Aus Peru konnten wir einige Lamontichthys filamentosus importieren. Diese grazile, schöne Art, erreicht eine Körperlänge von etwa 20 cm, die Flossenfilamente können noch einmal so lang werden.
Lamontichthys sind sehr empfindliche Pfleglinge, die optimale Wasserverhältnisse brauchen. Hinzu kommt, dass die Fische oft nur schwer an das Futter zu bringen sind. Offenbar sind sie nämlich sehr scheu und neigen schon bei geringfügigen Störungen dazu, das Fressen einzustellen.
Lamontichthys pflegt man daher am besten in Artenbecken. Dort kann dann sogar die Zucht gelingen, die in groben Zügen der von der verwandten Gattung Sturisoma ähnelt.
Lexikon: Lamontichthys: Widmungsname (ichthys: altgriechisch für „Fisch“) zu Ehren von Francesca La Monte. filamentosus: fadenartig (bezieht sich auf die ausgezogenen Flossen)
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Erneut können wir den Freunden Lebendgebärender Zahnkarpfen einen besonderen Leckerbissen anbieten: Xiphophorus variatus Rio Coacuilco ist eine Wildform des Papageienplatys, die erst seit kurzer Zeit im Hobby verfügbar ist. Der Rio Coacuilco (leider ist uns bei der Aufnahme der Art in unsere Stockliste ursprünglich ein Tippfehler unterlaufen, die hier verwendete Schreibweise des Flusses ist die korrekte) ist ein sehr schnell fließender, kleiner Fluss im Bundesstaat Hidalgo in Mexiko, in dem zusätzlich die Schwertträger-Wildart X. birchmanni vorkommt. Der Rio Coacuilco gehört zum System des Río Pánuco.
Papageienplatys sind bekanntlich sehr veränderlich in der Färbung, auch innerhalb einer Population. Das gilt auch für die Form Rio Coacuilco. Normalerweise sind die Fische zart fliederfarben mit schwarzen Sprenkeln; die Männchen haben immer einen „Trächtigkeitsfleck“, eine Binde in der Rückenflosse und angedeutet senkrechte Streifen auf den Flanken. In der Balz werden die Männchen sehr schön: die Brust färbt sich gelb-orange ein, die Tigersteifung wird intensiv und in der Schwanzflosse erscheinen zwei dunkle Bänder.
Aus dem Rio Xingu in Brasilien haben wir Froschwelse erhalten, die der Art Batrochoglanis villosus zuzuordnen sind. Batrochoglanis wurde früher zu Pseudopimelodus gestellt. Neuere Arbeiten haben die Froschwelse in eine ganze Reihe von Gattungen unterteilt, die es schwer macht, noch durchzublicken, zumal sich viele Arten aus unterschiedlichen Gattungen rein farblich verflixt ähnlich sehen.
In diesem Fall sind wir uns aber – zumindest was die Gattung angeht – sicher. Denn Batrochoglanis ist ganz gut von Cephalosilurus, die ganz ähnliche Arten enthält, anhand der Maulstruktur zu unterscheiden. Bei Cephalosiliurus ist der Unterkiefer länger als der Oberkiefer, steht also deutlich vor, und bei Batrochoglanis ist es genau umgekehrt.
Bei der Artbestimmung kann man sich freilich nicht völlig sicher sein, denn B. villosus, so wie die Art derzeit verstanden wird, soll ein riesiges Verbreitungsgebiet im Amazonas-Einzug, im Orinoko-Einzug und in den Guyana-Ländern haben (Demera und Essequibo). Nahezu alle Fischarten mit einem so großen Verbreitungsgebiet haben sich, wenn man genauer hinschaute, als unterschiedliche Arten, die einander nur ähneln, entpuppt. Darum ist es so besonders schön, dass wir diese Welse mit Fundort haben.
Batrochoglanis villosus ist ein kleiner unter den großen Welsen. Er wird wohl nicht länger als 15 cm, jedenfalls sind in wissenschaftlichen Sammlungen noch keine größeren Exemplare deponiert worden. Grant schreibt in seinem Buch „Pims“ (2021) von einem 20 cm langen Exemplar, das er vom 3 cm langen Jungfisch aufzog. Das Tier sei sehr friedlich gewesen, habe aber jeden Fisch gefressen, der in das Maul passte.
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Die Bachgrundeln (Rhinogobius) sind als erwachsene Fische reine Süßwasserbewohner, die höchstens einmal im Brackwasser der Unterläufe von Fließgewässern gefunden werden; aber auch das ist die Ausnahme, nicht die Regel. Mit 140 beschriebenen Arten, wovon 72 allgemein als gültig angesehen werden, tut sich für Aquarianer mit Forscherdrang hier noch ein weites Feld auf. Alle Arten lassen sich gut im Aquarium pflegen. Bei der Zucht gilt: gibt es solche Rhinogobius, die winzige Larven haben, die im Meer heranwachsen und solche, die große Larven haben, die im Süßwasser heranwachsen. Alle Arten sind Höhlenlaicher, das Männchen bewacht das Gelege bis zum Schlupf der Larven. Mit dem Freischwimmen der Larven endet die Brutpflege.
Erstmals konnten wir jetzt Rhinogobius shennongensis aus China importieren. Sie stammt aus dem Yangriwan, oberer Hanjiang River, Mount Shennnong, Provinz Hubei. Die Maximallänge liegt bei etwa 5-6 cm, Männchen sind größer als die Weibchen. Die Geschlechter unterscheidet man am leichtesten an der Kopfform. Entsprechend ihrer Herkunft pflegt man die Fische nicht zu warm (18-24°C), in klarem, sauerstoffreichem Wasser mit einer guten Strömung. Es sind Bodenfische, die Männchen bilden Reviere. Rhinogobius shennongensis ist etwas streitlustig; allzu zart besaitet sollten eventuelle Mitbewohner im Aquarium darum nicht sein. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter, wobei manche Exemplare Trockenfutter nicht mögen. Frostfutter wird aber immer akzeptiert.
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Wir haben den großen Ehrgeiz, immer wieder neue Arten für die Aquaristik zu erschließen. Da bleibt es nicht aus, dass wir auch Arten importieren, deren wissenschaftlich exakte Bestimmung nicht gelingt, weil schlicht und ergreifend bisher nicht genug über die Tiere geforscht wurde und somit bekannt ist. Die äußerst artenreiche Gattung Rhinogobius ist ein gutes Beispiel dafür. Unter der Bezeichnung „Rhinogobius davidi“ importierten wir von einem für uns neuen Exporteur in China Süßwassergrundeln. Grundsätzlich kann man dabei nichts wirklich falsch machen, da alle Rhinogobius-Arten gut für die Aquaristik geeignet sind: klein, bunt, vergleichsweise pflegeleicht und von interessantem Verhalten. Die „Rhinogobius davidi“ erwiesen sich nach der Eingewöhnung als ein Mix von drei Arten, keine davon passte zu der wissenschaftlichen Beschreibung von Rhinogobius davidi.
Wir schickten Bilder unserer Tiere zu dem weltweit führenden Experten für Rhinogobius, I-Shiung Chen, mit der Bitte um Bestimmung. Seine Antwort lautet: leider ist eine Bestimmung ohne exakte Kenntnis des Fundortes und ohne konserviertes Material nicht möglich. Glücklicherweise gab es keine Verluste unter unseren Importen, also auch keine Möglichkeit, Tiere zu konservieren und Fundorte sind bei Zierfischimporten grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Wir müssen also damit leben, diese Rhinogobius nicht genauer benennen zu können. Um für künftige Importe kein Namenschaos zu verursachen, lassen wir darum den Namen „Rhinogobius davidi“ für die Tiere stehen und modifizieren ihn lediglich zu Rhinogobius sp. „Davidi“, um klar zu machen, dass es sich nur um eine provisorische Bezeichnung handelt.
Die drei Arten des Importes lassen sich bei genauerem Hinsehen ganz gut unterscheiden, zwei davon haben eine ähnlicher Grundfärbung. Diese beiden unterscheiden sich jedoch deutlich in der Kopfzeichnung. Die eine Art hat einen senkrechten roten Strich unter dem Auge, der sicher artspezifisch ist, denn beide Geschlechter zeigen ihn. Die zweite, ähnliche Art hat ausschließlich waagerechte Streifung und Punkte unterhalb des Auges und im übrigen Kopfbereich. Die Männchen diese etwas kleineren und zierlicheren Form (ca. 3,5-4 cm) entwickeln bei Erregung zudem eine auffällig helle Unterlippe. Die dritte Art hat eine völlig anders geformte erste Rückenflosse, die zudem ein auffälliger schwarzer Fleck ziert. Alle drei Rhinogobius sp. „Davidi“ haben sich als robuste, pflegeleichte Fische entpuppt, die zu Beobachten viel Freude macht.
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Genau wie unbestimmte Saugwelse (Loricaridae) L- und LDA-Nummern erhalten, erhalten unbestimmte Panzerwelse (Corydoras) C- und CW-Nummern. Die allererste C-Nummer, die vergeben wurde, bekam 1992 von Werner Seuß ein Panzerwels aus dem oberen Rio Negro (Rio Icana). Dieser Fisch ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert, aber am auffälligsten ist: es gibt kaum zwei Exemplare mit identischer Färbung! Etwas später, im August 1993, beschrieb Warren E. Burgess diesen Fisch in der TFH als Corydoras incolicana und bemerkte dabei nicht, dass es sich um die gleiche Art wie C1 handelte (er hatte das Buch von Seuß, das weiß man).
Ganz ähnlich gelagert ist der Fall bei CW113. Dieser wunderschöne, spitzschnäuzige Panzerwels ist insgesamt sehr ähnlich zu C. incolicana, stammt jedoch aus dem Rio Meta, also dem Orinoko-Einzug. Er hat gleich zwei CW-Nummern erhalten: CW113 und CW182, weil die Fische so unterschiedlich aussehen. Und vielleicht gehört CW90, der allerdings aus dem Grenzgebiet von Kolumbien, Venezuela und Brasilien am Rio Negro (also Amazonas-Einzug) stammt, auch zu dieser Art, jedenfalls sind in unserem aktuellen Import von CW113 aus dem Rio Meta auch Tiere enthalten, die CW90 sehr ähneln.
Der wichtigste Unterschied zwischen CW113 und Corydoras incolicana liegt in der Ausprägung des Fleckes am Rücken unmittelbar unter der Rückenflosse. Das ist zugleich eines der konstantesten Farbmerkmale beider Arten. Hier zeigt C. incolicana normalerweise einen waagerechten Balken, der sich oft über die gesamte Breite der Rückenflossenbasis zieht, CW113 nur einen relativ kleinen, runden Fleck. Typisch für beide Corydoras-Arten ist die Augenbinde, die sich nur bis zum Augenoberrand zieht, jedoch auf der Kopfoberseite vereinigt, so dass mit etwas Phantasie der Eindruck entsteht, die Fische hätten eine Baskenmütze auf. Corydoras incolicana hat meist eine ungezeichnete Schwanzflosse, bei CW113 ist die Schwanzflosse meist deutlich gebändert. Es muss aber leider konstatiert werden, dass es bei einzelnen Exemplaren unbekannter Herkunft nicht immer möglich sein wird, sie zweifelsfrei der einen oder der anderen Art zuzuordnen, so ähnlich sind sich C. incolicana und CW113.
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1896 beschrieben Jordan und Evermann eine gefleckte Schwertträger-Form aus dem Rio Chisoy zu Ehren von Günther vom Britischen Museum als eigenständige Art, Xiphophorus guntheri (sic!); dort gibt es, das wussten sie, auch ungefleckte Grüne Schwertträger der Art X. hellerii. Über 60 Jahre später, in seiner Revision der Gattung Xiphophorus, erklärte Rosen Günthers Schwertträger als valide Form, die er als Unterart zu Xiphophorus hellerii einordnete. Dabei ist wichtig, dass Rosen X. h. guntheri nicht auf der Basis der schwarzen Fleckung anerkannte, denn Rosen schloss das gemeinsame Vorkommen von zwei lediglich durch Färbungsdetails unterschiedenen Schwertträger-Arten im gleichen Biotop aus. Der X. h. guntheri im Sinne Rosens konnte also sowohl gefleckt wie auch ungefleckt sein. Rosen bezog zahlreiche gefleckte und ungefleckte Populationen aus Guatemala, Belize, Honduras und Mexiko in X. h. guntheri ein, der die südlichste Form des Rassenkreises um X. hellerii, wie Rosen die Art verstand, darstellt.
Gegenwärtig werden keine Unterarten beim Grünen Schwertträger anerkannt, obwohl etliche Lokalformen unterschiedlich aussehen. In scheinbar ewiger Treue hängen die Aquarianer am Namen „guentheri (sic!)“ für die gefleckten unter ihnen. Die Variante aus dem Rio Atoyac (Veracruz, Mexiko) ist ein solcher Güntheri. 1985 berichteten Wischnath und Meyer über diese Schwertträgerpopulation. Sie fiel ihnen bei einer Sammeltour im November 1980 besonders auf, weil es dort rotgefärbte Wildmännchen gab. Sie kamen gemeinsam mit „normalen“ Grünen Schwertträgern vor, von beiden Farbschläge, also rot und grün, gab es auch auch schwarz gefleckte Individuen.
Ob die heute als „Rio Atoyac“ gezüchteten Güntheri noch auf die damalige Aufsammlung zurückgehen, wissen wir nicht. Es sind jedenfalls sehr schöne Tiere, die dank züchterischer Selektion allesamt eine kräftige Fleckung aufweisen. Sehr attraktiv ist die unterschiedliche Ausprägung der Färbung der Männchen, wenn die Fische in ausreichend großen Aquarien untergebracht werden, die es erlauben, mehrere Männchen zusammen mit einem Trupp weiblicher Tiere zu pflegen. Dann entwickeln sich nämlich Alpha-Männchen mit orangeroter unterer Schwanzhälfte, während subordinierte Männchen in unterschiedlicher Ausprägung intensiv orangerote bis transparente Rückenflossen haben.
Weil diese Form so beliebt ist, haben wir sie von verschiedenen Züchtern im Stock. Kürzlich erhielten wir Tiere mit orangerotem Rücken; nach Aussage des Züchters handelt es sich dabei um eine Selektionszucht, d.h. die Tiere wurden aus natürlich auftretenden Farbvarianten durch Auslese herausgezüchtet und nicht etwa durch Einkreuzung von Zuchtformen.
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Bereits seit 1958 erfreut sich ein Salmler aus Peru unter der Fantasiebezeichnung „Hyphessobrycon robertsi“ großer Beliebtheit unter den Aquarianern. Die Männchen imponieren gerne untereinander mit ihren enorm ausgezogenen Rückenflossen, die zu dem deutschen Gebrauchsnamen „Sichelsalmler“ führten. Wissenschaftlich benannt wurde die Art allerdings lange Zeit nicht. In einer Studie über den Verwandtschaftskreis der „Blutsalmler“, zu denen der Sichelsalmler gehört, vermuteten die Wissenschaftler Stanley Weitzman und Lisa Palmer 1997, die Tiere seien artgleich mit Hyphessobrycon bentosi.
Dann hat Axel Zarske vom Senckenberg Museum 2014 eine neue Studie vorgelegt, in der er Unterschiede zwischen Hyphessobrycon bentosi und dem Sichelsalmler herausarbeitete. Er kam zu dem Schluss, dass beide unterschiedlichen Arten angehören und beschreibt den Sichelsalmler mit dem gültigen Namen Hyphessobrycon jackrobertsi. Damit ehrt Zarske den Entdecker der Art, Jack Roberts aus Miami, der bereits mit dem ungültigen Namen „robertsi“ gemeint war.
Wir haben gerade wieder wunderschöne, jung erwachsene Wildfänge der Art im Stock. Die Typusexemplare für die Erstbeschreibung von H. jackrobertsi stammen übrigens auch aus unserer Anlage.
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Aus Venezuela konnten wir diesen hübschen und lebhaften Dornwels importieren. Die Art ist weit in Südamerika verbreitet und erreicht eine Länge von ca. 18 cm. Im Verhalten ähneln diese tagaktiven Dornwelse den Corydoras-Arten; sie sind allerdings viel schwimmaktiver und ständig im Aquarium unterwegs.
Es handelt sich um friedliche, gesellige Tiere. Anfangs können sie etwas scheu sein, nach der Eingewöhnung gibt sich das wieder.
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Um so manche Gattungszuordnungen der Dornwelse gab es lange Zeit höchst uneinheitliche Vorstellungen unter den Ichthyologen (Fischkundlern). Aquaristisch sind es vor allem die Gattungen Doras, Hassar, Hemidoras, Leptodoras, Tenellus und Anduzedoras, die aufgrund ihres ähnlichen Äußeren und relativ wenigen brauchbaren Farbmerkmalen für Zuordnungsprobleme sorgen. Glücklicherweise hat das nur geringe praktische Auswirkungen, weil alle ziemlich ähnlich in ihren Pflegenasprüchen sind und nur selten über 20 cm lang werden. Es sind friedliche Schwarmfische, die wie zu groß geratene, strömungsliebende Panzerwelse wirken, allerdings viel lebhafter sind, als man das gemeinhin von Corydoras gewohnt ist.
Eine der leicht identifizierbaren Arten ist Hassar orestis, den wir kürzlich aus Venezuela importieren konnten. Erst durch einen Hinweis eines Kunden merkten wir, dass einige Beifänge bei den H. orestis waren. Aufgrund des intensiven Gruppenverhaltens der Hassar waren uns die abweichend gefärbten Tiere im Schwarm gar nicht aufgefallen. Nun sortierten wir selbstverstädlich sofort die Fische und es stellte sich heraus, dass noch einige wenige Exemplare der zweiten Art vorhanden waren, in der wir die Art Hemidoras boulengeri zu erkennen glauben. Es werden vier bis fünf Hemidoras-Arten unterschieden: H. boulengeri, H. morrisi (bei dieser Art gibt es Zweifel, ob sie gültig ist), H. morei, H. stenopeltis und H. stuebeli. Alle kommen aus geografischen Gesichtspunkten in Frage, jedoch erscheinen uns H. morrisi und H. stuebelii im Vergleich zu unseren Tiere zu langschnäuzig und H. stenopeltis hat einen kräftigen schwarzen Fleck an der Rückenflossenspitze. H. morrisi ist viel dunkler in der Färbung (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/ausergewohnlich_seltene_dornwelse_aus_peru_de/). Hingegen passt H. boulengeri (in Steindachner, 1917, abgebildet) recht gut zu unseren Fischen.
Hemidoras boulengeri wird ca. 20 cm lang und ist, genau wie Hassar orestis, sehr gesellig. Es ist kaum möglich, ein Photo eines einzelnen Tieres anzufertigen, stets wird sofort Körperkontakt zu Artgenossen gesucht!
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 257702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die artenreiche Gattung Leporinus umfasst teilweise recht groß werdende Arten von Forellenformat, die darum trotz ihrer Schönheit eher als Speisefische denn als Zierfische genutzt werden. Es gibt allerdings auch kleinbleibende Arten, so der nur 10-12 cm erreichende Leporinus sexstriatus.
Es handelt sich bei diesem Klein-Leporinus um eine zoologische Rarität, denn die Art hat nur ein kleines, abgelegenes Verbreitungsgebiet in Brasilien. Bisher jedenfalls hat man sie nur im Rio Papagaio (Mato Grosso) und im Rio Juruena (einer der Quellflüsse des Tapajós) gefunden. Noch ist der Preis sehr hoch, doch ist die Nachzucht schon gelungen, weshalb wir erwarten, dass diese schöne Neuheit in wenigen Jahren auch für eine breite Liebhaberschaft verfügbar sein wird.
Zu Zeit haben wir ein Exemplar dieser Kostbarkeit im Stock.
Für unsere Kunden: das 6-8 cm lange Tier hat Code 265993 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die kleine Insel Mafia liegt vor der Küste Tansanias. Sie ist die südlichste Insel des so genannten Sansibar-Archipels und hat eine Fläche von etwa 435 km2. 1972 besuchte Edith Korthaus, Redakteurin der Fachzeitschrift „Das Aquarium“, die Insel. Sie fand dort einen gelben Prachtgrundkärpfling, der ein Jahr später – ihr zu Ehren – als Nothobranchius korthausae wissenschaftlich beschrieben wurde. Später fand man auch rote Männchen. Die Weibchen aller Farbschläge sind gleich gefärbt.
Nothobranchius korthausae ist nur aus einem winzigen Artareal mit ganz wenigen Fundstellen bekannt. Die Art ist alleine dadurch hochgradig gefährdet. Die paar Aufsammlungen durch reisende Aquarianer sind keine Gefahr für die natürlichen Bestände, da sind sich alle Wissenschaftler einig. Kommerzielle Fänge dieser Art gibt es selbstverständlich nicht, alle im Aquarium gepflegten Tiere sind Nachzuchten. Die aktuelle Aquarienpopulation ist mischerbig, d.h. es treten alle möglichen Formen von Gelb bis Rot mit Zwischenformen auf. Allerdings setzen sich aquaristisch mehr und mehr die Roten durch, sie werden halt als hübscher empfunden.
Der relativ kleine Prachtgrundkärpfling (4-5 cm) ist nicht kompliziert zu pflegen. Weiches, leicht saures Wasser mag er am liebsten. Er gehört zu den ganz wenigen Nothobranchius-Arten, deren Eier auch dann zum Schlupf kommen, wenn sie keine Trockenphase durchlaufen haben.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 334502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus dem Rio Xingu in Brasilien konnten wir den sehr seltenen, immer nur in ganz kleinen Stückzahlen erhältlichen Leporellus vittatus importieren. Dieser außergewöhnliche, etwa 25 cm lang werdende Salmler gehört in die Kopfsteher-Verwandtschaft. Die Schwimmblase ist allerdings bei Leporellus stark reduziert, so dass es sich um eine bodenbewohnende Art handelt.
Unsere Tiere sind derzeit etwa 7-12 cm lang. Untereinander machen sie, wie alle Kopfsteher, eine Rangordnung aus. Besonders schön wirken die Tiere in hell erleuchteten Aquarien mit kräftiger Strömung. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter, jedoch haben Kopfsteher ein Pflanzenfresser-Gebiss und so sollte der vegetarischen Kost besonderes Augenmerk bei der Pflege von Leporellus vittatus geschenkt werden.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 265725 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Leporellus: Verkleinerungsform von Leporinus, also „kleiner Leporinus“; Leporinus ist eine andere Salmlergattung. vittatus: latein, bedeutet „gestreift“.
Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Goldgelber Streifensalmler
Aus dem Rio Nanay in Peru kommt dieser wunderschöne gefleckte Panzerwels, der wahrscheinlich einer wissenschaftlich noch unbeschriebenen Art angehört. In der aquaristischen Literatur wurde er in den 1930er Jahren als Corydoras punctatus erstmals erwähnt und abgebildet, jedoch ist C. punctatus eine völlig andere Art, die C. julii ähnlich sieht. Später ordnete man den „Nanay“ mal C. ambiacus und mal C. agassizii zu, beides Bestimmungen, die einer genauen Überprüfung nicht standhalten.
Zur Zeit haben wir besonders schöne, etwa 5 cm lange Exemplare dieses Peruaners im Stock, weshalb wir die Art hier ein weiteres Mal vorstellen. Mit dieser Länge ist der „Nanay“ in der Natur auch weitgehend ausgewachsen, wenngleich alte Aquarienexemplare sicher noch einen Zentimeter zulegen können. Es sind sehr friedliche, leicht pflegbare und anpassungsfähige Fische. Der Rio Nanay ist ein Schwarzwasserfluss, man kann diesen Panzerwels darum gut in weichem und sauren Wasser pflegen, aber jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser eignet sich ebenso gut zu Pflege. Die Zucht hingegen ist wohl noch nie gelungen (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-punctatus-nanay/)
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 242053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die bunten Neuguinea-Krebse der Gattung Cherax haben die Aquaristik in gewisser Weise revolutioniert. Vor ihrer aquaristischen Entdeckung in den späten 1990er Jahren waren Großkrebse im Aquarium eher eine Sache für Spezialisten. Sie galten als gewaltige Pflanzenzerstörer, unermüdliche Wühler und nachts fressen sie die schlafenden Fische. Das alles sind Attribute, mit denen man sich nicht unbedingt beliebt macht. Cherax sind da anders; grundsätzlich sind sie zwar auch typische „gepanzerte Raubritter“, aber in der Light-Version. Und sie sind sehr, sehr bunt.
Nun passierte, was immer passiert, wenn sich das Hobby einer bislang kaum beachteten Gruppe zuwendet: es gibt große Bestimmungsprobleme, weil immer neue Formen auftauchen. Sind das neue Arten, lokale Farbvarianten oder einfach nur Farbformen, die gemeinsam mit anderen Farbformen eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden? Solche Fragen sind schwer zu beantworten und führten zu unzähligen Handelsnamen und bislang 13 wissenschaftlichen Neubeschreibungen (zuvor kannte man 12 Arten, die Zahl bekannter Arten hat sich also mehr als verdoppelt!). Es zeigte sich wieder einmal: Biodiversitätsforschung profitiert ungemein vom Tierhandel! Und ohne Grundlagenforschung gibt es keinen Artenschutz.
Der „Red Brick“ ist erst spät ins Hobby gekommen, zwischen 2005 und 2008. Es gibt davon auch eine eher blaue Morphe, „Blue Brick“ genannt. Leider wurde auch Cherax boesemani im Handel manchmal schon als „Red Brick“ bezeichnet. Explizit der erstgenannte „Red Brick“ wurde jetzt von Chris Lukhaup und Rury Eprilurahman als Cherax wagenknechtae wissenschaftlich beschrieben. Der Artname ehrt die deutsche Politikerin Sahra Wagenknecht. Nach den Autoren kommt der „Red Brick“ aus dem Fluss-System des Beraur River, der „Blue Brick“ aus dem Einzug des Klasabun River, beide im westlichen Teil der Vogelkop Halbinsel (Kepala Burung), West Papua, Indonesien, lokalisiert. Lukhaup und Eprilurahman ordnen den „Blue Brick“ ihrer neuen Art zu. Der nächstverwandte Cherax ist den Autoren zufolge C. pulcher (der „Hoa Creek“). Neben Farbmerkmalen unterscheiden sich C. wagenknechtae und C. pulcher auch in anatomischen Details, die hier aufzuführen aber zu weit führen würde, zumal sie an lebenden Tiere nur schwer zu untersuchen sind.
Cherax wagenknechtae ist sehr gut für die Aquarienpflege geeignet. Am besten pflegt man sie paarweise in gut strukturierten Aquarien. Basisnahrung ist Totlaub, daneben wird so ziemlich alles gefressen.Die Krebse mögen es eher dämmerig und nicht zu warm (18-24°C), sie passen also perfekt in unsere Zeit, in der die Stromkosten kein vernachlässigbarer Faktor für die Aquaristik mehr sind.
Für unsere Kunden: C. wagenknechtae hat Code 481458 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus Peru haben wir wundervolle, große Skalare (Pterophyllum) erhalten. Sie haben einen gelblichen bis rötlichen Rücken und viele braunrote Punkte auf den Flanken. Diese außergewöhnlich schöne Wildform wird aufgrund einer Fehlbestimmung in Aquarianerkreisen seit Jahrzehnten als Pterophyllum leopoldi bezeichnet. Der „echte“ P. leopoldi stammt aus Brasilien und ist der Fisch, der im Hobby immer als P. dumerilii bezeichnet wird, während der „echte“ P. dumerilii aus Brasilien als Synonym zu P. scalare gilt. Andere Bezeichnungen, ebenso falsch, die für die Peru-Skalare kursieren, sind „Peru-Altum“ oder „Pterophyllum peruensis“.
Tatsächlich handelt es sich bei den „Red Spots Peru“ um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art. Das hat nichts mit den roten Punkten zu tun: es gibt diese Art auch ohne rote Punkte. Vielmehr ist es der schwarze, komma-förmige Fleck, der sich als Verlängerung der 2. Körperbinde in die Rückenflosse zieht, der artcharakteristisch ist (in der Reihenfolge: Augenbinde – 1. Körperbinde – 2. Körperbinde – Schwanzwurzelbinde, also vier dunkle senkrechte Binden, von den die Schwanzwurzelbinde oft nur undeutlich sichtbar ist).
Ungeachtet des Namens sind die rot gepunkteten Skalare aus Peru herrliche Tiere, die leider nur sehr selten und in kleiner Stückzahl importiert werden können.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 699307 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in begrenzter Stückzahl lieferbar!
Die 1980er und 1990er Jahre waren die hohe Zeit der reisenden Aquarianer, die Licht in das Dunkel der mittelamerikanischen Buntbarsche bringen wollten. Und das gelang mehr als nur befriedigend! Einer dieser Laien-Forscher im besten Sinne des Wortes war Hans-Günther Breidohr (1938-2017). Ihm zu Ehren benannten Uwe Werner und Rainer Stawikowski einen auf solchen Reisen entdeckten und aufgrund der anschließenden Aquarienpflege als neue Art erkannten Buntbarsch Paratheraps breidohri. Heute steht er – Forschung schreitet fort – in der Gattung Vieja, heißt also Vieja breidohri.
Wir freuen uns sehr, dass dieser in der Natur offenbar nur sehr selten gefundene Buntbarsch – man kennt ihn lediglich aus einem Stausee in Chiapas, Mexiko – in das Programm südostasiatischer Züchter aufgenommen wurde. Gerade haben wir Jungtiere aus Indonesien im Stock. Noch sind die Tiere etwas unscheinbar gefärbt. Dankenswerterweise hat Uwe Werner, einer der Entdecker der Art, uns erlaubt, seine Bilder erwachsener Exemplare für diesen Post zu verwenden.
Vieja breidohri wird 25-30 cm lang, gehört also zu den Großcichliden. Man braucht ihnen nur genug Platz bieten, dann hat man an diesen Charakterfischen viele Jahre lang Freude. Sie sind – wie in der Cichlasoma-Verwandtschaft üblich – Offenbrüter mit Elternfamilie. Es ist dringend abzuraten, verschiedene Vieja-Arten miteinander zu vergesellschaften, da sie hybridisieren können. Die Zeiten, in denen man so ohne weiteres Forschungsreisen unternehmen und Fische mitbringen konnte, sind leider lange vorbei. Das ist zwar sehr zum Schaden der Natur, aber es ist nicht damit zu rechnen, dass die ignorant agierende Bürokratie in absehbarer Zeit etwas an dieser Situation ändert. Darum müssen wir darauf achten, die vorhandenen Stämme in Erhaltungszucht rein zu halten.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 688521 (3-4 cm) und 688523 (6-8 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Mittelamerikanische Buntbarsche benötigen oft große Aquarien. Nicht so sehr wegen ihres Schwimmbedarfs, sondern weil sie Territorien ausbilden und in zu kleinen Aquarien oft unerträglich aggressiv sind. In großen Aquarien ist das hingegen kaum ein Problem. Aber es gibt auch Zwergbuntbarsche unter den Mittelamerikanern, die – so die Definition des Wortes Zwergbuntbarsch – nicht größer als 10 cm werden. Die schönen Cryptoheros-Arten gehören dazu, auch C. myrnae.
So können auch Besitzer mittlerer (Standard-)Aquarien sich an mittelamerikanischen Buntbarschen und ihrem vielfältigen, interessanten Verhalten und der feurigen Farbenpracht erfreuen. Leider kann man heutzutage nicht mehr davon ausgehen, dass regelmäßige Fangreisen in die Ursprungsländer – in diesem Fall Costa Rica, wo C. myrnae in Flüssen auf der atlantischen Seite vorkommt – möglich sind. Kommerzielle Importe von dort gab es ohnehin nie. Darum kommt der Arterhaltung im Aquarium eine besondere Bedeutung zu und dazu ist es wichtig, „sortenrein“, d.h. auf Populationsbasis zu züchten, wo immer das möglich ist. Darum freuen wir uns sehr, C. myrnae-Nachzuchten gerade sogar mit Fundortbezeichnung abgeben zu können. Es handelt sich bei den Tieren aber um deutsche Nachzuchten.
Die Geschlechter dieses friedlichen, kaum wühlenden und auch für passend eingerichtete und besetzte Gesellschaftsaquarien geeignete Art, sind ab eine Größe von etwa 3 cm gut zu unterscheiden. Dann entwickeln die Weibchen einen schwarz-weißen Fleck in der Rückenflosse. Die Wasserwerte sind für Pflege und Zucht unwichtig, jedes Trinkwasser eignet sich. Die Temperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen, mittlere Werte haben sich bewährt. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter. Sehr interessant ist es, wenn die Tiere territoriale Differenzen haben. Dann färben sie sich binnen Sekunden im Gesicht und auf der Brust tiefschwarz ein!
Für unsere Kunden: die Tiere vom Rio Sarapiqui haben Code 674432 auf unserer Stockliste. Außerdem haben wir noch sehr hübsche „no name“ C. myrnae, Code 674402 im Stock.
Es dürfte allgemein bekannt sein, dass der Kampffisch Betta splendens, den Aquarianer gewöhnlich im Aquarium pflegen, keine Wildart darstellt, sondern ein Haustier. Ursprünglich wurde es – ähnlich wie Kampfhühner und Kampfhunde – für Wettkämpfe gezüchtet. Erst in den 1920er Jahren, als der Zierfisch-Markt in Europa und den USA immer bedeutender wurde, begannen findige Zücher auch schleierflossige Tiere und bunte Exemplare gezielt zu vermehren. Für die Wettkämpfe waren diese Fische unbrauchbar.
Bis heute gibt es aber auch die Tradtion der Wettkämpfe in Asien. Wegen der hohen Geldsummen, die hier oft verwettet werden und die die Wettsüchtigen in den Ruin treiben, sind sie zwar gesetzlich eingeschränkt, aber vielerorts auch geschütztes Kulturgut.
Bei uns in Mitteleuropa ist man nicht an Wettkämpfen zwischen Tieren interessiert, bei uns steht die Empathie mit dem Tier im Zentrum des Interesses. Aber trotzdem ist es für engagierte Liebhaber sehr spannend, auch diese echten Kämpfer unter den Kampffischen – die Thai nennen sie Pla Kat Luk Maw, was übersetzt Beiß-Fische der Erdttöpfe heißt – einmal kennenzulernen. „Erdtöpfe“ bezieht sich auf die Tongefäße, in den die Zucht dieser Fische durchgeführt wird. Es gibt Pla Kat Luk Maw vor allem in Blau, gelegentlich treten auch türkisfarbene oder wildfarbige Fische auf.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 391019 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir fast ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in sehr begrenzter Stückzahl lieferbar!
Aus Indonesien haben wir den interessanten Wels Pseudeutropius moolenburghae erhalten. Dieser maximal 10 cm lang werdende Schwarmfisch erinnert in seinem Verhalten sehr an den altbekannten Glaswels Kryptopterus vitreolus (früher als K. bicirrhis bekannt), ist aber schlanker, lebhafter und hat vor allem acht lange Barteln, während der Glaswels nur derer zwei besitzt.
Im Aquarium sollte man diese Schwarzwasserfische sorgfältig eingewöhnen, denn aus der Natur kennen sie praktisch keine bakterielle Wasserbelastung. Ihre Heimat sind die Fluss-Systeme Batang Hari auf Sumatra und Kapuas auf Borneo, von wo viele beliebte Aquarienfische kommen. Als Gesellschaft eignen sich z.B. maulbrütende Kampffische, Rasbora-Arten, Dornaugen etc. Keinesfalls darf man diese zarten Welse mit Rabauken wie Sumatrabarben vergesellschaften. Gefressen wird alles übliche Zierfischfutter, für Pflanzen interessieren sich Pseudeutropius moolenburghae nicht. Ideal ist ein dämmerig eingerichtetes Becken mit Cryptocoryne-Büschen, Schwimmfarn an der Oberfläche und Totlaub auf dem Boden. Weiches, saures Wasser entspricht den natürlichen Verhältnissen, ist aber zur dauerhaften Pflege nicht nötig. Die Wassertemperatur sollte 24-28°C betragen.
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Vielleicht mag diese Form auf den ersten Blick weniger attraktiv als die roten Vettern erscheinen. Aber das machen die kleinen Tausendsassas durch ihre lebhaften Balzspiele, bei denen die schwarz-weiße Rückenflosse optisch sehr auffällig in Szene gesetzt wird, mehr als wett.
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Der ungewöhnliche Begriff „Aphyoditeinae“ ist ein Sammelbegriff für kleinwüchsige Salmlergattungen in Form einer Unterfamilie, die sich nirgendwo sonst sinnvoll unterbringen ließen. Der weltbekannte Salmlerspezialist Jaques Géry führte den Begriff 1972 in Anlehnung an die Gattung Aphyodite ein, allerdings nicht als Untergattung, sondern als unscharf definierte Bezeichnung Aphyoditeini. Der kleine Morse-Tetra, um den es hier geht, ist wissenschaftlich noch unbeschrieben. Er hat Merkmale so mancher unterschiedlicher Gattungen, wahrscheinlich muss für ihn darum sogar eine neue Gattung geschaffen werden. Bis dahin braucht er aber einen provisorischen Namen im Handel, denn er muss ja irgendwie sinnvoll im Warenwirtschaftssystem erfasst werden. Darum entschieden wir uns bei seiner Ersteinfuhr im Jahr 2006 für die Eingruppierung in Aphyoditeinae. Andere bezeichnen ihn als Hemigrammus oder Brittanichthys sp. Der sehr treffende und einprägsame Name Morse-Tetra oder Morsestrich-Salmler hat sich bei allen durchgesetzt.
Dieser winzige, nur 2 – 2,5 cm lang werdende Fisch ist ein sehr ruhiger Vertreter der Salmler. Er kommt aus Peru, nähere Angaben fehlen. Meist steht er in der Nähe eines Artgenossen, den Kopf leicht nach unten geneigt, und zuckt ab und an mit den Flossen. Unnötige Bewegungen liegt ihm fern. Darum ist der Morse-Tetra ein Idealfischchen für kleine Aquarien, so genannte Nano-Becken. Die Pflege ist leicht und entspricht in allen Grundzügen der des Neonsalmlers (Paracheirodon innesi).
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Dieses niedliche Blauauge gehört zu unserem Standardangebot; es handelt sich bei den Tieren um Nachzuchten aus Indonesien. Aktuell erreichten uns besonders hübsche Exemplare. Diese „no name“ Variante bleibt etwas kleiner (um 3 cm) als die beliebte Variante der Aru-Inseln (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/pseudomugil-gertrudae-aru-ii-xl/), die fast 4 cm Länge erreicht.
Pseudomugil gertrudae hat eine relativ weite Verbreitung im nördlichen Australien, kommt aber nicht überall gleichmäßig vor, sondern nur zerstreut. Darüber hinaus findet man sie auf vielen kleinen Inseln und auf Papua-Neuguinea. Da die verschiedenen Populationen keinen Kontakt zueinander haben, gibt es viele feine Unterschiede in der Färbung. Das hängt aber wohl auch mit den jeweiligen Biotopen zusammen. Die gemessenen Wasserwerte in Gewässern mit P. gertrudae variieren nämlich gewaltig: Temperatur: 12- 34 °C, pH 3,7 – 9,4, Leitwert 12 – 650 µS/cm, Gesamthärte 0 – 18° dH, Karbonathärte 0 – 10° dH.
Daran sieht man: es sind harte kleine Geschöpfe! In der Natur leben sie meist nur ein Jahr. Im Aquarium können sie aber bis zu vier Jahren leben. Die Männchen sind tagsüber ununterbrochen mit Balzhandlungen beschäftigt, wobei sie mit den Flossen klappen wie ein Schmetterling mit den Flügeln. Von Zeit zu Zeit spannen sie die Flossen auch bis zum zerreissen auf und umsegeln die Angebete oder einen Rivalen. Es macht viel Freude, die Fische zu beobachten.
Im Aquarium sind Dauerlaicher, die täglich ein paar Eier absetzen – bis zu 10 oder 12 pro Weibchen, meist aber weniger. Die Eier werden in feinen Wasserpflanzen oder künstlichen Laichsubstraten (Laichmobs) abgesetzt. Die Eltern kümmern sich weder um die Eier noch um die Brut, die nach 4-9 Tagen (abhängig von der Wassertemperatur) schlüpft.
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Der Marmor-Beilbauch (Carnegiella strigata) ist ein in der Natur sehr häufiger, kleinbleibender Oberflächenfisch. Seine Maximallänge beträgt ca. 4,5 cm. Eine sehr dunkle Form („vesca“) kommt aus dem oberen Amazonas (Peru) , eine heller, zierlicher gezeichnete aus dem mittleren Amazonas (Brasilien). Zu „vesca“ siehe hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/carnegiella-strigata-vesca/ Aus Brasilien haben wir gerade große, voll ausgewachsene Exemplare im Stock.
Bei der Pflege ist besonders zu beachten, dass diese Fische einen hohen Nahrungsbedarf haben. Man sollte mindestens 2x, besser 3-4x täglich füttern, aber immer nur so viel, wie in wenigen Minuten restlos aufgefressen wird. Ein Futterautomat leistet dabei hilfreiche Dienste. Vielleicht ist es der riesenhaft vergrößtere Brustkiel, an dem die „Flugmuskulatur“ ansitzt, der dafür verantwortlich ist, dass der Magen nicht sehr dehnungsfähig ist und die Fische darum häufig fressen müssen. Beachtet man dies, wird man lange Freude an den schönen Tieren haben.
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Der Artstatus von Betta strohi ist umstritten. Es handelt sich dabei um eine Form aus dem Artenkomplex um Betta foerschi (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/betta-foerschi-nachzucht/). Manche Autoren halten B. strohi für ein Synonym von B. foerschi, andere für eine gültige Art. „Technisch“ unterscheiden sich die beiden durch ein eher unauffälliges Merkmal, nämlich den Augenstrich. Bei Betta strohi läuft der Strich vom Kiemendeckel durch das Auge, bei B. foerschi verläuft er unterhalb des Auges. Bei lebenden Tieren ist das aber kaum jemals zu sehen, bei konservierten schon eher. Ein ganz gutes Merkmal erscheint uns die Färbung des Kiemendeckels bei balzaktiven Tieren. Die ist nämlich strahlend gelb bei B. strohi und leuchtend Rot bei B. foerschi. Aber auch um dieses Merkmal zu sehen, braucht man Geduld. Wenn sie nicht in Paarungsstimmung sind, zeigen die Fische das nämlich nicht. Allerdings: auch dieses Merkmal ist umstritten. In der Erstbeschreibung Tiere von B. strohi gezeigte Tiere haben nämlich rote Kiemendeckelstreifen und B. foerschi gelbe!
Wie auch immer: wir haben prächtige, voll ausgewachsene deutsche Nachzuchten dieser Art im Stock. De Züchter hat sich intensiv mit den Fischen befasst und ist sich sicher, dass es sich um B. strohi handelt. Alle Arten des Betta-foerschi-Komplexes kommen nur auf Borneo vor, B. foerschi im Mentaya River-Einzug, B. mandor im Einzug es unteren Kapuas River und B. strohi kommt etwa 30 km südlich von Sukamara vor; dort gibt es keinen größeren Fluss, der einen Namen trägt (namenlose Flüsse gibt es aber durchaus).
Auf jeden Fall sind diese Fische eine ebenso prächtige wie interessante Bereicherung für gut gepflegte Schwarzwasseraquarien. B. strohi ist ein zurückhaltender Fisch, der sehr gut mit anderen friedlichen Schwarzwasserfischen, z.B. Rasboren, Schokoguramis, Mosaikfadenfischen etc. vergesellschaftet werden kann. Die Geschlechter lassen sich ganz gut an der Ausdehnung der Flossen unterscheiden. Wer mag, kann auch mehrere Männchen gemeinsam pflegen, sie zanken, wenn überhaupt, nur harmlos miteinander.
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Die vor Ostafrika gelegenen Inselgruppe der Seychellen im Indischen Ozean kennt man vor allem wegen der Riesenschildkröten, die dort vorkommen. Süßwasserfische gibt es auf den Seychellen kaum, die meisten Süßwasser-Arten wurden vom Menschen als Speisefisch dorthin gebracht. Der überwiegende Rest – abgesehen von ein paar Grundeln – besteht aus Meeresfischen, die nur zeitweise ins Süßwasser einwandern. Da ist der endemische – also nur dort vorkommende – Killifisch Pachypanchax playfairii schon etwas ganz Besonderes.
Der Tüpfelhechtling, so sein deutscher Name, wurde schon 1924 nach Deutschland gebracht und seither auch im Aquarium gezüchtet. In den 1960er und 1970er Jahren geriet er aber etwas aus in Vergessenheit, weil damals kleine Aquarien, vor allem mt kleinen Salmlern besetzt, in Mode waren. Da fiel P. playfairii unangenehm auf, weil er unter solchen Bedingungen bissig sein kann.
Aber ein paar Aquarianer haben ihm die Treue gehalten und so freuen wir uns sehr, einige Exemplare als deutsche Nachzucht anbieten zu können. Bezüglich der Wasserwerte ist der Tüpfelhechtling völlig anspruchslos, in der Natur geht er sogar in brackige Gewässer. Eine Besonderheit der Art ist, dass die Schuppen entlang des Rückens leicht gesträubt erscheinen. Das ist bei dieser Art, die übrigens gewöhnlich 7 cm, nach Literaturangaben bis zu 10 cm lang werden kann, völlig normal und kein Anzeichen einer Erkrankung. Die Weibchen erkennt man leicht an dem schwarzen Fleck in der Rückenflosse, der den Männchen fehlt.
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Der langschnäuzige Corydoras treitlii aus dem unteren Amazonas – für den Export gefangene Exemplare stammen meist aus der Umgebung von Belem – gehört zu den echten Seltenheiten im Handel, obwohl die Art zu den am längsten bekannten Panzerwelsen gehört. Wissenschaftlich beschrieben wurde sie nämlich schon 1906.
Mit über 7 cm Maximallänge gehört C. treitlii zu den größeren Corydoras-Arten. Trotzdem ist er gattungstypisch friedlich und passt in jedes größere, gut gepflegte Gesellschaftsaquarium. Man sollte den Tieren zumindest stellenweise weichen, feinen Sand als Bodengrund anbieten. Es gibt übrigens Doppelgängerarten aus dem oberen Amazonas-Einzug (Madre de Dios in Peru und Rio Purus in Brasilien), von denen letztere die C-Nummer 78 erhalten hat.
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Erstmals konnten wir aus Kolumbien große (10-12 cm), wunderschöne Lebiasina-Salmler importieren. Die Artbestimmung ist nicht völlig gesichert. Die Tiere stammen aus der Choco-Region im Süden Kolumbiens; von dort werden regelmäßig z.B. die Kaisertetras Nematobrycon lacortei und N. palmeri exportiert, zwischen denen sich auch immer wieder mal Jungtiere von Lebiasina befinden. In der Choco-Region gibt es sieben Lebiasina-Arten, nämlich L. astrigata, L. aureoguttata, L. chocoensis, L. festae, L. narinensi und L. multimaculatus. Von diesen Arten haben L. astrigata, L. chocoensis, L. narinensi und L. multimaculatus ein ein ähnliches Farbmuster. Ohne genauere Recherche, nur nach optischen Vergleichen, kommen unsere Tiere dabei L. multimaculatus am nächsten. Da aber alle übrigen Arten bislang nur nach Alkoholpräparaten bekannt sind, sind wir lieber vorsichtig und schieben ein kleines „cf.“ ( = confer, also vergleiche mit) zwischen Gattungs- und Artnamen.
Es sind jedenfalls wunderschöne Fische. Die Geschlechter lassen sich leicht anhand der Afterflosse unterscheiden, die bei geschlechtsreifen Männchen vergleichbarer Größe sehr viel größer als beim Weibchen ist. Leider sind diese Tiere untereinander unglaublich unverträglich und auch die Photosession konnte nur unter größten Vorsichtsmaßnahmen mit einem Pärchen durchgeführt werden. Mit ihren beeindruckenden Zähnen richten diese Tiere bei Konflikten sehr schnell heftige Schäden an! Das zweite Attribut, das sie auszeichnet, ist die unfassbare Gefräßigkeit. Es dauerte keine 30 Sekunden nach dem Einsetzen und die zwei Fische suchten gierig nach den Resten einer Futtertablette, die noch von der vorhergehenden Session im Becken war. Man hat den Eindruck, dass auch die Unverträglichkeit zum Teil darauf beruht, dass sie versuchen, sich gegenseitig aufzufressen. Die Zugabe eine großen Batzens Tubifex sollte die Fische ablenken und tat es auch. Das dominantere Exemplar, das Männchen, fraß die Tubifex unmittelbar und ließ daraufhin das etwas schüchternere Weibchen weitgehend in Ruhe.
Lebiasina sind zweifellos hochinteressante und schöne Fische, eignen sich allerdings wegen ihrer Eigenschaften nur für (Raubfisch-) Spezialisten. Die Tiere sind übrigens obligatorische Luftatmer. Über eine eventuelle Brutpflege bei Lebiasina ist nichts bekannt; sie sind – systematisch gesehen – Verwandte der Ziersalmler (Nannostomus und Co.). Auch bei diesen gibt es ja den Geschlechtsunterschied mit der vergrößerten Afterflosse der Männchen.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 265184 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Argusfisch gehört zu den Fisch-Arten, die der Wissenschaft nahezu vom Anfang der wissenschaftlichen Namensgebung an bekannt waren. Scatophagus argus wurde bereits 1766 beschrieben. Diese Erstbeschreibung bezieht sich auf einen Rotstirn-Argus. Der immer wieder im Hobby herumgeisternde Name „rubifrons“ für Rotstirn-Argus ist ein reiner Phantasiename ohne wissenschaftlichen Wert. Wir haben jetzt ganz entzückende Rotstirn-Argus aus Indonesien erhalten, die etwa so groß sind wie eine 1-Euro-Münze. Als kleine Jungtiere sind Rotstirn-Argus senkrecht gestreift, so wie man das auf den Bildern sieht. Erst mit 4-5 cm Länge verwandelt sich das Streifenmuster in ein Punktmuster.
Argusfische nutzen praktisch jede Nahrungsquelle, sie sind Opportunisten. Studien in der Natur zeigten, dass Larven (Argusfische laichen im Meer, hier entwickeln sich auch die Larven) hauptsächlich pflanzliches Mikroplankton nahe der Wasseroberfläche fressen. Jungtiere wandern in die Mangrove. Hier fressen sie kleine Partikel sowohl freischwebende, wie auch am Boden befindliche. Es handelt sich dabei um Kieselalgen, tierisches Plankton, Aufwuchs und Mulm. Erwachsene Tiere fressen alles, was in das verhältnismäßig kleine Maul passt, vor allem aber Aufwuchs und Mulm. Doch die absolute Lieblingsspeise sind Fadenalgen. Diese ziehen die Argusfische jeder anderen Nahrung vor. In der aquaristischen Literatur liest man darum oft, Argusfische seien Pflanzenfresser. Das ist aber in dieser Grundsätzlichkeit falsch.
Als euryhaline Fische kann man Argusfische in Süß-, Brack- oder Meerwasser pflegen. Den Fischen ist das egal. Aber der pH-Wert sollte niemals für längere Zeiträume unter 7,5 sinken, das ist sehr wichtig. Andernfalls erkranken Argusfische schwer und können sogar sterben. Die Maximalgröße von Argusfischen liegt bei etwa 30 cm, eine Größe, die gewöhnlich weder in der Natur noch im Aquarium erreicht wird. Meist sind hören sie in beiden Lebensräumen bei etwa 15-20 cm Länge auf zu wachsen. Dann kann man auch die Geschlechter unterscheiden: Männchen sind hochrückiger und haben eine steilere Stirnpartie, sie werden auch größer als die Weibchen. Argusfische sind Freilaicher ohne Brutpflege. Im Süßwasser laichen sie nicht ab, dazu braucht man ein Meerwasseraquarium.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 454800 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Kardinalbarsche (Apogonidae) sind eine artenreiche (ca. 370 Arten), vor allem im Meer lebende Gruppe meist klein bleibender, maulbrütender Barschverwandter. Sehr bekannte Arten sind der Kauderni- oder Banggai-Kardinalbarsch (Pterapogon kauderni) oder der Pyjama-Kardinalbarsch (Sphaeramia nematoptera), etliche weitere Arten gehören zum Standardsortiment der Meerwasseraquaristik. Ins Süßwasser haben es nur sehr wenige Arten geschafft. Die wichtigste Süßwasser-Gattung ist Glossamia mit derzeit 11 anerkannten Arten. Alle stammen aus der Region Neuguinea und Australien. Da von dort kaum Zierfische exportiert werden – und wenn, sind es Regenbogenfische – blieben Glossamia in der Aquaristik der westlichen Welt bisher nahezu unbekannt. Das ist sehr schade, denn es handelt sich um zwar nicht bunte, aber hochinteressante Arten, die allesamt gewöhnlich nicht größer als 8-10 cm werden, wobei das größte jemals gefangene Exemplar von G. aprion 18 cm maß.
In der Natur bilden Glossamia oft einen sehr wesentlichen Anteil der Biomasse der von ihnen bewohnten Süßgewässer. Die Fische sind an dichte Unterwasservegetation gebunden. Ohne diese fühlen sie sich nicht sicher, sind scheu und schreckhaft. Das ändert sich sofort, wenn sie „Kraut“ im Becken haben. Die Nahrung besteht aus Wasserinsekten, Krebstieren (Garnelen) und kleinen Fischen. In Australien hat die Art einen lustigen Populärnamen: Mouth Almighty, d.h. „Allmächtiges Maul“!
Untereinander und gegenüber Fischen, die als Nahrung nicht in Frage kommen, sind die Allmächtigen Mäuler vollkommen friedlich. Es handelt sich, wie bei allen Kardinalbarschen, um Maulbrüter im männlichen Geschlecht. Zunächst dachten wir, die Weibchen sind sehr füllig und etwas kleiner als die Männchen, denn ansonsten sind keine äußeren Geschlechtsunterschiede sichtbar. Doch dann beobachteten wir ein brütendes Tier, ein kleines dickes! Offenbar sind also die kleiner die Männchen und fressen sich vor der Brutpflege nochmal ein Ränzlein an!
Wir haben jetzt erstmals eine schöne, größere Sendung Glossamia aprion aus Neu-Guinea erhalten.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 417043 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Marmor-Platy (Xiphophorus meyeri) gehört zu den seltensten Tierarten der Erde. Man kannte ihn nur aus einem kleine Gebiet in Mexiko, wo er lediglich an ganz wenigen Stellen gefunden wurde. Die Art gilt in der Natur bereits als ausgestorben. Wie bei ihrem nahen Verwandten, dem Monterrey-Platy (X. couchianus), war es der steigende Wasserverbrauch in der Region, der die wenigen Vorkommen vertrocknen ließ.
So ist es sehr gut, dass einige Liebhaber von Aquarienfischen auch diesen – verglichen mit den bunten Zuchtformen – wenig attraktiven Fisch züchten, vermehren und so immerhin der Nachwelt erhalten. Ab und zu kommen auf diesem Weg auch einige wenige Exemplare zu uns in den Großhandel. Unsere jetzt angebotenen Fische sind deutsche Nachzuchten. Dieser Wildplaty wird etwa 3 cm (Männchen) und 4 cm (Weibchen) groß. Pflege und Zucht entsprechen in groben Zügen dem bekannten Papageienplaty (Xiphophorus variatus), allerdings ist X. meyeri nur wenig produktiv.
Es gibt für X, meyeri, auch als Nördlicher Platy bekannt, ein Erhaltungszuchtprogramm. Die Leiterin des Programms schrieb uns:
Ich dachte, es wäre vielleicht interessant für Sie zu wissen, dass Xiphophorus meyeri in freier Wildbahn ausgestorben ist (zuletzt 1997 gesehen). Dies wurde in der Roten Liste der IUCN im Jahr 2019 veröffentlicht.
Ich koordiniere seit 2018 ein Erhaltungszuchtprogramm für Nördliche Platys und wir arbeiten hart daran, die Art eines Tages wieder anzusiedeln – mit großer Hilfe von Hobbyisten. Aber das ist nicht relevant, es erklärt nur, warum mir das wichtig ist. Ich bin der Meinung, dass die Menschen wissen sollten, wenn sie eine Art halten, die in freier Wildbahn ausgestorben ist…
Mit freundlichen Grüßen,
Markéta
Markéta Rejlková
Curator of aquarium/terrarium
Zoo Ostrava
Michálkovická 197
710 00 Ostrava
Czech Republic
Herzlichen dank für diese Info! Das ist – auch vor dem Hintergrund einer geplanten EU-weiten Positivliste, die die private Wildtierhaltung grundsätzlich verbieten will – sehr interessant! Die EU würde mit einer Positivliste per Gesetz die Ausroittung von X. meyeri beschließen, denn diese relativ unscheinbare und anspruchsvolle Art wäre mit Sicherheit auf der Positivliste nicht enthalten!
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Eine prachtvolle Neuzüchtung aus Sri Lanka sind die Guppy Galaxy Koi, bei deren Männchen die erbfeste rote Kopf- und Schwanzzeichnung mit der Körperfarbe eines Snakeskin kombiniert wurde. Es sind wunderschöne, sehr vitale Tiere!
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 418563 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die großen holzfressenden Panaque des Formenkreises um P. nigrolineatus sind fantastische Fische. Jungtiere sind geradezu prachtvoll gefärbt, so auch L191, eine Art, die wissenschaftlich nach wie vor noch nicht beschrieben ist. L191 stammt aus Kolumbien. Nach den verfügbaren Angaben ist das Heimatgebiet der Rio Caguán in Caquetá. Besonders prächtig ist bei jungen L191 der Grünschimmer, den die Tiere zeigen.
Da L191 immer wieder gemischt mit einer zweiten, ziemlich ähnlichen Art exportiert wird, dem L190. Der ist wahrscheinlich der „echte“ P. nigrolineatus, aber die Fachleute zanken noch. Einfachstes Unterscheidungsmerkmal bei Jungtieren ist die Augenfarbe: rot bei L190, gelblich, grau oder schwärzlich bei L191. Die Zeichnung beider Arten ist sehr varibel. Sie kommen übrigens nicht zusammen vor, L190 stammt aus einer anderen Gegend in Kolumbien (Einzug des Rio Meta und Rio Orituco). Vermischt werden die beiden Arten erst beim Exporteur. Meist werden sie auch als Mix weiterverkauft, das sollte man wissen, wenn man sich Zuchtgruppen zusammenstellen will.
Untereinander sind die großen Panaque – sie werden durchwegs über 40 cm lang, s. https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/wir_konnen_auch_gros_l191_de/) einigermaßen verträglich, aber sie rangeln miteinander und fordern individuellen Freiraum. Große Aquarien muss man also einplanen, wenn man sie pflegen will, auch wegen der erheblichen Kotmengen, die bei der Pflege dieser Fische anfallen. Ein wesentlicher Nahrungsbestandteil der Tiere ist weiches Holz. Das hat kaum Nährstoffe und darum frisst so ein Panaque viel. Und wer viel frisst, der sch…, ähm, setzt auch viel Kot ab.
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Neue Fanggebiete bringen sofort neue Arten! Dass das auch noch herrlich gefärbte Tiere sind, wie in dem Fall der knallroten Nannostomus oder dem hier vorgestellten Apistogramma sp. Amaya (auch A. sp. Cenepa II genannt) verwundert dann aber doch. Denn Peru ist ja wirklich gut besammelt! Aber wundern wir uns nicht, sondern erfreuen uns an den schönen Neuimporten! Der Rio Amaya in Peru ist ein Zufluss des Rio Morono, der seinerseits ein linksseitiger Zufluss des Amazonas ist, der dort, in seinem Oberlauf, noch Marañón heißt. Sowohl der Rio Amaya als auch der Rio Morono fließen unweit der Grenze von Peru zu Ekuador.
Die photographierten Männchen von Apistogramma sp. Amaya sind 4-5 cm lang (inkl. Schwanzflosse) und offensichtlich geschlechtsreif. Mit ihrer leuchtend gelben Brust und der zweizipfeligen, rotgesäumten Schwanzflosse sind sie wirklich wunderschön. Untereinander sind die Männchen ziemlich aggressiv, jedenfalls deutlich aggressiver als andere Apistogramma, dem Weibchen gegenüber jedoch zurückhaltender. Naturgemäß liegen noch keine Langzeiterfahrungen mit dieser Neuheit vor, doch empfehlen wir vorerst eher eine paarweise Haltung oder ein Männchen mit mehreren Weibchen als eine Pflege in der Gruppe beiderlei Geschlechts.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 614963 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Leider sind die Tiere bereits ausverkauft, wir wollten Ihnen diese ungewöhnliche Schönheit aber nicht vorenthalten.
Den prachtvollen Corydoras sterbai kennt wohl jedes Aquarianerkind. Als einer der schönsten Panzerwelse überhaupt gehört er zum Standardangebot des Zoofachhandels und wird in großen Mengen nachgezüchtet; es gibt auch eine Albino-Zuchtform, die in freier Natur nicht vorkommt.
Wilde Corydoras sterbai aus dem Rio Guaporé in Brasilien sind aber nur selten zu bekommen und darum unbedingt eine Erwähnung wert, wenn sie einmal hier sind.
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Auf den ersten Blick könnte man Labidochromis sp. „Mbamba“ (die Art ist wissenschaftlich noch nicht beschrieben) für einen typischen Mbuna des Malawisees halten: blaue Grundfarbe, Zebrastreifen. Aber in Wirklichkeit ist Labidochromis sp. „Mbamba“ ganz anders. Er ist kein Mbuna im eigentlichen Sinne, die ja bekanntlich Algen/Aufwuchsfresser sind und ihre relativ großen Territorien aggressiv verteidigen, weil der Algenwuchs dort nur spärlich ist, sondern ein Kleintierfresser. Das sieht man auch an den einspitzigen, nach vorn gerichteten Zähnen, die sich überhaupt nicht zum Abschaben von Algen/Aufwuchs eignen. L. sp. „Mbamba“ pickt also gezielt kleine Nahrungspartikel auf. Er gilt als einer der friedlichsten Malawibuntbarsche, was aber immer nur relativ gesehen werden darf. Zerzauste Flossen gibt es auch bei dieser Art immer wieder einmal.
Auf jeden Fall ist Labidochromis sp. „Mbamba“ ein sehr schüchterner Fisch. Und er ist sehr spannend zu beobachten, denn er wechselt ständig seine Farben. So kommunizieren diese Fische. Im neutralen Kleid sind sie hellblau, die senkrechten Streifen eher undeutlich, die Flossen schön gelb. Stark beunruhigt werden sie dunkelblau. Und der Chef im Ring wird im Kopfbereich schwarz, die senkrechten Streifen treten intensiv hervor. Weibchen sind sehr hellblau, ins bräunliche gehend. In der Rangordnung niedrig stehende Männchen färben sich wie Weibchen. Man kann Stunden damit zubringen, eine Truppe von vielleicht 15 oder 20 Exemplaren zu beobachten und ihre Kommunikation zu studieren!
Bislang kennt man diese Art nur aus der Mbamba Bay in Tansania, daher der Name, wo die Art in vier bekannten Populationen existiert. Im Aquarium gelten die üblichen Regeln der Malawi-Buntbarsch-Pflege: möglichst große, gut strukturiert eingerichtete Aquarien (also viele Felsen, Höhlen, Versteckmöglichkeiten), sauberes Wasser, Temperaturen um 24-28°C, pH-Wert nicht unter 7,5. Bei der Ernährung gilt, dass diese Fische weniger empfindlich gegen die „normale“ Zierfischkost sind, die für viele Aufwuchs-fressende Mbunas doch arg nährstoffreich ist, weshalb sie im Aquarium deutlich größer als in der Natur werden. Ein gutes Marken-Flockenfutter und Frostfutter in Form von Kleinkrebsen (Artemia, Daphnien, Cyclops) sorgen für gesunde, farbenprächtige Labidochromis.
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Die Könige der Diskusfische sind die „Royal“-Varianten. Als Royal bezeichnet man einen Diskus, wenn sich grüne oder blaue Zeichnungselemente über die gesamte Körperfläche ziehen. Unter den Grünen Diskus ist der Royal von Tefé in Brasilien (das ist zugleich eine der Typuslokalitäten von S. aequifasciatus, also der Fundort, von dem die der wissenschaftlichen Beschreibung zugrunde liegenden Tiere gesammelt wurden) der legendär schönste. Hier findet man besonders viele Royal-Fische, die zusätzlich orangerote Punkte auf den Flanken tragen.
Es sollte aber jedem Diskus-Liebhaber klar sein, dass es in (fast) jeder Diskus-Population Royal-Fische gibt und dass dies kein Art- oder Rassemerkmal ist, sondern eine individuelle Farbvariante. In der Natur leben Royals und „normale“ Farbschläge, die in unseren Augen weit weniger attraktiv sind, zusammen und bilden mit ihnen eine Fortpflanzungsgemeinschaft. Erst in den Exportstationen werden die Tiere nach Farben sortiert. Ebensowenig wie die Royal-Färbung ist die Augenfärbung ein Rassemerkmal. Es gibt unter den Wildfischen immer Exemplare mit gelbem und rotem Irisring.
Wir haben gerade sehr schöne Royal-Selektionen von Tefé im Stock. Jeder Fisch ist – für sich gesehen – ein Schmuckstück. Aktuell haben die Tiere eine Länge von 12-15 cm.
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Die Störwelse gehören zu den beliebten und gut züchtbaren Harnischwelsen. Schon fast 50 Jahre ist z.B. der Hochflossen-Störwels (Sturisomatichthys festivus) in kontinuierlicher Zucht, Wildfänge dieser Art gibt es nur sehr selten. Bei anderen Arten existieren Wildfänge und Nachzuchten nebeneinander im Hobby.
Früher verstand man unter Sturisomatichthys vor allem eine Art, nämlich den relativ kleinen S. leightoni, wärend die anderen, größer werdenden Arten zu Sturisoma gezählt wurden. Heute ist das anders, fast alle aquaristisch bedeutsamen Arten der Störwelse stehen in Sturisomatichthys. Die Bezeichnungen Sturisomatichthys sp. Kolumbien I und S. sp. Kolumbien II stammen aus den früheren Zeiten. Damals stellte man fest, dass aus Kolumbien so gut wie nie S. leightoni exportiert wurde, sondern zwei sehr ähnliche, andere Arten, die wissenschaftlich noch nicht beschrieben sind. Farblich unterscheiden sich Kolumbien I und Kolumbien II kaum. Kolumbien II hat aber bereits als relativ kleiner Fisch viele Hautzähnchen (Odontoden), also Borsten. Im Importhandel sind meist Tiere der Art Kolumbien I, der aber auch viel gezüchtet wird.
Wir haben jetzt von einem Züchter deutsche Nachzuchten des Original-Stammes Kolumbien II erhalten. Die hübschen Tiere haben tatsächlich bereits in der relativ geringen Größe, in der wir sie anbieten können (6-8 cm, die Endgröße liegt um 10-15 cm) deutliche Borsten, was man am besten bei der Aufnahme des an der Scheibe angesaugten Tieres erkennen kann.
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Nur äußerst selten gelangt dieser schöne, langschnäuzige Panzerwels zu uns, denn die Fanggebiete liegen weit abseits der gewöhnlichen Routen. Die Art wurde zwar erst 1980 wissenschaftlich beschrieben, bekannt ist sie aber schon deutlich länger. Denn bereits 1972 fiel bei der Untersuchung des Corydoras-Materials der Art Corydoras oiapoquensis auf, dass es neben rundschnäuzigen Tiere (das sind die „echten“ Corydoras oiapoquensis) auch langschnäuzige Fische gibt. Zunächst dachte man damals, das wäre die natürliche Variabilität, doch 1980 entschloss man sich, die Langschnäuzer als eigene Art Corydorascondiscipulus abzugrenzen.
Diese beiden Panzerwelse kommen gemeinsam im Rio Oyapock in Französisch Guyana vor; der Artname condiscipulus bedeutet „Schulkamerad“, weil beide Arten zusammen schwimmen. Aus Französisch Guyana erfolgen kaum Zierfischexporte, das ist gewöhnlich zu teuer. Aber glücklicherweise fließt der Oyapock auch im benachbarten Brasilien (Bundesstaat Amapa) und so kommen ab und zu Exemplare von dort zu uns. Übrigens: C. oiapoquensis haben wir auch erhalten, dazu später vielleicht mehr…
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Schneckenbuntbarsche sind faszinierende Tiere. Sie haben sich leere Schneckenhäuser – im Tanganjikaseee gibt es große Ansammlungen leerer Häuser von Schnecken der Gattung Neothauma – als Lebensmittelpunkt erkoren. Neothauma-Schnecken sind mit 4-5 cm Durchmesser relativ große Schnecken aus der Verwandtschaft der Sumpfdeckelschnecken. Im Aquarium sind Schneckenbuntbarsche aber auch mit anderen Schneckenhäusern vergleichbarer Größe, z.B. Weinbergschneckenhäusern, die man jederzeit im Lebensmittelhandel kaufen kann, zufrieden. Hier in der Photosession haben wir das Haus einer Asiatischen Apfelschnecke (Pila sp.) verwendet.
Über die Gattungszugehörigkeit von Lamprologus brevis besteht Uneinigkeit. Manche Wissenschaftler ordnen der Gattung Lamprologus nur die Arten des unteren Kongo zu und stellen alle Arten des Tanganjikasees in Neolamprologus (und weitere Gattungen), andere halten das für Unsinn und belassen speziell die Schneckenbuntbarsche (es gibt mehrerer Arten) in Lamprologus. Für uns Aquarianer ist das egal, man sollte nur wissen, dass man Lamprologus brevis auch unter der Bezeichnung Neolamprologus brevis finden kann. Beides ist die gleiche Art.
Lamprologus brevis wurde bereits 1899 aus der Umgebung von Albertville, kongolesisches Ufer des Tanganjikasees, beschrieben. Männchen werden rund 5 cm lang, Weibchen bleiben etwas kleiner. Beide Partner bewohnen das gleiche Schneckenhaus. Der Bereich rund um die Wohnschnecke wird energisch verteidigt, aber ansonsten brauchen diese kleinen Fische wegen ihrer „Stubenhockerei“ nur wenig Platz. Sie fressen jedes übliche Fischfutter. Beide Eltern betreuen die Brut und oft kommt es zu Etagenbruten, in denen die Jungfische mehrerer Gelege gemeinsam mit den Eltern im gleichen Schneckenhaus wohnen, bis die Eltern den Nachwuchs dann doch irgendwann verjagen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 542001 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Nun haben wir eine dritte Variante erhalten, die diesmal am besten dem „echten“ P. paskai entspricht, ebenfalls ein wunderschönes Tierchen. Allerdings ist sich die Fachwelt einig, dass es sich auch hierbei um eine Farbvariante von P. luminatus handelt, die wir auf unserer Stockliste als P. luminatus „Blue“ bezeichnen. Im Gegensatz zu den beiden zuvor importierten Formen ist der Blaue deutlich stärker oberflächenorientiert und schwimmt fast immer knapp unter der Wasseroberfläche.
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Aus Paraguay erhalten wir regelmäßig Sendungen der kleinen Hexenwelse der Gattung Rineloricaria. Nicht weniger als 65 Arten sind aktuell anerkannt, was eine Bestimmung in vielen Fällen ohne Kenntnis der Herkunft fast unmöglich macht. Aber im Fall von Paraguay gibt es eine aktuelle Revision der aus diesem Fluss-System bekannten Arten von Vera-Alcaraz et al. (2008), so dass der Versuch, den exakten Artnamen zu ermitteln, wenigstens nicht nur Zeitverschwendung ist.
Da erhielten wir eine größere Sendung des „Otocinlus negros“, der in Wirklichkeit ja bekanntlich Otothyropsis piribebuy heißt. Und bei diesen Tierchen waren zwei Hexenwels-Beifänge, die sich sogar zu einem Paar entwickelten, das einwandfrei zur Art Rineloricaria aurata gehört! Warum R. aurata so selten zu uns gelangt, ist unbekannt. Die Art wird in der Natur ja wohl nicht selten sein. Aber ihr Verhalten gibt einen Hinweis: mehr als die beiden anderen Arten neigt R. aurata dazu, sich einzugraben. Darum sind auch auf allen unseren Photos immer ein paar Sandkörnchen auf den Tieren zu sehen. Ohne Sandboden fühlen diese Fische sich nicht wohl! Aber in Paraguay macht man sich wohl kaum die Mühe, Sandflächen zu durchsieben, um Zierfische zu fangen.
Das Paar ging, nachdem die Tiere herangewachsen waren und wir Photos gemacht hatten, an unseren bewährten Züchter Kurt Jülich. Was fast unglaublich ist: die ersten Jungtiere schwimmen schon und höchstwahrscheinlich können wir in Kürze erstmals Rineloricaria aurata, den Goldenen Hexenwels, zum Verkauf anbieten! Was für ein schönes Weihnachtsgeschenk…
Der Tüpfelbärbling (Danio nigrofasciatus) stammt aus Burma (Pegu und Mulmein) und ist ein enger Verwandter des Zebrabärblings (Danio rerio), dem er im Verhalten völlig gleicht. Der Tüpfelbärbling bleibt allerdings mit maximal 4 cm Gesamtlänge etwas kleiner.
Die niedlichen Schwarmfische kommen aus subtropischen Regionen; im Winter pflegt man sie bei 18-22°C, sonst bei 24-26°C, zur Zucht erhöht man um weitere 2°C. Sie sind absolut friedlich und fressen keine Pflanzen.
Wie alle Danio-Arten ist Danio nigrofasciatus ein Freilaicher, der die Eier gerne über feinfiedrigen Pflanzen abgibt. Um den Laich kümmern sich die Eltern nur insofern, als dass sie ihn gerne fressen. Nicht jedes Männchen harmoniert mit jedem Weibchen und vize versa. Darum sollte ein Zuchtansatz am besten im Schwarm erfolgen. Der Tüpfelbärbling ist bei weitem nicht so produktiv wie der Zebrabärbling. Im Handel sind daher vor allem Naturentnahmen.
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Unter den großwüchsigen Antennenwelsen (Pimelodidae) gehört Pimelodus pictus zu den Zwergen. Wissenschaftlich belegt sind 11-12 cm Länge, aber im Aquarium, wo diese Fische uralt werden können, sollen auch schon 25 cm vorgekommen sein. In der Natur leben diese Fische wohl nicht länger als 2-3 Jahre, der Pflegerekord im Aquarium liegt bei 18 Jahren.
Wie dem auch sei, P. pictus ist ein sehr attraktiver Fisch, wenn man ihn richtig hält. Dazu gehört viel Schwimmraum, denn der Wels ist hochaktiv, und die Pflege mit mindestens 5, besser 10 oder mehr Artgenossen. Einzeltiere kümmern und sind scheu. P. pictus, der auch als Engelswels bezeichnet wird, ist ein tagaktiver Wels. Ältere Exemplare werden ruhiger und schätzen Rückzugsmöglichkeiten (Wurzeln und Höhlen). Aquaristisch entdeckt wurde die Art, die bereits 1876 wissenschaftlich beschrieben wurde und sehr weit in Amazonien verbreitet ist (Bolivien, Ekuador, Peru, Brasilien, Kolumbien, Venezuela), erst 1968. Aquaristische Expeditionen nach Kolumbien führten dazu, dass der Fisch zunächst in die USA importiert wurde. Der verkaufsfördernde Phantasiename „Pimelodus angelicus“ (also „Engelsgleicher Pimelodus“) trug sicher zur Popularität bei, aber auch, dass in den USA traditionell weniger Wert auf bepflanzte Aquarien gelegt wurde. Man pflegte lieber relatv große, durchaus auch pflanzenfressende, repräsentative Fische wie die Silver Dollars (Metynnis und Myleus) und Buntbarsche. Da passten die Pimelodus pictus gut dazu.
Pimelodus pictus lässt Pflanzen und sogar relativ kleine Fische völlig in Frieden. Viel kleiner als etwas ein Drittel der Körperlänge des Pimelodus sollten Beifische aber trotzdem sicherheitshalber nicht sein. An der Zucht dieser Fische, die Freilaicher ohne Brutpflege sind, hat sich wohl noch niemand versucht, es sind jedenfalls keine Zuchtberichte bekannt geworden.
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Wir haben sehr schöne Nachzuchten von L75 erhalten, die derzeit 6-8 cm (26480-L 075x-2) und 10-12 cm (26480-L 075x-4) lang sind. Hier der Bericht des Züchters, für den wir uns herzlich bedanken:
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Zuchtbericht Ancistomus cf. sabaji L75
Bis zur Zucht von L75 war ein langer Weg. Ich versuchte es sieben Jahre mit zwei Gruppen. Es zeigte sich: Geduld ist immer der Schlüssel zum Erfolg bei schwierigen Plecos.
L75 ist ein Pleco, der mich schon seit einiger Zeit fasziniert, und so war ich froh, als ich 2014 drei erwachsene Tiere (zwei Männchen und ein Weibchen) bekam. Ich hatte keinen Erfolg mit dieser Gruppe, aber sechs Jahre später, im Jahr 2020, kaufte ich sieben weitere. Mit dieser Gruppe ging alles sehr schnell. Mehrere der Männchen zeigten Interesse an den Höhlen, und ich war froh, dass ich schon bald eines auf einem großen Gelege fand. Der Kampf um die Höhle mit anderen Männchen stresste das brütende Tier ziemlich, und nach 3 Tagen warf es das Gelege aus der Höhle.
Es gelang mir, etwa fünfzig Eier zu bergen, aber wegen eines Pilzes schlüpften nur sechs, die glücklicherweise alle überlebten. Später entfernte ich vier erwachsene Tiere, so dass ich am Ende das Zuchtmännchen und zwei vermutlichen Weibchen hatte. Die weitere Vermehrung verlief nun sehr gut, das Männchen paarte sich mit beiden Weibchen und sorgte für die Eier und Jungtiere, diesmal ohne Störungen.
Die adulten Tiere sind 20-25 cm groß und erhalten ein Insekten-basiertes Futter mit etwas frischem Fisch und Muscheln. Weiches, neutrales Wasser, 28-30 Grad Celsius. Die Anzahl der Eier pro Gelege betrug 150-250, je nach Größe des Weibchens. Die Jungfische wachsen bei abwechslungsreicher Ernährung unter den gleichen Bedingungen sehr gut heran, sind anfangs grau und bekommen bei etwa 3 cm das Leopardenmuster. Alles in allem ist L75 aufgrund seines im Vergleich mit anderen Plecos aktiveren Verhaltens eine sehr unterhaltsame Art, deren Pflege und Zucht nur empfohlen werden kann.
Die Gattung Parotocinclus führt zur Zeit eine Art Schattendasein in der Aquaristik. Im Gegensatz zu ihren Vettern der Gattung Otocinclus kennt kaum jemand diese ebenso kleinen Harnischwelse, die jedoch ebenso eifrige Algenvertilger sind. Wir haben aus der Region Nordosten (Região Nordeste), genauer gesagt aus den Staaten Cereá und Bahia von Brasilien zwei Arten Parotocinclus erhalten, die zuvor noch nicht zu uns kamen, jedenfalls nicht erkannt: Parotocinclus bahiensis und P. cearensis.
Ehrlicherweise müssen wir aber auch zugeben, dass die Artbestimmung bei diesen Tiere äußerst kniffelig ist und wir uns darum in diesem Fall einfach auf das fachmännische Urteil unseres Lieferanten verlassen. Es gibt mindestens 30 Arten Parotocinclus! Die Pflege unserer Neuimporte ist völlig problemlos. Sie verhalten sich so, wie man es von kleinen Saugwelsen erwartet, sind lebhaft und wenig scheu. Die zu erwartende Endgröße liegt bei 4-5 cm bei den Weibchen, die deutlich größer und fülliger sind als die Männchen.
Für unsere Kunden: Die Tiere haben Code 276462 (P. bahiensis) und 276472 (P. cearensis) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Dieser hübsche, höchstens 5 cm lange Panzerwels geisterte viele Jahre unter den verschiedensten Bezeichnungen durch die Aquarien, bis er schließlich 1997 von Steven Grant als eigenständige Art beschrieben wurde: Corydoras kanei. Leider haftet der Beschreibung der Makel an, dass die Typusexemplare aus dem Handel stammten und deshalb die Typuslokalität nicht genau bekannt ist (wahrscheinlich aus der Umgebung von Boa Vista, Roraima, Brasilien, vielleicht auch Rio Branco). Das ist bei dieser Gruppe taxonomisch komplizierter Panzerwelse schade, aber nicht zu ändern.
Corydoras kanei ist von allen anderen punktierten Corydoras mit runder, kurzer Schnauze relativ leicht durch folgende Kombination von Merkmalen zu unterscheiden: eine deutliche Augenmaske ist vorhanden; die ersten Strahlen der Rückenflosse sind meist schwarz; es gibt unterhalb der Rückenflosse keinen scharf abgesetzten Sattelfleck; eine feine, aus Punkten zusammengesetzte Bänderung der Schwanzflosse. Nicht immer ist alles bei jedem Individuum in perfekter, lehrbuchmäßiger Art und Weise ausgeprägt, aber im großen und ganzen ist die Art gut erkennbar, die Grant übrigens nach seinem kranken Sohn benannte.
Im Aquarium ist C. kanei eine reine Freude, denn es handelt sich um einen lebhaften, kaum scheuen Panzerwels, der leicht zu pflegen und auch zu züchten ist.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 232802 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Zu den beliebtesten Goldfisch-Zuchtformen gehört der Oranda Red Cap. Seine Namensgebung ist eine japanische Verballhornung des Wortes für „Holländer“, denn die ersten Orandas kamen über eine holländische Handelsstation im Jahr 1800 nach Japan; gezüchtet wurden die Tiere aber in China. Die Haube, auf Fachchinesisch „Wen“ genannt, ist – technisch gesehen – eine Fettwucherung, wie sie in der Natur z.B. bei der Elritzenart Pimephales promelas auftritt. „Hochköpfe“ sind in Asien so besonders beliebt, weil der chinesische Gott der Langlebigkeit (shou xing gong) mit einem verlängerten Kopf dargestellt wird.
Alles am Goldfisch ist Symbolik. Die Farbgebung des Oranda Red Cap erinnert asiatische Liebhaber an den Kranich mit seiner roten Kopfplatte und der Kranich wiederum ist ein weiteres Symbol für Langlebigkeit. Man nimmt an, dass diese Zuchtform um 1590 entstand. Der ideale „Tancho“ sollte eine kompakte, möglichst hohe Haube haben, die weder Auge noch Mund erreicht. Ein roter Ring um das Auge ist erwünscht. Der Körper soll kompakt und silbrigweiß gefärbt sein, die Schwanzflosse sei groß und so lang wie der Körper. Aufgrund des riesigen Genoms des Goldfisches ist es unmöglich, die Idealform züchterisch zu manifestieren. Nur wenige Individuen von tausenden sind darum Spitzentiere.
In Europa sind es Kindheitserinnerungen, die diese Fische in dafür empfänglichen Menschen wecken. Wie der deutsche Name „Rotkäppchen-Oranda“ aussagt: die Gebrüder Grimm, deren Volksmärchen zum allgemeinen Kulturgut geworden sind, bewirken Assoziationen zum Märchen vom Rotkäppchen, wenn wir Red Cap Oranda sehen.Die kompakten Goldfischzuchtformen entsprechen mit ihrem kugelrunden Kopf und den verhältnismäßig großen Kulleraugen zudem dem so genannten Kindchenschema, das Zuneigung und Beschützerininstinkte beim Menschen weckt. Die Farben rot und weiß sind festliche Farben, besonders jetzt, zur Weihnachtszeit.
Wie alle Goldfische sind auch diese Tiere gesellig und sollten im Trupp gepflegt werden. Die Temperatur des Wassers darf im Bereich von 10-30°C liegen, freilich sind plötzliche Temperaturschwankungen strikt zu vermeiden. Ein Teil des Bodengrundes muss aus feinem Sand bestehen, denn alle Goldfische gründeln gern. Pflanzliche Kost – am liebsten Wasserlinsen – sollte auf dem Speisezettel nicht fehlen, der ansonsten gern aus Trocken- und Frostfutter bestehen darf. Gewöhnlich erreicht diese Zuchtform eine Körperlänge (ohne Flossen) von etwa 15 cm, braucht also ein entsprechendes Wasservolumen, denn Goldfische fressen viel. Eine ganzjährige Gartenteichhaltung ist in unseren Breiten nur selten möglich und erfordert auf jeden Fall eine jahrelange Anpassung und sorgfältige Beobachtung der Tiere. Man bedenke, dass viele Goldfische heutzutage in tropischen Gebieten gezüchtet werden, bei denen die Wassertemperatur kaum jemals unter 20°C fällt.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 814501 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Im Jahr 2010 wurde dieser wunderschöne Regenbogenfisch auf einer privaten Expedition im Osten von West Papua entdeckt. Er lebt dort im Taritatu River (früher: Idenburg River). Zunächst dachte man, es handele sich um eine Chilatherina-Art, doch deuten genetische Untersuchungen eher auf Glossolepis. Die Art konnte lebend mitgebracht und im Aquarium vermehrt werden. Heutzutage kommen sogar schon Nachzuchtexemplare in den Handel, so gut gelang es, die Art im Hobby zu etablieren.
Dieser schlanke Glossolepis wird etwa 12 cm lang, Weibchen bleiben kleiner. Die photographierten Tiere sind 8-9 cm lang. Ein besonders auffälliges Merkmal dieser Art ist der rote Vorderrückenstreifen, den auch die Weibchen – wenngleich viel schwächer als die Männchen – zeigen. In der Hochbalz (in diese Stimmung kommen die Tiere naturgemäß im Photobecken kaum) verdunkelt sich die Körpergrundfärbung zu einem wunderbaren Blau.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 417603 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Ähnlich wie die Regenbogenfische sind die Hartköpfchen (Craterocephalus) exklusive Elemente der australischen Fauna. Das bedeutet, sie kommen nur auf dem australischen Kontinent und den vorgelagerten Inseln (darunter Neu-Guinea) vor, die während der Eiszeit die große Landmasse bildeten, die man „Sahul“ nennt. Craterocephalus haben zwei getrennte Rückenflossen und gehören, genau wie die Regenbogenfische, zu den Meeräschenverwandten, allerdings in eine andere Linie, die man Ährenfischverwandte nennt.
Aquaristisch traten Craterocephalus außerhalb Australiens bislang kaum in Erscheinung. Wir haben nun aus Indonesien – also vermutlich vom indonesischen Teil der Insel Neu-Guinea, der als Papua bekannt ist – Hartköpfchen erhalten, bei denen es sich höchstwahrscheinlich um Craterocephalus stercusmuscarum handelt. Diese Art wird 9 cm lang und es gibt auch ein paar aquaristische Erfahrungen mit ihr. Sie gilt als sehr gut haltbar und friedlich. Bezüglich der Wasserzusammensetzung werden keine besonderen Ansprüche gestellt, eine Temperatur zwischen 24 und 28°C sagt ihr zu. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter, inklusive Trockenfutter. Die Fische laichen an feinfiedrigen Pflanzen, Brutpflege üben sie nicht aus. Äußerliche Geschlechtsunterschiede gibt es kaum, Weibchen werden etwas fülliger und die Gelbfärbung des Bauches ist weniger ausgeprägt.
Alles in allem ist Craterocephalus stercusmuscarum ein hübscher, wenn auch farblich nicht sehr auffallender Fisch, der jedoch wegen seiner ungewöhnlichen Körperform ein Gesellschaftsaquarium sehr bereichert. Man pflegt Craterocephalus grundsätzlich im Trupp, Einzeltiere fühlen sich nicht wohl.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 412453 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Ein ulkiger Name für eine ulkige Schmerle! Im Jahr 2000 vergab ihn Kottelat bei der wissenschaftichen Beschreibung einer Schmerle aus Laos. Quasimodo war der bucklige Glöckner in einem weltberühmten Roman von Victor Hugo. Und die Schmerle aus Laos hat einen Buckel – daher die Namensgebung. Die Schmerle aus Laos hat aber noch ein zweites, für Schmerlen äußerst ungewöhnliches Merkmal. Schmerlen sind Bodenfische und fressen vom Boden. Entsprechend ist die Maulspalte nach unten gerichtet (unterständig). Nicht so bei Schistura quasimodo. Hier ist die Maulspalte fast waagerecht (endständig, subterminal).
Wir haben jetzt erstmals eine Schmerle aus dem Norden Thailands erhalten, die ebenfalls ein deutlich endständiges Maul besitzt. Sie unterscheidet sich von Schistura quasimodo aus Laos durch das Fehlen des Buckels – das kann aber eine Frage des Alters sein – und die Färbung. S. quasimodo ist gestreift (Jungtiere bis zu 10 Streifen, 6-8 bei erwachsenen Tieren von 5-6 cm Länge), unsere sind einfarbig. Daher gehen wir davon aus, dass es sich bei unseren Fischen um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art handelt.
Gegenwärtig sind unsere Tiere 4-6 cm lang, es ist zu erwarten, dass sie noch 1-2 cm wachsen werden. Untereinander sind sie friedlich, aber es liegt auf der Hand, dass wir noch keine Langzeiterfahrung mit den Tieren haben.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 454862 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
ein bewegtes und ereignisreiches Jahr 2022 liegt hinter uns. Und das kommende Jahr 2023 hält in Anbetracht der weltpolitischen Lage und der immer noch tobenden Pandemie sicher viele Herausforderungen für uns alle bereit. Darum hoffen wir an diesem Weihnachten noch mehr als sonst, dass Sie und Ihre Lieben ein paar Tage Ruhe und inneren Frieden finden können und wünschen Ihnen viel Kraft, Glück und Gesundheit für das Neue Jahr!
Rote Cichliden, manchmal auch als Juwelen-Buntbarsche bezeichnet, gehören zu den beliebtesten Aquarienfischen überhaupt. Schon seit über 100 Jahren erfreuen sie mit ihrer Farbenpracht und ihrer wunderbaren Brutpflege Aquarianer in aller Welt. Über die Anzahl der Arten ist man sich uneins, weil diese Fische sehr variabel sind. Bisher waren die Roten Cichliden jedenfalls unter dem Gattungsnamen Hemichromis bekannt.
Schon immer wusste man, dass Hemichromis aus zwei sehr unterschiedlichen Artengruppen bestehen, nämlich den so genannten Fünffleck-Buntbarschen und den schon erwähnten Roten Cichliden. Die Fünffleck-Buntbarsche wurden kürzlich (November 2022) von A. Lamboj und S. Koblmüller einer wissenschaftlichen Revision unterzogen. Als Ergebnis kam u.a. heraus, dass die Roten Cichliden und die Fünffleck-Buntbarsche nicht so eng verwandt sind, wie zuvor dachte, sondern unterschiedliche evolutionäre Linien repräsentieren. Entsprechend müssen sie in unterschiedlichen Gattungen stehen. Typusart von Hemichromis ist ein Fünffleck-Buntbarsch (H. fasciatus), also verbleiben die Fünffleck-Buntbarsche in Hemichromis, während für die Roten Cichliden ein neuer Gattungsname geprägt werden musste: Rubricatochromis. Das bedeutet nichts anderes als „Rot gefärbter Barsch“. Typusart ist Rubricatochromis guttatus.
Folgende Arten stehen jetzt in der neuen Klassifizierung:
Hemichromis fasciatus Peters, 1858 Die Art H. frempongi Loiselle, 1979, wurde bereits von Bitja-Nyom et al., 2021, mit H. fasciatus synonymisiert.
Rubricatochromis Lamboj & Koblmüller, 2022, mit neun beschriebenen Arten:
Rubricatochromis bimaculatus (Gill, 1862)
Rubricatochromis cerasogaster (Boulenger, 1898)
Rubricatochromis cristatus (Loiselle, 1979)
Rubricatochromis exsul (Trewavas, 1933)
Rubricatochromis guttatus (Günther, 1862)
Rubricatochromis letourneuxi (Sauvage, 1880)
Rubricatochromis lifalili (Loiselle, 1979)
Rubricatochromis paynei (Loiselle, 1979)
Rubricatochromis stellifer (Loiselle, 1979)
und mindestens vier wissenschaftlich noch nicht beschriebenen Taxa:
Rubricatochromis sp. „Gabon“
Rubricatochromis sp. „Guinea 1“
Rubricatochromis sp. „Guinea 2“
Rubricatochromis sp. „neon“
Literatur:
Lamboj, A. & S. Koblmüller (2022): Molecular phylogeny and taxonomic revision of the cichlid genus Hemichromis (Teleostei, Cichliformes, Cichlidae), with description of a new genus and revalidation of H. angolensis. Hydrobiologia, https://doi.org/10.1007/s10750-022-05060-y
Kennen Sie diesen Salmler? Die Art ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich! Da wäre vielleicht zunächst ihr seltsamer Artname, goethei. Wurde die Art etwa nach unserem Dichterfürsten und Universalgenie, Johann Wolfgang von Goethe benannt? Leider nein. Sie wurde dem umstrittenen Eugeniker Charles Matthias Goethe (1875-1966) gewidmet. Aber das ist ja eher nebensächlich. Das Fischchen – es wird nur 3-4 cm lang – sieht auf den ersten Blick aus wie der vielleicht verbreitetste Salmler in Amazionien, Hemigrammus bellottii, gehört aber in einen völlig anderen Verwandtschaftskreis und ist tatsächlich ein engerer Verwandter zu Raubsalmlern wie etwa den Süßwasser-Barrakudas der Gattung Acestrorhynchus. Was man mit bloßem Auge nicht sehen kann: das Gebiss von Hoplocharax goethei besteht nicht aus zackigen Schneidezähnen wie bei Hemigrammus bellottii sondern aus nadelspitzen Fangzähnen! Dennoch ist dieser Miniaturräuber ein friedliches Tier, das keinem gleichgroßen Mitbewohner etwas zuleide tut. Vielleicht frisst der Fisch in der Natur bevorzugt Fischlarven, wer weiß? Im Aquarium nimmt er jedes übliche Fischfutter an, auch Trockenfutter. Das leuchtend rote Auge von Hoplocharax goethei ist übrigens deutlich brillanter gefärbt als bei irgendeiner anderen Salmler-Art.
Bis vor kurzem wurde Hoplocharax goethei eher zufällig als Neon-Beifang aus Kolumbien und Brasilien eingeführt; dabei handelte es sich meist um Einzelexemplare. Seit einigen Jahren können wir aus Venezuela immer wieder einmal eine etwas größere Anzahl von Tieren importieren. Vielleicht gelingt eines Tages sogar die Zucht?
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Es gibt die Redensart: „Das Internet vergisst nichts“. Das mag sein, aber Bücher sind noch deutlich langlebiger, und zwar besonders dann, wenn in ihnen Irrtümer abgedruckt wurden. Diese halten sich oft dermaßen hartnäckig, dass man schier verzweifeln könnte. So geschehen mit einem sehr hübschen Panzerwels, der in riesigen Mengen im Dreiländereck Peru-Kolumbien-Brasilien, also im oberen Amazonas vorkommt. Weil er so häufig ist, wurde er auch schon früh nach Europa gebracht, nach Deutschland 1935. Damals wurde er als Corydoras punctatus fehlbestimmt (das ist eine ganz andere Art, die ähnlich wie C. julii aussieht), ein Irrtum, der 1936 in das zu seiner Zeit wichtigste Bestimmungsbuch über exotische Zierfische, den “Arnold-Ahl“ übernommen wurde. Seither ist dieser Fehler offenbar nicht mehr aus der Welt zu schaffen und die Exporteure schicken diese Art (und einige enge Verwandte, die sehr ähnlich aussehen) immer noch unter diesem falschen Namen. In Wirklichkeit handelt es sich um eine Art aus dem Formenkreis um C. agassizii und C. ambiacus. Da dieser Formenkreis wissenschaftlich sehr schlecht erforscht ist, kann man nichts gesichertes darüber sagen, es spricht allerdings sehr viel dafür, dass gerade dieser Panzerwels wissenschaftlich noch unbeschrieben und am besten als Corydoras sp. aff. agassizii zu bezeichnen ist.
Die Art ist, wie schon erwähnt, im gesamten oberen Amazonas-Einzug bis mindestens Manaus in Brasilien verbreitet und tritt hier in riesigen Schwärmen auf. Eine besonders hübsche Variante kommt aus dem Rio Nanay in Peru, die wir aktuell im Stock haben. Der Rio Nanay ist ein linksseitige Amazonaszufluss und rund 450 km lang. Er gilt als Schwarzwasserfluss. Bezüglich der Wasserwerte und der Pflege ist Corydoras „punctatus“ Nanay aber alles andere als anspruchsvoll. Nur die Zucht ist noch nicht gelungen, was vermutlich daran liegt, dass die Tiere nachts laichen und starke Laichräuber sind, weshalb der Eiersegen schon im Magen der Eltern gelandet ist, bevor der Züchter etwas davon mitbekommt.
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Messerfische gibt es in Afrika, Asien und Südamerika, wobei die Arten der Alten und der Neuen Welt nicht näher miteinander verwandt sind. Als Aquarienfische sind Messerfische von besonderem Reiz, denn ihr eleganter Schwimmstil, der durch der langen über den Bauch und den Schwanz reichenden Afterflosse entsteht, ist faszinierend anzusehen. Wie Geister gleiten die Tiere vorwärts wie rückwärts durch das Wasser.
Wir haben zur Zeit einen sehr selten importierten Messerfisch im Stock. Brachyhypopomus brevirostris ist eine Art, die etwa 20-40 cm lang wird dabei aber nur so dick wie ein Daumen wird. Es handelt sich um einen Vertreter der Familie Hypopomidae. B. brevirostris ist weit in Südamerika verbreitet, unsere Tiere stammen aus Peru. Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Kopfform, Männchen werden zudem größer und bei unverletzten Exemplaren haben sie auch eine kleine Schwanzflosse, die den Weibchen fehlt. Allerdings sind in ihrer Heimat offenbar viele Fische darauf spezialisiert, Messerfischen einen Teil ihres Schwanzes abzubeißen. Als einzige Fische überhaut können südamerikanische Messerfische darum den Schwanz inklusive der Wirbelsäule regenerieren.
Untereinander sind Brachyhypopomus angenehm friedlich. Es handelt sich um Kleintierfresser, die leicht mit Frost- und Lebendfutter zu ernähren sind. Wie alle südamerkanischen Messerfische besitzen auch diese ein schwach elektrisches Organ, das sie ähnlich wie Fledermäuse ihren Ultraschall einsetzen. So können sich südamerikanische Messerfische auch in vollständiger Dunkelheit bewegen, ohne jemals anzustoßen.
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Zur Zeit werden drei Arten der seltsamen Gattung Tetranematichthys unterschieden. Keine davon kommt häufiger oder gar regelmäßig in den Handel, denn ihre versteckte Lebensweise macht ihren Fang zur reinen Glücksache. So freute es uns besonders, dass wir die Art T. wallacei aus Kolumbien importieren konnten. Noch mehr freut es uns, dass geschlechtsreife Männchen und Weibchen im Import enthalten sind.
Wie bei der nahe verwandten Gattung Ageinosus entwickeln männliche Tetranematichthys zur Fortpflanzungszeit eine riesige Rückenflosse. Mit dem stark bedornten Rückenflossenstachel klemmt das Männchen das Weibchen während der Begattung fest. Die Befruchtung erfolgt innerlich mit einer penis-artigen Struktur, die aus den vordersten Strahlen der Afterflosse gebildet wird. Nach der Fortpflanzungszeit sollen sich beide Geschlechtsmerkmale zurückbilden und dann von der des Weibchens kaum noch zu unterscheiden sein.
Von der farblich identisch aussehenden Art T. quadrifilis unterscheidet sich T. wallacei durch das Profil der Kopfunterseite. Die Wangen von T. wallacei verlaufen links und rechts nahezu parallel, während bei T. quadrifilis die Distanz zwischen linker und rechter Kopfkante deutlich erkennbar zum Bauch hin zunimmt.
Diese hochinteressanten und seltenen Welse erreichen etwa 20 cm Gesamtlänge. Sie ernähren sich räuberisch, bevorzugte Nahrung sind kleine Fische. Ein Aquarium für Tetranematichthys sollte feinen Sandboden enthalten, schwach beleuchtet sein und reichlich Wurzelholz als Versteckmöglichkeit enthalten. Tagsüber liegen die Tiere oft schlafend auf der Seite, das ist ganz normal und braucht den Pfleger nicht zu beunruhigen. Untereinander sind Tetranematichthys völlig friedlich.
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Lexikon: Tetranematichthys: bedeutet „Fisch mit vier Fäden“, was sich auf die Barteln bezieht. wallacei: Widmungsname für Alfred Russel Wallace (1823-1913).
Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Wallace´ Wurzel-Delphinwels
Aus Indien (Orissa) haben wir ganz entzückende Tigerbarschbabys der Art Datnioides polota erhalten. Die meisten der nur 1-2 cm langen Knirpse haben noch das dunkle Babykleid, das nur im vorderen Körperdrittel durch ein helles Band unterbrochen wird. Doch einzelne Tiere färben bereits in das Erwachsenenkleid um, das silberfarben mit senkrechten dunklen Binden ist. Frech wie Oskar durchstreifen sie das Aquarium und sind unglaublich neugierig.
Tigerbarsche (Datnioides) sind große, großartige Fische. Als Raubfische entwickeln sie deutlich mehr Verhalten, das uns Menschen intelligent vorkommt, als die meisten anderen Fische. Datnioides-Arten werden bis zu 30 cm lang. Entsprechend brauchen sie große Aquarien, nicht so sehr wegen des Schwimmraums, als wegen der Wasserbelastung. So ein großer Tigerbarsch haut ganz schön was weg bei einer Mahlzeit und alles, was durch den Schlund im Körper verschwindet (Lebend- und Frostfutter aller Art), kommt umgewandelt wieder ins Wasser. Und darum braucht man Volumen, sonst gibt es eine wasserchemische Katstrophe.
Doch wahre Tigerbarsch-Fans stellen den Tieren ohnehin große Aquarien zur Verfügung. In den vielen Jahren, die ein Tigerbarsch seinen Pfleger durchs Leben begleitet, wird das Tier zahm und entwickelt sich zu einem echten Haustier! Untereinander sind Tigerbarsche relativ verträglich, andere Fische, die als Futter nicht in Frage kommen, ignorieren sie. Datnioides polota ist ein Brackwasserfisch, der auch häufig in reinem Süßwasser gefunden wird. Aquaristisch hat es sich bewährt, darauf zu achten, dass der pH-Wert nicht dauerhaft unter 8 fällt.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 414051 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus der Verwandtschaft der Barbensalmler (Curimata) haben wir jetzt die interessante Art Cyphocharax multilineatus aus Venezuela erhalten. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie der bekannte Kopfsteher (Chilodus punctatus), unterscheiden sich jedoch deutlich durch den schwarzen Augenstreifen vom Kopfsteher. Zudem schwimmen sie in „normaler“ waagerechter Körperhaltung.
Cyphocharax sind Aufwuchsfresser, die Steine, Wurzeln und Pflanzen nach Algen und den darin lebenden Kleinstlebewesen abweiden. Untereinander sind sie ausgesprochen friedlich. Die Maximallänge von C. multilineatus beträgt etwa 10 cm.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 251353 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Cyphocharax: aus dem altgriechischen, bedeutet „buckliger Charax“; Charax ist eine andere Salmlergattung. multilineatus: latein, bedeutet „mit vielen Linien“. Chilodus: aus dem altgriechischen, bedeutet „mit bezahnter Lippe“. punctatus: latein, bedeutet „punktiert“.
Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Goldener Maskara-Salmler
Welche Art ist der größte Schlangenkopffisch? Leider lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten, weil der Ausdruck „Anglerlatein“ schon sprichwörtlich für unsichere Angaben geworden ist. Angler (und nicht nur die!) übertreiben gerne ein wenig. Aber unstrittig ist: Channa marulius aus Indien gehört zu den Top-Kandidaten um das Rennen. Der größte dokumentierte Fang eines Channa marulius war ein etwa 120 cm langes Exemplar, das 13,6 kg wog, aber angeblich soll es auch schon ein 183 cm langes Exemplar mit gut 30 kg Gewicht gegeben haben. Trotzdem beträgt die Normalgröße der Art „nur“ etwa 50 cm, was auch schon ganz ordentlich ist!
In Indien, seiner Heimat, gibt es riesige, zahme C. marulius, die in Teichen in heiligen Tempelbezirken leben und von Gläubigen verehrt und gefüttert werden. Diese Tiere sind so zahm, dass sie Reisbällchen aus der Hand nehmen. Allerdings ist Reis keine adequate Nahrung für diese Tiere, die zu den Raubfischen zählen.
Im Aquarium sind Channa marulius angenehme Zeitgenossen, aber sie sind wegen ihrer Größe den Besitzern von sehr großen Aquarien, Zoos und Schauaquarien vorbehalten. Ihr Aggressionspotential ist – verglichen mit dem anderer Schlangenkopffische – nur gering. Zur Fortpflanzungszeit ändert sich das. Dann bilden diese Riesen Paare, die ein Nest bauen umd die zahlreiche Brut nachhaltig verteidigen. Niemand möchte von einem 50-cm-Schlangenkopf angegriffen und gebissen werden, die haben nämlich ganz ordentliche Zähne und sind wirklich furchtlos!
Die Jungtiere, wie wir sie jetzt wieder einmal nach vielen Jahren anbieten können, sind völlig anders gefärbt als erwachsene Tiere. So lange sie das Jugendkleid tragen, sind es Schwarmfische. Wenn sie jedoch den gelben Längsstreifen verlieren kommen sie in die Pubertät, in der jeder Artgenosse als Nahrungskonkurrent gesehen wird. Erst mit Eintritt der Geschlechtsreife erwacht wieder das Interesse an Artgenossen. Diese Phasen sind typisch für große Raubfische, besonders in der Pubertät ist es bei vielen Arten umöglich, mehr als ein Exemplar im Aquarium zu pflegen. Aber bei Channa marulius läuft alles gemäßigt und gesittet ab, weshalb in erster Linie die mögliche Endgröße eine Einschränkung für die Eignung als Aquarienfisch darstellt.
Ancistrus-Arten gehörten schon lange zur Aquaristik , bevor man auch nur an den Begriff der L- oder LDA-Nummer dachte. Leider ist die Systematik der Gruppe komplex, es gab und gibt immer wieder Fehlidentifizierungen und – das ist besonders bedauerlich – die Arten lassen sich scheinbar oft kreuzen, so dass es unabsichtlich zu Aquarienhybriden gekommen ist. Solche Hybriden haben keinen wissenschaftlichen Namen. Der allseits bekannte Aquarien-Ancistrus ist ein solcher Hybride. Aquarianer mit tiefergehenden wissenschaftlichem Interesse züchten daher lieber mit definierten Stämmen und Wildfängen. Mit LDA 72 gelang uns der Import einer Art aus Kolumbien, bei der die Männchen besonders beeindruckenden Nasenschmuck entwickeln und auch die Weibchen sind bärtig.
Die Ancistrus-Arten des Großraumes, aus dem unsere Tiere stammen müssen, wurden erst kürzlich einer wissenschaftlichen Revision unterzogen (de Souza et al., 2019). Folgt man dem Bestimmungsschlüssel in dieser Arbeit, so kommt man bei unseren Importen zu Ancistrus triradiatus, einer sehr variablen Art, die bereits 1918 von Eigenmann beschrieben wurde. Wahrscheinlich verbergen sich hinter dem Artnamen Ancistrus triradiatus – so vermuten de Souza et al. – mehrere Arten, denn die Tiere sind sehen je nach Herkunft ziemlich unterschiedlich aus. Im Hobby sollte man darum die Nummer LDA 72 nicht auflösen, sondern bis zur Klärung dieser Frage beibehalten. Typisch für LDA 72 unseres aktuellen Imports ist folgende Kombination von Merkmalen: ein kleiner schwarzer Fleck an der Basis der Rückenflosse unmittelbar hinter dem Rückenflossenstachel, ein regelmäßiges Punktmuster auf den Flossenstrahlen von Rücken- und Schwanzflosse, ein undeutliches Wabenmuster auf dem Rücken des Vorderkörpers, eine helle senkrechte Binde am Ende des Schwanzstiels, ein einfarbiger, ungefleckter Bauch und insgesamt drei helle Punkte an der Zipfeln der Rücken- und Schwanzflosse auch bei voll erwachsenen Tieren. Unsere Fische sind zur Zeit 9-12 cm lang.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-LDA 072-4 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Literatur: de Souza, L. S., Taphorn, D. C. & J. W. Armbruster (2019): Review of Ancistrus (Siluriformes: Loricariidae) from the northwestern Guiana Shield, Orinoco Andes, and adjacent basins with description of six new species. Zootaxa 4552: 1-67.
Es gibt eine große Zahl – über 300, wovon über 200 als gültige Arten angesehen werden – wissenschaftlich beschriebener Schistura-Arten; nur ganz wenige davon haben bislang ihren Weg in die Aquarien gefunden. Eine der schönsten ist Schistura cf. balteata aus Thailand, wo sie in der Gegend um Ranchaburi gesammelt werden; diese Population erkennt man an der getupften Rückenflosse. Weitere Fundorte sind bei Kanchanaburi, hier hat die Rückenflosse lediglich einen Streifen unmittelbar oberhalb des Rückens.
Der Lebensraum wird als kleiner Bach geschildert, dessen Tiefe um 20 cm liegt, das Wasser sei kühl und sehr sauerstoffreich. Der Bach fließt durch einen Wald.
Wir erhalten die Tiere in Größen um 5 cm, sie sind dann voll ausgefärbt und die Geschlechter sind ganz gut unterscheidbar (Männchen haben einen proportional breiteren Kopf); im Internet werden 10 cm als Maximalgröße angegeben, was wir nicht überprüfen können.
Die eigentliche Schistura balteata wurde 1948 aus Burma beschrieben. Sie besitzt ein Doppelband in der Körpermitte. Aus Burma importierte Tiere sind ansonsten einfarbig beige gefärbt, während bei den thailändischen Tieren in Prachtfärbung der Vorderkörper dunkel-olivgrün und die hintere Körperhälfte rot oder gelb mit schwarzen Streifen ist. Ob die roten Tiere, wie sie derzeit importiert werden und die gelben Tiere der gleichen Art angehören, ist unbekannt, sie wurden gelegentlich gemeinsam importiert. Wenn sie nicht in Prachtfärbung sind, kann man sie optisch nicht unterscheiden. Die Färbung wechselt bei diesen Schmerlen drastisch und blitzschnell, es ist sehr spannend, ihr Verhalten zu beobachten.
Diese Schistura-Arten bilden kleine Revier, aus denen sie andere Fische vertreiben. Man muss das Aquarium sehr versteckreich einrichten, damit unterlegene Tiere sich zurückziehen können.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 454933 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Wüstengrundel (Chlamydogobius eremius) ist ein Wunder der Natur bezüglich der Temperatur-Anpassungsfähigkeit. Ursprünglich kommt sie aus der Wüste Süd-Australiens. Dort kann es tagsüber sehr heiß sein, nachts aber arg kalt. Die hohe Wärmekapazität des Wassers verhindert zwar, dass die Fische plötzliche Temperaturschwankungen aushalten müssen, aber das Temperaturspektrum, das die Wüstengrundel toleriert, liegt zwischen 10 und 35°C!
Das darf keinesfalls dazu verführen, die Fische plötzlichen Temperaturveränderungen auszusetzen. Das vertragen sie überhaupt nicht und können im Extremfall sogar sterben. Zur Pflege empfiehlt sich eher hartes als weiches Wasser, auf jeden Fall sollte der der pH über 7,5, besser im Bereich von 8-8,5 liegen. Saures Wasser bekommt den Tieren schlecht. Gegenüber der Salinität sind sie hingegen äußerst tolerant.
Die Geschlechter sind leicht an der Färbung zu unterscheiden; zusätzlich haben die Männchen einen viel dickeren Kopf. Es sind Höhlenbrüter mit Brutpflege im männlichen Geschlecht. Innerhalb des Reviers duldet ein Männchen keinen gleichgeschlechtlichen Artgenossen, das ist bei der Pflege unbedingt zu berücksichtigen. Wenn man mehrere Männchen der gewöhnlich 4-5 cm langen Art (in der Literatur findet man auch 6 cm als Endgröße, das erscheint uns aber etwas übertrieben) pflegen möchte, braucht man ein sehr strukturreich eingerichtetes Aquarium, sprich: viele Steine, Höhlen und Wurzeln. Wüstengrundeln sind Bodenfische. Sandboden ist empfehlenswert. Gegenüber artfremden Fischen sind sie friedlich.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 411002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Rio Nanay ist ein großer, linksseitiger Nebenfluss des oberen Amazonas. Er gilt als Schwarzwasserfluss. Im Rio Nanay gibt es Grüne Diskus, die schon immer im Hobby begehrt waren. Früher, in den 1950er und 1960er Jahren, kamen diese kostbaren Tiere über die kolumbianische Stadt Leticia zu uns, die noch heute ein Hauptumschlagplatz für südamerikanische Zierfische ist. Denn Leticia liegt im Dreiländereck Peru, Kolumbien und Brasilien. Faktisch sind die kolumbianische Stadt Leticia und die brasilianische Stadt Tabatinga eine Gemeinde und man kann ohne Grenzkontrollen von der einen in die andere Stadt gelangen.
Diskus sind und waren schon immer relativ teure Fische, was u.a. daran liegt, dass sie einzeln gepackt und transportiert werden müssen und darum nur wenige Tiere pro Box Platz finden. So entsteht ein hoher Frachtpreis. Zusätzlich werden aber Diskus aller Varianten und Fundortformen auch im Land selbst sortiert. Je nach Seltenheit und Nachfrage entstehen so unterschiedliche Preise für Tiere vom gleichen Fundort. Bei Grünen Diskus vom Rio Nanay sind Exemplare mit vielen Punkten auf den Flanken besonders gefragt und deshalb deutlich teurer als ihre Vettern, bei denen diese Punkte weniger zahlreich sind oder fehlen. Die Zahl der Punkte sagt nichts über das Geschlecht aus und wird auch nicht zwangsläufig vererbt. Und selbstverständlich sind die Tiere mit zahlreichen Punkten standesgemäß etwas zurückhaltender gegenüber dem Paparazzo vor der Scheibe, der sie ablichten will, als ihre bürgerlichen Vettern …
Für unsere Kunden: die Tiere sind 10-14 cm lang und haben Code 749944 (spotted) und 749934 (few spots) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Goldkugelfische – der Gattungsname Auriglobus bedeutet in etwa „Goldene Kugel“ – sind reine Süßwasserkugelfische. Lange Zeit dachte man, es gäbe nur eine Art, A. modestus, die in der Gattung Chonerhinos untergebracht war. Dann entdeckte man, dass es sich in Wirklichkeit um fünf, einander verflixt ähnliche Arten handelt.
Wir haben jetzt aus Sumatra, genauer gesagt, aus dem Fluss Indragiri, eine schöne Sendung Goldkugelfische erhalten. Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um A. modestus. Dafür sprechen anatomische Merkmale (Schnauzen- und Schwanzstielform) und auch der Fundort, denn der letzte Bearbeiter der Gattung (Roberts, 1982) identifizierte Exemplare aus dem Indragiri als A. modestus.
Dieser Goldkugelfisch erreicht eine Länge von etwa 10 cm. Er ist ein rastloser Schwimmer und, wie alle Kugelfische, sehr neugierig. Auch für ihn gilt, was für nahezu alle Kugelfische gilt: es gibt friedliche Exemplare und solche, die in ihrem Verhalten zwischen frech und aufdringlich einzustufen sind. Letztere beißen auch gerne mal Flossenstückchen ab. Keinesfalls darf man Goldkugelfische mit ruhigen, schüchternen Arten vergesellschaften. Größere Barben, Welse, Barsche, Messerfische, Stachelaale und dergleichen sind hingegen normalerweise gut geeignet. Hat man das Pech, einen ausgesprochenen Stänkerer-Goldkugelfisch zu erwischen, so ist gewöhnlich Einzelhaltung erforderlich. Was für fremde Fischarten gilt, gilt auch für Artgenossen. Gewöhnlich kommen Goldkugelfische gut miteinander aus, es gibt aber auch Einzelgänger, die jeden Artgenossen heftig mit Bissen attackieren.
Über das Fortpflanzungsverhalten der Goldkugelfische ist nichts bekannt. Sie fressen sehr gern Lebendfutter aller Art und nehmen auch Frostfutter gut an. Es sind keinesfalls Nahrungsspezialisten, in der Natur werden vor allem Insekten gefressen. Pflanzliches Material wird nicht beachtet.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 366593 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Rothauben-Erdfresser (Geophagus steindachneri) aus Kolumbien hat seit seiner Ersteinfuhr nach Deutschland im Jahr 1972 einen Stammplatz im Aquarium. Dafür gibt es zahlreiche Gründe. Zunächst einmal ist er sehr attraktiv gefärbt. Die Männchen entwickeln einen rot gefärbten Stirnbuckel, der in der Größe sehr variiert. Überhaupt: die Größe. Tatsächlich kann G. steindachneri bis zu 25 cm lang werden! Aber die Geschlechtsreife setzt bereits mit 6 -7 cm Länge ein.
Geophagus steindachneri gilt als der spezialisierteste Maulbrüter Südamerikas, weil die Eier unmittelbar nach dem Ablaichen in mütterliche Maul genommen werden. Statt Ei-Flecken in der Afterflosse, wie sie bei vielen afrikanischen maulbrütenden Cichliden auftreten, besitzen G. steindachneri orangefarbene Flecken in den Mundwinkeln, die den gleichen Effekt erzielten.
Wir haben zur Zeit hübsche Nachzuchten der Art im Stock, bei denen die Männchen als Besonderheit grün-goldene Flächen im Bereich der Kiemendeckel aufweisen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 678212 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Es gibt vier Arten wunderschöner Panzerwelse, die praktisch ausnahmslos als Naturentnahmen aus Brasilien erhältlich sind, weil sich selbst erfahrene Züchter an ihnen die Zähne ausbeißen. Hinzu kommt aber auch, dass gerade diese Arten Massenvorkommen bilden und darum in großer Stückzahl und sehr günstig angeboten werden können, wodurch kaum ein Anreiz besteht, sie nachzuzüchten. Schließlich sind nachhaltige Naturentnahmen ökologisch sinnvoller als Nachzuchten und verschaffen den Menschen vor Ort ein umweltverträgliches, sicheres Einkommen.
Diese vier Arten, von denen hier die Rede ist, sind Corydoras agassizii, C. ambiacus, C. schwartzi und C. sodalis. Leider werden sie immer wieder mit falschen Namen belegt. Ein Portrait von Cordoras schwartzi finden Sie hier:https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-schwartzi/
Hier geht es um Corydoras sodalis. Aus Gründen, die auf einen Irrtum in den 1960er Jahren zurückgeht, wird dieser eigentlich kaum zu verwechselnde Panzerwels immer wieder als C. agassizii gehandelt. Das ist besonders schwer auszumerzen, weil C. sodalis und der „echte“ agassizii oft gemeinsam vorkommen und deshalb häufig bunt gemischt importiert werden. C. agassizii wiederum wird – ebenfalls falsch – meist als C. punctatus bezeichnet, ebenso C. ambiacus, der außerdem nur schwer von C. agassizii zu unterscheiden ist. Ein echtes Namensdrama!
Bezüglich der Pflege gibt es zu C. sodalis nicht viel zu sagen, die Fische machen praktisch alles mit, wenn man die Grundanforderungen von Corydoras erfüllt: kein scharfkantiger Bodengrund, am besten weicher Fluss-Sand, keimarmes Wasser und gezielte Fütterung. Corydoras sind keine Restefresser! Die Wassertemperatur sollte zwischen 22 und 28°C liegen, pH und Härte sind unerheblich.
Der Grund, weshalb diese Welse sich der Nachzucht entziehen, liegt in ihrer Naturgeschichte. Die Massenvorkommen sind höchstwahrscheinlich nichts anderes als Laichwanderzüge, die die Fische in kleine, schattige Nebenbäche führen, in denen sie ablaichen. Im Aquarium laichen sie nur nachts, in völliger Dunkelheit. Und weil es starke Laichräuber sind, ist am nächsten Morgen nichts mehr von der Eierpracht zu finden.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 221504 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Entlang der West-Küste Indiens verläuft eine Bergkette, die als Western Ghats bekannt ist. Dort befindet sich ein Hotspot der Biodiversität. Ungewöhnlich viele Arten von Süßwasserfischen kommen dort endemisch vor, also nur dort und nirgendwo sonst auf der Welt. Dazu zählen auch die beiden Arten der Gattung Bhavania, nämlich B. annandalei und B. australis. Letztere konnten wir jetzt erstmals importieren.
Betrachtet man unsere derzeit etwa 3-4 cm langen Tiere, so sehen sie aus, wie viele andere Plattschmerlen auch. Spannend wird es, wenn sie 8-9 cm, ihre Endgröße, erreicht haben. Dann entwickeln sie nämlich ein attraktives, kontrastreiches Leopardenmuster.
Genetische Untersuchungen zeigten, dass sich hinter dem Namen Bhavania australis vermutlich 7 verschiedene Arten verstecken, die man allerdings nach äußerlichen Merkmalen nicht auseinanderhalten kann. Für die aquaristische Praxis bedeutet das, dass man niemals Exemplare aus verschiedenen Quellen zur Zucht verwenden sollte. Die Gefahr, unbeabsichtigt Hybriden zu erzeugen, ist sonst sehr groß.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 396001 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die L-Welse oder Loricariidae aus Südamerika gehören zu den beliebtesten und begehrtesten Welsen für das Aquarium. Doch selbst erfahrene Aquarianer hatten bislang kaum jemals die Gelegenheit, einen lebenden Vertreter der Gattung Astroblepus zu Gesicht zu bekommen.
Es handelt sich dabei um die einzige Gattung der Familie Astroblepidae, den engsten Verwandten der Loricariidae, die sich von letzteren durch ihren nackten Körper unterscheiden. Die Loricariidae haben im Gegensatz dazu einen Knochenpanzer, der den Leib umhüllt. Dennoch wurden die Astroblepidae noch von Regan (1904) nur als hochspezialisierte Unterfamilie zu den Loricariidae geführt, so stark sind die sonstigen Übereinstimmungen der beiden Welsgruppen.
Es gibt aktuell (Stand: November 2022) 71 allgemein akzeptierte Arten der Gattung Astroblepus und sie sind seit über 100 Jahren nicht mehr vergleichend wissenschaftlich bearbeitet worden. Allein in den letzten 11 Jahren hat der kolumbianische Wissenschaftler C. A. Ardila Rodriguez 27 neue Arten aus Kolumbien und Peru beschrieben! Da ist leicht einzusehen, dass eine Bestimmung einer Art sehr schwierig ist, zumal praktisch gar keine aquaristische Literatur über diese Fische existiert.
Die größte bislang bekannt gewordene Art von Astroblepus ist A. grixalvii aus Kolumbien (Rio Magdalena-Becken), der etwa 30 cm lang werden kann. Die meisten Arten scheinen jedoch deutlich kleiner zu bleiben. Egal ob groß oder klein: das Fleisch der Astroblepidae gilt als sehr schmackhaft und in ihren Vorkommensgebieten wird ihnen darum eifrig nachgestellt.
Ganz aktuell gelang uns nach 2011 (damals aus Peru) der zweite größere (also mehr als ein Fisch) Import dieser interessanten Tiere. Diesmal kamen sie aus Kolumbien, aber ohne nähere Herkunftsangabe. Das bedeutet, dass sie noch nicht einmal zwingend in Kolumbien gefangen worden sein müssen, denn die kolumbianische Stadt Leticia am Amazonas liegt im Dreiländereck Brasilien-Peru-Kolumbien und ist einer der Hauptumschlagplätze für Zierfische aller drei Staaten.
Rein optisch kann man bei dem Neuimport vier Farbformen unterscheiden, aber ob das auch verschiedene Arten sind? Wir stehen mit den Recherchen noch ganz am Anfang und wissen noch nicht, wohin der Weg führen wird. Fest steht jetzt schon folgendes: ein ganz wichtiges Bestimmungsmerkmal bei Astroblepus-Arten ist die Struktur des Fettkiels (obere Rückenkante hinter der Rückenflosse) und der Fettflosse. Alle vier Kolumbianer haben eine winzige, freie Fettflosse, die aber einen Stachelstrahl hat und davor liegt ein langer, flacher Fettkiel. Unterschiede sieht man in der Bezahnung, die beiden kontrastreich gezeichneten Phänotypen haben rote, kleine Zähne im Oberkiefer, der einfarbig gelbliche Fisch hat kleine weiße Zähne im Oberkiefer und der einfarbig braune deutlich größere, wiederum rotgefärbte. Es deutet also alles auf mindestens drei Arten, vielleicht auch vier hin. Die Größe der Fische liegt aktuell bei 5-6 cm.
Bei der Pflege sollte man beachten, dass Astroblepus ein starke Strömung und kühles Wasser (18-22°C) brauchen. Ansonsten gleicht die Pflege der von Ancistrus-Arten. Untereinander und gegen andere Fische sind Astroblepus friedlich. Noch sind unsere Tiere sehr scheu, was das Photographieren sehr schwierig macht. Wenn sie die Möglichkeit bekommen, verstecken sich die Welse unter Wurzelholz.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 208773 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Beim Blue Dempsey handelt sich um eine herrliche blaue Variante des normalerweise eher dunkel gefärbten Rocio octofasciata (früher: Cichlasoma oder Nandopsis octofasciatum). In der Jugend haben Blue Dempsey noch relativ viele schwarze Farbanteile, die äußerst intensive, dann fast flächig blaue Färbung entwickelt sich erst mit zunehmendem Alter.
Vermutlich sind die Tiere Nachkommen einer Mutante, die in Argentinien entstand (dort ist der Fisch allerdings nicht heimisch, es handelte sich bei den Vorfahren des Blue Dempsey um handelsübliche Aquarienfische) und über Rückkreuzungen auf „normale“ Rocio octofasciata stabilisiert wurde.
Nach Aussagen verschiedener Halter scheinen die Tiere auch deutlich weniger aggressiv zu sein wie die Wildform, dies macht sie für den Aquarianer besonders wertvoll. Sie stellen keine besonderen Ansprüche an die Wasserchemie, entsprechend ihrer Endgröße von etwa 20 cm sollten die Aquarien nicht zu klein gewählt werden.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 657021 (2-3 cm) und 657022 (3-4 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wie ausschließlich den Großhandel beliefern.
Wir können zur Zeit wieder einmal Horadandia-Bärblinge aus Süd-Indien (Kerala) anbieten. Dieser Miniaturfisch wird auch als Zwerg-Perlmuttbärbling bezeichnet, da sie sehr eng mit den Perlmuttbärblingen der Gattung Rasboroides verwandt sind. Horadandia erreichen nur eine Länge von 1,5-2 cm.
Lange glaubte man, dass es nur eine Art gäbe, nämlich Horadandia atukorali. Sie wurde 1943 auf Sri Lanka entdeckt, später fand man auch in Süd-Indien Horadandia. Die südindische Population wurde 1992 als Unterart H. a. brittani beschrieben, jedoch wurde diese Unterart zunächst von der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht akzeptiert und zum Synonym erklärt. Erst 2013 ergab eine erneute Überarbeitung der Gattung, dass brittani nicht nur gültig, sondern sogar eine eigenständige Art ist. Mit bloßem Auge sind aber keine Unterschiede zu erkennen, weshalb im Handel meist nicht zwischen H. atukorali und H. brittani unterschieden wird. Unsere Tiere gehören zu H. brittani.
Trotz ihrer Kleinheit sind Horadandia robuste und leicht zu pflegende Fische, die sich ideal für Nano-Aquarien eignen. Man pflegt sie im Schwarm. Die Wasserwerte (pH-Wert und Härte) sind unbedeutend für die Pflege, jedes trinkbare Wasser ist geeignet. Die Wassertemperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen.
Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 121673 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Vertreter der Gattung Aspidoras werden populär auch als Schmerlenpanzerwelse bezeichnet, was eine ganz gute Beschreibung ist. Denn die Tiere sind schlanker und wuseliger, als man das gemeinhin von Corydoras gewohnt ist. Mit 25 bisher anerkannten Arten ist die Gattung ziemlich artenreich. Ihre Bestimmung ist für Nicht-Spezialisten schwierig, da sich Artdiagnosen oft auf Skelettmerkmale stützen, die ohne aufwändige Präparation konservierter Exemplare nicht sichtbar sind. Darum gab es auch lange Zeit ziemlich viel Konfusion um die richtige Benennung. Gerade jetzt, wo wir seit langer Zeit wieder einmal Naturentnahmen einer Aspidoras-Art erhalten haben, kam auch eine Revision der Gattung heraus. Damit sollte die Bestimmung der als Aspidoras rochai aus dem brasilianischen Bundesstaat Ceará geschickten Tiere ja wohl problemlos möglich sein – dachten wir!
Leider falsch gedacht. Zunächst ein kurzer Überblick, wie sich die Gattung nach der aktuellen Revision darstellt. Tencatt et al. akzeptieren nur noch 18 Arten, darunter eine neu beschriebene. A. pauciradiatus wurde (provisorisch) zu Corydoras überführt, C. virgulatus zu Scleromystax. Die aquaristisch – zumindest namentlich – bekannten Arten A. eurycephalus und A. taurus wurden zu Synonymen von A. albater erklärt. Zu A. albater gehört jetzt auch der „Black Phantom“ oder C35. A. menezesi und A. spilotus zählen jetzt zu A. raimundi, A. microgaleus und A. marianae zu A. poecilus.
Unser Fisch aus Ceará entsprach ganz gut dem in dem Buch von Evers und Fuller „Identifying Corydoradinae Catfish“ abgebildeten, konservierten Exemplar von A. rochai aus dem Museum Amsterdam. Aber in der Revision von Tencatt et al. lernt man, dass zur Zeit der Manuskriptveröffentlichung nur zwei zweifelsfreie Exemplare von A. rochai bekannt waren, nämlich die fast völlig entfärbten Typusexemplare aus dem Zoologischen Museum der Universität. Sao Paulo. Was sind nun also unsere Fische? In meiner Not wandte ich mich an Hans-Georg Evers und der schrieb mir: „Ihr habt Aspidoras raimundi. In Ceará gibt es zwei Arten, neben A. raimundi aus dem Parnaiba-Einzug auch noch A. rochai aus dem Jaguaribe-Einzug, Gebirgszug von Guaramiranga (Typuslokalität von A. rochai). …. Eure Tiere werden regelmäßig importiert, mal als A. spilotus, mal als C125, beides Synonyme zu A. raimundi. Typisch ist der langgestreckte Körper, die Zeichnung ist höchst variabel.“ Tausend Dank an Hans für die wertvollen Informationen!
Aspidoras raimundi ist ein pflegeleichter, sehr niedlicher Panzerwels, der 3,5-4,5 cm lang wird und das Prädikat „Sehr empfehlenswert“ verdient!
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 208713 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer
Literatur:
Tencatt LFC, Britto MR, Isbrücker IJH, Pavanelli CS. Taxonomy of the armored catfish genus Aspidoras (Siluriformes: Callichthyidae) revisited, with the description of a new species. Neotrop Ichthyol. 2022; 20(3):e220040. https://doi.org/10.1590/1982-0224-2022-0040
Aus Indien konnten wir wieder einmal diese hübsche Schmerle importieren. Sie ist mit ihren 5-7 cm Endlänge ein idealer Bodenfisch für mäßig temperierte (16-22°C) Gesellschaftsaquarien mit Fischen dieser Region, wie Zebrabärblingen (Danio rerio), Prachtbarben (Pethia conchonius), Zwergfadenfischen (Colisa lalia) etc.
In der Natur findet man alle diese Arten ebenfalls gelegentlich gemeinsam, z.B. im Uferbereich von Flüssen und Seen über sandig-steinigem Substrat, allerdings besiedelt nur P. botia Bäche mit stärkerer Strömung. Im Aquarium sind P. botia anpassungsfähig und anspruchslos. Im Gegensatz zu vielen Schistura-Arten, die gelegentlich recht aggressiv gegen andere Fische werden, sind Paracanthocobitis völlig friedliche Gesellen.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code. 360803 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Es gibt in Südamerika eine auffällige Gruppe von Salmlern, die wir „Buckelsalmler“ nennen wollen. Sie haben seit Anbeginn der Fischkunde (Ichthyologie) das Interesse der Forschenden geweckt, erwiesen sich aber als sehr schwierige Gruppe im Hinblick auf ihre verwandtschaftliche Einordnung. Es gibt drei Gattungen Buckelslamler, die man rein optisch, nach äußerlichen Merkmale kaum unterscheiden kann: Charax (18 Arten), Cynopotamus (12 Arten) und Roeboides (22 Arten). Das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung sind die Zähne. Cynopotamus sind die spezialisiertesten Fischfresser mit langen, hauerartigen Zähnen, gefolgt von Charax, die wohl in der Natur hauptsächlich kleine Fische fressen und auch hauerartige, aber viel kürzere Zähne haben und schließlich Roeboides, die scheinbar Kleintier- und Schuppenfresser sind und kleine, zum Raspeln geeignete Zähne haben. Selbstverständlich ist das hier stark vereinfacht dargestellt, trifft aber den Kern der Sache. Manche Arten sind aber so uneindeutig in ihren Merkmalen, dass sie im Laufe der letzten 150 Jahre schon in allen drei Gattungen untergebracht wurden …
Wir konnten jetzt interessante Buckelsalmler aus Kolumbien importieren, die uns natürlich vor Bestimmungsprobleme stellten. Die Tiere sind von hübscher orangener Grundfärbung, dabei leicht glasartig durchsichtig. Sie sind aktuell 5-7 cm lang. Es sind attraktive, untereinander friedfertige Tiere. Nach vielen Versuchen hatten wir wir ein ausreichend scharfes Bestimmungsphoto, bei dem die Zähne einigermaßen gut sichtbar waren. Nach der Zahnstruktur musste es sich um eine Charax-Art handeln. Manche Tiere hatten einen schwarzen Schulterfleck, andere einen schwarzen Schwanzwurzelfleck , manche beides, manche nichts davon. Die genaue Beobachtung ergab, dass die Fische dieses Merkmal – offenbar stimmungsbedingt – ein- und ausschalten können.
Aus Kolumbien sind aktuell (2022) 9 Charax-Arten beschrieben. Wir fanden die meisten Übereinstimmungen mit Charax michaeli, einer erst 1989 beschriebenen Art, die weit im Amazonas-Einzug von Brasilien, Kolumbien, Peru und wohl auch Ekuador verbreitet ist; so ganz sicher können wir aufgrund der geschilderten Sachlage natürlich nicht sein, daher das „cf.“ ( das bedeutet: confer, also: vergleiche mit) zwischen Gattungs- und Artnamen.
Charax michaeli wird nach den vorliegenden Publikationen etwa 20 cm lang. Wir warnen vor einer Vergesellschaftung mit kleinen Fischen (unter einem Viertel der Länge der Charax), die könnten als Futter enden, aber ansonsten erwiesen sich die Fische bei uns als friedliche, etwas scheue Zeitgenossen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 216313 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Eine absolute Rarität unter den Regenbogenfischverwandten ist der Schmuck-Regenbogenfisch Rhadinocentrus ornatus. Innerhalb der Gattung Rhadinocentrus gibt es nur die eine Art, von der allerdings mehrere Lokalvarianten existieren. Die Gründe für die Seltenheit dieses Fisches im Hobby sind, dass er eine subtropische Art ist, also auf lange Sicht gewisse jahreszeitliche Schwankungen in der Temperatur braucht (16-17°C einerseits und 26-28°C andererseits) und die für Regenbogenfische ungewöhnliche Wasserchemie im natürlichen Lebensraum. Dort ist das Wasser nämlich gewöhnlich weich und sauer. Natürlich sterben die Tiere nicht, wenn sie in normalem Leitungswasser bei den üblichen 25°C gehalten werden, aber auf die Dauer ist das nichts und der Grund, weshalb immer wieder Stämme des schönen Fisches verloren gehen. Da aus Australien, seiner Heimat (er kommt von Fraser Island (südliches Queensland) südwärts bis Evans Head (nördliches New South Wales) vor), keine Exporte erfolgen, kann es viele Jahre dauern, bis wieder Tiere für das Hobby verfügbar sind, wenn ein Stamm erst einmal erloschen ist.
Die sehr schlanken, etwas nervösen Fische müssen unbedingt in einer Gruppe von mindestens 10, besser 20 oder mehr Exemplaren gepflegt werden. Sie werden 6-7 cm lang, sind absolut friedlich und vergreifen sich nicht an Pflanzen. Als Pflanzenlaicher zeigen sie ihre volle Farbenpracht nur in gut bepflanzen Becken und das am ehesten früh morgens, wenn die Sonne aufgeht; in unserem Photobecken können wir das nicht gut realisieren; wir haben natürlich den Ehrgeiz, Ihnen noch Bilder von balzenden Männchen zu liefern, aber das kann einige Wochen dauern; bis dahin haben wir die Fische wahrscheinlich bereits verkauft. Darum haben wir uns entschlossen, sie hier schon einmal vorzustellen.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 453401 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Auf den ersten Blick ähneln die Micropoecilia-Arten dem Guppy; sie sind jedoch nicht sonderlich nahe miteinander verwandt. Micropoecila picta wird in Surinam allerdings populär trotzdem oft als „Sumpfguppy“ bezeichnet, denn man findet die Art nicht nur allgemein sehr häufig, sondern eben auch besonders häufig in sumpfigen Habitaten.
Nun könnte man meinen, die Pflege solcher Fische leicht anrüchigen Ursprungs (im Sumpf stinkt es ordentlich!) könne ja nicht besonders schwer fallen. Das stimmt auch, aber nur bezüglich erwachsener Fische. Bei der Zucht gilt das krasse Gegenteil: nur sehr erfahrene Aquarianer schaffen es, M. picta über Generationen hinweg gesund zu züchten. Wer denkt, sumpfige Herkunft erspare den Wasserwechsel, irrt! Glücklicherweise haben wir einen Züchter, der die schwierige Art beherrscht und so freuen wir uns sehr, diesen reizenden Lebendgebärenden in guter Stückzahl und quietschfidel anbieten zu können.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 268443 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der kleine Buntbarsch Biotodoma cupido – er erreicht etwa 12-15 cm Gesamtlänge, ist aber bereits mit 6-8 cm geschlechtsreif – ist die wahrscheinlich am weitesten verbreitete Buntbarschart Amazoniens. Unter Experten herrscht fröhliche Uneinigkeit, ob alle verschieden aussehenden Tiere nur lokale Farbvarianten sind oder eigenständige Arten.
Sei dem wie es ist: die Tiere aus der Umgebung von Iquitos in Peru kann man gut an dem großen bronze- bis kupferfarbenen Fleck erkennen, den die Männchen zeigen und der die Fische sehr attraktiv macht. Wir haben auch ein Video über diese Tiere eingestellt: https://www.youtube.com/watch?v=NZFRAksTFew
Die äußerst friedlichen Fische sind Offenbrüter mit Elternfamilie. Nur wenn sie in Brutstimmung kommen wandelt sich ihr Verhalten und sie werden sehr rabiat. In der Natur leben sie vorzugsweise in bewegtem Wasser, ansonsten stellen sie wenig Ansprüche und manche Populationen von Biotodoma können sogar im Bereich der Gezeiten gefunden werden.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 634005 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Biotodoma: bedeutet „Haus des Lebens“ (man dachte früher, diese Fische seien Maulbrüter). cupido: nach einem römischen Liebesgott.
Die Flut an neuentdeckten Badis-Arten reißt nicht ab. Erstaunlich ist es schon, dass von diesen Fischen in den letzten 20 Jahren 23 neue Arten wissenschaftlich akzeptiert wurden und in den 200 Jahren zuvor gerade mal vier! Badis pallidus wurde erst 2019 beschrieben; er gehört in unmittelbare Verwandtschaft von Badis badis und ist ohne intensive Untersuchungen auch nicht von ihm unterscheidbar. Die Heimat von B. pallidus ist Bangladesch.
Wir können jetzt erstmals deutsche Nachzuchten dieses hübschen kleinen Blaubarsches anbieten. Wegen der großen Ähnlichkeit zu Badis badis ist diesem Tier wohl keine großartige aquaristische Karriere vorherzusagen, aber wer weiß? Immerhin dürfte sich, da aus Bangladesch keine nennenswerten kommerziellen Zierfisch-Exporte erfolgen, künftig nur sehr selten die Gelegenheit ergeben, diesen Fisch zu bekommen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 368382 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Wir haben den wohl schönsten aller Schlangenkopffische wieder einmal in begrenzter Stückzahl lieferbar. Diese Art wird im Aquarium bis zu 50 cm lang, normalerweise erreichen sie in der Natur aber nur 20-25 cm; unsere aktuell im Stock befindlichen Fische sind 14-18 cm lang. Die Art kommt endemisch (also nur dort) im Norden Indiens vor. Es handelt sich um Maulbrüter im männlichen Geschlecht.
Für die Zucht, die durchaus möglich ist, muss der ausgeprägten Jahresrhythmik der Fische Rechnung getragen werden. Eine Winterruhe bei reduzierten Temperaturen, verkürzter Photoperiode (also der Zeit, in der das Becken beleuchtet wird, sie sollte in der Winterruhe nur 6-8 Stunden betragen oder ganz wegfallen, ja nach Standort des Überwinterungsbehälters; in der Natur überwintern die Tiere in Höhlen, dort ist es immer duster) und ohne Futter. Die Ernährung ist der kritische Faktor. Ganzjährig gefütterte Tiere verfetten, zu magere Tiere überwintern nicht gut; in beiden Fällen werden die Geschlechtsorgane zurückgebildet, die Tiere können sich dann nicht fortpflanzen.
Die Geschlechter unterscheiden sich farblich und in der Kopfform, allerdings sind diese Unterschiede nur bedingt hilfreich, da bei weitem nicht jedes Männchen und jedes Weibchen zusammen ein harmonisches Paar bilden; bei dieser Art sind die Weibchen oft sehr dominant. Bei ernsthaften Zuchtabsichten ist die Anschaffung einer Gruppe von Exemplarem aus denen sich Paare bilden können, darum unbedingt anzuraten.
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Wir haben fantastische Leopardschilderwelse L600 erhalten. Es handelt sich um deutsche Nachzuchten. Dabei ist ein Exemplar so schön und makellos wie das andere! Wir sind ausgesprochen begeistert von der Qualität der Tiere. Sie sind aktuell 6-8 cm lang.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26480-L 600-2 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die winzigen Zwergbärblinge der Gattung Sundadanio wurden bis 1999 in der Gattung Rasbora geführt. Damals kannte man nur eine Art, nämlich S. axelrodi. Später kamen andere Arten hinzu, die jedoch noch namenlos waren, sich aber deutlich in der Farbe unterschieden. So gab es blaue, grüne und rote Sundadanio. 2011 wurde die Gattung revidiert und nun umfasst sie 8 Arten. Leider lassen sich zwei blau gefärbte davon nur mikroskopisch unterscheiden: S. axelrodi von Bintan und S. gargula von Bangka. Bangka liegt vor der Westküste Sumatras, Bintan vor der Küste Singapurs.
Die Männchen von Sundadanio unterscheiden sich durch ihre intensiv schwarze Zone in der Afterflosse farblich deutlich von den Weibchen. Diese Miniaturfische werden nur etwa 1,5-2 cm lang und leben in der Natur in sehr weichem, dunkel gefärbtem Schwarzwasser bei sehr saurem pH-Wert (pH um 4,5, keine Härte nachweisbar). Im Aquarium sind sie aber diesbezüglich ziemlich anspruchslos. In unserer Schauanalage schwimmen sie schon viele Jahre in ganz normalem Leitungswasser. Die Zucht gelingt in solchem Wasser freilich nicht, dazu bedarf es naturnaher Bedingungen.
Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 450504 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Gattung Parancistrus umfasst nur zwei wissenschaftlich akzeptierte Arten, den Goldenen Parancistrus (P. aurantiacus), der irrtümlich auch mit der L-Nummer 56 belegt wurde (das ist falsch) und P. nudiventris, der die L-Nummern 31 und 176 erhalten hat; das ist ein schwarzer Wels mt ganz feinen weißen Punkten. Zusätzlich kennt man L258 aus dem Rio Iriri, ein schwarzer Wels mit kleinen, weißen Punkten, L300/LDA48 aus dem Rio Xingu, der L258 sehr ähnlich und auf Artniveau wohl das gleiche ist (er hat lediglich etwas größere Punkte) und L332, ebenfalls aus dem Rio Xingu, olivgrün mit hellen Flossensäumen.
Der Parancistrus, den wir jetzt in verschiedenen Größen aus dem Rio Araguaia in Brasilien importieren konnten, weicht farblich völlig von all diesen Arten ab. Er hat ein helles Wurmmuster auf dem Körper und Punkte auf dem Kopf. Diese Art hat die LDA-Nummer 46 erhalten. Lange Zeit hielt man LDA46 für das Jungtier von P. aurantiacus, aber das ist falsch. Sehr besonders an LDA46 ist, dass die Zeichnung bei größeren Tieren – die Art wird wohl ca. 15-17 cm lang – immer intensiver wird. Bei den meisten Harnischwelsen ist es andersherum, da sind die Jungfische die schöneren.
LDA46 ist auf jeden Fall eine eigenständige, wissenschaftlich wahrscheinlich noch unbeschriebene Art. Die Bezeichnung L56n wurde zusätzlich vergeben, weil Parancistrus aurantiacus im Handel immer noch als L56 bezeichnet wird. Das ist zwar objektiv falsch, aber darum schert sich niemand. Der Buchstabe „n“ bedeutet in diesem Zusammenhang einfach „neu“ und weist darauf hin, dass der Fisch zwar P. aurantiacus ähnlich, aber doch etwas anderes ist.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 26490-L 056N-3 (8-10 cm) und 26490-L 056N-5 (14-16 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Hulk ist eine Comic-Figur aus dem Marvel-Universum, ein kräftiger, grün gefärbter Bursche mit hohem destruktivem Potential. Wir nehmen an, dass die neue Zwerggarnele Neocaridina denticulata Hulk orange, die wir jetzt exklusiv erstmals aus Taiwan importieren konnten, wegen ihrer grünen Grundfärbung als Hulk bezeichnet wird, denn etwas harmloseres und friedlicheres als eine Zwerggarnele kann man sich ja kaum vorstellen.
Unter der grünen Hauptfarbe tritt eine orangene zweite Farbe hervor. Unser Lieferant sagt dazu: „Das Besondere an dieser Garnele ist, dass sie in Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen ihre Farbe ändert.“
Schick!
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 485447 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Bei Apistogramma panduro aus Peru (Einzug des Rio Ucayali, östlich von Jenaro Herrera) sind die Weibchen absolut emazipiert. Sie sind mindestens so schön wie die Männchen, wenn nicht sogar schöner, sie prügeln sich, als wären es Männchen und sie zeigen einen ausgeprägten Polychromatismus. Unter Polychromatismus oder Vielfarbigkeit versteht man, dass Tiere individuell, nicht artspezifisch unterschiedlich gefärbt sind.
Das Phänomen des Polychromatismus findet man unter Apistogramma bei den Männchen vieler Arten. Da gibt es z.B. rote, blaue oder gelbe Morphen, die alle zusammen am gleichen Fundort leben. Bei A. panduro sehen dagegen alle Männchen mehr oder weniger gleich aus, jedoch kann man jedes Weibchen an seiner individuell ausgeprägten Schwarzzeichnung erkennen.
Wir können A. panduro derzeit in prächtigen Wildfängen und als wunderschöne Nachzuchten anbieten.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 626203 (Wildfang) und 626213 (Nachzucht) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Den wunderschönen Buntbarsch Rocio octofasciata aus Mexiko kennen viele ältere Semester noch als Cichlasoma biocellatum. Auf der ganzen Welt kennen ihn jung und alt aber auch unter der populären Bezeichnung „Jack Dempsey“, obwohl man schon ziemlich betagt sein muss, um diesen legendären Schwergewichtsboxer noch in seiner aktiven Zeit erlebt zu haben: Jack Dempseys Kämpfe um die Weltmeisterschaft fanden in den 1920er Jahren statt.
Seine Populärbezeichnung hat R. octofasciata von seinem kämpferischen Wesen. Allerdings muss man dabei berücksichtigen, dass in den 1920er Jahren ein 60-cm-Aquarium als durchaus groß galt. In solch kleinen Behältern verhalten sich tatsächlich viele Buntbarsche sehr aggressiv gegen Mitbewohner, weil sie den gesamten Raum als Revier beanspruchen. In den heute üblichen, deutlich größeren Aquarien ist der Jack Dempsey als eher friedlich einzustufen.
Im Photobecken hatten wir für diese Session ein Männchen und vier Weibchen eingesetzt; immerhin war der echte Jack Dempsey vier mal verheiratet. Eine seiner Ehefrauen war der Stummfilmstar Estelle Taylor, die als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit galt. Und auch die Buntbarschweibchen sind wirklich sehr schick. Kaum im Aquarium, färbten sie sich beinahe schwarz ein und fochten eine Rangordnung untereinander aus, während der gut doppelt so große Herr das Geschehen unbeeindruckt beobachtete und gemessen seine Bahnen zog…
Rocio octofasciata ist ein Offenbrüter mit Elternfamilie. Die Zucht gelingt bei einem harmonisierenden Paar, das man sich am besten aus einer Gruppe finden lässt, gewöhnlich problemlos.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 657002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Erstmals können wir diesen bildschönen Hypostomus aus dem Rio Jaguaribe (Bundesstaat Cerea, Brasilien) anbieten. Es handelt sich um eine Art, die erst 2017 wissenschaftlich beschrieben wurde, obwohl sich in der wissenschaftlichen Sammlung der Academy of Natural Sciences of Philadelphia, U.S.A. 19 Exemplare dieser Art fanden, die bereits ca. 1936 gesammelt und von R. von Ihering dort deponiert worden waren. Manchmal dauert es halt etwas länger…
Hypostomus sertanejo wird ungefähr 20-25 cm lang. Er ist ein typischer Vertreter seiner Gattung und ein fleißiger Algenvertilger. Die hübsche Jugendzeichnung mit großen weißen Flecken bleibt lange erhalten, auch ca. 10 cm lange Exemplare zeigen sie noch. Bei voll erwachsenen Fischen sind die Punkte sehr viel kleiner. Unsere Tiere sind derzeit 4-5 cm lang und sehr lebhafte kleine Gesellen, die auch tagsüber viel im Aquarium unterwegs sind. Untereinander sind sie friedlich, auch gegen artfremde Fische sind keine aggressiven Verhaltensweisen zu erwarten. In der Natur lebt der Fisch in klarem Wasser, der Boden besteht aus Geröll und Sand, teils mit Unterwasser-Vegetation. Zu den Fischarten, mit denen die Art gemeinsam in der Natur lebt, zählen z.B. Parotocinclus jumbo (LDA25), Moenkhausia costae und Tetragonopterus argenteus.
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Die Ziersalmler der Gattung Nannostomus, wegen ihrer an fahrende Zeppeline erinnernden, etwas steifen Schwimmweise auch Bleistiftfische genannt, gehören seit Jahrzehnten zu den beliebtesten Zierfischen. Sie sind sehr schön, meist friedlich und bleiben klein. Drei Arten schwimmen schräg mit dem Kopf nach oben: Nannostomus eques, N. britzkii und N. unifasciatus. Während N. britzkii bislang noch nie in größeren Stückzahlen importiert wurde, gehören die beiden andern zu den alltäglichen Erscheinungen im Zierfischmarkt. Sie sind extrem weit verbreitet (Brasilien, Kolumbien, Venezuela, Ekuador, Peru, Guyana-Staaten) und treten in großen Mengen auf. Allerdings gibt es lokal deutliche Farbunterschiede. Die Variante von N. eques aus Peru, die wir Ihnen hier vorstellen, unterscheidet sich deutlich durch die Färbung der After- und Schwanzflosse von den Artgenossen, die aus Brasilien (Rio Negro-Einzug) exportiert werden (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/nannostomus-eques-und-n-unifasciatus-zwei-schraege-voegel/)
Nannostomus eques ist eine sehr friedliche Art, die durch ihre ungewöhnliche Schwimmweise immer einen echten Blickfang darstellt. Man sollte diese Fische immer im Trupp von 10-20 Exemplaren pflegen, denn sie sind sehr sozial und halten sich im Aquarium immer in der Nähe von Artgenossen auf.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 271804 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Schon seit fast 20 Jahren sind sich die Fischkundler uneinig, welche Regel der Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur bei den Fadenfischen Süd- und Südostasiens schwerer wiegt: die oberste Direktive, nach der sich der Stabilität und universellen Anwendbarkeit der wissenschaftlichen Namen alles andere unterzuordnen hat, oder die diversen Bestimmungen, die regeln, welche Namen bei Synonymen (also Mehrfachbenennungen der gleichen Gattung oder Art) gültig sind.
Diejenigen, die Stabilität wollen, benutzen Colisa für die westlichen und Trichogaster für die östlichen Fadenfische, diejenigen, die Regeln eher wie Juristen sehen, benutzen Trichogaster für die westlichen und Trichopodus für die östlichen Fadenfische. Dabei stehen sich beide Lager ziemlich unversöhnlich gegenüber, ein trauriges Beispiel dafür, wie es bei der wissenschaftlichen Benennung von Tieren und Pflanzen nicht laufen sollte.
Die zu den westlichen Fadenfischen gehörende Art Colisa/Trichogaster fasciata, die Bloch & Schneider 1801 beschrieben, war schon immer ein Problemfall in der Zoologie. Das der Beschreibung zugrunde liegende Exemplar ging verloren, die Zeichnung zu der Art ist ungenau und dort, wo die Fische herkommen sollen (Tranquebar in Indien, heutzutage Tharangambadi) konnten bis vor Kurzem keine Fadenfische irgendwelcher Arten gefunden werden, obwohl man intensiv danach suchte.
Bislang sah man in Colisa/Trichogaster fasciata entweder den großen Fadenfisch des Ganges-Brahmaputra-Systems, der 1822 beschrieben wurde und für den der Name Colisa/Trichogaster bejeus zur Verfügung steht oder (dazu zählt meine Wenigkeit) für eine als Wildform bislang nicht wiedergefundene südindische Art, die allerdings eher von der Westküste stammen dürfte (Tranquebar und Pondicherry (= Puducherry), von wo ebenfalls ein Fadenfisch beschrieben ist, liegen beide an der Ostküste; das Gebiet war ab 1673 bis zur indischen Unabhängigkeit französische Kolonie, weshalb sowohl Bloch & Schneider wie auch Cuvier & Valenciennes über dortige Häfen Naturalien beziehen konnten; das heißt aber nicht, dass die Fische dort auch gefangen wurden).
Nun kam neues Leben in die Sache. Ein Autorenteam um J. D. M. Knight glaubt, dass der Fisch, den Bloch & Schneider beschrieben, unser altbekannter Zwergfadenfisch sei. Ihre These belegen sie damit, dass konservierte Zwergfadenfische eine rund erscheinende Schwanzflosse haben können und bei der Beschreibung von Trichogaster fasciatus durch Bloch explizit eine runde Schwanzflosse erwähnt wird. Allerdings hat in Wirklichkeit KEINE Fadenfischart eine runde Schwanzflosse und der Zwergfadenfisch Colisa lalia/Trichogaster lalius wurde erst ab 1999 in Südindien gefunden. Es ist extrem wahrscheinlich, dass die dortigen Zwergfadenfische auf ausgesetzte oder entwichene Zierfische zurückzuführen sind, die zu Bloch & Schneiders Zeiten dort nicht vorkamen. Trotzdem: Knight et al. sind sich so sicher, dass sie Colisa lalia/Trichogaster lalius zum ungültigen Synonym von Trichogaster fasciata erklären.
Jetzt hat der Zwergfadenfisch also drei „offizielle“ Namen, je nach persönlicher Meinung der damit befassten Wissenschaftler, und das in fünf Schreibweisen: Colisa lalia, Colisa lalius, Trichogaster lalia, Trichogaster lalius und Trichogaster fasciata. Ob man lalia oder lalius schreibt hängt davon ab, ob der Name lalius, den der Erstbeschreiber Hamilton 1822 wählte, ein Adjektiv oder ein Nomen ist; Hamilton äußerte sich nicht dazu. In erstem Fall heißt der Fisch lalia (Colisa und Trichogaster sind weiblich (femininum), dann ist die lateinische Wortendung bei Adjektiven -a), in zweiterem, wenn lalius also ein Nomen ist, bleibt er unverändert, egal wie das Geschlecht des Gattungsnamens ist. Bei fasciata/fasciatus (latein für gestreift) stellt sich diese Frage nicht, das ist unbestritten ein Adjektiv und muss im Geschlecht der Gattung angepasst werden. Der Gestreifte Fadenfisch, der bisher als Colisa/Trichogaster fasciata bezeichnet wurde, soll nach Knight et al. Trichogaster bejeus heißen.
Bei uns heißen der Zwergfadenfisch und seine Zuchtformen auf der Stockliste weiterhin Colisa lalia. Das hat technische und betriebswirtschaftliche Gründe, so sind wir aber zugleich fein raus aus diesem Namenskuddelmuddel. Die Bilder zu diesem Post zeigen Colisa lalia „Neon Colour“, Code 411605, „Flame Red“, Code 411705, „Cobalt“, Code 411555 und wildfarben, Code 411505 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Literatur
Knight, J. D. M., Nallathambi, M., Vijayakrishnan, B. & P. Jayasimhan (2022): On the identity of the banded gourami Trichogaster fasciata with notes on the taxonomic status of Trichopodus bejeus (Teleostei: Perciformes: Osphronemidae). Journal of Fish Biology: [1-5].
Die Lebendgebärenden Zahnkarpfen bilden das Rückgrat der Aquaristik. Das Hobby wäre ohne Guppy, Platy, Molly und Co. unvorstellbar. Wir stellen zwei Trends in der Zucht dieser Fische fest: der eine beschäftigt sich mit den Wildformen, die es nur sehr selten oder gar nicht im Handel gab; und der andere entwickelt neue, bunte Zuchtformen, aber ohne die bisher damit einhergehende Flossenvergrößerung, so dass der Charme des Wildfisches erhalten bleibt, bloß in bunt. Die Züchter in Asien bezeichnen diese Wildtyp-ähnlichen Tiere als „ancient“, also „ursprünglich“.
Der kurzflossige Molly (richtig wäre eigentlich die Schreibweise Mollie, da die Gattung nach einem Herrn Mollien benannt wurde), den wir zur Zeit anbieten können, ist ein Paradebeispiel für eine gelungene Zuchtform. Die wunderschönen Tiere sind unempfindlich und zeigen das vielfältige Verhalten der Wildformen. Die Stellung in der Rangordnung zeigt sich bei den Männchen in Form des Gelb- und Schwarzanteils in der Färbung. Je höher der Rang, desto kontrastreicher gefärbt ist der Fisch!
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 432182 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Mollienesia: Widmungsname zu Ehren von Monsieur Mollien; die Gattung gilt zur Zeit allgemein als Untergattung zu Poecilia. sphenops: altgriechisch, bedeutet „Spitzkopf“.
Wir haben ein unglaublich schönes Paar Wildfang-Oskars aus dem Rio Tapajos erhalten. Zumindest das Männchen macht der Zuchtform „Roter Tigeroskar“ farblich absolut Konkurrenz, aber es handelt sich, wie gesagt, um Wildfänge!
Die Geschlechter sind bei Astronotus nur schwer äußerlich zu unterscheiden, aber der frappierende Farbunterschied und die Ausprägung der Rücken-, After- und Bauchflossen machen es sehr wahrscheinlich, dass unsere Tiere – sie sind 20-25 cm lang – tatsächlich ein Pärchen sind. Aus Sicherheitsgründen haben wir die kostbaren Tiere bei uns allerdings einzeln untergebracht und können darum nicht sagen, ob sie sich vertragen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 633427 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Salmler der Gattung Curimatopsis sind weit in Südamerika verbreitet. Die hübscheste Art ist C. evelynae. Dennoch hat dieses attraktive Fischchen bislang kaum den Weg in die Aquarien gefunden.
C. evelynae wird maximal 4 cm lang. Die Männchen erkennt man an ihrem deutlich höheren Schwanzstiel, außerdem haben die Weibchen immer einen kräftig schwarzen Schwanzwurzelfleck, der beim Männchen meist durch die Rotfärbung überlagert ist. Das bedeutet, jedes Tier mit rotem Schwanzwurzelfleck ist ein Männchen, aber nicht jedes Individuum ohne diesen Fleck ein Weibchen. Sozial schwache Männchen zeigen die Rotfärbung nämlich ebenfalls nicht oder nur undeutlich!
C. evelynae ist ein sehr friedlicher Fisch, der sich ideal für ein Gesellschaftaquarium eignet. Am schönsten wird er in einem durch Torf oder Laub leicht gelb gefärbten Wasser, dann leuchtet entlang der Körperflanke ein neongrüner Streifen, in der Balz verfärbt sich dieser grüne Streifen beim Männchen in Rot.
Wir haben Curimatopsis evelynae, die im Amazonas und im Orinoko vorkommt, aktuell aus Venezuela importieren können.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 251314 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Als dieser bildschöne Apistogramma im Januar 2003 erstmals bei uns eintraf, waren wir begeistert. Damals schrieben wir:
„König Barbarossa lebt!
Ein neuer, wundervoller Zwergbuntbarsch wurde jetzt erstmals aus Peru importiert. Die Art ist sowohl wissenschaftlich wie auch aquaristisch noch unbekannt.
Gesammelt wird die Art im Tapiche river, einem Zufluß des Ucayali river, nahe bei Requena. Mr Edgard Panduro taufte die Art wegen ihrer auffälligen roten Punkte im Gesicht Apistogramma ”BARBAROJA”, d.h. ”Roter Bart”. Während in der letzten Zeit vor allem neue Arten und neue Varianten aus den Formenkreisen um Apistogramma cruzi und A. nijsseni die Herzen der Zwergbuntbarschfans höher schlagen ließen, ist dieser Apistogramma von einer ganz anderen Baustelle. Er erinnert in verschiedener Hinsicht an A. bitaeniata, der ja ebenfalls zu den schönsten Apistogramma-Arten überhaupt zu zählen ist. Auf den ersten Blick kann man aber den neuen ”Rotbart” von allen bekannten Apistogramma-Arten anhand des großen Schwanzwurzelflecks unterscheiden, der in dieser Form noch von keinem Zwergbuntbarsch bekannt geworden ist.“
Im Juli 2004 beschrieben Ready und Kullander die Art dann anhand von Exemplaren, die Oliver Lucanus zwei Jahre zuvor im Rio Pintuyacu (Einzug des Rio Itaya), 48 km auf der Straße von Iquitos nach Nauta (Provinz Loreto in Peru) gesammelt hatte, als Apistogramma eremnopyge.
Seither ist es leider recht still geworden um das hübsche Fischchen. Geschlechtsreife Wildfänge sind gewöhnlich nicht größer als 5 cm, Weibchen bleiben immer kleiner, es ist aber natürlich möglich, dass die Art bei langer Aquarienhaltung noch etwas größer wird. Es ist jedenfalls ein echter Zwergbuntbarsch.
Wir freuen uns sehr, die Art nach langer Zeit wieder einmal in unserem Haus zu haben. Aktuell wird sie im Handel als Apistogramma „Diamond“ bezeichnet, früher nannte man sie auch gelegentlich Apistogramma sp. „Fresa“ oder „Strawberry“ (beides bedeutet Erdbeere).
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 628792 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus Kolumbien habe wir in kleiner Stückzahl diesen wirklich außergewöhnlichen Panzerwels erhalten. Es besteht große allgemeine Ähnlichkeit mit Corydoras brevirostris (früher: Corydoras melanistius brevirostris), doch unterscheidet sich CW 27 durch die sehr hohe Rückenflosse und den stark ausgeprägten Leuchtfleck im Nacken.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 224954 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Bei Plattfischen wie Flundern, Schollen, Butten und Zungen denkt man eigentlich an das Meer und Speisefische. Nur wenig bekannt ist hingegen, dass auch etliche Arten reine Süßwasserbewohner sind. Unter den Achiridae (Amerikanische Seezungen) sind es in Südamerika z.B. sind 26 Arten aus dem Süßwasser bekannt, von denen allerdings viele euryhalin sind. also sowohl im Meer, im Brackwasser und im Süßwasser leben. Zu den ausschließlich im Süßwassr lebenden Arten zählt Apionichthys nattereri, die wir aus Peru importieren konnten.
Geschickt wurden uns die Tiere als Apionichthys finis, eine nahe verwandte Art, die ebenfalls nur im Süßwasser vorkommt und auch für Peru gemeldet ist; ein erster Vergleich am Importtag mit der Erstbeschreibung von A. finis aus dem Jahr 1912 ergab zunächst einmal keine Bedenken. Eine Woche später fanden wir dann Zeit, die Tiere intensiver zu studieren. Die zu Rate gezogene Revision der Gattung Apionichthys von Ramos aus dem Jahr 2003 ergab dann aber schnell, dass es sich bei unseren Tieren um A. nattereri handeln muss. Im Gegensatz zu A. finis sind bei A. nattereri Rücken-, Schwanz- und Afterflosse zwar deutlich voneinander unterscheidbar, dennoch verbunden. Bei A. finis sind die drei Flossen voneinander getrennt. Eindeutig wurde die Identifikation, als sich ein Tier an die Frontscheibe des Photographieraquarium hängte. Der umlaufende schwarze Rand auf der blinden Seite des Plattfisches ist artcharakteristisch für A. nattereri und kommt bei keiner anderen Spezies vor.
Ganz drollig sind die winzigen, auf Stielen sitzenden Augen und der nicht minder winzige Mund. Von der hübschen Fleckenzeichnung der Tiere bekommt man allerdings in einem richtig eingerichteten Aquarium nicht oft etwas zu sehen, denn wie alle Plattfische verbringen diese Tiere einen großen Teil des Tages eingegraben in feinem Sand.
Apionichthys nattereri wird etwa 25 cm lang und ist damit einer der größten Vertreter der Gattung. Die Art kommt im gesamten Amazonasbecken vor. Über die Fortpflanzung liegen keinerlei Informationen vor. Die Tiere sind sicher Eierleger ohne Brutpflege, doch wie, wo und wann die Fische laichen und die Larven sich entwickeln ist unbekannt. Die Untersuchung der Gehörsteinchen (Otolithen) von zwei verwandten Süßwasserarten, nämlich A. finis und Hypoclinemus mentalis, ergab, dass diese beiden Arten wohl auch im Süßwasser ablaichen und nie im Meer leben, auch als Larven nicht (Matsushita et al., 2020).
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 207075 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur wenige Exemplare lieferbar!
Text & Photos: Frank Schäfer
Literatur:
Eigenmann, C. H. (1912): The freshwater fishes of British Guiana, including a study of the ecological grouping of species, and the relation of the fauna of the plateau to that of the lowlands. Memoirs of the Carnegie Museum v. 5 (no. 1): i-xxii + 1-578, Pls. 1-103.
Matsushita, Y., Miyoshi, K., Kabeya, N., Sanada, S., Yazawa, R., Haga, Y., Satoh, S., Yamamoto, Y, Strüssmann, C. A., Luckenbach, J. A. & Yoshizaki, G. (2020): Flatfishes colonised freshwater environments by acquisition of various DHA biosynthetic pathways. Communications biology, 3(1), 1-9.
Ramos, R. T. C. (2003): Systematic review of Apionichthys (Pleuronectiformes: Achiridae), with description of four new species. Ichthyological Exploration of Freshwaters v. 14 (no. 2): 97-126.
Im Jahr 1996 beschrieben die Ichthyologen Santos, Jegu und Lima einen außergewöhnlichen Leporinus aus dem Rio Xingu und Trombetas als L. julii. Die neue Art ist nahe verwandt mit L. pachycheilus, einer extrem farbvariablen Leporinus-Art. Einzigartig für L. julii, der übrigens zu Ehren von Júlio Garavello benannt wurde, ist das vollständig unterständige Maul und die Zahnstellung. 2008 wurde die Untergattung Hypomasticus, die schon 1929 für Leporinus mormyrops aufgestellt wurde, in Gattungsrang erhoben und ihr wurden 12 Arten aus der großen Sammelgattung Leporinus zugeordnet.
Wir haben nun erstmals 2 Exemplare dieses Stromschnellenbewohners aus dem Rio Xingu importieren können. Im Photographieraquarium verhielten sie sich wie zwei zu groß geratene Bodensalmler, saßen auf dem Boden und stützten sich mit den kräftigen Bauchflossen ab. Es ist zu vermuten, dass sie in der Natur kräftig gegen die Strömung anschwimmen müssen und Steine abweiden. Unsere zwei Exemplare sind etwas unterschiedlich gefärbt, ein Tier ist dunkler als das andere und hat eine auffällig anders gefärbte Fettflosse. Ob es sich dabei um Geschlechtsunterschiede handelt, wissen wir nicht.
Im Photographieraquarium ware die Tiere, bei denen intensiv rote Punkte im Mundwinkel und im Schulterbereich sehr auffällige Farbmerkmale sind, eher uninteressiert zueinander, das dunklere Tier scheuchte das hellere Exemplar nach einer gewissen Eingewöhnungszeit allerdings energisch aus seiner unmittelbaren Nähe. Wegen der bei Leporinus bekannten Neigung zu zanken haben wir sie in unserem Fischhaus sicherheitshalber ohnehin einzeln untergebracht.
Die Maximlallänge der Art liegt bei ca. 20 cm (Standardlänge ohne Schwanzflosse).
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 262205 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Obwohl dieser Zwerg unter den Dornwelsen – er wird nur rund 3 cm lang – bereits 1872 wissenschaftlich beschrieben wurde, war er bis vor wenigen Jahren aquaristisch völlig unbekannt. Das ist schade, denn es handelt sich um drollige, sehr interessante Kleinwelse, die sich auch für kleine und kleinste Aquarien eignen. Unsere Tiere stammen aus Peru.
Wie viele andere Dornwelse ist auch diese Art stimmbegabt. Wenn man sie mit dem Netz fängt, prostieren sie laut und vernehmlich dagegen. Das hört sich wie ein Knarren an. Allerdings muss man beim Fangen sehr vorsichtig sein, mit ihren spitzen und zahlreichen Dornen verfangen sich die kleinen Welse sehr leicht im Netz und sind dann nur schwer unverletzt wieder herauszubekommen. Besser ist es, wenn man sie mit einem großen (sehr feinmaschigen) Netz fängt, aber nicht aus dem Wasser hebt, sondern mit einem kleinen Becher oder dergleichen aus dem Netz schöpft. So kann man sie gefahrlos umsetzen.
Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter. Die kleinen „Robocop-Welse“ – so die Bezeichnung der Exporteure – sind keineswegs empfindlich, aber da sie sich nur selten bewegen, merkt man oft erst zu spät, wenn es ihnen nicht gut geht. Es ist darum günstig, ein paar kleine und harmlose Beifische mit den Physopyxis zu pflegen, z.B. Salmler, die als Bioindikatoren dienen, wenn mit dem Wasser einmal etwas nicht stimmen sollte.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 278602 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die australische Tüpfelgrundel (Mogurnda mogurnda) gehört zu den ganz wenigen Fischen des fünften Kontinents, die bereits vor dem 2. Weltkrieg in den Aquarien heimisch wurden. Es handelt sich um sehr schön gefärbte Tiere, die im Gegensatz zu vielen anderen Grundeln zudem relativ leicht zu züchten sind.
Leider eignen sich die Tiere nur bedingt zur Vergesellschaftung, denn sie können bei falsch gewähltem Beckenbesatz ausgesprochen zänkisch sein. Und so verschwand die Art nach und nach. Doch einige Züchter und Exporteure blieben der schönen Art treu und wir freuen uns, sie wieder einmal im Stock zu haben.
Die Artbezeichnung ist nicht ganz gesichert, denn es gibt mehrere ähnliche Arten und selbst spezialisierte Wissenschaftler können die Arten nicht bestimmen, ohne genetische Untersuchungen durchzuführen und/oder ohne dass das genaue Herkunftsgebiet bekannt ist.
Mogurnda sind freischwimmende Grundeln und bilden ihr Revier daher nicht – wie viele andere Grundeln – am Boden, sondern in der gesamten Wassersäule. Das Becken muss versteckreich und unübersichtlich eingerichtet sein, damit Artgenossen sich nicht ständig sehen müssen. Zur Vergesellschaftung eignen sich Regenbogenfische, große Danios oder Barben, aber auch robuste Salmler.
Tüpfelgrundeln sind Fleischfresser, pflanzliches Material bleibt unbeachtet. Gelaicht wird nicht in Höhlen, sondern auf Holz, Steinen, breitblättrigen Pflanzen etc., das Männchen bewacht den Laich. Die Geschlechter lassen sich am sichersten anhand der Genitalpapille unterscheiden (Männchen flach und zugespitzt, Weibchen verdickt und am Ende gefranst), doch liefert auch die Kopfform gute Anhaltspunkte. Männchen entwickeln einen deutlichen Buckelkopf.
Das Wasser kann weich oder hart sein, der pH-Wert sollte um den Neutralpunkt liegen, die Temperatur zwischen 22 und 28°C. Die Maximallänge wird mit 17 cm angegeben, gewöhnlich erreichen die Tiere um 10 cm, laichreif sind sie bereits mit 6 cm Länge.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 436402 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Rio Tapajós in Brasilien ist ein über 800 km langer Nebenfluss des Amazonas. Er ist zugleich der größte Nebenfluss des Amazonas und fließt ihm – stromabwärts gesehen – rechtsseitig zu. Es verwundert nicht, dass der große Strom Tapajós zahlreiche endemische, also nur dort und nirgendwo sonst vorkommende Arten enthält. Zu diesen zählt der nach wie vor wissenschaftlich unbeschriebene Crenicichla sp., der wegen seines auffälligen Jugendmusters auch als Cobra Pike ( = Schlangen-Hecht) bezeichnet wird. Erwachsen wird dieser Fisch, der über 30 cm Länge erreichen kann, prachtvoll rot. Für Bilder des erwachsenen Tieres siehe bitte https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/crenicichla_sp_tapajos_de/
Crenicichla sp. Tapajos wird nicht nur groß, er ist auch ausgesprochen aggressiv. Untereinander kann es bei erwachsenen Tieren zu wilden, manchmal tödlichen Kämpfen kommen und selbst Jungtiere kann man nur mit dem Adjektiv „frech“ charakterisieren. Bei ihnen kommt an erster Stelle, jeden Mitbewohner auf seine Fressbarkeit hin zu untersuchen und in der Pubertät – ab ca. 8-10 cm Länge – werden Artgenossen nur noch als lästige Nahrungskonkurrenten empfunden. Nur erwachsene Paare vertragen sich relativ gut. Der Schlüssel zur erfolgreichen Zucht dieser Art – es sind Höhlenbrüter mit Elternfamilie – liegt darum in riesigen Aquarien. Hier kann man eine Gruppe Jungtiere aufziehen, so dass sich Paare finden können. Ein Einzelfisch kann allerdings auch in normal dimensionierten Becken gepflegt werden, denn der Schwimmbedarf dieser Tiere ist relativ gering.
Für unsere Kunden: die Art hat Code 671832 (8-10 cm) und 671833 (10-12 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Riesen-Turmdeckelschnecken der Malili-Seen auf Sulawesi (früher: Celebes) sind tolle Tiere, die man gerne um ihrer selbst willen pflegt und nicht nur als nützliche Algen- und Restevertilger, wie so manch andere Schnecke. Allen Tylomelania-Arten der Region ist gemeinsam, dass sie in warmem (um 30°C), weichem und alkalischem Wasser vorkommen. In der aquaristischen Praxis haben sie sich aber als sehr anpassungsfähig erwiesen.
Tylomelania towutensis wird bis ca. 8 cm lang. Das Gehäuse ist schwarz, hat 6-9 deutlich skulpturierte Umgänge und der Weichkörper ist schwarz mit hellen, gelblichen Punkten, was zu dem populären Namen Goldpunktschnecke geführt hat. Es sind getrennt geschlechtliche Tiere, keine Zwitter, aber die Geschlechter lassen sich äußerlich nicht unterscheiden. Alle Tylomelania-Arten sind lebendgebärend und atmen über Kiemen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 488965 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Ein typischer Begleitfisch von Keilfleckbärblingen (Trigonostigma), Schokoladenguramis (Sphaerichthys) und anderen Schwarzwasserfischen ist Rasbora einthovenii. Die Art wird leider nur sehr selten importiert, obwohl sie ein großes Verbreitungsgebiet hat. Man findet sie auf den großen Sundainseln Sumatra und Borneo, auf der malaiischen Halbinsel und im südlichen Thailand in geeigneten Biotopen. Gewöhnlich handelt es sich um mäßig strömende, kleine Fließgewässer, die nur wenige Meter breit und 1-2 Meter tief sind.
Auf den ersten Blick erinnert R. einhovenii an die allgegenwärtigen Längsstreifenbärblinge Südostasiens (Rasbora paviana und verwandte Arten), aber schaut man genauer hin, so werden die arttypischen Merkmale sichtbar: der etwas gedrungene Körperbau mit dem relativ stumpfen Kopfprofil, die Tatsache, dass der schwarze Längsstreifen durch die Mitte der Schwanzflosse läuft (dieser endet bei allen anderen Längsstreifenbärblingen an der Basis der Schwanzflosse) und die zarten, blauen und rosafarbenen Längsstreifen oberhalb des prominenten schwarzen Bandes.
Rasbora einthovenii erreicht gewöhnlich eine Länge von 5-6 cm, kann aber in Ausnahmefälle bis zu 9 cm lang werden. Sie ist ein perfekter Gesellschaftsfisch für gut bepflanzte Aquarien mit dunklem Bodengrund und friedlichen Fischen, wie Labyrinthern, Bärblingen, Dornaugen etc. Es handelt sich um typische Freilaicher, die sich um Laich und Jungtiere nur insofern kümmern, als dass sie in ihnen eine Abwechslung vom üblichen Speiseplan sehen. Äußere Geschlechtsunterschiede sind nur schwach ausgeprägt, Männchen sind etwas kleiner und zierlicher als die Weibchen.
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Text & Photos: Frank Schäfer
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