragt man sich beim ersten Anblick, was denn daran erstrebenswert sein mag? Mehr oder weniger einfarbige Fische, die über 20 cm groß werden, räuberisch und dämmerungaktiv sind? Und doch: sie haben ihre Fans. An Katzenwelsen erforschte unter anderen der Nobelpreisträger Karl von Frisch das Hörvermögen der Fische. Katzenwelse werden zahm und lassen sich auf Geräusche (z.B. eine Trillerpfeife) dressieren. Sie kommen dann jederzeit auf Pfiff aus ihrem Versteck und holen sich ihr Futter. Wer ein Charaktertier im Aquarium oder Gartenteich pflegen will, das zudem völlig anspruchslos bezüglich des Futters (sie fressen buchstäblich jedes Fischfutter) und des Wassers ist (sie benötigen keinerlei technische Ausrüstung im Aquarium), der ist mit Katzenwelsen gut beraten.

Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, dann wird der Handel mit Katzenwelsen ab Mai 2022 EU-weit verboten. Die Art wird als invasiv betrachtet (was durchaus stimmt) und man verspricht sich von einem Handelsverbot, dass die Zahl der verwilderten Katzenwelse spürbar abnimmt (was nahezu unmöglich ist). Wer sich also für Katzenwelse interessiert, sollte sich schnellstens mit den benötigten Exemplaren eindecken, so lange das legal noch möglich ist.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 820103 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschießlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma barlowi (= sp. Maulbrüter)

4. Mai 2022

Die ersten Berichte über das Brutpflegeverhalten dieses Zwergbuntbarsches Anfang der 2000er Jahre waren eine Sensation. Maulbrütende Apistogramma – davon hatte man zuvor noch nie etwas gehört. Später stellte sich heraus, dass die Verhältnisse kompliziert sind. Ein Teil der Weibchen von A. barlowi, wie diese Art inzwischen heißt, zeigt ein ganz normales Apistogramma-Brutpflegeverhalten. Die Tiere laichen in Höhlen, das Männchen bewacht das Revier mit seinem Harem, das Weibchen betreut Laich und Jungtiere. Ein Teil der Weibchen nimmt jedoch die Jungen nach dem Schlupf ins Maul und behält sie dort, bis sie selbstständig sind. Diese Weibchen sind also sogenannte larvophile Maulbrüter. Und in vereinzelten Fällen kam es sogar vor, dass auch das Männchen Teile der Brut ins Maul nehmen und sich an der Brutpflege beteiligen!

Bei Apistogramma barlowi, der aus dem Distrikt Pebas in Peru stammt, kann man also wirklich spannende Beobachtungen machen. Es ist noch keineswegs verstanden, ob sich das Brutpflegeverhalten vererbt oder ob es sich um ein plastisches, an bestimmte Umweltfaktoren (die es noch zu erforschen gilt) gekoppeltes Verhalten handelt.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 624983 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Amatitlania siquia (= sp. Honduras Redpoint)

2. Mai 2022

Der taxonomische Status dieses kleinen Buntbarsches, der als Amatitlania sp. Honduras Redpoint eine ganz ansehnliche aquaristische Karriere hingelegt hat, ist umstritten. Man geht derzeit davon aus, dass er der wissenschaftlich als A. siquia beschriebenen Art zuzuordnen ist. Diese Spezies ist nun ihrerseits nicht umstritten und wird von manchen Wissenschaftlern als Synonym zu dem altbekannten A. nigrofasciata gesehen, von anderen als unterschiedliche Art akzeptiert.

Wir können das natürlich nicht entscheiden, aber die beiden Formen sehen unterschiedlich aus und man sollte darum unbedingt aufpassen, sie nicht versehentlich zu vermischen. Im Gegensatz zu A. nigrofasciata zeigt A. siquia zumindest im weiblichen Geschecht eine herrliche blaugrün glänzende Patina. 

Aquaristisch gleichen sich A. nigrofasciata und A. siquia, was Größe, Wasserwerte, Ernährung und Brutpflege angehen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 674452 (4-5 cm) und 674453 (5-6 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Badis assamensis und Badis blosyrus

29. April 2022

Im Norden Indiens gibt es zwei Badis-Arten, die farblich nicht zu unterscheiden sind: B. blosyrus und B. assamensis. Der einzige erkennbare Unterschied, den es gibt, ist die Größe der Maulspalte. Sie ist bei B. blosyrus viel größer und reicht bis unter die Mitte des Augenrandes, bei B. assamensis hingegen reicht die Maulspaltenöffnung nur bis knapp an den Augenvorderrand.

Problematisch ist, dass praktisch immer die beiden Arten gemischt exportiert werden, da sie beide in der gleichen Region leben. Ob es sich überhaupt um zwei Arten oder „nur“ um zwei Ökotypen handelt, ist ungewiss. Wir sind völlig außer Stande, die Tiere hier zu sortieren. Dazu müsste man jedes einzelne Tier einer eingehenden Untersuchung mit einer starken Lupe unterziehen. Der dafür nötige Arbeitsaufwand lässt sich schlicht nicht bezahlen. 

Da Badis assamensis die größte aller bisher bekannten Badis-Arten überhaupt ist – er erreicht eine Gesamtlänge von 8-9 cm! – bezeichnen wir die Importe mit Jumbo-Fischen darum gewöhnlich als B. assamensis. Badis blosyrus bleibt deutlich kleiner, das größte von uns vermessene Exemplar hat eine Totallänge (also inklusive Schwanzflosse) von 6 cm. 

Obwohl wir Badis assamensis und B. blosyrus auf der Stockliste anbieten, müssen Sie aus den genannten Gründen immer damit rechnen, einen Mix aus beiden Arten zu erhalten. Beide Arten gehören zu den schönsten Badis. Bei Zuchtabsichten muss man eine größere Anzahl Tiere erwerben, kräftig füttern, bis die Weibchen an der nach außen gewölbten Bauchlinie erkennbar werden (andere Geschlechtsunterschiede gibt es nicht) und dann die Zuchtpaare unter genauester Prüfung mit der Lupe zusammenstellen. B. assamensis und B. blosyrus sind typische Höhlenbrüter, bei denen das Männchen den Laich bis zum Schlupf der Jungtiere bewacht.

Für unsere Kunden: B. assamensis hat Code 368304 und B. blosyrus 368123 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Phallichthys quadripunctatus

29. April 2022

Leider nur sehr selten können wir diesen niedlichen Zwergkärpfling aus Costa Rica anbieten. Die Männchen werden etwa 1,5 cm lang, die Weibchen maximal doppelt so groß. Der Artname „quadrimaculatus“ verweist auf die typischerweise vier Flecken, die diese Fische auf den Flanken tragen. Allerdings kommen auch in der Natur viele Abweichungen vor. Manche Exemplare haben nur einen Punkt, andere fünf, bei den meisten sieht das Muster aber so aus, wie bei den für diesen Post photographierten Weibchen. 

In der Natur müssen die Zwerge allerhand mitmachen und sind dort extrem unterschiedlichen Wasserbedingungen ausgesetzt. In der Erstbeschreibung schildert Bussing mehrere Biotope, darunter ein teils schattiger, teils besonnter Waldbach mit klarem, 20°C kühlem Wasser, und trübe, voll der Sonne ausgesetzte Restwasserpfützen, in denen das Wasser 34°C warm war. Er erwähnt auch, dass diese Art im Aquarium scheu ist, aber die Scheu ablegt, wenn sie gemeinsam mit anderen, weniger scheuen Fischen in einem dicht bepflanzten Aquarium gepflegt wird.

Wir haben jetzt einige wenige deutsche Nachzuchten dieser Rarität im Stock.

Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 278253 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Fundulopanchax scheeli

27. April 2022

Innerhalb der Gattung Fundulopanchax, die zwar bereits 1924 aufgestellt wurde, aber dann sehr lange Zeit als Synonym zu Aphyosemion gesehen wurde, gibt es sehr große Arten, wie F. sjostedti, der 12 cm erreichen kann (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/fundulopanchax_sjostedti_usa_blau_de/), aber auch viele kleine Arten, die nicht länger als 6 cm werden. Zu letzteren zählt Fundulopanchax scheeli. Diese kleine Schönheit wurde 1970 anhand von Aquarienexemplaren unbekannter Herkunft beschrieben. Erst viel später fand man heraus, dass F. scheeli nur ein kleines Verbreitungsgebiet am unteren Cross River im Südosten Nigerias hat.

Dieser Killi ist wegen seiner guten Züchtbarkeit und Schönheit verhältnismäßig beliebt. Man kann ihn, ähnlich wie den „Kap Lopez“ sogar mit Einschränkungen für Gesellschaftsaquarien empfehlen. Allerdings muss die Gesellschaft in einem solchen Fall sehr sorgfältig ausgewählt sein. In einem bunten „Wimmelbecken“ oder mit aggressiven Fischen darf man F. scheeli keinesfalls unterbringen. Sie brauchen ruhige, dicht bepflanzte Aquarien mit weichem, dunklen Bodengrund (Torffasern), um sich sicher zu fühlen. In einem solchen Aquarium wird man viel Freude an den Tieren haben.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 313702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Amatitlania nigrofasciata

25. April 2022

Befinden Sie sich in einer Phase des Hobbys, in so rein gar nichts bezüglich Nachzucht klappen will? Dann ist es Zeit für den Notretter in allen Lebenslagen, den Grünflossenbuntbarsch Amatitlania nigrofasciata. Er ist zwar, speziell in der Naturform, nicht mehr wie früher überall und jederzeit zu haben, jedoch enttäuscht er bezüglich Zuchtabsichten kaum jemals. Ein beliebiges Männchen und ein ebenso beliebiges Weibchen (erkennbar an den kupferroten Flecken am Bauch) bilden fast immer ein Paar. Ein Tipp: je größer der Größenunterschied, desto geringer die Gefahr, dass es ernsthafte Streitereien gibt. Also einen großen Mann und eine deutlich kleinere Frau wählen. 

Nach wenigen Tagen im frischen Aquarium mit leicht erhöhten Temperaturen (26-28°C gegenüber 22-24°C zur normalen Pflege) ist es gewöhnlich schon so weit: das Paar putzt einen flachen Stein oder eine Wurzel, man laicht ab und der Pfleger erfreut sich am Anblick eine pflegenden Pärchens mit vielen, vielen Jungen. 

Für unsere Kunden: die Naturform von A. nigrofasciata hat Code 655902 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sodalis Kolumbien

22. April 2022

Weit verbreitete Arten zeigen häufig Färbungsunterschiede in den den verschiedenen Teilen des Verbreitungsgebietes. So auch der schöne Panzerwels Corydoras sodalis, der bisher aus Peru, Brasilien und Kolumbien gemeldet ist. Aus Kolumbien haben wir jetzt C. sodalis importieren können, die sich farblich und figürlich recht deutlich von z.B. aus Brasilien importierten Tieren unterscheiden (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-sodalis/).

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 246705 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Yasuhikotakia modesta (2)

22. April 2022

Zu den schönsten und größten Prachtschmerlen neben der allseits bekannten und beliebten Chromobotia macracanthus gehört die Blaue Prachtschmerle Yasuhikotakia (früher: Botia) modesta aus Südostasien. Es sind herrliche Fische, die meist eine ganz ungewöhnliche taubenblaue Grundfärbung aufweisen, die sehr schön mit den roten Flossen kontrastiert. Es gibt aber auch grüne, gelbflossige Varianten oder bleigraue mit transparenten Flossen. Eine seht hübsche getigerte Variante stellten wir Ihnen hier vor: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/yasuhikotakia-modesta/

Die Art ist in den Einzügen der großen Ströme Mekong, Chao Phraya und Mae Klong verbreitet, das Verbreitungsgebiet umfasst die Staaten Thailand, Kambodscha, Laos und Vietnam.

Mit einer Rekordgröße von 25 cm ist Y. modesta kein kleiner Fisch, allerdings tritt die Geschlechtsreife viel früher, mit 8-10 cm Länge ein. Das sind auch die üblichen Maximalgrößen von den Tieren in der Natur. Allerdings können Prachtschmerlen im Aquarium ziemlich alt werden, viel älter als in freier Natur und sicher älter als 10 Jahre und dann sind in großen Aquarien auch wirklich große Tiere möglich.

Man sollte alle Prachtschmerlen stets in sozialen Gruppen von möglichst vielen Exemplaren pflegen, andernfalls kann es passieren, dass sie hre soziale Ader an anderen Beckenbewohnern auslassen und ihnen gehörig auf die Nerven fallen. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter und an die Wasserchemie werden keine besonderen Ansprüche gestellt. Die Wassertemperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen, wobei man während der Eingewöhnung besser den oberen Temperaturbereich wählt, da alle Prachtschmerlen etwas empfindlich gegen die Pünktchenkrankheit (Ichthyophtirius) sind, Medikamente dagegen jedoch nur schlecht vertragen. Ichthyophtirius mag keine hohen Wassertemperaturen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 404004 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cyphotilapia frontosa

20. April 2022

Der Tanganjika-Beulenkopf (Cyphotilapia frontosa) erfreut sich seit Jahrzehnten großer Beliebtheit, obwohl (bzw.: weil!) die Art zur Bullenklasse unter den Buntbarschen gehört. Alte Männchen, die mit ihrem Stirnbuckel geradezu bizarr aussehen, können 30 cm lang werden. Weibchen bleiben generell kleiner. Hinzu kommt, dass C. frontosa ein dämmerungsaktiver Raubfisch ist, der sich vorzugsweise von kleinen Fischen und Garnelen ernährt. Trotzdem: kaum ein Fan der Cichliden Ostafrikas, der über ein größeres Becken verfügt, kann sich verkneifen, eigene Erfahrungen mit diesen imposanten Tieren zu sammeln.

Dabei gehört C. frontosa schon immer zu den teureren Fischen. Wildfänge muss man mit Pressluftflaschen ertauchen, denn sie leben in 30-40 Metern Tiefe. Und sie müssen über Tage hinweg langsam dekomprimiert werden, was wiederum kostenintensiv ist, denn man muss ja täglich zum Fangplatz fahren, zumindest anfangs mit Pressluftflaschen zu den Netzkäfigen hinabtauchen, schauen, ob es den Tieren gut geht und den Netzkäfig wieder einige Meter Richtung Wasseroberfläche bewegen. Die Nachzucht des Maulbrüters im weiblichen Geschlecht gelingt zwar relativ problemlos, aber die Fische sind nicht sehr produktiv und die Jungfische wachsen sehr langsam.

Es gibt verschiedene geografische Farb-Varianten der im gesamten Tanganjikasee verbreiteten Art. Eine davon hat sechs Körperstreifen plus einen Streifen durch das Auge, also insgesamt sieben Streifen, die meisten haben fünf Körperstreifen plus den Augenstreifen, also sechs Streifen. Wer eine bestimmte Variante sucht, muss hier aufpassen, denn die Bezeichnungen im Handel beziehen sich manchmal nur auf die Körperstreifen, aber manchmal auch – so bei uns – auf die gesamte Anzahl Streifen. Wir haben also – neben speziell nach dem Fundort benannten Frontosas – Sechsstreifen- und Siebenstreifen-Frontosas auf der Stockliste, andere Händler bezeichnen die gleichen Tiere nach der Körperstreifen-Anzahl als Fünf- und Sechsstreifen-Frontosas. 

Die Sechsstreifen, die wir zur Zeit als Nachzuchtexemplare aus Taiwan anbieten, fallen durch die schöne Blaufärbung der Flossen auf. Die dunklen Körperstreifen kontrastieren sehr schön mit dem hellen Hintergrund, der ebenfalls bläulich gefärbt ist. Von einer Kopfbeule ist bei den 4-6 cm großen Tieren natürlich noch nichts zu sehen. Eine Geschlechtsbestimmung ist bei Jungtieren dieser Größe noch unmöglich.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 517002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Schistura savona

19. April 2022

Was in Südamerika die Corydoras, das sind in Asien die Schistura-Schmerlen. In hunderten von Arten bevölkern sie praktisch jeden Bach und kleineren Fluss der tropischen und subtropischen Regionen des Kontinents. In vielen Fällen fällt die Bestimmung schwer oder ist unmöglich. Nicht so bei Schistura savona aus Indien. Ihr „Halbbinden“-Muster mit weißem Bauch macht sie bei aller innerartlichen Variation nahezu unverwechselbar.

Im Gegensatz zu vielen anderen Schistura-Arten ist S. savona ein friedlicher Geselle und bleibt zudem mit ca. 4 cm Maximallänge auch noch sehr klein. So passt sie in jedes Gesellschaftsaquarium mit Bachcharakter. Die Art ist sehr gesellig, man sollte sie darum in Gruppen von 10 oder mehr Tieren pflegen. Die Männchen sind deutlich kleiner als die Weibchen.

Der Bodengrund sollte zumindest stellenweise aus feinem Sand bestehen. Einige Wurzeln und flache, abgerundete Steine sollten ebenfalls nicht fehlen. Gefressen wird jedgliches Fischfutter passender Größe, Pflanzen werden nicht behelligt, höchstens versehentlich ausgegraben. Schistura savona ist ein Fisch der Subtropen, braucht also in Zimmeraquarien keine zusätzliche Heizung: Temperaturen zwischen 16 und 26°C kommen in der Heimat der Fische vor. Allerdings sollte man die Fische keinen plötzlichen Temperaturschwankungen aussetzen, Änderungen nach oben oder unten sollten allmählich erfolgen. An die Wasserzusammensetzung werden keine besonderen Ansprüche gestellt, jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser eignet sich auch zur Pflege von S. savona

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 438701 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon cyanotaenia – extrahübsche Wildfänge

14. April 2022

Der Salmler Hyphessobrycon cyanotaenia wurde ursprünglich einmal als „Lapis-Tetra“ aus Brasilien importiert; das ist schon über 20 Jahre her (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hyphessobrycon_cyanotaenia_lapis_tetra_de/). Da die Nachzucht gut glückte ist der schöne und leicht pflegbare Fisch inzwischen ein gewohnter Anblick im Handel. Die Herkunft war lange rätselhaft, da die wissenschaftliche Beschreibung anhand von Nachzuchttieren erfolgte, jedoch weiß man heute, dass H. cyanotaenia in den oberen Teilen des Rio Juruena (Einzug des Rio Tapajós) und im Rio Guaporé (Einzug des Rio Madeira) im Staat Mato Grosso in Brasilien beheimatet ist.

Das Artmerkmal von Hyphessobrycon cyanotaenia ist die massive schwarze Längsbinde, die sich vom Hinterrand des Auges bis an den Hinterrand der Schwanzflosse zieht. Diese Binde wird oberhalb von einer leuchtend blauen Binde über den Rücken begleitet.

Als Wildfang ist H. cyanotaenia nur selten auf dem Markt, da er zum festen Sortiment vieler Züchter gehört. Wir haben jetzt wieder einmal Wildfänge erhalten, die sich durch ihren sehr kräftig gelb gefärbten Rücken von den uns vertrauten Nachzuchten recht deutlich unterscheiden. Bei den wenigen goldenen Tieren, die in dem Import ebenfalls enthalten sind, leuchtet der Rücken besonders intensiv.

Für unsere Kunden: die Wildfänge haben Code 259843 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rhinelepis cf. strigosa

14. April 2022

Die beiden Arten der Gattung RhinelepisR. aspera und R. strigosa – gehören mit verbürgt über 60 cm erreichbarer Endgröße zu den größten Harnischwelsen überhaupt und sind somit prädestiniert als Schauobjekte in Zoos, öffentlichen Aquarien und natürlich auch für Besitzer riesiger Privataquarien. Farblich haben sie nichts zu bieten, sie sind einfarbig schwärzlich, aber es sind imposante und skurrile Gestalten.

Es gibt nur wenige Rhinelepis-Exemplare in Museumssammlungen weltweit und darum ist die Feinsystematik dieser Fische nur sehr schlecht untersucht. Die wissenschaftliche Lehrmeinung geht davon aus, dass es zwei Arten gibt, die in ganz unterschiedlichen Fluss-Systemen Südamerikas vorkommen: Rhinelepis aspera aus dem Rio Sao Francisco und R. strigosa aus den Systemen des Rio Parana und des Rio Uruguay. Wir haben jetzt Tiere aus Paraguay importieren können, bei denen es sich daher um Rhinelepis strigosa handeln müsste. 

Als Unterschied zwischen R. aspera und R. strigosa wird angeführt, dass R. strigosa viele Dornfortsätze (Odontoden) auf den Knochenplatten des Körpers hätte und R. aspera nicht. Bei den sechs von uns importierten Exemplaren (vier 16-18 cm, zwei 25-30 cm lang) entsprechen in dieser Hinsicht einige mehr strigosa, andere mehr aspera, weshalb wir vorsichtshalber alle als R. cf. strigosa bezeichnen. Möglicherweise handelt es sich bei diesem „Artunterschied“ doch eher um einen Geschlechtsunterschied, wer weiß. Aber solche Fragen können wir hier nicht klären.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 287575 (16-18 cm) und 287578 (25-30 cm). Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aplocheilus panchax

12. April 2022

Wegen der nach wie vor schlechten Fluganbindung kommen Importe aus Indien nur noch sporadisch herein. Jetzt hat wieder einmal ein Import geklappt. Er enthielt u.a. auch den Gemeinen Hechtling, Aplocheilus panchax. A. panchax ist in großen Teilen Indiens der häufigste Fisch überhaupt und kommt buchstäblich überall vor, von der kleinsten Pfütze bis zum Uferbereich großer Flüsse und Seen, sogar das salzige Wasser der Mündungsgebiete erträgt der Panchax. Die Wassertemperaturen gerade in den Kleingewässern schwanken gewaltig, in der Sonne steigen sie leicht auf weit über 30°C, nachts können sie auf 12-14°C abkühlen. 

So wundert es nicht, dass Aplocheilus panchax zu den ersten tropischen Zierfischen überhaupt gehörte. Er kam bereis 1899 erstmals zu uns und wurde auch rasch nachgezüchtet. Die große farbliche Variabilität dieses 6-7 cm langen Fisches sorgte für heftige, teils polemisch geführte Diskussionen darüber, ob das nun Arten, Unterarten oder Farbmorphen seien. Heute wissen wir: es sind Farbmorphen, rötliche, orangefarbene und weiße Flossensäume kommen innerhalb einer einzigen Population vor, ebenso variiert die Anzahl der orangeroten Tüpfel auf den Schuppen.

Nach dem 2. Weltkrieg verschwand der Panchax nach und nach aus den Aquarien. Man hatte elektrische Heizer (statt Spiritusbrenner unter dem Aquarium), Filter und Belüftung und vor allem Beleuchtung. Zuvor stellte man Aquarien schräg zum Fenster auf, damit das seitlich einfallende Sonnenlicht das Aquarium erhellte. In solchem Licht sind Panchaxe durchaus bunt zu nennen, denn viele Schuppen glänzen blau. Das ist bei Neonlicht von oben ganz anders, da wirken die Hechtlinge, besonders, wenn sie noch nicht eingewöhnt sind, ziemlich grau. Wir haben diesem Post auch eine Aufnahme beigefügt, in der die Lichtverhältnisse wie früher sind, da sieht man, was wir meinen.

Die Pflege vom Panchax ist einfach. Es sind oberflächennah lebende Fische, die jedes mundgerechte Fischfutter gern annehmen. Die Wasserwerte und die Temperatur spielen praktisch keine Rolle (s. oben). Meist sind A. panchax friedlich, aber es gibt manchmal zänkische Männchen, weshalb Beifische nicht zu zart sein sollten. Gut geeignet sind z.B. Prachtbarben und Zebrabärblinge, die aus den gleichen Biotopen stammen. Pflanzen lässt der Panchax unbeachtet. Männchen unterscheiden sich vom Weibchen durch die Form der Afterflosse (siehe Photos).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 303703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon procyon

8. April 2022

Zu den noch sehr teuren Salmler-Neuheiten im Aquarium gehört der sehr, sehr hübsche Hyphessobrycon procyon aus dem Rio Aripuanã im mittleren Becken des Rio Madeira. Er sieht dem Kitty-Tetra, H. heliacus, auf den ersten Blick zum Verwechseln ähnlich. H. procyon und H. heliacus bilden zusammen mit den ebenfalls sehr ähnlichen H. peugeoti und H. lowae einen Artenkomplex. Zur Unterscheidung siehe den Aufsatz von Hans-Georg Evers in der Zeitschrift Amazonas No 99/2021: 22-27, dort findet sich auch ein ausführlicher Zuchtbericht zu H. procyon.

Hier darum nur die wichtigsten Eck-Daten: H. procyon erreicht eine Länge von 4-5 cm. Es handelt sich um leicht zu pflegende Salmler, die keine besonderen Ansprüche an Wasser und Futter stellen. Zur optimalen Farb- und Flossenentwicklung ist weiches, leicht saures Wasser (pH 6 – 6,5) günstig, ebenso sekundäre Pflanzenstoffe  (Torf, Totlaub, Erlenzäpfchen). Wasserpflanzen werden nicht beschädigt, untereinander und gegen artfremde Fische sind H. procyon sehr friedlich. Die Männchen fechten gerne herrlich anzusehende Imponierkämpfe untereinander aus, die ohne Verletzungen enden. Am günstigsten pflegt man diese Salmler in Gruppen ab 10 Exemplaren, das Geschlechterverhältnis ist dabei unwesentlich, aber es sollten mindestens zwei Männchen dabei sein.

Einen Film zu den Tieren finden Sie hier: https://www.youtube.com/watch?v=L0oZ-tslpC0

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 261582 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras robustus

8. April 2022

Dieser Panzerwels gehört mit 9-11 cm Gesamtlänge zu den größten und prächtigsten Panzerwels-Arten überhaupt. Beide Geschlechter entwickeln, wenn sie sexuell aktiv sind, lang ausgezogene Rückenflossen. Die Männchen erkennt man an den zusätzlich lang ausgezogenen Bauchflossen.

Wir haben zur Zeit herrliche, voll ausgewachsene, gut ausgehälterte Tiere im Stock. Weitere Photos von sexuell aktiven Tieren finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_robustus_de/.

Die ursprüngliche Heimat dieses Fisches ist der  Rio Purus im zentralen Teil des Amazonas-Einzuges in Brasilien.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 244106 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

L92/L194 Lasiancistrus tentaculatus

7. April 2022

Unter Harnischwelsfreunden scheint man sich einig zu sein, dass der sehr weit im Orinoko-Einzug von Kolumbien und Venezuela verbreitete L92, der später nochmals eine L-Nummer erhielt, nämlich L194, mit dem im Jahr 2005 beschriebenen Lasiancistrus tentaculatus identisch ist. L. tentaculatus wird allerdings als mehr oder weniger einfarbig braun beschrieben, während L92 ganz anders gefärbt ist: auf der vorderen Körperhälfte, etwa bis zum Ansatz der Rückenflosse finden sich viele helle Tüpfel, auf der hinteren Körperhälfte hingegen nicht. Deswegen passt auch den Name „Kopfpunkt-Deltaschwanzwels“ sehr gut. Typisch für Lasiancistrus ist die Färbung der Schwanzflosse: die untere Hälfte ist viel kräftiger pigmentiert als die obere. Im Falle von L92 ist die untere Schwanzflossenhälfte rostrot.

Lasiancistrus-Arten sind typische Algenfresser, brauchen aber auch weiches Holz zur Nahrungsergänzung. Sie eignen sich perfekt für Diskus-Aquarien als „Scheibenputzer“, da sie mit den  üblicherweise etwas höheren Temperaturen in Diskusaquarien gut zurecht kommen. Mit rund 10-12 cm ist L92 ausgewachsen, er gehört damit zu den kleinsten Lasiancistrus-Arten.

Wir können diesen Höhlenlaicher, der gerne Steinspalten zum Ablaichen nutzt, jetzt als deutsche Nachzucht anbieten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 092-3 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypoptopoma sp. Ucayali

4. April 2022

Aus Peru konnten wir sehr schöne Hypoptopoma importieren. Der größte Teil des Importes bestand aus H. gulare (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hypoptopoma-gulare/), doch waren einige Exemplare mit sehr auffälligem, breiten Binden in der Rückenflosse und kontratreich gezeichneten Schwanzflossen dabei. Leider ergab der Bestimmungsversuch anhand der aktuellen Revision der Gattung (Aquino & Schaefer, 2010) kein befriedigendes Ergebnis und neue Arten wurden seither auch nicht beschrieben. Abgebildet findet man die Art aber schon, meist unter der Bezeichnung H. sp. III. Dabei findet sich der Hinweis, dass die Herkunft dieser Fische unbekannt sei bzw. dass als Fundortangabe „Brasilien“ gelte. Da wir nun wissen, dass diese Art aus dem Rio Ucayali in Peru kommt, haben wir sie mit der entsprechenden Angabe bezeichnet.

Im Rio Ucayali kommen nach Aquino & Schaefer die Arten Hypoptopoma bianale, H. steindachneri, H. gulare, H. thoracatum, H. psilogaster und eventuell auch H. brevirostratum vor. Zu keiner der genannten Arten passt unser Fisch, so dass wohl davon auszugehen ist, das es sich um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art handelt. Nach den wenigen Angaben in der aquaristischen Literatur wird Hypoptopoma sp. Ucayali (= H. sp. III) 10-12 cm lang (Totallänge, also inklusive Schwanzflosse). Unsere Importfische haben gegenwärtig eine Länge von 5-7 cm, sind also gerade einmal halbwüchsig.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 262315 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in ganz kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon notidanos „Red Devil“

1. April 2022

Der erst im Jahr 2006 wissenschaftlich beschriebene Hyphessobrycon notidanos aus dem oberen Einzug des Rio Tapajós in Brasilien ist offenbar ein recht vielfarbiges Tierchen. So gibt es den „Red Devil“ mit viel Rot im Körper und blauer Iris und den „Yellow Devil“ mit roter Iris. Beide Farbformen sollen in der Natur gemeinsam vorkommen, exportiert werden sie aber getrennt. Es sind wirklich hübsche Tiere, ganz und gar nicht teuflisch!

In Aufsammlungen aus der Natur waren bislang keine Exemplare über 3 cm Länge (ohne Schwanzflosse gemessen). Artcharakteristisch ist die zugespitzte, ausgezogene Rückenflosse der Männchen, die angelegt fast bis zur Fettflosse reicht. 

Die Pflege der leider noch recht teuren Fische ist leicht und entspricht der von z.B. Königssalmlern (Inpaichthys kerri). Zur Fütterung nehmen die Tiere jedes übliche Fischfutter passender Größe gierig an. Hyphessobrycon notidanos ist völlig friedlich und beschädigt auch keine Pflanzen. Die Wassertemperatur in der Natur liegt um 26°C, ein Wert, der ganz sicher wetter- und saisonbedingt gelegentlich um einige Grad nach oben oder unten abweicht. 

Für unsere Kunden: der „Red Devil“ hat Code 261263 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Chelonodontops bengalensis

1. April 2022

Große Kugelfische sind immer ein Anlass zur Freude bei unseren Mitarbeitern. Die Tiere sind nicht nur schön, sondern kommunizieren mit dem Pfleger und den Hallenbesuchern. Die Augen sind stets in lebhafter Bewegung und man kann sich nur schwer des Eindrucks erwehren, dass der Fisch im Aquarium den Menschen außerhalb des Aquariums mit der gleichen Neugier betrachtet, wie das umgekehrt der Fall ist.

Chelonodontops bengalensis wurde erst im Jahr 2018 wissenschaftlich beschrieben, zeitgleich mit einer sehr ähnlichen Art aus Burma, C. alvheimi. Da die beiden Autorenteams offenbar nichts voneinander wussten, gab es Zweifel, ob beides nicht die gleiche Art sei. Dieser Zweifel konnte inzwischen ausgeräumt werden. Beide Arten sind sich zwar ähnlich, aber durch die Art der Hautbestachelung unterscheidbar.

Chelonodontops bengalensis wurde ursprünglich im Meer vor Bangladesch gefunden, später auch vor der Küste Indiens. Die bis ca. 40 cm langen Tiere sind also Meeresfische, die allerdings, wie viele andere Meereskugelfische auch, gerne mal in Flussmündungen schwimmen. Wir halten unsere beiden 20-25 cm langen Neuankömmlinge in schwach aufgesalzenem Süßwasser. Sie fühlen sich dabei durchaus wohl, aber wir nehmen an, dass das nur eine relativ kurze Zeit (einige Wochen) gut gehen wird. Zur dauerhaften Pflege braucht man ein Brack- oder Meerwasseraquarium. Wichtig ist, dass der pH-Wert niemals unter 7 sinkt und bei der Fütterung muss man aufpassen, dass der Nitrit-Wert unter Kontrolle bleibt.

Es sind also sehr spezielle Fische, deren Pflege speziell interessierten, sehr erfahrenen Aquarianern vorbehalten bleibt. Alle anderen erfreuen sich an der schönen Färbung und den klugen Augen, wenn man denn das Glück hat, einmal einem Chelonodontops bengalensis zu begegnen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 409753 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschleißlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Gasteropelecus sternicla Albino

1. April 2022

Beilbauchfische sind normalerweise Wildfänge. Die Tiere sind sehr häufig, gut zu transportieren und stellen somit eine willkommene Bereicherung der nachhaltigen Zierfischfängerei in Venezuela, Kolumbien, Peru und Brasilien dar. Das gilt auch für den „Gemeinen“ Beilbauch, Gasteropelecus sternicla. Für allgemeine Informationen zu der Art siehe bitte auch https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/ein-grosser-klassiker-gasteropelecus-sternicla/

Aus Indonesien kommen aber schon seit einigen Jahren auch Nachzuchten dieser Art, was eine durchaus gern genutzte Möglichkeit ist, Lieferengpässe bei Wildfängen zu überbrücken. Solche Lieferengpässe treten saisonbedingt immer wieder einmal bei Hochwasser etc. auf. Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis unter den Nachzuchten mit ihren tausenden von Nachkommen Albinos auftreten. Et voilà: Wir können jetzt erstmals Albinos von Gasteropelecus sternicla als Nachzucht anbieten.

Zum Vergleich sind auf einigen Photos auch normal gefärbte G. sternicla zu sehen. Dabei handelt es sich um Wildfänge aus Kolumbien, die Albinos werden sortenrein angeboten.

Für unsere Kunden: die Albino-Beilbäuche haben Code 254422 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rasbora rubrodorsalis

30. März 2022

Aus Thailand erreichten uns gerade wieder einmal Zwerg-Rotflossen-Bärblinge, Rasbora rubrodorsalis. Diese Art wurde erst spät, 1997, als eigenständige Art erkannt, obwohl sie weit in Südostasien verbreitet ist (Laos, Kambodscha, Thailand, Vietnam). Früher hielt man sie für eine Jugendform von der ähnlichen Art Rasbora borapetensis. Im Unterschied zu R. borapetensis hat R. rubrodorsalis einen roten Fleck in der Rückenflosse und bleibt mit maximal 3 cm Standardlänge (ohne Schwanzflosse) deutlich kleiner. R. borapetensis wird mit 6 cm Standardlänge doppelt so groß.

Rasbora rubrodorsalis ist ein exzellenter Schwarmfisch für Pflanzenaquarien mit Südostasien-Charakter. Die äußerst friedliche Art ist sehr anpassungsfähig. In der Natur schwanken die Wassertemperaturen jahreszeitlich bedingt im Bereich von unter 20°C (November bis Februar) und über 30°C (März bis Oktober). Auch bezüglich der Wasserwerte werden keine speziellen Ansprüche gestellt. Die Weibchen werden mit etwa 2 cm Länge geschlechtsreif. Männchen sind generell etwas kleiner und zierlicher. In der Natur sind diese Tiere kurzlebig und pflanzen sich ganzjährig fort. In einer wissenschaftlichen Studie, die diese Fischchen in Laos ein Jahr intensiv untersuchte, war das älteste in der Natur gefundene Exemplar 121 Tage alt (ein Weibchen), das älteste Männchen 92 Tage und die Geschlechtsreife setzt im Alter von rund 50 Tagen ein. Im Aquarium werden die Fische aber viel älter, 2-3 Jahre.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 452862 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Batrochoglanis sp. Venezuela

28. März 2022

Es tut sich was bei den südamerkanischen Hummel- und Froschwelsen! Früher wurden sie den Fadenwelsen (Pimelodidae) zugeordnet, heute stellt man sie in eine eigene Familie, die Pseudopimelodidae. Oft im Handel sind die auffällig gelb-schwarz gezeichneten, nur 3-8 cm großen südamerikanischen Hummelwelse (Microglanis, 23 Arten), und die oft ähnlich bunten, aber mit bis zu 20 cm deutlich größeren südamerikanischen Froschwelse (Batrochoglanis). Raubfischfans schätzen die skurrilen Lophiosilurus alexandri und die marmorierten Cephalosilurus, beides Gattungen, deren Vertreter auch schon mal die 30-cm-Marke sprengen.

Erst kürzlich (2017) wurde eine neue Gattung strömungsliebender Pseudopimelodidae beschrieben, nämlich Rhyacoglanis, mit 7 zugeordneten Arten (davon 5 neu, 2 aus anderen Gattungen zu Rhyacoglanis überführt). Das sind hübsche, oft gelb-schwarz geringelte Arten, die 5-8 cm lang werden. Und 2021 wurde eine phylogenetische Studie (also eine Arbeit, die die genaueren Verwandtschaftsverhältnisse analysiert) der Pseudopimelodidae publiziert.

Wir konnten gerade wieder einmal vier Exemplare eines pseudopimelididen Welses aus Venezuela importieren, dessen Bestimmung uns im Licht der neuen Arbeiten sehr komplex erschien. Inzwischen sind wir aber doch der Meinung, dass es sich um einen Vertreter der Gattung Batrochoglanis handelt; früher hätten wir ihn sicher als Cephalosilurus apurensis angesprochen (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/cephalosilurus_apurensis_de/ und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/cephalosilurus-apurensis-2/), jetzt, aufgrund der unklaren Situation, vorsichtiger als Batrochoglanis sp. Venezuela.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 214644 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon negodagua

25. März 2022

Gegenwärtig erleben die Kleinsalmler Südamerikas einen neuen Boom. Es wurden und werden zahlreiche Arten wissenschaftlich neu beschrieben. So verlassen auch die Zierfischfänger ihre ausgetretenen Pfade und suchen nach diesen Tieren, zumal gerade gepfefferte Preise für die Neuheiten gezahlt werden. So etwas funktioniert naturgemäß nur eine kurze Zeit, dann kommen von den besonders attraktiven Arten Nachzuchten auf den Markt, die weniger attraktiven verschwinden wieder und Wildfänge kommen nur noch alle Jubeljahre als Raritäten für einige wenige Spezialisten zu uns. Aber noch befinden wir uns in Phase 1 dieser Entwicklung und begrüßen begeistert die Neuheiten.

Zu diesen zählt der im Jahr 2001 wissenschaftlich beschriebene Hyphessobrycon negodagua. Sein Ursprungsgebiet liegt im Nordosten Brasiliens, im Bundesstaat Bahia. Dort besiedelt dieser maximal 3 – 3,5 cm lange Salmler den Rio Pratinah, einem Zufluss des Rio Santo Antonio, der wiederum in den Rio Paraguaçú entwässert, der einer der wichtigen Küstenflüsse Brasiliens ohne Anbindung and andere Flusssysteme ist. Von fast allen anderen Hyphessobrycon-Arten unterscheidet sich H. negodagua durch das Fehlen der für Salmler so typischen Fettflosse bei sehr vielen Exemplaren, die einzigartige Färbung der Männchen in der Balz macht sie ebenfallls unverwechselbar. Frisch importierte und noch nicht eingewöhnte Tiere sind silbrig, aber eingewöhnte Männchen zeigen schon nach wenigen Tagen ihre feurigen Balztänze, während derer sie sich schwarz verfärben, was in sehr wirkungsvollem Kontrast zu den weißen Flossensäumen steht. Das flatternde Balzschwimmen dieser hübschen Art veranlasste Hans-Georg Evers dazu, ihn als „Schmetterlingszwergsalmler“ zu bezeichnen.

Die Pflege der Tiere ist einfach und entspricht der von anderen kleinen Salmlern. Übrigens: der Artname „negodagua“ bezieht sich auf ein mythisches, menschenähnliches Monster (Nego d´agua), das am Grunde von Flüssen lauert und nachts unaufmerksame Fischer attackiert. Warum die Wissenschaftler den kleinen, friedlichen Salmler mit diesem Monster assoziierten, verraten sie nicht…

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261232 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. „Ogawae“ CW86 (cf. armatus)

25. März 2022

Corydoras armatus ist ein ziemlich unverkennbarer Panzerwels aus Peru. Wir haben diese schöne Art, die durch ihre besonders hohe Rückenflosse auffällt, auch schon ab und zu aus Venezuela erhalten (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras_armatus_venezuela_de/) Das passt geografisch alles gut zusammen, die Fangregionen gehören beide zum oberen Einzug des Amazonas. 

Es gibt allerdings eine Doppelgängerart von Corydoras armatus aus Brasilien. Sie bewohnt den Rio Abuna im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Bolivien. Der Brasilianer erhielt die ungültigen Handelsnamen „Corydoras dorsalis“ und „Corydoras ogawae“, frei erfundene Namen ohne wissenschaftliche Bedeutung. Zusätzlich erhielt die Form die Nummer CW86.

Der brasilianische Doppelgänger ist kaum vom „echten“ Corydoras armatus zu unterscheiden. Es liegen allerdings etwa 2.500 km Luftlinie zwischen dem Rio Huallaga (dem Typusfundort von C. armatus) und dem Rio Abuna! Zusätzlich hat CW86 etwas gröberen Flecken als seine Vettern.

Wir haben jetzt nach längerer Zeit wieder einmal diesen schönen Panzerwels importieren können.

Für unsere Kunden: CW86 hat Code 222113 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Tatia musaica/ Centromochlus musaicus

23. März 2022

Als vor einigen Jahren die ersten schwarz-weißen „Tatia“ im Zierfischhandel erschienen, wurden sie als Sensation gefeiert. (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/centromochlus_sp_ninja_de/ und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/tatia_musaica_de/). Man identifiszierte diese aus Brasilien stammenden Fische als Tatia musaica. Im Jahr 2017 veröffentlichte ein Wissenschaftler-Team eine Studie über Centromochlus-Arten und beschrieb die bisher als Tatia musaica bekannte Art aus Brasilien (Einzug des Rio Nhamunda) als neue Art Centromochlus orca. Sie bestätigten allerdings Tatia musaica als gültige Art aus dem Rio Orinoko. Der „echte“ Tatia musaica unterscheidet sich farblich durch den höheren Schwarzanteil in der Färbung von C. orca. Verwunderung rief hervor, dass diese beiden einander so ähnlichen Arten in unterschiedlichen Gattungen untergebracht wurden. 

Leider hatte dieses Wissenschaftler-Team eine Arbeit von Steven Grant aus dem Jahr 2015 übersehen, in der Grant mehrere neue (Unter-)Gattungen aufstellte, darunter Sauronglanis für die damals als T. musaica  identifizierte Art. Jetzt gab es also schon drei Gattungsnamen für die kleinen (5-6 cm langen) schwarz-weißen Tatias!

Ein weiteres Wissenschaftler-Team veröffentlichte 2019 eine Studie über die verwandtschaftlichen Zuordnungen der Trugdornwelse, in der beide Arten (orca und musaica) wieder zu Tatia gestellt wurden, Sauronglanis wurde zum Synonym von Tatia erklärt.

Das blieb nicht unwiedersprochen; in einer 2020 veröffentlichten Studie wurden beide Arten wieder umgruppiert und diesmal in Centromochlus gestellt, sollten jetzt also C. orca und C. musaicus heißen. Und Grant ist noch nicht überzeugt, dass seine Gattung Sauronglanis wirklich ein Synonym ist, wie er in seinem 2021 erschienenen Buch über Bratpfannen-, Dorn- und Trugdornwelse schreibt.

Wir haben jetzt jedenfalls hübsche schwarz-weiße Trugdornwelse aus dem Orinoko im Stock, bei denen es sich zweifellos um die ursprünglich als Tatia musaica beschriebene Art handelt, zu welcher Gattung auch immer man sie zuordnen mag.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 295842 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur:

Calegari, B. B., Vari, R. P. & R. E. Reis (2019): Phylogenetic systematics of the driftwood catfishes (Siluriformes: Auchenipteridae): a combined morphological and molecular analysis. Zoological Journal of the Linnean Society v. 187 (no. 3): 661-773.

Grant, S. (2015): Four new subgenera of Centromochlus Kner, 1858 with comments on the boundaries of some related genera (Siluriformes: Auchenipteridae: Centromochlinae). Ichthyofile No. 3: 1-16.

Grant, S. (2021): Banjos, Dorads and Woodcats. Aspredinidae, Doradidae and Auchenipteridae Catfishes. ATS-Aquashop, Neustadt am Rübenberge: 1-300.

Sarmento-Soares, L. M., Lazzarotto, H., Rapp Py-Daniel, L. H. & R. P. Leitão (2017): A new Centromochlus Kner, 1858 (Siluriformes: Auchenipteridae: Centromochlinae) from the transition between Amazon floodplain and Guiana shield, Brazil. Neotropical Ichthyology v. 14 (no. 4): 1-11.

Sarmento-Soares, L. M. & R. F. Martins-Pinheiro (2020): A reappraisal of phylogenetic relationships among auchenipterid catfishes of the subfamily Centromochlinae and diagnosis of its genera (Teleostei: Siluriformes). Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadelphia v. 167: 85-146.

Channa marulioides

21. März 2022

Die größten und prächtigsten aller Schlangenkopffische gehören in den Formenkreis um Channa marulius. Diese Art kommt in Indien vor und erreicht bis zu 120 cm Länge, der Rekord soll bei sagenhaften 183 cm Länge und 30 kg Gewicht liegen, gewöhnlich werden sie 40-60 cm lang. Das Gegenstück zu Channa marulius in Südostasien ist Channa marulioides (der Artname bedeutet nichts anderes als „ähnlich zu marulius“). Wir konnten diese wunderschöne Art jetzt aus Thailand importieren. Sie wird ganz bestimmt ähnlich groß, wenngleich bislang nur Exemplare bis 65 cm Länge wissenschaftlich dokumentiert sind. Gegenwärtig sind unsere Exemplare 12-15 cm lang.

Diese Schlangenkopffische sind Fischfresser. Gegenüber Arten, die nicht als Nahrung geeignet sind – weil sie zu groß sind – sind sie meist friedlich. Die großen Schlangenköpfe sind begehrte Speisefische in ihrer Heimat, werden aber auch gerne als zahme Tempelteichfische gehalten. Sie lassen sich in den Tempelteichen streicheln und füttern. Auch im Aquarium werden diese eleganten Räuber sehr zahm. Wegen ihrer zu erwartenden Endgröße sollten sie nur in großen Aquarien gepflegt werden, allerdings ist es sinnvoll, das Aquarium mit dem Fisch wachsen zu lassen. Ein kleiner Jungfisch in einem Riesenaquarium geht schnell verloren…

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 409134 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photois: Frank Schäfer

Ancistrus sp. L184 (= L107)

18. März 2022

Zu den attraktivsten Ancistrus-Arten gehört diese bisher nicht wissenschaftlich identifizierzte Spezies aus dem mittleren Rio Negro in Brasilien. Dort ist der schöne Fisch nicht selten, stellenweise sogar sehr häufig anzutreffen, doch bevorzugt die Art offenbar Biotope, die die lokalen Fischer meiden; anders ist kaum zu erklären, warum L184 nur so vergleichsweise selten importiert wird. Inzwischen sind aber häufiger Nachzuchten im Angebot, so auch die Fische, die wir zur Zeit in kleiner Stückzahl anbieten können.

Während L184 in der Natur schon in stattlichen Exemplaren von 15-18 cm Länge gefunden wurde, bleiben die Nachzuchttiere stets kleiner, züchten bereits mit 6-8 cm Länge und stellen das Wachstum mit 10-12 cm Länge gewöhnlich ein. Die Ursache hierfür ist unbekannt, nahezu alle anderen Fischarten werden im Aquarium gewöhnlich größer als ihre wildlebenden Vettern.

Abgesehen von einer hohen Aufmerksamkeit, die diese Ancistrus zur Zucht und während der Aufzucht forden – sehr weiches Wasser mit einem pH um 5 und extrem geringe bakterielle Wasser-Belastung – sind L184 bei der  „normalen“ Pflege ohne Zuchtabsichten nicht sonderlich anspruchsvoll und gut für die Pflege in Gesellschaftsaquarien geeignet. Allerdings sollte man keine anderen, womöglich sogar aggessiven Harnischwelse gemeinsam mit L184 pflegen, denn der „Brillant-Ancistrus“, wie L184/L107 populär auch genannt wird, ist eine sehr defensive Art, die sich leicht unterdrücken lässt.

Von allen anderen, ähnlich gezeichneten Ancistrus-Arten unterscheidet sich L184 durch die Kombination folgender Merkmale: sehr flacher Körperbau, breiter Kopf, Punke in der Rückenflosse, kein weißer Saum in Rücken- oder Scwanzflosse, ausgezipfelte Schwanzflossenenden (weiß bei Jungtieren).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 184X-1 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma diplotaenia Nachzuchten

16. März 2022

Der Doppelstreifen (= die Übersetzung des Wortes diplotaenia) ist nach wie vor eine seltene Erscheinung im Aquarium. Zur erfolgreichen Zucht muss man ziemlich tief in die Trickkiste der Wasserchemie greifen und die Tiere sind zudem relativ unproduktiv. Diese ungewöhnliche Apistogramma-Art stammt aus dem Schwarzwasser des Rio Negro, wo sie meist über nackten Sandböden in größeren Brutkolonien lebt. Mit maximal 5 cm Gesamtlänge (also inklusive Schwanzflosse) gehört sie zu den kleinsten Buntbarscharten überhaupt.

Wie alle Apistogramma-Arten ist auch diese polychromatisch, d.h. es gibt innerhalb einer Population unterschiedliche Farbvarianten. Am besten bekannt sind blaue Farbschläge von A. diplotaenia (siehe z.B. https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/viele_fantastische_apistogramma_arten_eingetroffen__de/), aber es gibt auch gelb-rote Tiere. Letzte überwiegen in den prächtigen deutschen Nachzuchten, die wir gerade anbieten können. Zusätzlich haben wir gerade auch einige wenige Wildfänge im Stock. Für weitere Informationen und Bilder siehe auch https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/apistogramma_diplotaenia_de-2/

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 618641 (Wildfänge) und 618652 (Nachzuchten) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aequidens superomaculatum

14. März 2022

Erstmals haben wir einen wunderschönen Aequidens aus Venezuela importieren können, bei dem es sich wahrscheinlich um den erst vor wenigen Jahren – 2015 – wissenschaftlich beschriebenen Ae. superomaculatum handelt. Einzigartig in der Gattung und auch namensgebend (superomaculatum = mit oberhalb befindlichem Fleck) ist die Kombination aus durchgehendem Seitenstreifen und weit darüber positioniertem Seitenfleck. Bei den anderen Aequidens-Arten ist der Seitenstreifen entweder unterbrochen oder/und der Seitenfleck liegt inmitten des Längsbandes. Allerdings weichen unsere Neuimporte insofern von den Erstbeschreibungsexemplaren ab, als dass sie zwei Seitenflecken besitzen: den namensgebenden unterhalb der Rückenflosse und zusätzlich einen innerhalb des Längsbandes. Dadurch zeigen sie eine auffallende Ähnlichkeit mit dem unseres Wissens nach noch wissenschaftlich unbeschriebenen Ae. sp. „Jenaro Herrera“ aus Peru, der bei der Ortschaft Jenaro Herrara am Rio Ucayali gefunden wurde. Zwischen den Vorkommen der beiden Aequidens liegen gut 500 km Luftlinie. Auch Ae. diadema aus dem Rio Negro in Venezuela ist sehr ähnlich und passt zudem geografisch. Es ist sicher noch einige Forschungsarbeit nötig, bis man sich wegen des Namens dieses Buntbarsches sicher sein kann.

Besonders attraktiv wirken unsere Neuimporte durch die orangefarbenen Markierungen, die einerseits den innerhalb des Längsbandes befindlichen Seitenfleck einrahmen, und andererseits den Rücken zieren.. Zum Verhalten der Tiere, die laut Erstbeschreibung ca. 15 cm lang werden können (das größte den Beschreibern vorliegende Exemplar hatte eine Länge von 133,8 mm ohne Schwanzflosse) können wir noch nicht viel sagen, aber sie zeigen sich bei uns – typisch Aequidens – zurückhaltend und etwas scheu. Nach Uwe Werner, der Aequidens superomaculatum schon einmal privat mitbringen konnte, handelt es sich um einen larvophilen Maulbrüter, d.h. die Fische laichen nach Art eines Offenbrüters auf einem festen Gegenstand als Haftlaicher ab und nehmen die geschlüpften Larven zur weiteren Betreuung ins Maul.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 611174 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rineloricaria lanceolata „Red Dun“

11. März 2022

Erstmals können wir die Zuchtform „Roter Falbe“ (englisch: Red Dun) des Schokoladen-Hexenwelses anbieten. Diese neue Zuchtform geht auf ein Wildfang-Männchen zurück, das wir im November 2015 aus Paraguay importieren konnten (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/rineloricaria_lanceolata_de/). Wir gaben es, zusammen mit einigen normalen Weibchen des gleichen Imports, an unseren Züchter Kurt Jülich. Wir hofften, Kurt könne daraus einen attraktiven neuen Stamm züchten.

Kurt konnte, es dauerte aber seine Zeit. Wie er schon vorher geahnt hatte, brauchte es vier Generationen, um einen erbfesten, roten Stamm zu erhalten. Diese F4 können wir jetzt anbieten.

Kurt schlug die Bezeichnung „Roter Falbe“ vor, um den neuen Stamm auch sprachlich eindeutig von den bereits vorhandenen Stämmen Roter Hexenwelse zu unterscheiden. Als Falben bezeichnet man ein Pferd von heller Fellgrundfarbe, dunklem Langhaar (Mähne, Schweif) und weiteren dunklen Abzeichen. Denn im Gegensatz zu anderen Roten Hexenwelsen sind beim „Roten Falben“ oft noch Abzeichen in dunklerem Rot auf dem Körper vorhanden, genau wie beim Ur-Uropa.

Der „Rote Falbe“ wird sicher wegen seiner schönen Färbung viele Freunde finden. Sehr besonders ist die Tatsache, dass hier die Entstehung einer neuen Zuchtform von Anfang an dokumentiert ist.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 288522 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Axelrodia stigmatias

11. März 2022

Dieser niedliche Zwergsalmler wurde 1913 aus dem Rio Madeira beschrieben, wo er nahe bei Porto Velho gesammelt wurde. Er ist ein typischer Begleitfisch der beiden Neon-Arten Paracheirodon axelrodi und P. simulans und kommt, wie wir heute wissen, im gesamten Verbreitungsgebiet der beiden Neons, also im oberen Orinoko und im Rio Negro-Einzug von Kolumbien, Venezuela und Brasilien vor. Als Maximalgröße für Axelrodia stigmatias werden 23 mm angegeben. Manchmal sind diese Winzlinge eher gelblich, manchmal tiefrot gefärbt. Sehr rote Exemplare werden meist als A. riesei gehandelt (siehe auch https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/axelrodia_stigmatias_kolumbien_de/). Der echte A. riesei kommt aus dem oberen Rio Meta, einem großen Orinoko-Zufluss. 

Manche Axelrodia stigmatias haben einen zusätzlichen intensiv roten Streifen oberhalb des Leuchtfleckes in der Schwanzflosse. Es ist möglich, dass dies ein Geschlechtsunterschied darstellt, untersucht wurde das bisher aber nicht. 

Die Pflege der Zwerge ist einfach, allerdings benötigen sie sehr kleines Futter. Die Vermehrung gelingt am besten im Art-Aquarium. Hier laichen die Fische bei zusagenden Wasserwerten (extrem weiches Wasser, pH um 5) täglich in kleinen Portionen in feinfiedrigen Pflanzen ab. Eine effiziente Zuchtmethode ist bislang nicht bekannt, aber in biotopgerecht eingerichteten Aquarien (reichlich totes Laub am Boden, feinsandiger Untergrund, mäßige Strömung, gedämpftes Licht) kommen meist auch ohne Zutun des Pflegers ein paar Jungtiere auf.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 209922 (gelb) und 209913 (rot, riesei) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Acantopsis dialuzona

9. März 2022

In den letzten Jahren erhielten wir Pferdekopfschmerlen (Acantopsis) vorwiegend aus Thailand, wo die Gattung mit mehreren Arten vertreten ist, die sich nur schwer unterscheiden lassen. Jetzt haben wir wieder einmal Exemplare aus Indonesien erhalten. Es handelt sich um A. dialuzona, die dem Namen nach bekannteste Art der Gattung. In älteren Aquarienbüchern findet man diese Spezies unter den Synonym A. choirorhynchos.

Die hübschen und friedlichen Tiere sollten auf Sandboden gepflegt werden. Bei Beunruhigung und zum Schlafen graben sie sich gerne vollständig ein. Pferdekopfschmerlen werden ziemlich groß (für Zierfischverhältnisse), mit 15 cm muss man im Laufe der Jahre rechnen. Die größte je vermessene Pferdekopfschmerle war 22 cm lang. Das Aquarium sollte demnach nicht zu klein gewählt werden. Jungtiere sind gesellig, später werden diese Fische eher zu Einzelgängern.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 360993 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Guppy Endler „Bengal Tiger“

7. März 2022

Die Tiger-Zuchtformen des Endler-Guppys erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Es gibt sie bunt, blau und auch auf gelbe Körpergrundfarbe selektiert. Letztere bezeichnet man als „Bengal Tiger“. Die Manifestierung rein gelber Tiere ist nicht einfach, es besteht eine Tendenz, in eine grau-blaue Grundfärbung zurückzuschlagen. Aber auch das sind sehr hübsche Fische. Die Schwanzflossenform variiert zwischen Rundschwanz, Speerschwanz und Obenschwert. Wir liefern diese Zuchtform paarig, so dass jeder Pfleger durch Weiterzucht und weitere Selektion an seinem Traumguppy arbeiten kann. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 419129 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Amano-Garnelen jetzt auch als Deutsche Nachzucht

4. März 2022

Die Amano-Garnele (Caridina multidentata, früher als C. japonica bekannt) gehört zu den beliebtesten Süßwasser-Garnelen für das Aquarium. Sie ist ein Aufwuchsfresser, ernährt sich also von Mikroorganismen und ist somit für Fische und Pflanzen absolut ungefährlich. Statt dessen befreit sie durch ihre Weidetätigkeit Pflanzen und Dekoration von lästigem Algenwuchs bzw. sorgt dafür, dass Algen gar nicht erst aufkommen. Die Art ist in Japan und Taiwan verbreitet; aus Taiwan erhalten wir die Wildfänge dieser Art. Wichtiger Hinweis: nach der Internationalen Roten Liste (IUCN: https://www.iucnredlist.org/species/198258/147797329) ist diese Garnelenart nicht gefährdet.

Bisher haben wir ausschließlich Wildfänge der Amano-Garnele aus Taiwan erhalten, denn für Hobbyzüchter ist die Aufzucht der im Meer lebenden Larven dieser Garnele zu aufwändig. Wir freuen uns sehr, jetzt auch vollständig in Deutschland gezüchtete Amano-Garnelen der Firma „Rheingarnelen“  (https://www.rheingarnelen.de) anbieten zu können. Diese Firma züchtet Garnelen mit höchstem ökologischen, ganzheitlichem Anspruch und – das ist ein entscheidendes Plus – mit einem Teil der Einnahmen werden Baumpflanzungen (vornehmlich) in Afrika unterstützt! (siehe https://www.rheingarnelen.de/baum-partner/)

Durch die Möglichkeit, jetzt auch deutsche Nachzuchten der Amano-Garnele kaufen zu können, werden Sie, lieber Kunde, unabhängig von saisonalen Angebotsverknappungen, wie sie bei Wildfängen nun einmal z.B. während der Taifunsaison auftreten können. Obwohl wir das Projekt „Rheingarnelen“ 100%ig unterstützen, werden wir auch zukünftig mit unseren langjährigen Handelspartnern in Taiwan zusammenarbeiten, das gebietet schon die Loyalität, so dass wir Nachzuchten und Wildfänge parallel anbieten. In ähnlich gelagerten Fällen, etwa bei Roten Neons, funktioniert das schon seit vielen Jahren völlig problemlos. So können wir beiden Hauptansprüchen des Tierhandels, also Artenschutz vor Ort durch nachhaltiges Einkommen aus der Natur (Wildfang) und Umweltschutz durch lokale Produktion und kurze Transportwege (Nachzucht) gerecht werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 481494 (md) und 481495 (lg) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hypancistrus contradens L201a Big Spots

4. März 2022

Aus dem unteren Rio Ventuari in Venezuela – dem größten Nebenfluss des Orinoko – sowie aus dem Orinoko selbst im Mündungsgebiet des Ventuari stammt ein wunderschöner Hypancistrus. Er hat auf tiefschwarzem Grund große, helle Tupfen, deren Färbung zwischen scheeweiß und orange-rosa variiert. Es besteht eine hohe Ähnlichkeit zu dem bereits früher aus Venezuela, allerdings aus dem Oberlauf des Orinoko, importierten L201, der jedoch viel kleinere Punkte besitzt. L201 ist bis heute wissenschaftlich unbeschrieben geblieben. Den großgetupften Fisch aus dem Ventuari bezeichnete man im Handel darum als L201a; exportiert werden bei Arten übrigens oft gemischt, weshalb der Eindruck entstehen kann, sie kämen in der Natur gemeinsam vor, was aber nach bisherigem Kenntnisstand nicht der Fall ist. Eine „ordentliche“ L-Nummer hat „L201a Big Spots“ nie bekommen, sie ist auch überflüssig, denn L201a wurde bereits 2007 als Hypancistrus contradens wissenschaftlich beschrieben.

Aber nichts ist so langlebig wie ein ordentliches Provisorium: die Bezeichnung L201a wird im Handel nicht mehr auszurotten sein.

Völlig identisch sieht übrigens L471 aus (siehe: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/hypancistrus-sp-l471-dwarf-big-spots/), der ebenfalls aus dem Ventuari stammt, jedoch deutlich kleiner bleibt. L471 erreicht angeblich nur 5-6 cm Totallänge (jedenfalls Wildfänge), während für H. contradens eine Maximallänge von 10 cm angegeben wird. Man muss dabei immer aufpassen, dass in wissenschaftlichen Arbeiten nur von „Standardlänge“ gesprochen wird, also Körperlänge ohne Schwanzflosse, weil man ja nie weiß, ob die Schwanzflosse eines in der Natur gefangenen Fisches vollständig ist (meist ist sie es nicht), während aquaristische Quellen gewöhnlich die Gesamtlänge, also inklusive Schwanzflosse angeben. Das für diesen Post photographierte Tier aus unserem akuellen Import hat z.B. 8 cm Standardlänge und 10,5 cm Totallänge. Es ist, wie man an den langen Interopercularodonten („Backenbart“) erkennen kann, ein geschlechtsreifes Männchen. 

Hypancistrus contradens ist schon deshalb ein so beliebter L-Wels, weil seine schöne Färbung zeitlebens erhalten bleibt, während viele andere Arten im Alter immer düsterere und verwaschene Farben bekommen. 

Für unsere Kunden: Hypancistrus contradens hat Code 26480-L 201A-3 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma sp. Wilhelmi

2. März 2022

Vor über 20 Jahren (1999) brachte Mario Wilhelm von einer Expedition nach Brasilien erstmals diesen wunderschönen Zwergcichliden vom Rio Abacaxis mit. Ein alternativer Name zu Apistogramma sp. Wilhelmi ist darum auch A. sp. Abacaxis. Dieser Fluss, ein bekanntes Revier für Diskusfische, gehört zum Einzug des Rio Madeira. Wissenschaftlich beschrieben ist A. sp. Wilhelmi noch nicht, es gibt folglich auch keinen wissenschaftlichen Namen für die Art.

Apistogramma sp. Wilhelmi gehört, zusammen mit den zahlreichen Varianten von A. agassizii, A. gephyra und A. pulchra in den engeren Verwandtschaftskreis von A. agassizii. Von den übrigen Arten dieses Komplexes unterscheidet sich A. sp.Wilhelmi u.a. durch das wesentlich breitere Längsband und einen einzigartigen Sexualdichromatismus: die Männchen A. sp. Wilhelmi haben einen violetten Kinnfleck.

Leider ist A. sp.Wilhelmi etwas scheu und braucht darum Zeit, um sich einzugewöhnen und die volle Farbenpracht zu entwickeln. Dann aber entschädigt er die Geduld des Pflegers mehr als reichlich. Für die Pflege der Fische gelten die üblichen Apistogramma-Regeln: keimarmes Wasser, sekundäre Pflanzenstoffe (Totlaub, Torf, Erlenzäpfchen), sandiger Boden, abwechslungsreiche Ernährung. Mit so gepflegten Tieren sind keine nennenswerte Probleme zu erwarten.

Zur Zeit haben wir schöne Nachzuchten dieses Zwergbuntbarsches im Stock.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 630703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Dieter Bork und Frank Schäfer

Poecilia velifera Blood Red

1. März 2022

Die goldene Albino-Zuchtform des Segelkärpflings (Poecilia velifera) entstand in den frühen 1980er Jahren. Sie wurde damals als Sensation gefeiert. Heutezutage gehört sie zu den beliebtesten Zuchtformen des Segelkärpflings. 

Besonders farbintensive goldene Segelkärpflinge bezeichnet man als „Blood Red“. Diese Tiere werden zur Zeit in sehr guter Qualität aus Südostasien in den Handel gebracht.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 432864 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Synodontis polli „White“

25. Februar 2022

Vor einiger Zeit tauchte ein kleinbleibender Synodontis im Hobby auf, der als „White Polli“ bezeichnet wird. Mit dem eigentlichen Synodontis polli hat der „White“ aber wenig gemein. Der Rückenflossenstachel ist bei „White“ zweifarbig, in der unteren Hälfte schwarz, in der oberen weiß. Diese Art wird im Hobby fast ausschließlich als Nachzucht verbreitet. Der Stamm geht auf Tiere zurück, die der Holländer René Krüter aus dem Tanganjikasee bei Mpulungu in Sambia importierte. Krüter züchtete die Tiere mit gutem Erfolg nach und verbreitete sie so. 

Der „White Polli“ bleibt klein, er wächst kaum über 8-10 cm Länge hinaus und ist kein Kuckuckswels, sondern pflanzt sich „normal“ fort. Wenngleich kaum Zweifel bestehen, dass es sich um eine in freier Wildbahn vorkommende, wissenschaftlich noch unbeschriebene Art handelt, wurde sie ebenso zweifellos in den letzten Jahren züchterisch stark bearbeitet und auf sehr helle, ja weiße Körpergrundfarbe selektiert, weshalb die Nachzuchttiere nur noch sehr bedingt wie die ursprünglichen Wildfänge aussehen. Erwachsene Exemplare zeigen einen kleinen Hinterhauptbuckel, was Erwin Schraml veranlasste, die Tiere als „Buckelkopf-Synodontis“ zu bezeichnen. Wahrscheinlich lässt sich aber der Name „White Polli“ (oder auch andersherum, „polli White“) nicht mehr eliminieren. 

Wir bieten den „White Polli“ zur Zeit als niedliche Nachzucht in 3-4 cm Länge an. Man sollte diese Fische stets in Gesellschaft von Artgenossen pflegen, denn sie sind wirklich sehr gesellig!

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 185701 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

L501 Hypanacistrus sp. Mitu

25. Februar 2022

Snowball-Plecos gehören zu den größten Hypancistrus-Arten. Sie können bis zu 20 cm Länge erreichen. Die Angehörigen der Gruppe sind leicht an den auffälligen schwarzen Säumen in Rücken- und Schwanzflosse zu erkennen. 

Die Unterscheidung der aquaristisch bekannten Form hingegen ist kniffelig und ohne Kenntnis der Herkunft manchmal schlicht unmöglich. Am geläufigsten ist aquaristisch L102, der eigentliche Snowball Pleco, der aus dem Rio Negro in Brasilien stammt. Er hat im typischen Fall schneeweiße Punkte, klein auf dem Kopf, groß auf dem Körper, meist ist die Rückenflosse ebenfalls mit großen weißen Tupfen geziert. Die zweite Form, Hypanacistrus inspector, stammt aus dem Orinoko-Einzug in Kolumbien und Venezuela (Typusfundort: Río Casiquiare, Einzug des Amazonas, etwa 10 Fluss-Kilometer oberhalb der Rio-Negro-Mündung). Er hat sehr kleine, weiße Punkte am ganzen Körper und die schwarz gefärbte Zonen der Flossensäume sind deutlich schmaler als bei L102. Und dann gibt es noch L501, der aus den Stromschnellen des Rio Cuduari bei Mitu (Kolumbien) stammt. Bei ihm sind die am ganzen Körper relativ kleinen Punkte meist orange-rosa gefärbt und die Rückenflosse bei erwachsenen Tieren meist fleckenlos. Aber diese Farbunterscheidungen sind Ideal-Vorstellungen. Es gibt alle denkbaren Übergänge in den Import-Sendungen.

Wir haben jetzt jedenfalls sehr attraktive L501 aus Kolumbien im Stock, die gut den farblichen Erwartungen entsprechen, die man an sie hat.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 501-4 (10-12 cm) und 26480-L 501-5 (12-15 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Botia dario

23. Februar 2022

Jetzt ist Saison für die sehr schöne und relativ kleinbleibende Prachtschmerle Botia dario aus Indien. Gewöhnlich wird die Art 6-8 cm lang, als Rekordgröße sind in der Literatur 15 cm angegeben, aber es ist nicht klar, ob es sich dabei nicht um Verwechslungen handelt.

In Indien und angrenzenden Ländern ist die Art im System des oberen Brahmaputra, also am Fuß des Himalaya, verbreitet. Dort kann es gelegentlich recht kühl werden; Botia dario ist also ein Energiespar-Fisch, der, wenn das Aquarium in einem Wohnraum steht, keiner zusätzlichen Aquarienbeheizung bedarf. Wassertemperaturen zwischen 16 und 28°C stellen den Wohlfühlbereich des munteren Schwarmfisches dar, der im übrigen ein eifriger Schneckenvertilger ist. Wichtig ist allerdings, dass die Wassertemperaturen langsam – über Tage hinweg – ansteigen oder absinken, rasche Temperaturwechsel verträgt Botia dario ebenso wenig wie irgend ein anderer Fisch.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 399005 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Puntigrus tetrazona – die Echte Sumatrabarbe

22. Februar 2022

Wir haben jetzt aus Zentralsumatra (Provinz Jambi) echte Sumatrabarben (Puntigrus tetrazona) als Wildfang importieren können. Beim Betrachten der hübschen und extrem lebhaften Tiere wird sofort klar, dass es sich um etwas anderes handelt, als die „Aquarien-Sumatrabarbe“. Wir freuen uns sehr, dass uns der Import dieser „echten“ Sumatrabarbe gelungen ist!

Die Sumatra- oder Viergürtelbarben machen den Ichtyologen und Aquarianern schon immer das Leben schwer, wenn es um die korrekte Benennung geht. Auf Gattungsebene wurden sie ziemlich lange „herumgeschubst“, bis man schließlich eine eigene Gattung für sie schuf: Puntigrus. Das ist mit Sicherheit die beste Lösung und bleibt bislang auch unwidersprochen.

In Puntigrus unterscheidet man folgende, wissenschaftlich beschriebene Arten: P. anchisporus aus West-Kalimantan, Kalimantan ist der zu Indonesien zählende Teil von Borneo (System des Flusses Kapuas); P. navjotsodhii aus dem zentralen Teil Kalimantans (Systeme der Flüsse Katingan und Barito); P. partipentazona aus Malaysia und Thailand; P. pulcher aus der Provinz Kalimantan Timur, Borneo (Systeme der Flüsse Mahakam und Kayan); und schließlich P. tetrazona, die einzige Art von Sumatra (die der Erstbeschreibung zugrunde liegenden Tiere stammten aus der Provinz Palembang bei Lahat, System des Flusses Musi).

Der Fisch, den bereits Generationen von Aquarianern als „Sumatrabarbe“ kennen, lieben und züchten, ist keiner dieser wissenschaftlich beschriebene Arten einwandfrei zuzuordnen. Sicher ist nur: es handelt sich dabei NICHT um P. tetrazona.

Für unsere Kunden: die echten Sumatrabarben haben Code 372263 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Astatheros macracanthus (früher: Cichlasoma m.)

18. Februar 2022

Es gibt keinen Zweifel daran, dass Astatheros macracanthus ein Fisch für Kenner ist. Dieser 20-25 cm lange Buntbarsch ist recht weit vom südlichen Nordamerika bis nach Guatemala und El Salvador verbreitet. Wissenschaftlich beschrieben wurde die Art bereits 1864, doch im Aquarium ist sie stets eine absolute Rarität geblieben. Der Grund dafür ist klar: in der Normalfärbung ist dieser Cichlide zwar hübsch, aber keinesfall auffallend. Nur wer weiß, wie sich die Eltern während der Brutpflege präsentieren – nämlich fast schneeweiß mit kontrastreicher, pechwarzer Gitterzeichnung am Hinterkörper und ebenfalls pechschwarzen Lippen – wird sich Astatheros macracanthus anschaffen.

Die Pflege der typischen Offenbrüter mit Elternfamilie entspricht der aller Mittelamerikaner der Bullenklasse: möglichst große Aquarien dämpfen die Aggressivität. Sand, Steine und Wurzeln bilden die hauptsächliche Einrichtung. Kräftige Filterung sorgt für hygienische Verhältnisse und eine abwechslungsreiche Ernährung (gefressen wird fast alles, was ins Maul passt, wobei pflanzliche Komponenten meist kaum angerührt werden) lassen Kraftpakete heranwachsen, die das Herz eines jeden Buntbarschfreundes höher schlagen lassen. Die Wasserwerte sind von untergeordneter Bedeutung, wenn Extreme vermieden werden.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 631503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer und Marc Kranz

Pseudacanthicus sp. L185 Nachzucht

18. Februar 2022

Die Kaktuswelse (Pseudacanthicus) sind bei Besitzern großer Aquarien beliebt. L185 stammt aus dem Rio Xingu und wird auch als Belo-Monte-Kaktuswels bezeichnet, denn dort wurden diese Welse früher gefangen. Es ist uns nicht bekannt, ob es die Art dort noch gibt, oder ob sie durch den Bau des Belo-Monte-Staudamms ausgerottet wurde. Diese Art war in der Aquaristik nie besonders häufig vertreten. Sie soll Längen um 40 cm erreichen können.

Erstmals können wir jetzt einige deutsche Nachzuchttiere dieser Rarität anbieten. Die Fische sind bei einer Länge von 8-10 cm sehr dunkel, fast völlig schwarz, gefärbt. Nur in den Flossen erkennt man andeutungsweise dunkle Tupfen. Stimmungsbedings kann die Körperfärbung später aufhellen und zahlreiche schwarze Flecken bedecken den gesamten Fisch, aber ein und das selbe Exemplar kann auch als erwachsenes Tier mal so und mal so gefärbt sein.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 185-4 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in kleiner Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Cichla ocellaris x melaniae Hybrid

18. Februar 2022

Nur an wenigen Fischen wird so deutlich, wie dynamisch es in der Aquaristik hergehen kann, wie an Cichla. Diese großen Buntbarsche gehören zu den beliebtesten Speisefischen in Südamerika, galten aber bis zur Jahrtausendwende als wenig für die Aquarienpflege geeignet: sie galten als zu groß und zu empfindlich. 

Inzwischen wurden aber aus den bis dahin bekannten 5 Arten 15 Arten und das steigerte das Interesse der biologisch interessierten Aquarianer und heutzutage ist die Nachfrage nach diesen prächtigen Tieren so stark angewachsen, dass sich bei einigen von ihnen sogar die kommerzielle Nachzucht in SO-Asien lohnt!

Natürlich sind und bleiben diese herrlichen Fische Tiere für Spezialisten und Schauaquarien, denn sie sprengen leicht die 40-cm-Marke, als Maximallänge werden 80-100 cm bei Rekordtieren angegeben. Aber man sollte nicht unterschätzen, wie viele Liebhaber bereit sind, wirklich große Aquarien für ihre Lieblingstiere aufzustellen. Und so kommen auch hiesige Nachzuchten ab und zu in den Handel. 

Wir haben eine absolute Besonderheit von einem deutschen Züchter erhalten: Hybriden zwischen Cichla ocellaris und C. melaniae. Besonders interessant daran ist, wie sich diese Hybriden äußerlich präsentieren, nämlich in allen möglichen Zwischenstufen zwischen der Färbung der Elternarten. Manche sehen bezüglich der Jugendfärbung fast wie reine C. ocellaris, andere fast wie reine C. melaniae aus, die meisten aber irgendwie dazwischen. Es gibt auch Muster, die von keiner freilebenden Cichla-Art bisher beschrieben wurden. Das ist insofern von Bedeutung, als dass auch in der Natur immer mit Hybriden gerechnet werden muss, da Cichla als beliebte Speisefische innerhalb Südamerikas weit als Besatzfische verschickt wurden und werden.

Die Bilder zeigen Jungtiere (9-12 cm) aus unserem aktuellen Stock, sowie ein ein 10 Monate altes Exemplar, dessen Bild uns der Züchter zur Verfügung stellte.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 636534 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dassw ir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon melanostichos

16. Februar 2022

Zur Zeit können wir prächtige, voll ausgewachsene Nachzuchtexemplare von Hyphessobrycon melanostichos anbieten.

Hyphessobrycon melanostichos ist durch seine leuchtend himmelblaue Rückenfärbung sehr auffällig. Die Art wurde 2006 aus dem brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso wissenschaftlich beschrieben, wo sie im oberen Einzug des Rio Tapajós vorkommt. Die Art unterscheidet sich von allen anderen Hyphessobrycon-Arten durch die Kombination folgender Merkmale: ein breites, schwarzes Längsband, das am hinteren Augenrand beginnt und sich bis an den hinteren Rand der Schwanzflosse zieht; ein ovaler Schulterfleck; 16-18 weiche Flossenstrahlen in der Afterflosse.

Es ist sehr interessant, dass auch bei diesem Fisch, ähnlich wie bei Hemigrammus coeruleus, die Männchen in der Balz eine deutlich abweichende Färbung entwickeln; herzlichen Dank an Peter & Martin Hoffmann, dass sie uns das Bild eines balzaktiven Männchens zur Verfügung gestellt haben. Derartige Umfärbungen sind bei Salmlern der Hemigrammus-Hyphessobrycon-Gruppe ungewöhnlich, meist intensivieren sich die Farben in der Balz nur unerheblich.

Für unsere Kunden: H. melanostichos hat Code 261834 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer, Peter & Martin Hoffmann

Literatur: 

Carvalho, T. P. and V. A. Bertaco (2006): Two new species of Hyphessobrycon (Teleostei: Characidae) from upper rio Tapajós basin on Chapada dos Parecis, central Brazil. Neotropical Ichthyology v. 4 (no. 3): 301-308.

Hyphessobrycon melanostichos ist durch seine leuchtend himmelblaue Rückenfärbung sehr auffällig. Die Art wurde 2006 aus dem brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso wissenschaftlich beschrieben, wo sie im oberen Einzug des Rio Tapajós vorkommt. Die Art unterscheidet sich von allen anderen Hyphessobrycon-Arten durch die Kombination folgender Merkmale: ein breites, schwarzes Längsband, das am hinteren Augenrand beginnt und sich bis an den hinteren Rand der Schwanzflosse zieht; ein ovaler Schulterfleck; 16-18 weiche Flossenstrahlen in der Afterflosse.

Es ist sehr interessant, dass auch bei diesem Fisch, ähnlich wie bei Hemigrammus coeruleus, die Männchen in der Balz eine deutlich abweichende Färbung entwickeln; herzlichen Dank an Peter & Martin Hoffmann, dass sie uns das Bild eines balzaktiven Männchens zur Verfügung gestellt haben. Derartige Umfärbungen sind bei Salmlern der Hemigrammus-Hyphessobrycon-Gruppe ungewöhnlich, meist intensivieren sich die Farben in der Balz nur unerheblich.

Für unsere Kunden: H. melanostichos hat Code 261834 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer, Peter & Martin Hoffmann

Literatur: 

Carvalho, T. P. and V. A. Bertaco (2006): Two new species of Hyphessobrycon (Teleostei: Characidae) from upper rio Tapajós basin on Chapada dos Parecis, central Brazil. Neotropical Ichthyology v. 4 (no. 3): 301-308.