Dieses niedliche Blauauge stammt aus der Umgebung des Stadt Timika in der indonesischen Provinz Papua auf Neu-Guinea. Es wurde erst relativ spät entdeckt und wissenschaftlich beschrieben (1999); zunächst hielt man die Tiere für artgleich mit P. reticulatus, deren Fundort ca. 900 km weiternordwestlich (von Timika aus gesehen) liegt. Es stellte sich dann aber heraus, dass sie doch verschiedene Arten sind.
Die Tiere erreichen eine Maximallänge von ca. 3 cm (ohne Schwanzflosse), Männchen werden etwas größer als die Weibchen. In der Natur leben sie in stark beschatteten Urwaldbächen von etwa 2 m Breite Dort wurden pH-Werte zwischen 6,7 und 7,8 und Wassertemperaturen zwischen 24 und 28°C gemessen. Man muss immer bedenken, dass solche Messungen stets nur Momentaufnahmen darstellen und in der Natur die Werte gelegentlich deutlich nach oben und unten abweichen können. Trotzdem zeigen sie, dass die Art offensichtlich nicht an extreme Bedingungen angepasst ist.
Die Pflege und Zucht sind vergleichbar mit anderen Blauaugen. Man pflegt die völlig friedlichen Tierchen am besten im Trupp von 10-20 Exemplaren beiderlei Geschlecht. Gefressen wird jegliches übliche Zierfischfutter, es muss nur in das kleine Mäulchen passen. Abgelaicht wird in feinfiedrigen Pflanzen, Brutpflege üben diese Fische nicht aus. Die frisch geschlüpften Jungfische sind winzig und wachsen ziemlich langsam.
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Dieser niedliche Panzerwels ist noch relativ neu. Er wurde erst 2007 wissenschaftlich beschrieben. Im Hobby kannte man ihn schon etwas länger als „Loreto Panda“, „New Panda“ und unter der Codenummer CW31. Die CW-Nummern werden auf der homepage von Ian Fuller (https://www.corydorasworld.com/) vergeben.
Die gesamte Verbreitung der hübschen Art ist noch nicht bekannt. Die Fundorte der Exemplare, die zur wissenschaftlichen Beschreibung verwendet wurden, lagen im Einzug des Rio Putumayo. Dieser Fluss entspringt im Süden Kolumbiens, bildet streckenweise die Grenze zwischen Kolumbien, Ekuador und Peru, fließt weiter durch Peru nach Brasilien (wo er Rio Içá heißt) und mündet schließlich in den Amazonas. Insgesamt ist der Rio Putumayo über 2.000 km lang.
Corydoras ortegai bewohnt weder Schwarz- noch Klarwasser, sondern wurde im trüben Weißwasser des Rio Yaguas (einem Zufluss des Putumayo in Peru) gefunden. Aquaristisch ist die Art ausgezeichnet geeignet und konnte auch schon nachgezüchtet werden, ist aber wenig produktiv, so dass die kleine Anzahl Nachzuchten (noch) nicht im Handel auftaucht, sondern unter Liebhabern verteilt wird. Männchen werden ca. 4 cm, Weibchen ca. 4,5 cm lang (Standardlänge ohne Schwanzflosse).
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Zwerggarnelen von der Insel Sulawesi (früher: Celebes) in Indonesien sind berühmt für ihre Farbigkeit – und berüchtigt wegen ihrer hohen Ansprüche an die Pflege. Diese Arten stammen aus den großen Malili-Seen. Es gibt aber auch Zwerggarnelen auf Sulawesi, die zu den am leichtesten zu haltenden und zu pflegenden Zwerggarnelen überhaupt gehören! Zu diesen zählt Caridina pareparensis. Sie lebt in Flüssen im Süden der Insel und passt sich so ziemlich allen Bedingungen an, die man sich in einem normalen Aquarium überhaupt vorstellen kann: weiches und hartes Wasser, saurer oder alkalischer pH-Wert, sogar etwas Salz im Wasser wird toleriert und die Temperatur kann zwischen 16 und 30°C liegen.
Unter all diesen Bedingungen lebt und vermehrt sich der Zwerg, der nur etwa 1,5 cm lang wird. Die Zucht ist ausgesprochen ergiebig. Zwar ist diese Zwerggarnele nicht sonderlich farbig, aber hüsch ist sie dennoch und weil sie überhaupt nicht scheu ist, bereitet ihre Pflege sehr viel Freude.
Die Art Caridina pareparensis wurde aus einem Fluss bei Parepare beschrieben; die im Hobby befindliche Form wird gewöhnlich der Unterart (beschrieben als Variante) Caridina pareparensisparvidentata zugeordnet, deren Herkunft eine Quelle namens Malawa nahe der Ortschaft Tjamba (das liegt ca. 150 km weiter südlich von Parepare aus gesehen). Wo genau die Tiere, die im Aquarium gepflegt werden, gesammelt wurden/werden, ist nicht bekannt. Der Unterschied zwischen der typischen Form und parvidentata liegt in der Bezahnung des Rostrums, wo parvidentata (wie unsere Tiere) 6-10 Zähnchen hat, die alle auf dem Rostrum sitzen, während die typische pareparensis 13-18 Zähnchen aufweist, von denen sich 3-4 auf dem Cephalothorax befinden.
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Neue Fische, neue Fragen. So könne man unseren Import des Grunzerbarsches Hephaestus habbemai charakterisieren. Diese schönen Fische kommen aus Indonesien zu uns und stammen von der Insel Neu-Guinea. Ursprünglich (1910) wurden sie aus dem Süden der Insel, aus dem Lorentz River, beschrieben. Die Art ist ein reiner Süßwasserbewohner; sie erreicht eine Länge von etwa 15-20 cm plus Schwanzflosse. Gegenwärtig sind unsere Tiere 10-12 cm lang (Totallänge). Untereinander sind die Tiere ausgesprochen gut verträglich, was bei Grunzern keineswegs selbstverständlich ist.
Die barschartige Gestralt und die Verwandtschaft zeigen es schon: wir haben es mit einem Fleischfresser zu tun. Frost- und Lebendfutter passender Größe wird willig akzeptiert, kleine Fische werden selbstverständlich als Zusatznahrung betrachtet.
So weit, so gut. Wo bleiben die Fragen? Tatsächlich ist die Bestimmung der Tiere keineswegs gesichert. Wir haben den Namen vorerst einfach übernommen, die Recherche darüber, um welche Art es sich wirklich handelt, erweist sich als langwierig und ist noch längst nicht abgeschlossen.
Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können:
Schrägsteher (Thayeria) sind altbekannte Aquarienfische. Von den wissenschaftlich akzeptierten vier Arten (T. boehlkei, T. ifati, T. obliqua, T. tapajonica) ist T. boehlkei stets im Angebot des Zierfischhandels. Dabei handelt es sich nahezu ausnahmslos um Nachzuchten, obwohl die Art sehr weit in Südamerika verbreitet ist (Peru, Ekuador, Brasilien und Bolivien).
Der Rio Teles Pires ist ein rund 1.400 km langer Fluss in Brasilien und einer der beiden Quellflüsse des Rio Tapajós. Offenbar liegt im Teles Pires ein Hotspot der Artenvielfalt für Thayeria: in einer erst kürzlich erschienenen wissenschaftlichen Studie über die Fischarten des Teles Pires (Ohara, W. M. et al. (2017): Peixes do rio teles pires: diversidade e guia de identificação.) konnten die Autoren 3 verschiedene Arten nachweisen: T. boehlkei, den damals noch unbeschriebenen T. tapajonica und eine weitere wissenschaftlich neue Art, bei der der Seitenstreifen erst unterhalb der Rückenflosse beginnt (wie bei T. ifati aus dem Maroni-Fluss in Guiana). Diese Art nennen sie provisorisch „falso ifati“.
Doch die spektakulärste Neuentdeckung aus dem Teles Pires ging ihnen wohl durch die Maschen: der Thayeria sp. Red Tail! Es handelt sich dabei um einen herrlich bunten Schrägsteher, der alle positiven Eigenschaften des T. boehlkei in sich vereinigt (Größe, Schwimmweise, Sozialverhalten, Ansprüche an die Aquarienhaltung), nur dass er zusätzlich sehr farbig ist. Ob die Art wirklich aus dem Teles Pires stammt, können wir natürlich nicht beurteilen, aber wir können dieses neue Schmuckstück jetzt in größerer Anzahl als deutsche Nachzucht erstmals anbieten.
Für unsere Kunden: Thayeria sp. Red Tail Teles Pires hat Code 296752 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die überaus große Beliebtheit der Panzerwelse (Corydoras) in der Aquaristik liegt sicher an der Kombination von Friedfertigkeit, Nützlichkeit und nettem Aussehen, die diese Fische in sich vereinigen. Diese Merkmale haben sie alle und somit kann man eigentlich nicht viel falsch machen, wenn es um die Entscheidung geht, welche Art man für sein Aquarium wählt.
Aber es gibt dennoch feine Unterschiede. Manche Arten werden größer als andere, manche sind besonders empfindlich, manche mögen es eher kühl, andere warm, wieder andere schwimmen mehr im freien Wasser und auch der Schwarmzusammenhalt ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Corydoras loretoensis stammt aus Peru, genauer gesagt aus dem Departement Loreto – daher sein Name. Er wird (ohne Schwanzflosse) maximal 4,5-5 cm lang. Die Temperaturansprüche liegen im Bereich von 22-26°C, die Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Wasserwerte ist sehr gut. C. loretoensis gehört zu den Bodenbewohnern mit besonders großem Schwarmzusammenhalt. Man sollte ihn darum möglichst in Gruppen ab 7 Exemplaren pflegen.
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Die graubraune Wildform des orangefarbenen Zwergkrebses Cambarellus patzcuarensis (CPO) stammt ursprünglich aus Mexiko, wo sie endemisch (also nur dort) im Patzcuaro-See vorkommt. Durch massive Umweltverschmutzung und den Einsatz fremdländischer Fische zu Speisezwecken ist das Ökosystem des Patzcuaro-Sees extrem gestört, eine Vielzahl der dort vorkommenden Tier- und Pflanzenarten leider sogar vom Aussterben bedrohrt – unter ihnen Cambarellus patzcuarensis. Der Fang zur Aquarienhaltung spielt dabei keinerlei Rolle, kommerzielle Fänge gibt es nicht und die Aquarienstämme gehen auf ganz wenige, von privaten Expeditionen mitgebrachte Individuen zurück, wodurch eine Beeinträchtigung der wildlebenden Bestände aus wissenschaftlicher Sicht vollkommen ausgeschlossen ist.
Die heutzutage allgemein in der Aquaristik verbreitete orangefarbene Form ist im Aquarium entstanden und durch passende Zuchtwahl stabilisiert worden. In freier Wildbahn kommt sie nicht vor.
Mit gewöhnlich 3 cm (Männchen) und 3,5 cm (Weibchen) Länge sind die Tiere echte Zwergkrebse. Nur in seltenen Ausnahmefällen können sie bis maximal 5 cm Länge erreichen. Zumindest die Aquarienstämme sind auch bei weitem nicht so verstecksüchtig wie die meisten größeren Krebsarten und darum auch tagsüber häufig sichtbar. Wegen ihrer Kleinheit richten Cambarellus-Arten in bepflanzten Aquarien nur wenig Unordnung an und sie können auch gut mit Fischen vergesellschaftet werden. Dabei muss man sich natürlich auf kleine und friedliche Arten beschränken, die den Mini-Krebsen auch nach der Häutung, wenn sie noch weich sind, nicht gefährlich werden können.
Für unsere Kunden: CPO hat Code 481332 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Was dem Pfau seine Schleppe ist dem Balzani seine Beule: Ausdruck ungehemmter Männlichkeit! Der Ballonkopf-Erdfresser stammt ursprünglich aus dem Süden Südamerikas und wird auch gelegentlich aus Paraguay importiert, doch gibt es auch schöne Nachzuchten dieses skurrilen und friedlichen Buntbarsches, die wir zur Zeit anbieten können.
Die Art ist larvophiler, maternaler Maulbrüter, d.h. nur die Weibchen betreiben Brutpflege und erst die Larven werden im Maul betreut, während der Laich, der auf Steinen etc. abgelegt wird, „normal“ gepflegt wird.
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Bei den Liebhabern großer, räuberischer Fische erfreuen sich die Arten der Gattung Datnioides (früher: Coius) großer Beliebtheit. Es sind ruhige, ausdruckstarke Fische, die sich nach einer manchmal etwas zähen Eingewöhnungsphase, in der sie scheu und schreckhaft reagieren, sehr an den Pfleger anschließen und jahrzehntelang Freude bereiten.
Alle Datnioides-Arten werden 30-40 cm groß. Einige bevorzugen Brackwasser, andere weiches und saures Süßwasser. Wieder andere – zu diesen zählt D. campbelli – können beides und nehmen es, wie es kommt. D. campbelli ist in seiner Verbreitung auf die Insel Neu-Guinea beschränkt. Dort lebt er im südlich-zentralen Teil in zwei Staaten, der zu Indonesien gehörigen Provinz Papua und dem unabhängigen Papua-Neu-Guinea. Die meisten Funde liegen in den Unterläufen der Flüsse, wo es oft brackig ist, aber er wurde auch schon weit oberhalb des Tideneinflusses gefangen. Durch seine strahlend goldgelbe Tigerfärbung (alle anderen Datnioides-Arten sind silber- bis elfenbeinfaben mit schwarzen Binden) ist D. campbelli farblich leich zu identifizieren, allerdings zu extrem raschen Farbwechsel fähig. Beunruhigte Tiere werden blitzschnell einfarbig tiefdunkelbraun. Aktuell sind unsere Tiere 7-9 cm lang.
Die Neongrundeln der Gattung Stiphodon sind allesamt wunderschöne Fische. Keine der 37 aktuell bekannten Arten wird länger als 5-7 cm, meist bleiben sie deutlich kleiner. Obwohl erwachsene Stiphodon ausschließlich in reinem Süßwasser leben, können sich die Larven nur im Meer entwickeln. Die Neongrundeln leben darum in Bächen nahe der Küste. Sie laichen unter Steinen, das Männchen bewacht die Eier. Die ausschlüpfenden, winzigen Larven werden mit der Strömung ins Meer gespült, wo sie sich entwickeln.
Stiphodon atropurpureus ist – folgt man den Literaturangaben – weit verbreitet, denn die Larven werden mit Meeresströmungen verdriftet. Die Art ist aus Japan, Taiwan, Malaysia, den Philippinen und Südchina bekannt. Wissenschaftlich beschrieben ist sie allerdings von den Philippinen. Extrem ähnlich ist S. semoni aus Indonesien und Papua Neu-Guinea. Durch reine Betrachtung kann die beiden Arten nicht unterscheiden. S. atropurpureus hat mehr Schuppen in der Längsreihe (30-37, meist 33-35, S. semoni hat 27-30), in der vertikalen Reihe (12-18, meist 15-17, S. semoni hat 10-11) und vor der ersten Rückenflosse, also insgesamt kleinere (und darum mehr) Schuppen am Körper.
Am lebenden Tier ist das allerdings nicht erkennbar; es ist mehr als wahrscheinlich, dass S. atropurpureus und S. semoni ständig miteinander verwechselt werden. Auch uns bleibt nichts weiter übrig, als auf die Angaben des Exporteurs zu vertrauen. Da sich die beiden Arten bezüglich ihrer aquaristischen Ansprüche und in der Färbung nicht unterscheiden, ist die Frage, um wen es sich im Einzelnen handelt, eher akademischer Natur.
Die Fische leben, wie alle Stiphodon, in Schwärmen, die aus Männchen und Weibchen bestehen. Weibchen sind unscheinbar gefärbt. Nur wenn sie ablaichen wollen entwickeln die Männchen die volle Farbenpracht, besetzen ein Revier und balzen mit ihren leuchtenden Farben vor den Weibchen. Wenn die Jungen geschlüpft sind, werden die Männchen wieder blasser (sie sind dann aber immer noch wunderschön) und kehren in den Schwarm zurück.
Im Aquarium gelingt die Pflege leicht. Als Aufwuchsfresser bevorzugen Stiphodon kleine Futterpartikel (Futtertabletten, gefrostete Cyclops etc.) und nagen auch an Algen herum.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 456083 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die große Gattung Leporinus umfasst über 90 Arten und stellt noch immer die Wissenschaft vor kaum zu lösende Probleme bezüglich der Abgrenzung der Arten untereinander. Zu den seit Jahrzehnten als besonders kompliziert bekannten Artengruppen gehört der Formenkreis um Leporinus maculatus. Das sind Leporinus, bei denen zumindest ein Teil der Flankenzeichnung aus runden Flecken besteht. Zu der „maculatus-Gruppe“ zählt auch der 1910 aus Surinam beschriebene Leporinus pellegrinii (die Schreibweise mit zwei „i“ am Ende ist die richtige). Der Autor Steindachner ordnete später auch Tiere aus dem Rio Branco dieser Art zu. Leider wurde die Art in der wissenschaftlichen Beschreibung nicht abgebildet, so dass bis heute Zweifel über ihre Identität bestehen. Nach der gegenwärtigen Meinung gibt es die Art im Rio Branco, Essequibo, Tibit, Saramacca, Suriname, Mana und im peruanischen Amazonasgebiet.
Wir haben zur Zeit sehr schöne Leporinus, die höchstwahrscheinlich zur Art L. pellegrinii zu rechnen sind, im Stock. Unsere Tiere stammen aus Brasilien, genauere Angaben haben wir nicht bekommen. Es handelt sich um eine relativ kleinwüchsige Leporinus-Art, die nach den verfügbaren Angaben maximal 12 cm Gesamtlänge (also inklusiove Schwanzflosse) nicht überschreitet. Untereinander sind die schönen Fische friedlich, was bei Leporinus immer der Erwähnung wert ist.
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Wir haben wieder einmal einige Jungtiere der nur äußerst selten importierten Großbarbe Hypselobarbus jerdoni erhalten. Sie ist ein Endemit (kommt also ausschließlich dort vor) von Südinden, wo sie in den Bundesstaaten Karnataka und Kerala gefunden wird. Mit maximal 50 cm Endlänge eignet sich H. jerdoni nur für wirklich große Aquarien.
Hier ist der strömungsliebende, friedfertige Fisch ein richtiger Hingucker. Die brillant orangefarbenen Bauchflossen sind ihr Alleinstellungsmerkmal, so etwas findet man bei keiner anderen Barbenart. In der Natur vollführt das Tier Laichwanderungen von bis zu 100 km Länge. Daraus kann man schließen, dass sie ein kraftvoller Schwimmer ist, der auch Hindernisse überwinden kann. Wenn man H. jerdoni aus dem Aquarium fangen will, dann zeigt sie manchmal, was in ihr steckt und springt aus dem Stand über 50 cm hoch senkrecht aus dem Wasser – dabei sind unsere Tiere erst 6-8 cm lang! Aber denoch ist die Art alles andere als scheu.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 421592 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
1961 erschien eine Übersichts-Arbeit über die Flossensauger der Gattung Gastromyzon von Borneo. Darin wurden fünf Arten unterschieden: G. pauciradiatus, G. nieuwenhuisii, G. fasciatus, G. punctulatus und G. borneensis. 2006 erschien die nächste Revision dieser Fische von Borneo. Damit ging eine wahre Artenexplosion einher, allein in Gastromyzon sind heute 36 Arten von Borneo bekannt! Von den ursprünglich fünf Arten stehen zwei heute in Neogastromyzon (nieuwenhuisii und pauciradiatus), so dass nicht weniger als 33 Arten, die bei früheren Importen 3 Arten zugeordnet wurden, nun neu bestimmt werden müssen! Das ist allerdings gar nicht so einfach, wie man sich denken kann, denn viele Artmerkmale sind nur an speziell präparierten Exemplaren erkennbar und auch dann bedarf es großer Erfahrung, um nicht irre zu gehen.
Es werden immer wieder zwei punktierte Arten im Zierfischhandel angeboten, die sich extrem ähnlich sehen: Gastromyzon ctenocephalus und G. scitulus. Da früher nur eine punktierte Art bekannt war, nämlich G. punctulatus, wurden die beiden schon jahrzehntelang als G. punctulatus bezeichnet. In Wirklichkeit hat aber G. punctulatus „Oberkopf und Wirbelsäulenbereich mit kleinen, runden, hellen Flecken in einem dunklen Netzwerk“ (Inger & Chin, 1961) und wird wohl nur ganz ausnahmsweise – wenn überhaupt – importiert, die beiden Arten G. ctenocephalus und G. sciltulus haben aber helle Flecken auf flächig dunklem Untergrund. Stimmungsbedingt kann die Grundfärbe zwischen hellbraun und tiefschwarz schwanken. Man kann diese beiden Arten angeblich unterscheiden, wenn sie die Flossen spreizen. Dann sieht man, dass C. ctenocephalus in der Schwanzflosse waagerechte blaue Streifen und in der Rückenflosse blaugrün glänzende Flecken hat; bei G. sciltulus sind in der Schwanzflosse blaugrün glänzende Flecken, in der Rückenflosse keine farblich auffällige Zeichnung. Leider spreizen die Tiere aber ihre Flossen nicht auf Zuruf und außerdem gibt es reichlich Zwischenformen, selbst innerhalb eines einzigen Imports. Die in diesem Post abgebildeten Tiere entsprechen am besten G. ctenocephalus. Weil ganz häufig ohnehin ein Mix von bis zu fünf Flossensauger-Arten zu uns kommt – werden diese Tiere im Handel einfach weiterhin als Gastromyzon punctulatus angeboten.
Das ist nicht weiter schlimm, wenn es nicht um spezielle wissenschaftliche Fragestellungen geht, dennbezüglich der Pflegeansprüche gleichen sich alle Gastromyzon-Arten. Sie wollen sehr sauberes, möglichst stark strömendes Wasser in einem Temperaturbereich von 22-28°C, wobei mittlere Werte zu bevorzugen sind. In der Natur ist das Wasser sehr weich und oft auch sauer, im Aquarium brauchen sie das nicht unbedingt. Während der Eingewöhnung kann es aber sinnvoll sein, sich den natürlichen Wasserwerten anzunähern. Gastromyzon haben eine hornige Lippenleiste, mit der sie Aufwuchs von Steinen und Wurzelnabschaben können. Es geht ihnen dabei aber weniger um Algen als um Mikrolebenwesen. Man kann diese Fische sehr gut mit allen möglichen Futtersorten ernähren, kleine Frostfutter-Sorten bekommen ihnen am besten. Untereinander sind diese Fische verträglich, Rangeleien verlaufen immer harmlos. Andere Arten interessieren sie nicht. Männchen unterscheiden sich von den (größeren) Weibchen durch eine große Drüsen-Schuppe am Ansatz der Bauchflosse. Abgelaicht wird – soweit bekannt – über grobem Kies, der Laich entwickelt sich im Lückensystem zwischen den Kieselsteinchen. Brutpflege betreiben Gastromyzon-Arten nicht.
Für unsere Kunden: Gastromyzon „punctulatus“ hat Code 416562 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Wir haben aus Indonesien diesen Zwerg-Glasbarsch erhalten, der zu Ehren von Alex Ploeg benannt wurde, der in der am 17. 7. 2014 über der Ukraine abgeschossenen Passagiermaschine war.
Gymnochanda ploegi ist bislang nur aus West-Kalimantan, dem zu Indonesien gehörigen Teil Borneos, bekannt. Es handelt sich um eine reine Süßwasserart, die in sehr weichem, sauren Wasser lebt. Die friedlichen Fische werden nur 3-4 cm lang und leben im Schwarm. Ihre Pflege ist nicht schwierig, jedoch fressen Gymnochanda, wie die meisten Glasbarsche, nur Lebend- und Frostfutter, letzteres erst nach Gewöhnung. Am besten füttert man solche kleinen Kostbarkeiten mit lebenden Artemia-Nauplien.
Nur die Männchen haben vergrößerte und rot gefärbte Flossen. Glasbarsche laichen oft im Aquarium ab, es sind Pflanzenlaicher ohne Brutpflege. Die Aufzucht der winzigen Jungen, die oft nur bestimmte Futterorganismen akzeptieren, ist aber ganz hohe Schule der Aquaristik.
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Die Gattung Brachyplatystoma wird im englischen Sprachgebrauch als „Goliath Catfishes“ (= Goliath-Welse) bezeichnet, denn einige ihrer Arten gehören zu den größten Süßwasserfischen überhaupt: bis zu 3,6 m Länge sind in der Literatur angegeben! In Südamerika sind sie allgegenwärtig und wichtige Speisefische, von denen über 30.000 Tonnen jährlich verzehrt werden. Dennoch ist die Unterscheidung der Arten in manchen Fällen fast unmöglich und die Art, die wir hier vorstellen, wurde sogar erst im Jahr 2005 wissenschaftlich erfasst und benannt! Tatsächlich gibt es keinen Menschen auf der ganzen Welt, der Brachyplatystoma capapretum und B. filamentosum anhand lebender Exemplare oder Photos sicher unterscheiden könnte. Der Unterschied liegt in der Bezahnung. Da beide Arten im gleichen Lebensraum vorkommen können, nutzt auch die Kenntnis der Herkunft nichts bei Bestimmungsversuchen. Die hier gezeigten Tiere stammen aus Kolumbien. Unsere Entscheidung zugunsten B. capapretum im vorliegenden Fall beruht auf der Oberkieferbezahnung, die uns ähnlicher zu B. capapretum erscheint als zu B. filamentosum. Aber wirklich sicher können auch wir selbstverständlich nicht sein. Die relativ kleinen Punkte auf dem Körper sprechen eher für B. filamentosum, bei B. capapretum sind sie häufig größer. Da aber ganz kleine Jungfische (bis ca. 3 cm Körperlänge) beider Arten gar keine Punkte haben, ist dieses Merkmal sehr unzuverlässig.
Egal, welche Art es genau ist: beide werden riesig! Sie eignen sich also ausschließlich für wirklich große Aquarien und zoologische Gärten. Obwohl die Maximallänge von B. capapretum mit „nur“ 120 cm angegeben wird (die von B. filamentosum dreimal so lang), beruht das wahrscheinlich lediglich darauf, dass vor 2005 einfach alle großen Goliathwelse B. filamentosum zugeordnet wurden. Aufgrund des massiven (und bedrohlichen!) Befischungsdrucks sind auch Exemplare von B. filamentosum über 120 cm Länge in der Natur seit den 1990er Jahren ausgesprochene Raritäten.
Ungeheuer beeindruckend sind die extrem langen Oberkieferbarteln unserer Fische, die bei ca. 7-8 cm Körperlänge (ca. 9-10 cm mit Schwanzflosse ohne Schwanzflossenfilament) gut 13-14 cm Länge erreichen. Wozu diese langen Barteln dienen, ist unbekannt. Sie sind jedenfalls sehr berührungsempfindlich und es erscheint uns wichtig, Interessierte darauf hinzuweisen, dass man diesen Tieren möglichst größflächige Aquarien (Länge und Tiefe, die Höhe ist nicht so wesentlich) ohne nennenswerte Einrichtung anbieten sollte. Ein Sandboden ist allerdings lebenswichtig, sonst stellen sich früher oder später bakterielle Infektionen am Bauch der Fische ein. Das Aquarium sollte nur dämmerig beleuchtet sein, ggf. ist das durch eine Schwimmpflanzendecke zu erreichen. Brachyplatystoma sind von klein an Fischfresser. Sie nehmen zwar im Aquarium nach der Eingewöhnung so ziemlich jedes grobe Frostfutter an, für den Anfang sind gut ausgehälterte Futterfische aber die beste Wahl. Untereinander sind unsere Tiere friedlich.
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Die Jungfische aller Goldfischrassen sind bis zu einer Länge von etwa 4 cm wildfarben, also graugrün mit Messingglanz. Deshalb gibt es niemals ganz kleine Goldfische im Handel. Die ersten Jungtiere aus diesem Frühjahr haben sich jetzt eingefärbt und sind verfügbar, eine sehr gute Gelegenheit für alle, die sich vielleicht sogar selbst mit Zuchtgedanken tragen; denn nur wenn man mit kleinen Jungfschen anfängt, hat man als Züchter die volle Kontrolle über die nach der eigenen Philosophie optimalen Aufzuchtbedingungen.
Für unsere Kunden: die photographierten Tiere haben Code 811001 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Zwergarten unter den Hechtbuntbarschen wurden kürzlich als eigenständige Gattung Wallaciia abgetrennt (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/die-crenicichla-wurden-neu-klassifiziert/). Zu ihnen zählt W. compressiceps, die nur in den Flüssen Tocantins und Araguaia in Brasilien vorkommt. Es ist eine der kleinsten, der hübschesten und aggressivsten Hechtbuntbarsch-Arten. Obwohl sie nur allerhöchstens 10 cm lang wird, Weibchen bleiben immer kleiner, sollte man den Tieren mindestens ein 120 cm langes Aquarium zur Verfügung stellen. Wie kleine, bissige Terrier können sie sonst übereinander herfallen.
Die Männchen kann man schon ab der relativ geringen Größe von 4-6 cm an der deutlich dichteren und intensiveren Streifung der weichstrahligen Teile von After- und Rückenflosse sowie der Schwanzflosse von den Weibchen unterscheiden. Bei diesen ist die Steifung entweder undeutlich oder fehlt sogar ganz. Zusätzlich haben die Männchen einen roten Streifen in der Rückenflosse, der den Weibchen fehlt; man sieht diesen Streifen aber nur, wenn das Tier die Rückenflosse spreizt.
Wer den Raumansprüchen der kleinen Raufbolde genügen kann, sollte sie unbedingt einmal pflegen. Sie sind wunderschön und relativ leicht zu züchten. Dazu lässt man Paare sich aus einer Gruppe von Tieren finden. Wie alle Hechtbuntbarsche sind es Höhlenbrüter mit Elternfamilie. Die Anspüche an die Wasserzusammensetzung sind leicht zu erfüllen, sie brauchen einen pH-Wert im neutralen oder schwach sauren Bereich, es sind also keineswegs Schwarzwasserbewohner! Die Wassertemperatur sollte zwischen 26 und 28°C liegen. Trockenfutter lehnen die Fische ab, jedoch wird jede Sorte von Frost- und Lebendfutter akzeptiert.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 669202 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Nach langer Zeit haben wir endlich wieder einmal einige der bildhübschen Hyphessobrycon haraldschultzi aus dem Rio Araguaia in Brasilien importieren können. Die Tiere sind deutlich schlanker als Blutsalmler (H. eques, „serpae“, „minor“ etc.). Die Färbung erinnert mehr an H. amandae, denn das Rot ist -anders als bei Blutsalmlern – kein sattes Blutrot sondern ein herrliches Kristallrot.
Seit dem 8. November 2012 gilt ein Verbot für Apfelschnecken der Gattung Pomacea in der EU, weil sich in Portugal eine der Arten als Schädling in Reispflanzungen erwiesen hat. Apfelschnecken dürfen seither auch dann nicht weitergegeben werden (auch nicht verschenkt!), wenn es sich um Nachzuchten aus der EU handelt. Vor diesem Handels- und Importverbot waren Apfelschnecken – es handelte sich fast ausschließlich um die Art Pomacea diffusa – beliebte Pfleglinge, die in vielen Farbspielarten gezüchtet wurden. Alle Arten der Gattung Pomacea stammen ursprünglich aus Südamerika, werden aber seit den 1970er Jahren in vielen tropischen Regionen der Welt – vor allem in Asien – zu Speisezwecken gezüchtet. Aus Zuchtfarmen entwichene oder bewusst ausgesetzte Tiere sind längst außer Kontrolle geraten und gelten vielerorts als invasive Pest.
Das im Hobby entstandene Vakuum füllt seit einigen Jahren die Asiatische Apfelschnecke Pila ampullacea. Auch sie ist ein beliebtes Speisetier in Südostasien, wird aber offenbar zunehmend von eingeschleppten südamerikanischen Pomacea verdrängt. Als Importeur muss man aufpassen, dass man nicht versehentlich die viel häufigeren Pomacea aus Asien erhält, sonst gibt es Ärger mit den Behörden. Das einfachste Unterscheidungsmerkmal der beiden Gattungen ist die Beschaffenheit des Deckels (= Operculum). Bei allen südamerikanischen Arten (Pomacea) ist das Operculum hornig und leicht biegsam, vergleichbar einem Fingernagel, währender bei den Pila-Arten (auch da gibt es mehrere Spezies) hart und kalkig ist und sich nicht biegen lässt. Da dies am lebenden Tier aber nur mit Schwierigkeiten feststellbar ist, beschränken zumindest wir uns seit 2012 auf den Import großer Exemplare ab 6 cm Gehäuse-Durchmesser, die sich gut identifizieren lassen.
Es käme wohl niemand auf die Idee, große Apfelschnecken in einem Pflanzenaquarium halten zu wollen. Übergriffe der Schnecken auf lebende Pflanzen sind jedenfalls immer möglich. Es hat sich aber gezeigt, dass speziell Pila ampullacea sehr gern Frostfutter (für Zierfische), also fleischliche Kost, zu sich nimmt und Pflanzen meist nur wenig schädigt. Sehr wichtig für die Pflege ist, dass fischige Mitbewohner den Tieren nicht ständig an den langen Antennen herumzupfen. Da sich Pila ampullacea gerne eingräbt, ist für ausreichend hohen Bodengrund zu sorgen. Wie alle Apfelschnecken sind auch Pila getrenntgeschlechtlich, es gibt also Männchen und Weibchen. Geschlechtsunterschiede sind nicht bekannt. Der Laich wird außerhalb des Wasser abgelegt und umfasst 20-50 Eier.
Meist ist der Weichkörper von Pila ampullacea tiefschwarz gefärbt. Ab und zu sind aber auch gelbgrüne, getigerte oder weiß-gescheckte Tiere zu finden. Da uns diese sehr seltenen abweichend gefärbten Tiere natürlich besonders auffallen, haben wir viele Bilder von ihnen. Das sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass 99% der Pila ampullacea rein schwarz sind.
Alle Apfelschnecken sind Lungenatmer und müssen zum Luftholen an die Wasseroberfläche kommen. Ihr Aquarium darf darum nicht bis unmittelbar an die Deckschscheibe gefüllt sein, sonst ertrinken die Tiere!
Für unsere Kunden: Pila ampullacea in der Größe 6-8 cm haben die Codenummer 486023 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Bei den eleganten Raubsalmlern der Gattung Boulengerella werden in 5 Arten unterschieden: B. cuvieri, B. lateristriga, B. lucius, B. maculata und B. xyrekes. Sie sind weit in den großen Fluss-Systemen von Amazonas und Orinoko verbreitet. Die Unterscheidung der Arten ist vor allem bei Jungtieren nicht ganz einfach.
Wir haben gerade aus Peru hübsche 10-12 cm lange Jungtiere von B. maculata erhalten. Diese Art ist sehr weit verbreitet (Brasilien, Ekuador, Peru, Kolumbien und Venezuela). Die Fleckung ist bei den Jungtieren sehr viel grober als bei erwachsenen Exemplaren (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/boulengerella_maculata_de/). B. maculata erreicht eine Gesamtlänge von rund 30 -35 cm und sollte in Gruppen gepflegt werden, benötigt also ausreichend große Aquiarien.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 210703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus Peru kommt regelmäßig ein schöner Zwergbuntbarsch zu uns, der auf den Händlerlisten als „Apistogramma juruensis“ bezeichnet wird. Die Tiere sind sehr ähnlich zu A. cacatuoides und zu A. juruensis, lassen sich aber gewöhnlich gut durch ein Färbungsmerkmal von den beiden unterscheiden: ein schwarzer Kinnfleck, der ausschlaggebend für die hierzulande übliche Handelsbezeichnung war: Black Chin (= Schwarzes Kinn). Wissenschaftlich beschrieben wurde die Art schließlich von Römer et al. im Jahr 2012 als Apistogramma allpahuayo. Sie stammt aus eienm Gebiet nahe bei Iquitos, das zum Einzug des Rio Nanay gehört. Für Bilder dieser Form siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/apistogramma-allpahuayo/.
Wie gesagt, der schwarze Kinnfleck ist normalerweise ein sehr gutes Erkennungszeichen der Art. Nun haben wir eine Sendung dieser Tiere erhalten, die den Kinnfleck fast gar nicht zeigt. Zusätzlich fällt auf, dass bei „normalen“ A. allaphuayo die Membranen ersten drei Rückenflossenstrahlen bei erregten Männchen schwarz sind, bei den Neuankömmlingen nur die ersten beiden. Insgesamt sind die Unterschiede zwar nur geringfügig, aber sie zeigen wieder einmal, dass bei Apistogramma stets mit einer gewissen Bandbreite in Hinsicht auf Zeichnungsmerkmale zu rechnen ist.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 622723 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Schlusslichtsalmler wurden bereits 1910 nach Deutschland eingeführt und auch bald darauf nachgezüchtet. Sie gehörten schon bald zum eisernen Bestand der Zierfische. Bestimmt wurden diese ersten Schlusslichtsalmler als Hemigrammus ocellifer. 1958 fiel Hermann Meinken auf, dass der Schlusslichtsalmler im Hobby keinen Schulterfleck besitzt, der „echte“ H. ocellifer aber sehr wohl. Darum beschrieb Meinken den altbekannten Fisch ohne Schulterfleck als neue Unterart, die er H. ocellifer falsus nannte.
Heutzutage ist man der Meinung, dass H. ocellifer und H. falsus sogar unterschiedliche Arten sind, weil sie sich in der Natur nicht vermischen. Da der „echte“ H. ocellifer (mit Schulterfleck) als hübscher empfunden wurde, verschwand H. falsus nach und nach aus dem Hobby. Heutzutage wird nur noch H. ocellifer angeboten. Es handelt sich praktisch ausnahmslos um Nachzuchttiere.
Die Hemigrammus falsus, die diesen Post illustrieren, sind hingegen Wildfänge. Sie kamen als so genannte Beifänge aus Peru zu uns
Besonders hübsch wirken die Tiere in Aquarien mit dunklem Bodengrund, dann scheinen die Leuchtflecken an Schulter und Schwanz und die Augen förmlich zu glühen.
Schlusslichtsalmler wurden bereits 1910 nach Deutschland eingeführt und auch bald darauf nachgezüchtet. Sie gehörten schon bald zum eisernen Bestand der Zierfische. Bestimmt wurden diese ersten Schlusslichtsalmler als Hemigrammus ocellifer. 1958 fiel Hermann Meinken auf, dass der Schlusslichtsalmler im Hobby keinen Schulterfleck besitzt, der „echte“ H. ocellifer aber sehr wohl. Darum beschrieb Meinken den altbekannten Fisch ohne Schulterfleck als neue Unterart, die er H. ocellifer falsus nannte.
Heutzutage ist man der Meinung, dass H. ocellifer und H. falsus sogar unterschiedliche Arten sind, weil sie sich in der Natur nicht vermischen. Da der „echte“ H. ocellifer (mit Schulterfleck) als hübscher empfunden wurde, verschwand H. falsus nach und nach aus dem Hobby. Heutzutage wird nur noch H. ocellifer angeboten. Es handelt sich praktisch ausnahmslos um Nachzuchttiere.
Besonders hübsch wirken die Tiere in Aquarien mit dunklem Bodengrund, dann scheinen die Leuchtflecken an Schulter und Schwanz und die Augen förmlich zu glühen.
Für unsere Kunden: H. ocellifer hat Code 259602 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Nicht immer müssen es knallige Farben sein, die einen Fisch interessant machen. Vielmehr reizt es Naturfreunde, die Lebensgeschichte ihrer Pfleglinge zu studfieren und das hinterlässt auf die Dauer oft einen tieferen Eindruck als das bunte Aussehen. Für Buntbarschverhältnisse ist Heroina isonyterina eine graue Maus. Spannend ist hingegen, dass dieses Tier erst sehr spät der Wissenschaft bekannt wurde. Erste Aufsammlungen gab es 1958 in Kolumbien, dann 1971 und 1981 in Ekuador und 1986 in Peru. Im Frühjahr 1995 flogen H.-G. Breidohr, I. Kranz, U. Werner und W. Zucker nach Kolumbien und suchten östlich und westlich von Florencia im Einzug des Rio Caqueta nach Buntbarschen. Unter anderen fingen sie dort auch die damals noch wissenschaftlich unbenannten H. isonycterina, konnten sie mitbringen und nachzüchten. Das veranlasste S. Kullander, die neue Gattung und Art endlich auch formell wissenschaftlich zu beschreiben. Der Gattungsname ist die weibliche Form von Heros – einer anderen Buntbarschgattung – und bedeutet wörtlich „Heldin“, der Artname isonycterina bedeutet „Tag-und-Nachtgleich“ und bezieht sich auf den schmalen Verbreitungsstreifen der Art im äußersten Westen des Amazonas-Einzuges nahe des Äquators, wo bekanntlich Tag und Nacht jeweils 12 Stunden währen.
Die Art fällt ziemlich aus dem Rahmen dessen, was man an Buntbarschen in Südamerika erwartet. Einerseits erinnert sie etwas die ebenfalls südamerikanischen Gattungen Hypselecara und Caquetaia, andererseits aber auch sehr deutlich an die mittelamerikanischen Cichlasoma-Verwandten. Mit etwa 15 cm Maximallänge (Männchen, Weibchen bleiben kleiner) ist H. isonycterina kein Riese und schon in einem Meterbecken gut untergebracht. Es handelt sich um Offenbrüter mit Elternfamilie. Manche Exemplare laichen völlig offen, z.B. auf flachen Wurzelhölzern am Boden, andere bevorzugen etwas geschützte Plätze unter Überhängen bis hin zu höhlenartigen Strukturen. Männchen und Weibchen unterscheiden sich farblich, wenn sie geschlechtsreif sind. Bei den Weibchen sind die unpaaren Flossen weniger stark getüpfelt und in der Rückenflosse entwickelt sich eine grünlich reflektierende Zone.
Wir können zur Zeit Nachzuchten dieses nur sehr selten im Handel erhältlichen Buntbarsches anbieten.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 682882 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text: Frank Schäfer, Photos: Uwe Werner (Adulti), Frank Schäfer (Juvenile)
Der Rio Vaupés – so die spanische Schreibweise – oder Rio Uaupes – das ist die portugiesische – ist ein „kleiner“ rechtsseitiger Nebenfluss des Rio Negro. Immerhin hat der „Kleine“ eine Länge von 1.375 km! Er entspringt in Kolumbien im Vorland der Anden und bildet in etwa 150 km Entfernung stromabwärts von Mitú aus gesehen die Staatsgrenze zum brasilianischen Bundesstaat Amazonas, wo er ca. 40 km südlich von Icana in den Rio Negro mündet. Aquaristisch ist schon lange bekannt, dass im Rio Vaupes viele Besonderheiten vorkommen. Unter ihnen sind auch vier Panzerwelse, die allerdings erst in den letzten Jahren bekannt wurden: CW 89 (Langschnäuzer, schmale Rückenbinde), CW91 (Rundschnäuzer zu CW 89), CW106 (Langschnäuzer, breitere Rückenbinde und kürzere Schnauze als CW89), CW107 (Rundschnäuzer, breitere Rückenbinde als CW91). Gefunden werden sie in Kolumbien, ca. 40 km östlich von Mitú, so jedenfalls die Aussage der Exporteure.
Leider sind die genannten Unterscheidungs-Merkmale nicht so wirklich konstant. Je mehr Tiere man zu Gesicht bekommt, desto mehr Zwischenformen werden erkennbar, so wie man das ja auch von anderen Rio-Negro-Corydoras kennt. Vor allem die Breite der Rückenbinde variiert enorm. Darum unterscheiden wir im Handel nicht zwischen CW89 und CW106.
Jetzt haben wir besonders attraktive Tiere erhalten, die wegen der sehr breiten Rückenbinde deutlich mehr CW 106 entsprechen. Interessant ist auch der Sexualdimorphismus, das Weibchen ist nur undeutlich als Langschnäuzer erkennbar. Wir warten jetzt gespannt darauf, wann die ersten Nachzuchten angeboten werden und wie diese wohl aussehen.
Für unsere Kunden: die CW 89/CW 106 haben Code 236105 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Von den auf Madagskar endemischen Buntbarschen ist Ptychochromis oligacanthus dem Namen nach auch aquaristisch recht gut bekannt. Allerdings hat sich die Auffassung darüber, was unter dieser Art verstehen ist, erst vor wenigen Jahren (2006) gründlich verändert. Zuvor glaubte man, die Art sei weit verbreitet und teile sich in vier farblich unterschiedliche Rassen auf. Heute hält man diese Rassen für eigenständige Arten. Der eigentliche Ptychochromis oligacanthus ist nach aktueller Auffassung auf den Nordwesten der Insel und die vorgelagerte kleine insel Nosy Be beschränkt. Als Arterkennungsmerkmal bei erwachsenen Fischen dient der isolierte schwarze Fleck auf der oberen Hälfte des Kiemendeckels, den es bei keiner anderen Ptychochromis-Art gibt. Ähnlich ist diesbezüglich nur der erst 2015 beschriebene Ptychochromis mainty, bei dem allerdings der Fleck mit einem über den Körper verlaufenden Längsband verbunden ist.
Wie so viele Tierarten Madagaskars muss leider auch Ptychochromis oligacanthus als gefährdet (Rote Liste der IUCN: Endangered) angesehen werden, da die relativ zahlreichen Populationen untereinander in keinem generischen Austausch stehen und darum lokal durch wirtschaftliche Nutzung, Besatz mit Fremdfischen, Umweltereignisse usw. sehr schnell aussterben können. Der Fang für die Aquaristik hat keinerlei Einfluss auf die natürlichen Bestände, alle im Hobby befindlichen Exemplare sind ohnehin Nachzuchttiere.
Wir haben gerade kleine Jungfische (ca. 3 cm) von Ptychochromis oligacanthus als deutsche Nachzucht erhalten. Die Elterntiere (Photo vom Züchter) werden 15-20 cm groß. P. oligacanthus ist ein robuster Fisch von nicht zu unterschätzendem Aggressionspotential. Darum pflegt man ihn unbedingt in großen, gut strukturierten Aquarien in eine Gruppe, aus der heraus sich Paare finden können. Als Gesellschaftsfische eignen sich ausschließlich Arten, die hart im Nehmen sind, wie z.B. diverse Welse.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 574161 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Wo kommen eigentlich die vielen Guppys her, die die Aquarien der Welt bevölkern? Die Antwort: sie stammen aus Zuchtfarmen, wo diese Tiere professionell vermehrt werden, genau wie Pflanzen in einer Gärtnerei. Die größten Zuchtzentren sind im tropischen Asien (Sri Lanka, Singapur/Malaysia, Indonesien, Thailand, Vietnam) und in Israel angesiedelt. Die Zucht erfolgt unter strenger veterinärmedizinischer Überwachung und wird wissenschaftlich von Genetikern begleitet. So gelingt es, die wunderschönen Hochzuchtformen seit Jahrzehnten in hervorragender Qualität anbieten zu können, nachdem es in den 1980er Jahren durch verfehlte Zuchtmethoden international zu einer wahren Guppykrise gekommen war.
Aber woher stammt die Bezeichnung „Moskauer Guppys“? Werden diese Tiere dort gezüchtet? Nein, werden sie nicht. Die Bezeichnung geht auf einen Artikel in der inzwischen nicht mehr existierenden Fachzeitschrift „Aquarien-Magazin“ aus dem Jahr 1976 zurück. Damals berichtete Viktor Datskewitsch über die Gemeinschaft der Guppyzüchter in Moskau, die alljährlich eine Ausstellung mit 50 bis 70 Guppy-Aquarien organisierte. Abgebildet wurden zwei Guppymännchen des Hobby-Züchters A Gribov, die dieser, anders als es die Regeln der Hochzucht fordern, in einem kunterbunten Mix zusammen ausstellte. Dieses Becken war der Publikumsmagnet der Ausstellung, was die „ernsthaften“ Züchter etwas konsternierte.
Die beiden zum Artikel abgebildeten Fische waren Bunt-Mosaik-Guppys mit Triangelschwanz, Grundfarbe grau, der Vorderkörper stark genetzt, der Hinterkörper (ab Ansatz der Rückenflosse) schwarz mit grünem oder blauem Schimmer. Und seit dieser Zeit werden mehr und mehr Guppy-Formen als „Moskow-Guppys“ bezeichnet. Ursprünglich geschah das wohl, um klar zu machen, dass es besonders bunte und attraktive Guppys seien. Später benutzte man den Begriff hauptsächlich für Guppys mit vorwiegend schwarzer Körperfärbung, die einen grün oder blau irisierenden Schimmer hatten. Heute nennt man wieder eine ganze Reihe unterschiedlichster Guppyfarbvarianten „Moskau“ (oder in der englischen Schreibweise Moskow), die eigentlich nicht mehr viel miteinander gemein haben.
Aus Sri Lanka bekommen wir zur Zeit eine ganze Reihe sehr schöner Moskauer, Guppys von denen wir in diesem Post die Farbschläge Schwarz, Grün und Blau zeigen.
Für unsere Kunden:die Tiere haben Code 418673 (Black), 418683 (Blue) und 418693 (Green) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Literatur:
Datskewitsch, V. (1976): Hübsche Guppys aus Moskau. Aquarien Magazin 10 (1): 4
Der Zwergblaubarsch, auch Scharlachroter Zwergblaubarsch genannt, hat sich von der hochbezahlten Sensation des Jahres 2000 zum stets erhältlichen Klassiker in der Aquarienkunde gewandelt. Er stammt aus dem Norden Indiens (Nord-Bengalen), wo er klare, mäßig strömemde Gewässer mit Sandboden und reichem Unterwasserpflanzenbewuchs am Fuße des Himalaya bewohnt.
Bezüglich der Pflege ist Dario dario sehr anspruchslos, was Wasserwerte (jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser wird akzeptiert) und Temperatur (zwischen 16 und 28°C) angeht, aber er frisst kein Trockenutter. Frostfutter wird problemlos angenommen, Lebendfutter ist dem niedlichen Tier, das nur 2-3 cm lang wird, aber erheblich lieber. Man pflegt die kleinen Schmuckstücke am besten in einer Gruppe von 10-20 Exemplaren, wobei die Geschlechtszugehörigkeit nebensächlich ist. So sind ständig Tiere sichbar und interagieren miteinander, ohne sich zu verletzen oder ernsthaft zu mobben.
Zwergblaubarsche betreiben im Gegensatz zu den Vertretern der Gattung Badis keine Brutpflege. In einem Aquarium, das dicht bepflanzt ist und in dem Lebendfutter verabreicht wird, kommen gewöhnlich von ganz alleine ab und zu Jungtiere hoch, die den Bestand erhalten.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 413773 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der hübsche Rotrücken-Kirschflecksalmler aus der Gruppe der Kirschflecksalmler (bislang drei wissenschaftlich bekannte Arten) ist der zuletzt entdeckte und wurde erst 1993 durch Burgess beschrieben. Die Männchen besitzen eine lang ausgezogene Rückenflosse und eine sehr hübsche und auffällige rote Rückenpartie, die weniger stark ausgeprägt auch die Weibchen zeigen.
Über eine erfolgreiche Nachzucht wurde bislang nicht berichtet, jedoch werden Wildfangtiere, welche, soweit uns bekannt, aus dem Rio Erere, einem Nebenfluß des Rio Negro (Brasilien) stammen, seit nun über 25 Jahren regelmässig bei uns angeboten. Die auffällige Färbung kommt jedoch nur bei Haltung in weicherem, leicht saurem Wasser und indirekter Beleuchtung zur vollen Geltung, im Händlerbecken kann man die Schönheit dieser Tiere leider häufig nur erahnen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261655 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text: Peter & Martin Hoffmann, Photos: Frank Schäfer
Im Vergleich zu den Zuchtvarianten von Xiphophorus maculatus, dem „gewöhnlichen“ Platy, gibt es nur vergleichsweise wenige Zuchtformen vom Papageienplaty. Das erstaunt insofern, als dass diese Art von Natur aus sehr variabel ist, daher ja der Artname „variatus = der Veränderliche“. Aber das macht es vielleicht auch komplizierter, farbliche Eigenschaften so zu fixieren, dass sich ein einheitliches Bild ergibt. Der Xiphophorus variatus Highfin Orange ist eine der wenige Farbvarianten, die schon lange existieren.
Alpha-Männchen, also die Chefs im Ring, färben sich besonders attraktiv ein. Bei ihnen ist die orange Grundfarbe noch von Rot überzogen, so dass „Sunrise“ oder „Sunset“ (also Sonnenauf- oder Sonnenuntergangsfärbung) entsteht. Die hohe Rückenflosse (englisch: Highfin) trat als Mutation erstmals bei Schwertträgern (Xiphophorus hellerii) auf und wurde über Kreuzung auf die beiden Platyarten übertragen. Interessanterweise scheinen weibliche Highfin-Platys von besonders hochflossigen Männchen sehr angetan zu sein, obwohl doch für dieses Merkmal in ihrem natürlichen Instinktrepertoire gar keine Verwendung besteht.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 442883 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Labyrinthfische gehören zu den wichtigsten Zierfischen der Welt. Ihre oft bunten Farben und ihr vielfältiges Verhalten machen ihre Pflege sehr lohnenswert. Die meisten Arten bleiben auch klein, nur ganz selten wird die die 10-Zentimetermarke überschritten. Die Ausnahme sind die Riesenguramis (Osphronemus), von denen es vier akzeptierte Arten gibt. Sie werden nicht nur ein bischen größer als die übrigen Labyrinther, sondern gleich richtig ordentliche Brocken: zwischen 45 und 70 cm misst ein solches „Unterwasserschweinchen“ in ausgewachsenem Zustand.
Dabei ist der Vergleich mit unserem beliebten Schnitzellieferanten gar nicht so weit aus der Luft gegriffen. Wie die Wutz liebt der Riesengurami Osphronemus goramy warmes, nährstoffreiches Wasser, frisst wie ein Scheunendrescher, ohne dabei sonderlich wählerisch zu sein, und schmeckt gesotten wie gebraten gleichermaßen köstlich. Als Labyrinthfisch kann er in sauerstofflosem Wasser überleben, dann nutzt er seine Hilfsatmung, ist also ein prima Marktfisch. O. goramy wurde darum schon früh zum Haustier des Menschen und ist heutzutage im gesamten süd- und südostasiatischen Raum weit verbreitet. Weniger gut bekannt ist, dass es schon lange ein gelbe (xanthoristische) und eine Albino-Zuchtform gibt. Beide werden in ihrer Heimat auch als Zierfische in Teichen gehalten, weil sie so anspruchslos sind. Bei uns eignen sie sich selbstverständlich nur für Groß- und Schau-Aquarien, unter 15°C darf die Wassertemperatur nicht sinken, sonst drohen Krankheit und Tod.
Wir haben zur Zeit einige Jungtiere beider Zuchtformen im Stock. Untereinander sind jugendliche Riesenguramis ziemlich unverträglich. Erst nach Eintritt der Geschlechtsreife (mit 20-25 cm) ändert sich das, ab dann gehen sie ausgesprochen nett miteinander um. Riesenguramis sind Schaumnestbauer, die etliche 10.000 Jungtiere pro Brut produzieren. Die Brutpflege übernimmt, wie meist bei Labyrinthern, der Papa. Äußere Geschlechtsunterschiede sind unbekannt, allerdings scheint es, als ob es die Männchen seien, die das typische Nussknackergesicht bekommen, während die Damen eine „normale“ Physiognomie behalten.
Für unsere Kunden: Albino hat Code 440915, Gold 440913 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die wunderhübsche Enneacampus ansorgii ist eine kleine (8 – 12 cm) Süßwasser-Nadel und zugleich die Art, die am häufigsten für das Hobby zur Verfügung steht, zumal sie von kommerziellen Züchtern vermehrt wird. Die bodengebunden lebende Nadel gehört zu den kurzschnäuzigen Vertretern der Familie. Sie ist in Westafrika zuhause und wird gelegentlich auch als Wildfang aus Nigeria angeboten. Die Jungtiere lassen sich gleich nach der Entlassung aus der väterlichen Bruttasche mit Artemia-Nauplien anfüttern.
Bezüglich der Fütterung sind alle Nadeln sehr anspruchsvolle Tiere, deren Pflege ohne zuverlässige Lebendfutterquelle nicht empfohlen werden kann. Während größere Arten sehr gerne lebende rote und weiße Mückenlarven fressen, sind diese Futtertiere für die kurzschnäuzige E. ansorgii nicht gut geeignet. Ihr gibt man am besten kleine Krebstierchen (Cyclops, Wasserflöhe etc.), auch frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien eignen sich sehr gut. Wenn man häufig Artemia füttert, sollte man etwas Salz ins Wasser geben (ca. 1 Esslöffel auf 10 Liter Wasser), das vertragen die Nadeln sehr gut und die Artemia bleiben länger am Leben.
Wir haben im Moment große, ausgewachsene Exemplare als Nachzuchttiere im Stock.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 128513 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der große Hype um L-Welse ist längst einem normalen Umgang mit diesen schönen und interessanten Fischen gewichen. Zu den dauerhaft beliebten Arten gehört Baryancistrus xanthellus, der unter den L-Nummern L18, L81 und L177 in das Hobby Einzug erhielt. Die Art ist im Rio Xingu und seinen Zubringern verbreitet und häufig. Dennoch gilt sie als „beinahe gefährdet = near threatened“, weil sie von dem Bau des Belo-Monte-Staudamms betroffen ist.
Während erwachsene B. xanthellus (diese erhielten die Nummer L85) überall ziemlich gleich aussehen, unterscheiden sich die attraktiven Jungtiere, wie sie ja hauptsächlich in den Handel kommen, je nach Herkunft recht erheblich. So erklären sich auch die verschiedenen L-Nummern: Wir haben jetzt abweichend gefärbte B. xanthellus aus der Umgebung von Sao Felix erhalten, die also im oberen Abschnitt des Xingu, gut 400 km flussaufwärts von Altamira, gefunden werden. Bei Altamira liegen die „normalen“ Fundorte von L18 und L81. Wir haben sie auf unserer Stockliste, um auf die besondere Herkunft hinzuweisen, als L81c Sao Felix bezeichnet.
Alle Baryancistrus xanthellus werden im Aquarium 15-20 cm lang, die Maximallänge wird mit 25 cm angegeben. Es sind extrem nahrungsbedürftige Tiere, die zudem hohe Wassertemperaturen (28-32°C) und sauberes Wasser verlangen, sonst kommt es zu Kümmerwuchs. Es sind also anspruchsvolle Fische, deren Pflege einen gewissen Aufwand seitens des Pflegers erfordert. Darüber sollte man sich vor dem Kauf solcher Tiere im Klaren sein.
Wir haben im Moment Tiere in drei Größen verfügbar: 4-6 cm, 10-12 cm und 12-15 cm. Ganz interessant dabei ist, dass während des Wachstums zwar der bekannte Effekt eintritt, dass die attraktiven weiß-gelben Flossensäume stark reduziert werden, das Punktmuster am Körper jedoch mehr oder weniger unverändert bleibt.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 2648-L 081C-1 (4-6 cm), 2648-L 081C-4 (10-12 cm) und 2648-L 081C—5 (12-15 cm). Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus Vietnam haben diese sehr hübsche Goldringelgrundel erhalten. Die Bestimmung von Goldringelgrundeln ist immer noch in vielen Fällen eine sehr kniffelige Angelegenheit und gelingt oft nur mit vielen Fragezeichen. Brachygobius sabanus wurde ursprünglich von Borneo (Sabah) beschrieben, unsere Tiere stammen aber aus Vietnam. Die der Erstbeschreibung von B. sabanus beigefügte Abbildung stimmt jedoch sehr gut mit unseren Tieren überein. In der wissenschaftlichen Literatur (Taki et al, 2021) wird diese Goldringelgrundel aus dem indochinesischen Mekong ebenfalls der Art B. sabanus zugeordnet.
B. sabanus wird nur etwa 2,5 cm lang und ist individuell recht variabel gefärbt. Die Tiere leben in reinem Süßwasser und laichen hier auch ab. Laichvolle, ablaichbereite Weibchen färben sich sehr hell.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 407252 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer
Literatur:
Taki, Y., R. Ohtsuka, M. Komoda, Y. Natori, K. Utsugi, K. Shibukawa, T. Oizumi, S. Ottomanski et al. (eds.) (2021): Fishes of the Indochinese Mekong. Nagao Natural Environment Foundation, Tokyo, Japan. i-xii + 1-546.
Wieder einmal können wir einen Erstimport vermelden, aber leider einen vollkommen unspektakulären. Lentipes argenteus, eine Neongrundel aus West-Sumatra, ist – wie man so schön sagt – ein Traum in Grau. Wir sind ziemlich sicher, dass dieser unser Import der einzige bleiben wird, denn solche Fische sind nur für Spezialisten interessant. Für alle, die sich nun fragen, warum wir sie überhaupt importiert habe, lautet die Antwort: es handelte sich um eine Verwechslung seitens des Exporteurs. Es menschelt halt überall, auch im Zierfischhandel.
Lentipes argenteus ist, unabhängig von der tristen Farbe, sehr gut als Aquarienfisch geeignet. Es handelt sich um eine sehr friedliche Grundel, die gerne in Gesellschaft mit ihresgleichen lebt. Wahrscheinlich liegt hier sogar der Grund für die schlichte Färbung: andere Lentipes-Arten sind (zumindest im männlichen Geschlecht) ziemlich bunt. So etwas deutet immer auf Revierbildung hin. Die Geschlechter bei L. argenteus unterscheiden sich kaum. Die Männchen haben etwas mehr Silberglanz im Gesicht, ganz zart rosafarbene Lippen und – das ist das farbliche Highlight – blutrote Ventralen (Bauchflossen), letzteres aber nur, wenn sie in Balzstimmung geraten. Die Maximalgröße von L. argenteus liegt bei etwa 4,5 cm, geschlechsreif wird sie bei etwa der Hälfte dieser Länge. L. argenteus liebt Strömung, Temperaturen zwischen 24 und 28°C und klares Wasser. Sie frisst willig jedes übliche Fischfutter, egal ob Trocken-, Frost- oder Lebendfutter.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 423702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
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Mit 93 akzeptierten Arten sind die Hechtbuntbarsche (Crenicichla) die artenreichste Gattung der Buntbarsche überhaupt. Eng mit Crenicichla verwandt sind die Teleocichla-Buntbarsche. Die Verwandtschaft ist so eng, dass die Eigenständigkeit von Teleocichla mehrfach angezweifelt wurde. In einer aktuellen Studie, in der 74 Arten des Komplexes berücksichtigen konnten (65 Crenicichla-Arten und alle 9 Teleocichla-Arten) wurden verschieden Methoden getestet, um die verwandtschaftlichen Beziehungen der Hechtcichliden besser zu verstehen. Das Ergebnis ist, dass streng genommen nur noch eine einzige Art in Crenicichla verblieb, nämlich die Typusart der Gattung Crenicichla (Crenicichla macrophthalma Heckel, 1840)!
Crenicichla macrophthalma, Typusart der Gattung Crenicichla, wurde bereits 1840 beschrieben. Die Art stammt aus der Umgebung von Manaus in Brasilien, ist aber eine extreme Rarität im Hobby. Die seltsame Seitenlinienzeichnung macht die Fische unverwechselbar.
Allerdings erachten die Autoren der Studie (Varella et al., 2023) zwei Gruppen der Hechtbuntbarsche als so eng mit dieser Art verwandt, dass sie dafür Untergattungen einrichteten. Die beiden Untergattungen zu Crenicichla sind Batrachops (9 Arten, Typusart Batrachops reticulatus) und Lacustria (34 Arten, Typusart Cycla lacustris). Diese Vorgehensweise wird sicher auf Kritik stoßen, denn der Begriff der Untergattung ist an sich ein Paradoxon. Entweder repräsentieren die Angehörigen einer Untergattung eine eigenständige monophyletische Entwicklungslinie, dann kann man sie auch genausogut in eine vollwertige Gattung stellen, oder eben nicht und dann braucht man auch keine Untergattung. Egal, darüber müssen andere urteilen.
Crenicichla (Batrachops) reticulata, Typusart der Untergattung Batrachops. Wenn Batrachops zur vollen Gattung würde, muss der Artname reticulatus lauten (masculinum), in Crenicichla ist er femininum, also reticulata.
Die meisten Arten der Untergattung Crenicichila (Lacustria) sind aquaristisch kaum verfügbar, sie kommen aus dem südlichen Brasilien. Die hier gezeigten Aufnahmen der Typusart C. lacustris entstanden vor 17 Jahren. Damals bezeichnete man die noch nicht identifizierten Fische als C. sp. Itapemirim oder C. sp. Malaria.
Die verbliebenen 49 Arten sind aber so stark verschieden von Crenicichla im eigentlichen Sinne, dass sie in separate Gattungen überführt wurden: Wallaciia (Typusart Crenicichla wallacii) mit 8 Arten, Lugubria (Typusart Crenicichla lugubris) mit 16 Arten, Hemeraia (Typusart Crenicichla hemera) mit 2 Arten und Saxatilia (Typusart Sparus saxatilis) mit 23 Arten. Die Eigenständigkeit von Teleocichla wurde bestätigt, sie umfasst 9 Arten, Typusart ist Teleocichla centrarchus.
Die Zwerg-Crenicichla wurden in die neu aufgestellte Gattung Wallaciia (Kein Tippfehler, zwei i) überführt. Typusart ist W. wallacii aus Guyana (Bilder), eine Art, die sehr ähnlich zu der aquaristisch viel besser bekannten Art W. regani ist.
Lugubria-Arten sind bei Besitzern großer (!) Aquarien recht beliebt. Die Bilder zeigen eine Population der Typusart L. lugubris aus dem Rio Jutai in Brasilien.
Die Vertreter der neuen Gattung Saxatilia gehören zu dem Formenkreis um S. saxatilis. Die Bilder zeigen S. edithae, einen typischen Vertreter der Gattung aus Paraguay. Die beiden Hemeraia-Arten sind u.W. lebend noch nicht in Erscheinung getreten.
Die Eigenständigkeit der Gattung Teleocichla wurde bestätigt. Die Bilder zeigen die Typusart T. centrarchus aus dem Rio Xingu in Brasilien.
Wie die Erfahrung mit der Zerschlagung anderer großer Sammelgattungen in der Vergangenheit gezeigt hat (z.B. Cichlasoma, Barbus/Puntius, Botia usw.) wird nun sicher in Bälde noch etwas Feinarbeit erfolgen und die Ausreißer in den neuen Gattungen noch einmal unterteilt werden. Es kommt also einige Lernarbeit auf die Fans dieser eleganten räuberischen Buntbarsche zu, wenn sie auf der Höhe der wissenschaftlichen Klassifizierung sein wollen.
Im Handel werden die neuen Namen mit großer Sicherheit erst einmal nicht Einzug erhalten, denn jede Namensänderung bedeutet hier einen heftigen Eingriff in die Warenwirtschaftssysteme und ist mit hohen Kosten und – was wichtiger ist – mit Informationsverlust verbunden. Dort wird man darum erst einmal ein paar Jahre abwarten, wie die Wissenschaftsgemeinschaft die Vorschläge von Varella et al. aufnehmen wird bevor man tätig wird.
Text & Photos: Frank Schäfer
Literatur:
Varella, H. R., Kullander, S. O., Menezes, N. A., Oliveira, C. and H. López-Fernández (2023): Revision of the generic classification of pike cichlids using an integrative phylogenetic approach (Cichlidae: tribe Geophagini: subtribe Crenicichlina). Zoological Journal of the Linnean Society Advance article: 1-43
Bis zu 120 Arten asiatischer Kleinbarben ordnete man früher der Gattung Puntius zu. Es war schon jahrzehntelang klar, dass Puntius keine in sich geschlossen Verwandtschaftsgruppe darstellt, sondern einen Sammeltopf für unterschiedlichste Kleinbarbengruppen. Darum bevorzugten viele sogar die Einordnung der asiatischen Kleinbarben bei Barbus, ebenso falsch, aber dadurch sollte vermieden werden, dass bei Neuentdeckungen bereits früher beschriebene Arten übersehen werden.
Eine Revision der Puntius scheiterte immer an den Masse der Arten, zumal die Alpha-Systematik innerhalb der Gruppe nur unbefriedigend verstanden ist. Unter Alpha-Systematik versteht man die Kenntnis über die tatsächlich existierenden Arten. Doch dann fasste man sich ein Herz (genauer gesagt: es waren Pethiyagoda et al., 2012) und fing einfach an. Es gab dann zwar einiges Hin und Her, einige neu geschaffene Gattungen mussten wieder umbenannt werden, andere wurden weiter unterteilt, aber inzwischen kommt man ganz gut klar und kennt die neue Gattungsnamen Dawkinsia, Desmopuntius, Haludaria, Oliotius, Pethia, Puntigrus, Sahyadria und Striuntius.
Etwas im Corona-Geschehen untergegangen ist die Aufstellung der neuen Gattung Waikhomia durch Katwate et al. 2020. Diese neue Gattung umfasst nur zwei südindische Arten, nämlich W. sayadriensis und W. hira. Beide Arten sehen sich sehr ähnlich. W. hira unterscheidet sich von der aquaristisch besser bekannte W. sahyadriensis durch die Anordnung und Ausprägung der Flecken auf den Flanken. Bei W. sahyadriensis sind diese hochoval und es gibt auch Fleckem im Rückenbereich, bei W. hira beschränken sich die relativ kleinen, runden Flecken auf eine Art Band entlang der Körpermitte.
Nun erschien eine molekularbiologische Bearbeitung der Gruppe von Sudasinghe et al., 2023. Hier werden drei weitere Gattungen für Kleinbarben von Sri Lanka und aus Südindien aufgestellt, nämlich Rohanella (Typusart Puntius titteya), Plesiopuntius (Typusart Gnathopogon bimaculatus) und Bhava (Typusart Puntius vittatus). Alle drei Gattungen sind vorerst monotypisch, d.h. ihnen ist nur jeweils eine Art zugeordnet.
Aquaristisch am bedeutsamsten ist Rohanella titteya, die Bitterlingsbarbe. Es ist interessant, dass die molekularen Daten keine Unterschiede der verschiedenen bekannten Populationen dieser Art zeigen, obwohl sie sich farblich recht deutlich unterscheiden.
Die Zweifleckbarbe, Plesiopuntius bimaculatus, ist sehr aus der Mode gekommen. In den 1950er und 1960er Jahren war sie ein beliebter Aquarienfisch. Es gibt die Art nicht nur auf Sri Lanka, sondern auch auf dem indischen Festland. Es konnten molekular mehrere unterschiedliche Linien identifiziert werden, was jedoch (noch) nicht in der Aufspaltung der Art resultierte.
Die Streifenbarbe, Bhava vittata, war zeitgleich mit der Zweifleckbarbe ein beliebter Aquarienfisch, heutzutage findet man sie, wenn überhaupt, nur in den Becken spezieller Barbenliebhaber. Die Art kommt auf Sri Lanka und im südlichen Indien weit verbreitet vor, verschleppt findet man sie auch in Bengalen. Die kleine Allerweltsbarbe kommt opportunistisch in zahlreichen Gewässertypen vor.
Text & Photos: Frank Schäfer
Literatur
Katwate, U., P. Kumkar, R. Raghavan and N. Dahanukar (2020): Taxonomy and systematics of the ‘Maharaja Barbs’ (Teleostei: Cyprinidae), with the description of a new genus and species from the Western Ghats, India. Zootaxa 4803 (no. 3): 544-560.
Pethiyagoda, R., M. Meegaskumbura and K. Maduwage (2012): A synopsis of the South Asian fishes referred to Puntius (Pisces: Cyprinidae). Ichthyological Exploration of Freshwaters v. 23 (no. 1): 69-95.
Sudasinghe, H. Rüber, L. & M. Meegaskumbura (2023): Molecular phylogeny and systematics of the South Asian freshwater-fish genus Puntius (Teleostei: Cyprinidae). Zoologica Scripta (online): 1-17
Unter den zahlreichen Cherax-Arten nimmt Cherax quadricarinatus, auch als Australischer Flusskrebs oder Rotscherenkrebs bekannt, eine Sonderstellung ein. Er wird nämlich schon seit Jahrzehnten als Speisekrebs in Aquakultur vermehrt und gehörte daher auch zu den allerersten Cherax-Arten, die für die Aquaristik zur Verfügung standen.
Cherax quadricarinatus gehört zu den größten Vertretern seiner Gattung, Männchen können bis zu 30 cm Länge erreichen. Weibchen bleiben stets etwas kleiner. Die Geschlechter können, wie bei allen Cherax-Arten, an den Geschlechtsöffnungen (Gonoporen) an den Schreitbeinen unterschieden werden. Bei den Weibchen sitzen die Gonoporen am 3., bei den Männchen am 5. Schreitbeinpaar. Das ist besonders bei Jungtieren die beste Form der Geschlechtsbestimmung. Bei erwachsenen Tieren ist es einfacher, denn nur die Männchen entwickeln die roten Blasen an der Außenseite des Scherenfingers.
Auch wenn Cherax quadricarinatus zu größten Arten zählt: er ist auch eine der friedlichsten. Sicherlich hat auch die Zuchtwahl für die Haltung in Aquakultur dazu beigetragen, dass diese Krebse – anders als viele andere Krebs-Arten – sogar untereinander absolut verträglich sind und sich gewöhnlich nicht einmal dann beschädigen, wenn sie frisch gehäutet und noch butterweich sind.
Im Handel sind gewöhnlich die 3-5 cm langen Jungtiere, die hübsch hellblau gefärbt sind. Im Alter werden die Tiere dunkler, wir fügen dem Post auch zwei Bilder von ausgewachsenen Tiere bei, die zeigen, wie sie dann aussehen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 481401 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Wer erinnert sich noch an den Kunstunterricht in der Schule? Zu den ersten Dingen, die man lernt, gehören die Farbtemperaturen, richtig? Demnach sind Rot, Gelb und Orange warme Farben, Blau, Grün und Violett hingegen kalte Farben. Bei den Felsenbuntbarschen des Malawisees, den Mbuna, erstrahlen die revierbesitzenden Männchen gewöhnlich in kalten Farben (meist Blau), die Weibchen weisen warme Farben auf. Doch es gibt eine bekannte Ausnahme: Maylandia lombardoi. Hier ist es genau umgekehrt: Männchen in strahlendem Gelb (warm), Weibchen blau (kalt).
Maylandia lombardoi kommt nur an wenigen Stellen des Malawisees, der ja riesig ist, vor. Ursprünglich stammt er von der Küste der Mbenji-Inselgruppe und vom Nkhomo-Riff, bei der Insel Namalenje gibt es eine wahrscheinlich allochthone (= dort ursprünglich nicht heimische, verschleppte) Population. Das macht die Art theoretisch anfällig für Überfischung und Umweltkatastrophen. Ersteres ist jedoch nicht zu befürchten, da der aquaristische Bedarf leicht und wesentlich kostengünstger durch Nachzucht als durch Wildfang zu decken ist. Auf letzteres haben wir hier keinen Einfluss.
Maylandia lombardoi war einer der ersten Malawi-Buntbarsche und damals (in den 1970ern) richtig teuer. Viele Aquarianer mussten bitteres Lehrgeld zahlen, wenn sie sich darum nur ein Pärchen kaufen konnten. Denn revierbesitzende Männchen von M. lombardoi gehören zu den aggressivsten Mbuna überhaupt. Heutzutage ist das alles nicht mehr so tragisch. Große Aquarien (ab 150 cm Kantenlänge) und große Gruppen (nicht unter 10 Exemplaren, besser 20) sorgen für eine gerechte Verteilung der Prügel. Die Geschlechterzusammensetzung ist dabei eigentlich egal. Unterdrückte Männchen nehmen Weibchenfärbung an. Erkennbar bleiben sie aber immer an dem großen gelben Eifleck in der Afterflosse, der den Weibchen immer fehlt. Dominante Weibchen können übrigens auch gelbe Farbtöne entwickeln. So eine Truppe bunter Mbuna bietet ein sehr abwechslungsreiches Bild und unzählige Beobachtungsmöglichkeiten zum innerartlichen Verhalten diese herrlichen Tiere, die übrigen 10-12 cm Länge erreichen. Die photographierten Tiere sind 4-6 cm lang.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 572502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Im Rio Atabapo in Venezuela, aus dem Uaru fernandezyepezi stammt, ist schon einige Wochen Schonzeit, d.h. es dürfen dort keine Fische gefangen werden. Die bildschönen Uaru fernandezyepezi, die wir zur Zeit anbieten können, sind daher die letzten Exemplare der aktuellen Saison.
Es gab ja eine Zeit, in der man sich kaum traute, Uaru fernandezyepezi zu importieren. Der Rio Atabapo ist ein Schwarzwasserfluss mit sehr niedrigem pH-Wert (um 4,5) und kaum nachweisbarer Härte, daher sehr bakterienarm. Und er ist sehr warm (28-30°C). Gegen bakterielle Verunreinigung (z.B. des Transportwassers), auskühlen (z.B. im vergleichsweise „kalten“ Bogota, über das nahezu alle internationalen Flüge gehen) und auch gegen sehr hartes Wasser ist Uaru fernandezyepezi zumindest in der Eingewöhnungsphase extrem empfindlich. Aber glücklicherweise sind diese Probleme inzwischen gelöst und es gibt sehr gut ausgehälterte Tiere dieses schönen Buntbarsches.
Wir können gerade zwei Größen anbieten: 12-15 cm, wobei bei einigen Tieren noch Reste der hell gepunkteten Kinderfärbung zu sehen sind, und 14-17 cm. Als voll erwachsen gelten diese Tiere mit etwa 25 cm. Ähnlich wie Diskus, mit denen sie eng verwandt sind, sind Uaru außerhalb der Fortpflanzungszeit fast Schwarmfische, jedenfalls schwimmen sie gerne im Trupp mit ihresgleichen. Erwachsene Uaru sind weitgehend Vegetarier und fressen bevorzugt weiche Pflanzen. Es sind friedliche, geradezu schüchterne Fische, die man keinesfalls mit ruppigen Großcichliden gemeinsam pflegen darf, denen sie nichts entgegenzusetzen haben.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 688405 (12-15 cm) und 688406 (14-17 cm). Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur wenige Tiere verfügbar!
Flächig blaugrüne Skalare sind offenbar der Traum vieler Segelflosser-Züchter. Die Körpergrundfarbe Blau, eine Mutation, kennt man bei Skalaren zwar bereits seit dem 2. Weltkrieg, aber es war züchterisch sehr schwer, sie in Großzuchten zu etablieren. Erst Ende der 1990er Jahre gelang dies. Seither werden unterschiedlichste Linien mit Blauen Skalaren verfolgt.
Die Bilder in diesem Post zeigen einen der aktuellen Blauen Skalare, wie wir sie von unserem Züchter erhalten. Die Jungtiere sind dabei noch relativ unspektakulär, man muss da schon wissen, was mal aus ihnen wird, doch die erwachsenen Tiere sind sehr attraktiv.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 693402 (md) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Bei den Zuchtformen Lebendgebärender Zahnkarpfen herrscht wahrhaftig babylonische Sprachverwirrung. Das ist für alle Beteiligten unangenehm, aber eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht. Auf den Angebotslisten machen sich sperrige Beschreibungen nun einmal schlecht, nicht jeder Kunde ist Spezialist und kennt die Züchtercodes und außerdem kann nun einmal niemand den Zuchtbetrieben vorschreiben, wie sie ihre Tiere zu benennen haben. Wir versuchen darum ab und zu, etwas Klarheit in diesen Namensdschungel zu bringen.
Der Platy (Xiphophorus maculatus), den wir heute betrachten, ist eine nicht alltägliche, aber sehr hübsche Zuchtform. Der Körper ist rot, über den ganzen Körper verstreut hat er schwarze Punkte. Als Schwertträger (X. hellerii) bezeichnet man so gefärbte Tiere als „Berliner“, darum nennen manche den entsprechenden Platy auch so. Im Gegensatz zum Berliner Schwertträger kommt es übrigens beim Platy niemals zum krebsartigen Entarten der schwarzen Punkte. Andere Züchtereien nennen schwarz gesprenkelte Zuchtformen beim Platy grundsätzlich Salt & Pepper, wieder andere Calico. Aber hinter allen drei Namen verbirgt sich der gleiche Fisch.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 443553 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Unter den zahlreichen Arten nordamerikanischer Flusskrebse hat sich Procambarus alleni unter dem Namen „Blauer Florida-Lobster“ schon viele Jahre lang einen festen Platz in der Aquaristik erobert. Allerdings muss man wissen: obwohl die Züchter vorzugweise mit blauen Exemplaren züchten und gewöhnlich auch nur blaue Tiere in den Handel gelangen, ist das keineswegs ein Artmerkmal. Es gibt sehr viele verschiedene Farbvarianten dieses Krebses in der Natur. Blaue Tiere können bei so ziemlich allen Flusskrebsen auftreten, auch bei unserem einheimischen Astacus astacus.
Im Aquarium ist Procambarus alleni ein interessanter und pflegeleichter Krebs. Natürlicherweise gibt es ihn östlich des St. John´s River über die gesamte Florida-Halbinsel bis südlich von Levy und Marion counties, alle im Handel befindlichen Tiere sind Nachzuchten aus Südostasien. Er erreicht eine Länge um 12 cm, wird aber schon mit 4-6 cm Länge geschlechtsreif. Bei der Paarung wirft das Männchen das Weibchen auf den Rücken und blockiert mit seinen Scheren die des Weibchens. Das paarungsbereite Weibchen fällt aber ohnehin in eine Starre und wehrt sich nicht gegen die bedrohlich aussehende Behandlung. Die Krebse fressen als Allesfresser auch kleine Fische und Aquarienpflanzen, das muss man wissen, außerdem wühlt die Art stark.
Man darf solche Tiere – und das gilt für alle Aquarienkrebse – nicht im Gartenteich pflegen. Speziell Procambarus alleni lebt in der Natur amphibisch in selbstgegrabenen Höhlen und kann bei feuchter Witterung weit über Land wandern. In freier Natur kann dieser Krebs eine tödliche Seuche auf heimische Krebse übertragen. Bitte zeigen Sie also Verantwortungsbewusstsein und pflegen Sie solche Krebse nur im Aquarium, wofür sie gedacht sind.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 486701 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Obwohl dieser kleine Molly schon seit 1939 bekannt war, und seit 1957 im Aquarium studiert wird, erfolgte seine offizielle wissenschaftliche Benennung erst 1975. Er ist der kleinste Vertreter der Echten Mollys (Mollienesia), die aktuell eine Untergattung zu Poecilia sind, aber möglicherweise in Zukunft wieder vollen Gattungsrang erhalten werden.
In der Natur lebt der Zwergmolly im Süden des Bundesstaates Jalisco, Mexiko. Hier kennt man ihn bisher nur aus drei kleineren, voneinander isolierten Fluss-Systemen: Rio Cuetzmala (oder Cuixmala), Rio Purificacion, und einem nördlichen Zufluss zum Rio Cihuatlan (oder Chacala). Diese Angaben beruhen immer noch auf den Angaben von Miller 1975; wissenschaftlich wurde an freilebenden Populationen seither offenbar nicht mehr geforscht. Das kleine Verbreitungsgebiet macht die Art leider anfällig für Umweltkatastrophen.
Heutzutage sind die Zwergmollys etwas größer als ihre Ahnen, die in den 1950er Jahren ins Aquarium kamen. Wir beziehen unsere Tiere als Nachzuchten aus Südost-Asien. Das für diesen Post fotografierte Alpha-Männchen hat eine Gesamtlänge von gut 4 cm. Wildfänge waren höchstens 3 cm lang. Das ist eine Folge des Wohllebens im Aquarium, wo Fressfeinde, Hungersnöte, Krankheiten und Schlechtwetterperioden keinen nennenswerten Einfluss mehr auf die Fische haben, ganz anders als in der Natur, wo 99,9% der Tiere vor erreichen der Gechlechtsreife umkommen.
Pflege und Zucht der Zwergmollys sind einfach und entsprechen in groben Zügen dem Guppy. Man sollte stets mehrere Männchen und Weibchen gemischt im Trupp pflegen. Es sind zwar keine Schwarmfische im eigentlichen Sinne, aber sonst kann sich die Rangordnung nicht ausbilden und man bringt sich um die faszinierende Beobachtung, dass das dominante Männchen – das so genannte Alpha-Tier – sich in Sekundenbruchteilen zu einem nahezu schwarzen Fisch umfärbt.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 280822 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Alle Jahre wieder ist Saison für einen begehrten Fisch für große Schau-Aquarien: Salminus maxillosus. Und alle Jahre wieder stellt sich nach dem Import von Jungtieren bei uns die Frage: sind sie es wirklich? Denn die meist bis zu 60 cm (maximal 1 m) langen Salminus – es sind reine Raubfische, die sich nur von anderen Fischen ernähren – imitieren farblich einen harmlosen Pflanzenfresser, den Brycon hilarii. Brycon hilarii wird auch recht groß, ca. 40-50 cm. Im Schwarm der harmlosen Brycon können sich die Salminus nahe an die Beutefische heranschleichen. Man nennt das „aggressive Mimikry“. Farblich sehen sich also Salminus und Brycon sehr ähnlich.
Der erste Import solcher Fische in dieser Saison kam letzte Woche aus Kolumbien an. Es sind allesamt Brycon hilarii. Brycon hilarii ist ein vergleichsweise friedlicher Fisch, wobei er bei ganz kleinen Fischen dem „Appetithappen“ sicher auch nicht wiederstehen kann. Aber untereinander sind die Tiere sehr verträglich, ganz anders als die zänkischen Salminus.
Die richtige wissenschaftliche Benennung unserer Brycon-Art war etwas fraglich, da Anfang 2017 eine Revision der Gruppe erschien. Demnach gibt es vier Brycon-Arten mit einem deutlichen schwarzen Band in der Schwanzflosse: B. orthotaenia, B. hilarii, B. whitei und B. polylepis. Davon kommen nur B. whitei und B. polylepis in Kolumbien vor. Beide Arten sehen aber völlig anders aus, als unsere Importtiere (B. whitei hat ein dunkles Längsband über den gesamten Körper und B. polylepis ist viel schlanker gebaut als unsere Tiere). B. orthotaenia sieht unseren Fischen sehr ähnlich, ist aber ein Endemit des Sao Francisco. Wir bleiben darum zunächst bei der Benennung als Brycon hilarii (diese Art kommt natürlicherweise im Amazonas und Paraguay River vor, wird jedoch als Speisefisch viel gezüchtet), auch wenn künftige Forschungen zeigen könnten, dass es sich um eine andere Art handelt.
Immerhin haben wir, um diese Frage zu klären, schon vor Jahren einmal ein paar Tiere großgezogen. In Erwachsenefärbung (die fotografierten Tiere waren zu dem Zeitpunkt ca. 16-18 cm lang und haben diese Länge in 6 Monaten erreicht, bei einer Ausgangslänge von 4-7 cm) besteht für uns kein Zweifel, dass es sich um B. hilairii handelt. Zudem haben DoNascimiento et al. in der im Oktober 2017 erschienenen, aktualisierten Checkliste der Süßwasserfische Kolumbiens die Art Brycon hilarii aufgenommen; sie kommt demnach dort in Gewässern vor, die zum Einzug des Amazonas gehören.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 212700 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Text & Photos: Frank Schäfer
Literatur
DoNascimiento, C., E. E. Herrera-Collazos, G. A. Herrera-R., A. Ortega-Lara, F. A. Villa-Novarro, J. S. U. Oviedo & J. A. Maldonado-Ocampo (2017): Checklist of the freshwater fishes of Colombia: a Darwin Core alternative to the updating problem. ZooKeys No. 708: [1-114] 25-138
Lima, F. C. T. (2017): A revision of the cis-andean species of the genus Brycon Müller & Troschel (Characiformes: Characidae). Zootaxa 4222 (no. 1): 1-189
Zur Zeit haben wir einen der schönsten Panzerwelse aus Peru im Stock, der mit der Nummer „C4“ vor über 25 Jahren dazu beitrug, dass ein wahrer Panzerwels-Boom entstand.
Die Art ist einer der ausgesprochenen Schwarmfische innerhalb der Gattung Corydoras. Zudem ist C. virginiae eine sehr lebhafte Art, die viel Bewegung in das Aquarium bringt. Am schönsten wirken die Tiere, wenn sie in Schwarzwasser auf hellem, feinem Sandboden gepflegt werden. Insgesamt ist die Art ebenso schön wie pflegeleicht. Die Maximallänge liegt bei etwa 6 cm.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 240604 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Corydoras: aus dem Altgriechischen, bedeutet „mit Helm und Lanze“, was sich auf die äußeren Knochenpanzer und die kräftigen Flossenstacheln bezieht. virginiae: Widmungsname für Virginia Schwartz.
Der Wildguppy aus dem Rio Morichal in Venezuela ist auch als „Orange Line“ unter den Freunden der Wildformen Lebendgebärender Zahnkarpfen bekannt. Es handelt sich um eine sehr kleine, zierliche Wildguppyform (keine Zuchtform). Im Vergleich zu anderen Wildguppys sind diese etwas empfindlicher, man sollte vor allem auf keimarmes Wasser achten. Bei zu hohem Keimdruck erkranken diese kleinen Juwelen schnell. Ansonsten sind es ideale Nano-Fische für Kenner und Könner!
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 419115 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Buntbarsche bilden vergleichsweise schnell neue Arten aus, wenn sie in geografische Isolation geraten. Bei ihnen dauert der Artbildungsprozess oft nur wenige Jahrzehnte oder Jahrhunderte, wozu andere Gruppen oft Jahrtausende brauchen. Der Lake Bermin in Kamerun ist ein vergleichsweise winziger Kratersee mit nur 0,6 – 0,7 km2 Oberfläche. Der See befindet sich in einem ehemaligen Vulkankrater, hat keinen Zufluss, aber einen Abfluss, der in den Cross River entwässert. In diesem See leben 9 Arten ausschließlich dort vorkommender Buntbarsche der Gattung Coptodon, die alle auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückzuführen sind. Die Artunterscheidung dieser Coptodon ist außerordentlich kniffelig, ganz offenbar ist der Artbildungsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen.
Wir haben jetzt eine Anzahl Nachzuchttiere von Buntbarschen dieses Sees erhalten, die uns als Coptodon gutturosus angeboten wurden. Die Eltern unserer Fische sind bereits Nachzuchttiere. Coptodon gutturosus hat meist im Brutpflegekleid eine tiefrote Brust, ein Erbe von Coptodon guineensis, der wohl der gemeinsame Vorfahr alle Coptodon-Arten des Lake Bermin ist. Unsere Tiere sind prächtig messingglänzend, mit blauen, wulstig aufgeworfenen Lippen und (das ist stimmungsabhängig) tiefschwarzer Bauchkante. Den roten Bauch der Eltern zeigen sie (noch) nicht. Somit vereinigen sie Merkmale von C. gutturosa, C. snyderae und C. bemini in sich; auch C. bakossiorum sieht ähnlich aus. Wir sind sehr gespannt, wie sich dieser Stamm weiter entwickeln wird!
Keine der genannten Coptodon-Arten wird größer als 14 cm, C. snyderae wird in der Natur mit 2,5 cm Länge fortpflanzungsfähig und wächst kaum über 6 cm hinaus, C. bemini erreicht die erwähnten 14 cm, C. gutturosus und C. bakossiorum bleiben irgendwo dazwischen. Es sind also kleine bis mittelgroße Buntbarsche. Pflanzen sehen sie als Nahrungsbestandteil, das muss man wissen. Es sind offenbrütende Cichliden mit Elternfamilie, die in ihrem gesamten Verhalten ganz gut mit friedlicheren Cichlasoma-Verwandten (z.B. den Amatitlania-Arten) verglichen werden können.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 514772 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die wunderbaren westafrikanischen Buntbarsche sind in den letzten Jahrzehnten etwas in Vergessenheit geraten. In den 1970er und 1980er Jahren erlebten sie dagegen einen wahren Boom und sehr viele neue Arten wurden damals entdeckt, weil die Zierfischfänger den Wunsch der Aquarianer nach bislang noch nicht gesehenen Buntbarschen nur zu gern erfüllten. Viele Arten westafrikanischer Buntbarsche sind herrlich gefärbt. Es gibt aber auch andere, unscheinbarere Arten, die dafür durch ein interessantes Verhalten punkten. Zu letzteren zählt Chromidotilapia kingsleyae.
Die moderne Erforschung dieser altbekannten Art – sie wurde bereits 1891 wissenschaftlich beschrieben und ist zugleich Typusart der Gattung Chromidotilapia – verdanken wir reisenden Aquarianern mit wissenschaftlichem Anspruch, die in den 1990er Jahren aufbrachen und mit viel persönlichem Engagement Tiere in Gabun sammelten und so erst ermöglichten, ähnliche Chromidotilapia-Arten voneinander zu unterscheiden. Sie brachten auch C. kingsleyae mit und so wissen wir heute, dass dieser Prachtbuntbarsch eine maulbrütende Spezies ist, bei der sich zwar grundsätzlich beide Geschlechter an der Brutpflege beteiligen können, die Männchen aber, wenn sie die Gelegenheit haben, polygam sind. Dann laichen sie mit mehreren Weibchen, die wie in einem Harem leben. Die Brutpflege überlassen die Paschas dann ganz und gar den Damen.
Wir haben einige wenige Exemplare dieses hochinteressanten Buntbarsches von einem deutschen Züchter erhalten. Aus Gabun gibt es keine Importe. Diese Tiere gehen daher wahrscheinlich auf die in den 1990er Jahren gesammelten Urahnen zurück. Unsere Tiere sind mit 6-8 cm Länge noch jung, C. kingsleyae ist mit maximal 15-18 cm Länge die größte Art der Gattung.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 514653 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der ZZF hat heute die von ihm beauftragte „Gutachterliche Stellungnahme zur rechtlichen Zulässigkeit der Einführung einer nationalen Positivliste für Heimtiere“ veröffentlicht. Das von Prof. Dr. Dr. Tade M. Spranger von der Universität Bonn erstellte Gutachten belegt unmissverständlich: Eine Positivliste für Heimtiere wäre rechtswidrig und würde gegen Völkerrecht, EU-Recht und Grundgesetz verstoßen.
Prof. Spranger legt in seinem Gutachten auf 167 Seiten dar, dass zwar strengere Maßnahmen zum Schutz von Tieren grundsätzlich zulässig seien, aber eine nationale Positivliste einen Verstoß gegen geltendes Völkerrecht bedeute. Ihre Einführung stelle außerdem im EU-Recht unter anderem einen Verstoß gegen die Warenverkehrsfreiheit dar. Eine Positivliste verletze zudem Grundrechte wie die Berufsfreiheit sowie das allgemeine Persönlichkeitsrecht. Derartige Eingriffe seien nicht mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu vereinbaren.
Angesichts der aktuell lauter werdenden Stimmen zur Einführung von Positivlisten oder politischen Entwicklungen wie in Spanien ist das Gutachten von großer Bedeutung für die deutsche, europäische und internationale Heimtierbranche.
Der Malawisee im Herzen Afrikas beherbergt eine ungeheure Formenvielfalt von Buntbarschen (Cichliden). Oft ist es schwer zu entscheiden, ob es sich im Einzelfall um verschiedene Arten oder um Lokalvarianten handelt. Extrem beliebt in der Aquaristik sind die Felsenbuntbarsche (Mbuna). Aber auch unter den Nicht-Mbuna, die in ihrem Lebensraum nicht so sehr auf die auf Felsen wachsenden Algenaufwüchse als Nahrungsgrundlage angewiesen sind, finden sich viele fantastisch gefärbte und interessante Buntbarsche.
Zu letzteren zählt Placidochromis milomo, ein Wulstlippen-Buntbarsch, der einst, in den späten 1970er Jahren, als hochbezahlte Rarität in unsere Aquarien kam. Damals nannte man ihn noch „Haplochromis sp. Super VC 10“. Die Super VC 10 war ein populäres, sehr schnelles Kleinflugzeug. Man nannte den Barsch so, weil er in einem hohen Tempo in tiefere Wasserschichten abtauchte, wenn sich Fänger näherten. Erst 1989 wurde die Art dann offiziell als Placidochromis milomo beschrieben, wobei sich Wort milomo dem Chichewa-Wort für Lippen entlehnt ist. Es bezieht sich auf die stark hypertrophierten Lippen mit fleischigen Mittellappen dieser Fischart.
Wozu diese dicken Lippen des bis zu 20 cm langen Tieres gut sind? Darüber streiten die Gelehrten. Es gibt die These, die dicken Lippen würden Felsenspalten abdichten, in die kleine Fische flüchten. Dann könnten die Wulstlippen-Buntbarsche die Beute durch Unterdruck heraussaugen. Andere Forscher bestreiten das energisch und weisen darauf hin, dass das biomechanisch gar nicht gehen würde. So gibt es eine zweite weitverbreitete These, die dicken Lippen seien eine Art Stoßdämpfer. Denn die Buntbarsche würde auf der Jagd nach kleinen Fische mit hohem Tempo immer wieder an Felsen stoßen. Und es ist eine Tatsache, dass die Lippen bei Aquarienfischen (sogar Wildfängen) nie so dick sind wie in der Natur. Im Aquarium lieben es die Fische übrigens, den Boden nach Geophagus-Art zu durchbuddeln.
Unsere P. miolomo sind Nachzuchten aus Asien. Außer ihrem interessanten Verhalten und der herrlichen Färbung haben P. milomo noch etwas zu bieten: sie gehören zu den friedlichsten Maulbrütern überhaupt! Sogar zwei Männchen vertragen sich im Aquarium ziemlich gut.
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Die asiatischen Fähnchen-Messerfische mit einer gut entwickelten Rückenflosse wurden früher in der Gattung Notopterus zusammengefasst. Aktuell stehen in der Gattung Notopterus zwei äußerlich nicht unterscheidbare Arten, N. notopterus und N. synurus, während die hochrückigen Arten in die Gattung Chitala überführt wurden.
Aus der Gattung Chitala haben wir zur Zeit die sehr attraktive Art Chitala blanci im Stock. Dieser Messerfisch, der etwa 120 cm lang werden kann und eine prachtvolle Art für große Aquarien darstellt, stammt aus dem Mekong-Einzug in Thailand, Laos und Kambodscha. Chitala blanci lebt bevorzugt in stark strömenden Gewässerabschnitten und meidet Stillwasser und Sümpfe.
Chitala-Arten sind Raubfische, die mit kräftigem (Frost-)Futter zu ernähren sind. Selbstverständlich werden auch kleine Fische gefressen. Die Geschlechter lassen sich äußerlich nicht unterscheiden. Untereinander und gegenüber Fischen, die nicht als Futter in Frage kommen, sind Chitala friedlich. Zur Brutzeit finden sich Paare, die auf Steinen, Wurzel etc. ablaichen und den Laich bewachen.
Alle Chitala-Arten verfügen über eine Hilfsatmung mit der sie Luft an der Wasseroberfläche holen können. So können sie auch in sehr sauerstoffarmem Wasser noch überleben, was sie zu begehrten Marktfischen in ihrer Heimat macht, obwohl ihr Fleisch viele kleine Gräten hat. Man schabt das Fleisch darum, presst es durch ein Sieb und macht Frikadellen daraus.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 439005 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Bostrychus zonatus zählt zu den Schläfergrundeln und wird ungefähr 15 cm lang. Es sind räuberische Fische, die darum nur mit Arten gemeinsam gepflegt werden sollten, die mindestens die halbe Körperlänge der Grundeln aufweisen, größer ist sicherer.
Verbreitet ist das schöne Tier im Süß- und Brackwasser von Neu-Guinea und dem nördlichen Australien. Es bietet sich darum an, es gemeinsam mit Regenbogenfischen dieser Region zu pflegen.
Die Färbung kann stimmungsabhängig blitzschnell wechseln, erregte Tiere werden sehr kontrastreich.
Man pflegt diese Tiere in hartem Wasser, auf jeden Fall sollte der pH-Wert möglichst über 8 liegen. Weicher Boden, viele Versteckmöglichkeiten und ein leichter Salzzusatz (letzteres ist aber nicht unbedingt notwendig) erhöhen das Wohlbefinden der untereinander zänkischen Tiere.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 396503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Spitzkopfgrundeln der Gattung Butis (es gibt 6 anerkannte Arten) gehören zu den originellsten Schläfergrundeln. Sie schwimmen nämlich in jeder erdenkbaren Körperhaltung im Aquarium herum, besonders oft mit dem Bauch nach oben, aber auch kopfunter oder mit der Schnauze nach oben. Dabei imitieren sie ein treibendes Holzstück und werden von ihren Beutefischen nicht als Bedrohung wahrgenommen. Die ausgesprochen gefräßigen Tiere werden ca. 12 cm lang. Außer Fischen nehmen eingewöhnte Exemplare auch kräftiges Frostfutter an.
Es handelt sich um Brackwasserfische, die sowohl reines Süßwasser tolerieren (dann aber unbedingt auf den pH-Wert achten, der nicht unter 8 sinken sollte!) als auch reines Meerwasser. Wegen ihres Salztoleranz sind die Arten sehr weit im westpazifischen Raum verbreitet, man findet sie von Ostafrika bis nach Indien und Australien und überall dazwischen. Butis gymnopomus (unsere Tiere stammen aus Indonesien) unterscheidet sich äußerlich von den ansonsten sehr ähnlichen B. amboinensis, B. butis, B. humeralis und B. melanostigma durch den zeichnungslosen Kiemendeckel unterhalb des Auges und das Fehlen eines dunklen Flecks an der Basis der Brustflossen. Die übrige Färbung ist extrem variabel und die Fische können sich blitzschnell umfärben.
Die Männchen haben deutlich länger ausgezogene hintere Rücken- und Afterflossen. Obwohl die Grundel oft frei im Wasser schwimmt (bzw. sich treiben lässt) ist sie substratorientiert. Wenn sich die Möglichkeit bietet, schmiegt sie sich gerne an eine Wurzel oder dergleichen an. Auch zum Ablaichen wird festes Substrat genutzt, etwa ein Stein. Die Pflege des zahlreichen, winzigen Laichs übernimmt das Männchen. Die ebenfalls winzige Brut wird im Brackwasser oder Meer groß; ein Bericht über eine erfolgreiche Aufzucht im Aquarium ist uns nicht bekannt.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 408012 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Zu den kleinsten Killifischen zählt dieser Winzling aus Peru. Die photographierten, geschlechtsreifen Tiere sind inklusive Schwanzflosse nur ca. 2 cm lang! Als Maximallänge werden in der Literatur 3,5 cm angegeben.
Um dieses kleine Fischjuwel gab es einige Unklarheiten bezüglich der wissenschaftlichen Benennung. Zunächst bezeichnete man ihn als Rivulus ornatus. Heute ordnet man sie in der Gattung Anablepsoides ein. 2021 beschrieb Huber das Tierchen, das unweit von Iquitos auf einer Insel im Amazonas seine Typuslokalität hat, als Rivulus collieri, der jetzt gültige Name ist Anablepsoides collieri.
Wie bei allen Rivulus-artigen gilt es, das Aquarium absolut dicht abzudecken, sonst landen diese Tierchen früher oder später unweigerlich auf dem Fußboden. Wenn man mehrere Männchen gemeinsam pflegen will, ist es wichtig, sie gleichzeitig einzusetzen, denn sie können untereinander recht garstig werden.
Diese winzigen Fische können bis zu 3 Jahre im Aquarium leben, sind also keine kurzlebigen Killis, sondern langlebige!
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 343902 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus Burma kommt diese Rarität unter den Labyrinthfischen. Die entzückenden Tierchen werden nur 2-3 cm lang. Obwohl eine enge Verwandtschaft zu den maulbrütenden Schokoladenguramis besteht hat sich die Art als Schaumnestbauer entpuppt.
Auch die Eier von P. ocellatus haben die charakteristische Oberflächenstruktur von Maulbrüter-Eiern.
In der Natur lebt die Art unter großen Temperaturschwankungen. Tagsüber kann die Temperatur in den kleinen, schlammigen Gewässern, in denen der Fisch lebt (das Wasser dort ist weich und leicht alkalisch) leicht auf 25-28°C ansteigen, nachts sinkt die Temperatur anschließend oft bis auf 15°C. Man sollte die Tiere also, wenn irgend möglich, bei schwankenden Temperaturen pflegen (Heizung mit der Beleuchtung an und aus schalten), sonst werden die Fische auf lange Sicht krankheitsanfällig.
Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 441233 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Parasphaerichthys: altgriechisch, bedeutet „ähnlich Sphaerichthys“. Sphaerichthys ist eine andere Fischgattung. ocellatus: bedeutet „besitzt einen Pfauenaugenfleck“.
Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Pfauenaugen-Mini-Schokogurami
Die Knochenzüngler (Osteoglossidae) sind uralter Fischadel. Sie zeugen von der Zeit, als Afrika, Indien, Australien, die Antarktis und Südamerika noch einen zusammenhängenden Kontinent bildeten, der Gondwana hieß. In dieser Zeit entwickelten sich die Knochenzüngler. Vor etwa 150 Millionen Jahren brach Gondwana auseinander und die heutigen Kontinente entstanden. Wie auf Flößen trieben die Knochenzüngler auf den Kontinentalschollen auseinander. Heute gibt es sie in Südamerika (2 Arten Osteoglossum und 5 Arten Arapaima), in Afrika (Heterotis niloticus) und mit mehreren Arten (über die genaue Zahl wird gestritten) der Gattung Scleropages in Asien und Australien.
Die australischen Arten werden umgangssprachlich Saratoga genannt und traditionell zwei Arten – Scleropages jardinii und S. leichardti – unterschieden. Sie werden von allen Knochenzünglern am seltensten importiert. Sie behalten auch in den Zuchtbetrieben scheinbar ihre saisonale Fortpflanzung bei und so können wir sie im allgemeinen nur wenige Wochen im Jahr anbieten. Wildfänge dieser Arten sind nicht im Handel. Jetzt ist es wieder einmal so weit und wir haben S. jardinii im Angebot. Die Tiere sind aktuell 10-12 cm lang. Ein interessantes Detail am Rande: nach Auskunft unseres Lieferanten in Singapur bezieht dieser seine Tiere aus Zuchtfarmen in Australien.
Untereinander sind die jugendlichen Tiere etwas zänkisch. Es kommt zwar zu keinen ernsthaften Kämpfen, aber leicht beschädigte Flossen sind an der Tagesordnung. Die Art wird ca. 60 cm lang. Es sind Raubfische. Derartige Raritäten, die zudem sehr groß werden, werden nur von erfahrenen Aquarianern, Zoos und Schauaquarien mit der entsprechenden Aquarienausstattung erworben.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 454902 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus Kolumbien haben wir Iguanodectes spilurus erhalten. Damit erhöht sich die Zahl der in jüngerer Zeit durch uns importierten Iguanodectes-Arten auf vier: die rotstreifigen I. geisleri und I. adujai, der dreistreifige I. purusii und jetzt der goldstreifige I. spilurus.
Die Eidechsensalmler (Iguanodectidae) sind eine eigentümliche Familie von südamerikanischen Salmlern, die ihren wissenschaftlichen Namen nach der Form ihrer Zähne erhalten haben, die etwas an die Zähne von Leguanen (Iguana) erinnern. Die deutsche Adaption „Eidechsensalmler“ ist darum etwas unglücklich gewählt. Eidechsen (Lacerta) haben ganz anders geformte Zähne. Egal: es gibt drei Gattungen in der Familie Iguanodectidae: Bryconops mit 28 Arten, Iguanodectes mit 8 Arten und Piabucus mit 3 Arten. Keine dieser Arten wird – mit Ausnahme der oben genannten Iguanodectes – häufiger importiert. Unser Wissen über diese Fische ist darum äußerst dürftig.
Immerhin gelang aber schon einmal die Zucht einer Iguanodectes-Art (Böhm, 1985). Auch wenn Böhm das Ablaichen selbst nicht beobachten konnte, ist die von ihm angegeben Dauer der Laichentwicklung mit über 10 Tagen doch sehr bemerkenswert und unseres Wissens einzigartig unter den Salmlern!
Einige unserer Neuimporte weichen bezüglich der Färbung ziemlich stark von den sonst als I. spilurus im Hobby bezeichneten Fischen ab, die ebenfalls im Import enthalten sind. So wird sonst nirgends das geschwungene rötliche Band unterhalb des goldenen Längsbandes erwähnt, das viele unserer Tiere aufweisen. Möglicherweise sind diese Tiere daher sogar Angehörige einer wissenschaftlich noch unbekannten Spezies! Aber es könnte auch umgekehrt sein und diese Tiere sind der „echte“ I. spilurus und die anderen Fische ohne das rötliche Zusatzband gehören zu einer unbeschriebenen Art. Oder handelt es sich um einen Geschlechtsunterschied? Es gibt noch viel zu erforschen an den Eidechsensalmlern!
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 264503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Literatur:
Böhm, O. (1985): Gelungene Nachzucht des Eidechsensalmlers Iguanodectes spilurus. Tatsachen und Informationen aus der Aquaristik (TI), #69, (März): 12-13.
Der „Riesen-Apistogramma“ löste bei seiner Entdeckung im Jahr 2009 während einer Expedition in die Serra do Cachimbo (Pará, Brasilien) wahre Begeisterungsstürme aus. Die Entdecker, J. L. O. Birindelli und M. Sabaj Perez, berichteten in verschiedenen Zeitschriften über diesen tollen Fisch, zunächst unter der Bezeichnung A. sp. „Gigas“. 2014 erfolgte dann die formelle Beschreibung durch Varella und Sabaj Perez als Apistogramma kullanderi.
Die Brutfärbung erwachsener Tiere ist sehr schön und eindrucksvoll. Mit gut 8 cm Standardlänge, also ohne Schwanzflosse, ist A. kullanderi im männlichen Geschlecht doppelt so groß wie die vielen, vielen anderen Apistogramma-Arten üblicherweise sind, die man ja nicht ohne Grund als Zwergbuntbarsche bezeichnet. Der Import von A. kullanderi erwies sich als holperige Angelegenheit, denn im gleichen Gebiet (oberer Rio Curua) gibt es eine zweite noch unbeschriebene Apistogramma-Art, die zwar nicht gemeinsam mit A. kullanderi vorkommt, als Jungtier aber verflixt ähnlich aussieht. Beim Import junger Tiere kauft man also die berühmte (teure) Katze im Sack und die Enttäuschung war regelmäßig groß, wenn die erhofften A. kullanderi sich nach einigen Wochen als die grauen Mäuse der zweiten Art entpuppten.
Inzwischen gibt es aber gut etablierte Zuchtstämme des „echten“ A. kullanderi und wir haben davon jetzt erstmals auch deutsche Nachzuchten im Großhandel verfügbar. Noch lassen die Tiere ihre spätere Schönheit nur erahnen, wir stellen sie Ihnen hier trotzdem schon mal vor. Das fotografierte Pärchen kommt zum Wachsen in unsere Schauanlage und wir hoffen, in ca. einem halben Jahr dann Bilder von erwachsenen Tieren in ihrer vollen Pracht und Herrlichkeit nachliefern zu können.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 623443 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Zur Zeit können wir mehrere der kostbaren und seltenen Platinum-Tiere des Alligator-Hechtes anbieten. Alle haben die gleißend weiße Köpergrundfärbung. Individuell unterschiedlich sind darauf bei den derzeit 12-15 cm langen Jungtieren schwarze Sprenkel vorhanden.
Gezüchtet werden diese Raritäten in Indonesien. Es sind intelligente Fische, die in Erwartung von Futter sofort an die Scheibe kommen, wenn sie einen Menschen dort wahrnehmen. Weitere Införmationen über den Knochenhecht-Giganten des Süßwassers Nordamerikas finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/atractosteus-spatula-3/
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 847003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Bei dem „Vierstreifen-Ancistrus“ L267 handelt es sich um eine nach wie vor etwas geheimnisumwitterte Art. Auch wenn das erste Exemplar bereits 1996 bekannt wurde, blieb dieser Ancistrus im Handel stets eine Top-Rarität und war jahrelang überhaupt nicht zu bekommen. Sogar die Herkunft blieb bislang unbekannt. Wir beziehen die Fische über einen Exporteur in Peru, der bei Pucallpa seine Station betreibt. Ungesicherte Gerüchte besagen, dass das Fanggebiet dieses ganz einzigartig gezeichneten Ancistrus – es gibt keine weitere bekannte Art mit so deutlich ausgeprägten Längsstreifen – aus dem oberen Einzug des Rio Ucayali stammen soll (Rio Pozuzo bei Codo del Pozuzo in der gleichnamigen zentralperuanischen Provinz).
Die Grundfärbung von L267 ist sehr variabel. Beide Geschlechter können sehr dunkelbraun, orange-braun oder silbergrau-schwärzlich in der Grundfärbung sein, hinzu kommt ein starkes physiologisches Farbwechselvermögen. Aber immer sind ein Wurm-Muster im Kopfbereich und die bezeichnenden Längsstreifen erkennbar. Unsere Tiere sind 9-12 cm groß und geschlechtlich differenziert. Sie werden wohl noch etwas wachsen können, liegen aber größenmäßig offenbar im Bereich des bekannten „Gewöhnlichen Aquarien-Ancistrus“. Bleibt zu hoffen, dass die Zucht bald gelingt und dann der Preis in einen Bereich sinkt, der den schönen Ancistrus für viele Hobbyisten erschwinglich werden lässt.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 267-5 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Leider sind Importe aus dem Kongo nur noch selten möglich. Aber jetzt war es aber wieder einmal soweit und u.a. haben wir auch schöne Wildfänge des Gebänderten Buschfisches (Microctenopoma fasciolatum, früher Ctenopoma f.) erhalten.
Die aktuell importierte Form – der genaue Fundort ist uns unbekannt – weicht farblich recht deutlich von den Tieren ab, die wir zuletzt 2020 importieren konnten, siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/microctenopoma-fasciolatum/ Auf der verlinkten Seite finden Sie auch weiterführende Informationen zu diesen attraktiven und interessanten Labyrinthfischen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 117002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Schwarze Fächerfisch (Austrolebias nigripinnis, früher Cynolebias n.) ist ein echter Klassiker unter den Killifischen. Seit seiner Ersteinfuhr im Jahr 1908 begeistert das kleine Naturwunder die Fischliebhaber. Es handelt sich bei dem nur maximal 4,5 cm langen Tier (Weibchen bleiben kleiner) um einen typischen Saisonfisch, der in der Natur nur wenige Wochen lebt. Diese Zeit nutzt er ununterbrochen um zu fressen, zu wachsen, mit Artgenossen zu zanken und zu laichen. Zu letzterem tauchen beide Partner tief in den Bodengrund ein. Die dort abgelegten Eier können im ausgetrockneten Boden bis zu 3 Jahren am Leben bleiben. Voll entwickelt warten die Larven auf den nächsten Regen. Ist die Pfütze gefüllt, schlüpfen sie und das Spiel beginnt von Neuem.
Im Aquarium können die kleinen Juwelen ein erheblich längeres Leben führen als in der Natur. Eine Lebensdauer von bis zu einem Jahr kann im Aquarium beobachtet werden, besonders dann, wenn man sie bei Zimmertemperatur (ca. 18°C) pflegt. Höhere Temperaturen verkürzen das Leben und erhöhen die Krankheitsanfälligkeit dieser Fische. Sie stammen ursprünglich aus dem Süden Südamerikas (Argentinien, Paraguay, Uruguay und südliches Brasilien), werden aber ausschließlich als Nachzucht gehandelt. Die Eier bedürfen einer Sonderbehandlung. Ohne Trockenphase geht es bei dieser Art nicht.
Wichtig bei der Pflege ist vor allem, dem ungeheuren Futterbedarf dieser Tiere Rechnung zu tragen. Normalerweise kann man gar nicht genug vor den Gefahren der Überfütterung bei Aquarienfischen warnen, aber hier darf man so oft und so herzhaft füttern, wie man möchte. Aber darüber darf die Wasserpflege nicht vernachlässigt werden! In Dreckbrühe erkranken Killis unweigerlich.
Die Geschlechter sind farblich sehr verschieden; lassen Sie sich aber nicht von blassen Männchen täuschen! Nach einem verlorenen Streit werden die zuvor schwarzen Fische sehr, sehr hell. Die Weibchen sind ebenfalls hell gefärbt, haben aber unregelmäßige bräunliche Tupfen auf dem ganzen Körper, die auch bei hell gefärbten Männchen stets fehlen.
Für unsere Kunden: die Fische haben Code 320502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Jetzt ist Saison für den südlichen Zwergpanzerwels Corydoras hastatus. Wir beziehen diesen niedlichen, etwa 2-3 cm lang werdenden Corydoras aus Paraguay. Im Gegensatz zu den meisten anderen Panzerwelsen ist C. hastatus weniger bodengebunden. Er schwimmt genau so gerne im freien Wasser. Oft sind die Schwärme von C. hastatus gemischt mit mehreren Salmlerarten, die exakt die gleiche Färbung haben. Wozu das gut ist, können Sie hier nachlesen: https://www.aqualog.de/blog/die-paraguay-connection/
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 232004 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Im Mekong-Einzug von Thailand, Laos und Kambodscha gibt es drei winzig kleine Oryzias-Arten, die in ausgewachsenem Zustand in der Natur nur etwa 16 mm lang werden; Im Aquarium gepflegte Tiere können etwas größer werden, weil sie hier deutlich länger leben (2-5x so lange, also 2-3 Jahre). Es handelt sich dabei um Oryzias minutillus, O. mekongensis und O. songkhramensis.
Wir haben jetzt wieder einmal Oryzias minutillus aus Thailand importieren können. Die winzigen Fische sind trotz ihrer Kleinheit nicht sonderlich empfindlich. Ihre Pflege und Zucht entspricht im Großen und Ganzen der von den zur Zeit so beliebten Medaka (O. latipes), allerdings muss das Futter natürlich entsprechend klein sein und die Wassertemperaturen sollten nicht unter 18°C sinken. Im Aquarium bietet es sich an, zwei- bis dreimal pro Woche frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien ztu reichen. Ansonsten fressen die Winzlinge auch gerne staubfein geriebenes Trockenfutter, gefrostete Cyclops, Mikrowürmchen etc.
Während des Fotografierens fiel uns auf, dass auch einige genauso winzige Beifänge zwischen unseren O. minutillus sind. Sie haben eine ganz andere Kopfform und orangefarbene Punkte an der Basis der Schwanzflosse, bei einigen Exemplaren sind Ober- und Unterkante der Schwanzflosse orange gestreift. Die Ähnlichkeit zu O. mekongensis, den wir früher schon gelegentlich importieren konnten, ist groß, doch ist bei den Männchen zu erkennen, dass sie kleine Häkchen auf der Afterflosse tragen. Dies ist das Erkennungsmerkmal von O. songkhramensis. Somit können wir mit etwas Stolz verkünden, auch diese Art nun erstmals (erkannt) importiert zu haben.
Wegen der Zartheit dieser winzigen Fische verbietet es sich von selbst, sie zu sortieren. Jedes Handling sollte auf ein absolut notwendiges Mindestmaß beschränkt bleiben, weil die Gefahr einer mechanischen Verletzung einfach zu groß ist. Am besten fängt man solche Miniaturfische in möglichst großen Netzen und schöpft sie anschließend mit einem geeigneten Behälter aus dem Netz, ohne dass es zu Luftkontakt kommt. So sind Verletzungen der kleinen Fische nahezu ausgeschlossen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 340053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der so genannte Gemeine Beilbauchsalmler Gasteropelecus sternicla kommt praktisch im gesamten Gebiet der Tropen Südamerikas vor. In diesem riesigen Areal haben sich vermutlich unterschiedliche genetische Linien entwickelt. Es ist jedenfalls extrem unwahrscheinlich, dass dem nicht so ist. Trotzdem sehen sie sich überall äußerst ähnlich: es sind schlicht und ergreifend Erfolgsmodelle der Evolution!
Ein aktueller Import aus Kolumbien – wir haben Gasteropelecus sternicla praktisch immer im Stock, manchmal auch als Nachzucht aus Indonesien – ist deshalb interessant, weil diese Tiere aus dem Rio Magdalena stammen. Dieser Fluss, der etwa die Größe des Rheins hat, ist von anderen Fluss-Systemen Südamerikas ziemlich isoliert und darum kommen viele seiner Fischarten ausschließlich dort vor; der Fachausdruck lautet: sie sind dort endemisch. Tatsächlich wurde aus dem Rio Magdalena auch 1912 eine Beilbauchfischart wissenschaftlich beschrieben, nämlich Thoracocharax magdalenae. Sie gilt heute als Synonym zu Gasteropelecus maculatus. Wir waren nun natürlich gespannt, ob die G. sternicla aus dem Rio Magdalena anders aussehen würden, als ihre Vettern aus anderen Gegenden. Fehlanzeige! Trotzdem ist es interessant, sie einmal gesehen zu haben…
Für unsere Kunden: due Tiere haben Code 254406 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
In den letzten Jahren wurde viele hochinteressante und ideal für die Aquaristik geeignete Wels-Arten aus Asien entdeckt und für die Aquaristsik importiert.
Die erste Art der Gattung Pseudolaguvia wurden schon 1927 beschrieben, doch erkannte man erst in jüngster Zeit, dass es sich um eine sehr artenreiche Gattung von Zwergwelsen handelt, die gewöhnlich nur ca. 2-3 cm lang werden. So wurden von 1927 bis zum Jahr 2013 nur vier Arten beschrieben, seither kamen 21 (!) neue Arten hinzu!
Typisch für Pseudolaguvia ist ein Saugapparat an der Bauchseite. Die Arten leben in Bächen und kleinen Flüssen, die gewöhnlich feinen Sand als Bodengrund aufweisen. Hier findet man die Zwergwelse zwischen zerfallenden Pflanzenresten (Detritus).
Wir konnten wieder einmal Pseudolaguvia muricata aus Nordbengalen in Indien importieren. Die niedlichen Tiere werden etwa 2,5-3 cm lang und eignen sich damit hervorragend zur Pflege in kleinen Aquarien, zumal sie nicht sehr schwimmfreudig sind. Das Aquarium für Pseudolaguvia sollte feinen Sandboden aufweisen. Zusätzlich gibt man etwas totes Laub in das Aquarium. Gefressen wird alles übliche Fischfutter, sofern es ins Maul passt. Gegenüber Artgenossen und artfremden Fischen sind Pseudolaguvia vollkommen friedlich, auch Pflanzen werden nicht beschädigt.
Es gibt eher dunkle, schlanke Fische und etwas heller gefärbte, kräftigere Exemplare. Vielleicht handelt es sich dabei um einen Geschlechtsunterschied. Über die Fortpflanzung ist nichts bekannt, doch ist zu vermuten, dass die Tierchen ihre Eier, ähnlich wie Panzerwelse, ohne weitere Brutpflege an Pflanzen etc. anheften. Die Pflege erfolgt am besten bei Zimmertemperatur, das Wasser im natürlichen Lebensraum ist weich und neutral. Besonders wichtug sind zwei Dinge: keimarmes Wasser und geringe Futterkonkurrenz, denn die Pseudolaguvia sind langsame Fresser und kommen leicht zu kurz.
Für unsere Kunden. die Tiere haben Code 445425 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Lexikon: Pseudolaguvia: bedeutet „falsche Laguvia“: Laguvia ist eine andere Welsgattung. muricata: bedeutet „stachelig wie eine Murex-Schnecke“.
Ein langer Name für einen kleinen Fisch, aber dieser extrem hübsche Platy ist es sicher wert, wenn man sich für ihn einmal kurz die Zunge bricht. Die Grundfärbung ist schneeweiß, die Flossen sind transparent, das Auge (bzw. die Iris) himmelblau. Auf dem Schwanzstiel prangt das berühmte „Mickey Mouse“-Muster, das in der Züchtersprache als „moon complete“ bezeichnet wird. Wirkungvoll hebt sich davon der zinnoberrote Rückenfleck ab, der sich bei dominanten Männchen bis weit in den Bauchbereich zieht und bis zur Schwanzwurzel ausdehnen kann.
Xiphophorus maculatus Platy Mickey Mouse White Red Tail ist zwar keine Neuzüchtung im eigentlichen Sinne – alle erwähnten Farben kennt man beim Platy schon seit Jahrzehnten – aber in ihm ist es in besonders schöner Art und Weise gelungen, diese verschiedenen Merkmale zu einer neuen, rein gezüchteten Variante zu kombinieren.
Für unsere Kunden: due Tiere haben Code 443253 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus der Umgebung von Hongkong kommt diese wunderhübsche, aber auch empfindliche, Grundel. Die Maximallänge der Art liegt bei etwa 10 cm. Die grundsätzlichen Temperaturanforderungen kennt man gut vom Kardinalfisch (Tanichthys albonubes), der in der gleichen Region vorkommt: 16-22°C zur normalen Pflege, etwas höher zur Zucht, kurzfristig werden bis 28°C toleriert.
Noch gibt es nur ausgesprochen wenig Erfahrungen mit Sineleotris saccharae. Bei uns zeigen die Tiere im normalen Hälterungsaquarium (140 x 60 x 30 cm, L x T x H) bei einem Besatz von 25 Exemplaren mit einem Stück Wurzelholz als einzigem Einrichtungsgegenstand (kein Bodengrund, keine Pflanzen) ein eher freischwimmendes Verhalten, vergleichbar Stigmatogobius sadanundio. Dabei verteidigt jeder Fisch eine Zone von etwa 5-10 cm um sich herum gegen Artgenossen. Dringt ein Artgenosse in diesen Raum ein, wird er angedroht, wobei sich die Kehlregion schwarz einfärbt, und vertrieben. Will er nicht weichen, kann es auch zu Maulzerren kommen, wie man das von Buntbarschen kennt. Über eine größere Strecke als 15 cm wird der Wiedersacher aber nicht verfolgt, es kommt zu keinen Beschädigungskämpfen.
Im eingerichteten Fotobecken ist das Verhalten ganz anders und grundeltypischer. Hier zeigen sie sich bodenorientiert und verstecken sich auch hinter Steinen etc. Ein Exemplar hat sich sogar in den Sand eingegraben.Es gibt also noch viel zu erforschen an diesen schönen Fischen! Bezüglich der Nahrungsaufnahme sind sie unproblematisch. Bei uns erhalten sie Lebendfutter (Rote und Weiße Mückenlarven, Tubifex) im Fotobecken haben sie auch nach Teilen von Futtertabletten geschnappt, die eigentlich zur Ernährung anderer Tiere gedacht waren.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 455223 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Küssende Gurami (Helostoma temmickii) in seiner rosafarbenen Zuchtform ist einer der bekanntesten Labyrinthfische. Gezüchtet wird er eigentlich nicht als Zierfisch, sondern als Speisefisch. Die Art wird unter geeigneten (Mast-)Bedingungen bis zu 30 cm lang und gilt als delikat. In den nähstoffreichen, trüben Zuchtteichen sind die rosafarbigen Tiere viel besser zu sehen als die grün-graue Wildform, was die Kontrolle, Pflege und das Abfischen sehr erleichtern.
Im Aquarium erreicht der Fisch gewöhnlich nur 15-20 cm Länge und ist ein ziemlich friedlicher, auf jeden Fall aber interessanter Zierfisch für größere Aquarien. Das eigenartige Maul ist mit zahlreichen Zähnchen besetzt, die zum Abweiden von Aufwuchs (Algen und den darin enthaltenen Kleintieren) dienen. Das berühmte „Küssen“ dieser Fische hat nichts mit Zuneigungsbekundungen zu tun, sondern ist eine Form des im Fischreich weit verbreiteten Maulzerrens, einer ritualisierten Kampfhandlung.
Die Geschlechter sind beim Küssenden Gurami kaum zu unterscheiden. Die Männchen sind etwas weniger hochrückig. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen Labyrinthfischen betreiben Küssende Guramis keinerlei Brutpflege, sondern geben den Laich (viele tausend bei größeren Fischen) während einer Labyrinthfisch-typischen Umschlingung einfach frei ins Wasser ab. Die Eier haben kleine Öltröpfchen und schwimmen darum an der Wasseroberfläche. Hierzulande wird die Zucht so gut wie nicht betrieben, es ist viel einfacher und ökologisch auch sinnvoller, sie aus Südostasien zu importieren, wo die Zucht von Helostoma schon seit Jahrhunderten betrieben wird.
Die Pflege von Küssenden Guramis ist nicht schwer, jedes Wasser wird akzeptiert, jedes übliche Futter gefressen, es darf nur nicht zu grob sein. Die Wassertemperatur kann zwischen 20 und 30°C liegen. Man sollte stets mehrere Exemplare pflegen, auch wenn Helostoma temmickii keine Artgenossen zum Wohlbefinden benötigt. Aber es ist schon interessant, das „Küssen“ dieser Tiere zu beobachten und zum Küssen muss man nunmal mindestens zu zweit sein…
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 421302 (4-5 cm) und 421305 (7-9 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Albinos kommen bei allen Tierarten – auch beim Menschen – vor. Bei ihnen fehlt aufgrund einer Mutation die Fähigkeit zur Ausbildung schwarzer Pigmente ganz oder teilweise. In der Natur sind Albinos äußerst selten, weil sie zu sehr auffallen und dadurch schnell zum Opfer von Fressfeinden werden, in menschlicher Obhut treten bei allen Tierarten früher oder später Albinos auf. Da Albinos von vielen Menschen als besonders begehrenswert empfunden werden, züchtet man sie weiter.
So geschah es auch beim Corydoras sp. aff. aeneus Neon Goldstripe, der im Hobby auch als CW 10 bekannt ist. Ursprünglich stammt diese wissenschaftlich noch unbeschriebene Art aus Peru. Eigentlich steht sie C. melanotaenia näher als C. aeneus, aber das muss hier nicht interessieren. Bei der Albino-Form dieses Fisches ist die Fähigkeit, gelbes Pigment auszubilden, sehr ausgeprägt vorhanden. Dadurch ist der berühmte Neon-Goldstreifen immer gut sichtbar. Durch die Art der Fütterung kann man steuern, ob man lieber sie etwas heller – sprich: mit weißlicher – Körpergrundfarbe oder doch eher mit einer orange-gelben Körpergrundfarbe haben möchte. Viel Astaxanthin-haltiges Futter (z.B. Cyclops) gibt orange-gelbe Färbung, Astaxanthin-armes Futter führt zu weißen Fischen. Beide Färbungen können jederzeit durch Futterumstellung umgekehrt werden. Für die Fische selbst ist das bedeutungslos.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 221092 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Erstmals konnten wir diesen niedlichen Zwergwels aus Peru importieren. In der wissenschaftlichen Literatur wird als Maximalgröße 3,6 cm (ohne Schwanzflosse) angegeben. Es ist absolut unverständlich, warum dieser attraktiv gestreifte Fisch (es gibt allerdings zahlreiche individuelle Farbmorphen von gebändert bis nahezu völlig schwarz, einige Tiere sind auch von rotbrauner Grundfärbung) bisher noch nie aquaristisch in Erscheinung getreten ist (jedenfalls soweit wir wissen).
Ursprünglich beschrieben wurde die Art aus dem oberen Rio Cauca in Kolumbien, unsere Tiere sind aus Peru (Umgebung von Pucallpa), wissenschaftliche Aufsammlungen gibt es auch aus dem Rio Tocantins in Brasilien. Das sind völlig unterschiedliche Fluss-Systeme, jeder dieser Flüsse hat einen hohen Anteil von endemischen Arten (also Arten, die nur dort vorkommen). Es scheint dann doch wahrscheinlicher, dass es einen ganzen Artenkomplex von Zwergwelsen gibt, die lediglich ähnlich aussehen, als dass das alles das gleiche sein soll.
Wie auch immer: dieser winzige Wels ist eine absolute Bereicherung für die Aquarienkunde und wir sind sehr stolz, dass uns ein derart interessanter Import gelungen ist.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 214712 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Zu den immer noch extrem hochpreisigen Fischen zählt Crenicichla zebrina, denn die Fundgebiete sind weitab gelegen und es ist sehr aufwändig, lebende Fische gesund und munter von dort zu den Exportstationen zu transportieren. Die herrliche Färbung macht die Tiere aber dennoch begehrenswert.
Leider kann man bei C. zebrina die Geschlechter kaum auseinanderhalten und außerdem vertragen sich willkürlich verpaarte Tiere nur sehr selten. Jungtiere hingegen sind zwar unscheinbar in der Färbung und trotzdem teuer, aber untereinander gut verträglich. Ein Trupp Jungtiere ist die beste Chance, zu einem züchtenden Pärchen zu kommen.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 674051 (5-8 cm) und 674058 (24-28 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Reiskärpflinge Japans werden auch als Medaka bezeichnet und erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Sie gehören zu den ersten ausländischen Zierfischen überhaupt, die nach Europa kamen. Bereits 1887 wurden erste „Goldhechte“ nach Deutschland importiert. Aber man pflegte die Fische zunächst falsch. Man wollte den Exoten etwas Gutes tun und heizte ihre Aquarien auf 25-30°C (damals eine technische Herausforderung, denn elektrische Aquarienheizer gab es natürlich noch nicht). So wurden die Tiere hinfällig und starben im Aquarium aus. Erst über 100 Jahre später entstand ein neuer Hype um die kleinen Kaltwasserfische.
Wann genau der Medaka in Japan domestiziert wurde, ist unbekannt. Man geht aber aber von mehreren hundert Jahren Zuchtgeschichte aus. Heutzutage werden über 450 Zuchtvarianten unterschieden. Aber man muss Spezialist sein, um sie zu erkennen. Zu den bekanntesten und schon im 19. Jahrhundert importierten Zuchtformen gehören die goldgelben Formen. Zu ihnen zählt auch der „Pink“, den wir gerade aus Taiwan erhalten haben. Es sind kräftige, orangefarbene Tiere, von denen manche silberne Glitzerschuppen haben.
Die nur 3-4 cm langen Medaka sind perfekte Fische für Mini-Gartenteiche, wo sie zuverlässig das Aufkommen von Stechmücken verhindern. Selbstverständlich darf man die frisch importierten Tiere aber jetzt noch nicht in den Mini-Teich setzen, sondern erst, wenn es dauerhaft warm geworden ist! Im Herbst, wenn die Wassertemperaturen unter 10°C sinken, fischt man sie ab und überwintert sie im Haus. Männchen unterscheiden sich von den Weibchen durch eine größere Afterflosse und einen kleinen Spalt in der Rückenflosse. Wie bei allen Oryzias tragen die Weibchen den Laich in Form einer Traube unter dem Bauch ein paar Stunden mit sich herum, bis sie eine Eiablageplatz finden, der ihnen gefällt. Mit dem Abstreifen der Eitraube endet die Brutfürsorge.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 339753 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Wenn überhaupt, dann kennen Meerwasseraquarianer die Krokodilfische der Gattung Platycephalus. Es gibt 17 Arten, P. indicus, den man gut an der schwarz-weiß gestteiften Schwanzflosse erkennen kann, ist die bekannteste und häufigste Art. Sie kommt in großen Teilen des Indo-West-Pazifiks und des Roten Meeres vor. Durch den Suez-Kanal ist der Fisch auch in das Mittelmeer eingewandert.
Platycephalus indicus ist also ein Meeresfisch, doch werden Jungtiere gelegentlich im Süßwasser gefangen, so auch die Exemplare, die wir zur Zeit anbieten und aus dem Unterlauf des Hooghly in Bengalen erhalten haben. Wir pflegen die Tiere bei einem Salzgehalt von 5 g Salz/Liter (Meerwasser hat etwas über 30 g Salz/Liter). Das bekommt ihnen gut und sie fressen ausgezeichnet. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass eine langfristige Pflege nur in starkem Brackwasser oder Meerwasser möglich ist. Platycephalus indicus wird etwa 100 cm lang, ist also kein kleiner Fisch, auch wenn die normale Durchschnittslänge der beliebten Speisefische bei „nur“ etwa 50 cm liegt.
Platycephalus indicus sind obligatorische Raubfische. Wir sind froh, dass sie bei uns begierig lebende weiße Mückenlarven fressen, aber auf lange Sicht muss man sie an die Aufnahme ganzer Fische gewöhnen. Da P. indicus nicht sonderlich scheu sind, denken wir, dass sie nach Gewöhnung gut von der Pinzette fressen werden. Untereinander sind die Tiere friedlich, von anderen Fischarten nehmen sie kaum Notiz. Ein Aquarium für Platycephalus sollte eine möglichst große Bodenfläche aufweisen. Als Bodengrund wählt man Sand. Auf Bepflanzung kann man verzichten. Die Wassertemperatur kann zwischen 18 und 28°C liegen. Bei der Pflege in Süßwasser muss man auf den pH-Wert achten, der nicht unter 8 sinken sollte.
Wir können immer wieder einmal in kleiner Stückzahl diesen unglaublichen Süßwasserkugelfisch importieren. Es handelt sich um eine sehr spezialisierte Art, die in der Natur nur auf Sumatra und Borneo vorkommt, wo sie sehr weiches, saures Wasser besiedelt. Dieser Kugelfisch ist eine reine Süßwasserart, die niemals das Brack- oder Meerwasser aufsucht.
Der merkwürdig gefärbte Bauch dient dem Nahrungserwerb. Pao palembangensis ist ein Raubfisch, der sich zum Jagen totstellt. Er hängt dann in den unmöglichsten Körperstellungen herum, sein marmorierter Bauch sieht aus wie Aas. Kommt ein kleiner Fisch oder eine Garnele, um vom Aas zu fressen, wird das Tier selbst zur Beute.
Unbestätigten Gerüchten zufolge sind die Weibchen weniger bucklig als die Männchen, auf jeden Fall bleiben die Männchen etwas kleiner. Deutliche äußere Geschlechtsunterschiede fehlen. Die Zucht ist bereits gelungen, der etwa 12-15 cm lange Fisch ist ein Höhlenbrüter.
In der Literatur wurde Pao palembangensis (früher: Tetraodon palembangensis) unbegreiflicherweise mit dem „Figur-8-Kugelfisch“, Dichotomyctere ocellatus (früher: Tetraodon biocellatus) verwechselt, einem etwa 8 cm lang werdenden Brackwasserkugelfisch, der auch heute noch als „Palembang-Kugelfisch“ bezeichnet wird (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/dichotomyctere-ocellatus-frueher-tetraodon-biocellatus/). Für Pao palembangensis bürgert sich darum mehr und mehr die umgangssprachliche Bezeichnung „Drachen-Kugelfisch“ ein.
Für unsere Kunden: Pao palembangensis hat Code 462555 auf unserer Stockliste, Dichotomyctere ocellatus Code 46250. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Streifenhechtling (Aplocheilus lineatus) ist die größte der Aplocheilus-Arten. Er erreicht im Aquarium eine Länge von bis zu 10 cm. In der Natur findet man solch kapitalen Exemplare so gut wie nie, denn dafür werden wildlebdende Fische nicht alt genug. Entsprechend setzt die sexuelle Reife mit etwa 5 cm Länge ein.
Seit 1909 leben A. lineatus im Aquarium und werden hier gezüchtet. Die Heimat der Fische ist Süd-Indien. Dort sehen sie – je nach Fundort – ziemlich unterschiedlich aus, während die Aquarienstämme ein eher einheitliches Outfit zeigen. Gewöhnlich ist dieser in der Natur häufige Fisch als Nachzucht im Handel, doch gerade können wir einige Wildfänge aus dem indischen Bundesstaat Kerala anbieten. Es ist sehr spannend, solche Wildfische im Vergleich zu ihren domestierten Vettern zu studieren!
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 303623 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Arnolds Rotaugensalmler gehört zu den wenigen, ständig verfügbaren Salmlerarten aus dem tropischen Afrika; die Art lebt endemisch in Nigeria, kommt also nur dort vor. Das verdankt die Art ihrem prächtigen Aussehen und der Tatsache, dass sie sehr einfach zu pflegen ist. Leider gilt die Art inzwischen in Teilen ihres Verbreitungsgebietes als stark bedroht, weil durch die Erdölförderung massive Gewässerverschmutzung stattfindet. Der Fang und Export als Zierfisch hat keinen Einfluss auf die Bestände. Immerhin: es könnte passieren, dass dieser altbekannte Aquarienfisch eines Tages in Erhaltungszucht genommen werden muss, um sein Aussterben zu verhindern. Dabei sollte man beachten, dass es unterschiedliche Farbvarianten gibt, die offenbar geografisch getrennt voneinander leben. Bei unseren aktuell im Stock befindlichen Tiere haben die Männchen gelb gefärbte Afterflossenstreifen und die Weibchen einen klar abgesetzten Punkt. Es gibt aber auch Populationen mit roten Afterflossenstreifen, wobei bei den Weibchen der Afterflossenpunkt ebenfalls anders aussieht (siehe Bilder). Man sollte daher immer nur mit Tieren aus dem gleichen Import züchten, um nicht zu riskieren, eine Mischmasch-Haustierform zu produzieren.
Die Maximallänge von Arnoldichthys spilopterus liegt bei etwa 8 – 10 cm, Weibchen werden generell größer als Männchen. Man kann die Geschlechter sehr leicht an der Färbung der Afterflosse unterscheiden, nur die Männchen zeigen die schönen Streifen in dieser Flosse. Die Pflege sollte im Schwarm von mindestens 10-15 Tieren erfolgen.
An die Wasserzusammensetzung werden kaum Ansprüche gestellt, doch sind Arnoldichthys etwas empfindlich gegen organische Belastung. Die Wassertemperatur sollte zwischen 22 und 26°C liegen. Gefressen wird jedes übliche Fischfutter. Pflanzen und andere Fische werden nicht beachtet, sofern letztere nicht allzu klein sind. Zur Zucht muss man die Fische mit Anflugnahrung (kleine Insekten) versorgen, sonst kommt es kaum zu einem Laichansatz bei den Weibchen. Es handelt sich um produktive Freilaicher ohne Brutpflege.
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Lexikon: Arnoldichthys: Widmungsname für den bedeutenden Aquarianer Johann Paul Arnold (1869-1952). spilopterus: bedeutet „mit Fleck in der Flosse“.
Deutsche Gebrauchsnamen: Arnolds Rotaugensalmler, Afrikanischer Großschuppensalmler
Viele Tier- und Pflanzenarten wurden nur entdeckt, weil sie zum Zweck der Lebendhaltung importiert wurden. Das ist sehr wichtig, denn Artenkenntnis ist die absolute Grundvoraussetzung für Artenschutz. Eine Art, die man nicht kennt, kann man nicht schützen. Im Norden Indiens, im Bezirk Coochbehar, ist schon viele Jahre ein sehr rühriger und kenntnisreicher Mann, Bipul Gope, für den Zierfischfang tätig. Auf seinen ausgedehnten Exkursionen hat er schon viele Arten entdeckt, so die bunten Schlangenkopffisch-Arten Channa andrao und C. bleheri, er fand den seit 1822 verschollenen Dario dario wieder und viele andere Arten mehr, darunter auch eine Süßwassergarnele. Wir importierten diese Art erstmals 2007 und gaben ihr den Behelfsnamen Macrobrachium sp. „Banded“. Werner Klotz beschrieb die Art ein Jahr später als M. agwi anhand unserer Importtiere. Nun konnten wir endlich einmal wieder diese Art importieren. Unser Lieferant schickte sie diesmal unter der Bezeichnung „Candy shrimp“, ein hübscher Populärname für eine hübsche Gernele!
Macrobrachium agwi gehört zu den Arten, bei denen die Männchen sehr lange Scherenarme entwickeln können. Die Maximallänge der Tiere beträgt 5-6 cm (Scherenarme nicht mitgerechnet), Weibchen bleiben kleiner. Die Candy Shrimp gehört zu den Großarmgarnelen, die sich gut im Aquarium züchten lassen, das sie wenige, große Eier legt (ca. 20) und die jungen Garnelen schon weit entwickelt schlüpfen. Eine Larvenphase im Meer durchlaufen sie nicht. Die Erfahrungen mit Macrobrachium zeigen ganz allgemein, dass sie mit nicht zu kleinen Fischen meist gut zusammen gepflegt werden können. Es sind Allesfresser, haben jedoch eindeutig eine Vorliebe für fleischliche Kost. Viele Arten fressen gerne kleine Schnecken. Über Langzeiterfahrungen speziell mit M. agwi wurde u.W. noch nicht berichtet. Das Aquarium sollte nicht zu klein sein und viele Versteckmöglichkeiten aufweisen, denn untereinander können diese Tiere aggressiv werden. Die Wassertemperatur kann zwischen 18 und 26°C liegen.
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Schon viele Jahre kam dieser kleine Flösselhecht aus dem Kongo nicht mehr zu uns. Jetzt ist uns endlich wieder einmal ein Import gelungen. Polypterus polli bleibt unter 30 cm Gesamtlänge und gehört damit zu den kleinsten Arten dieser altertümlichen Fische, Er kann leicht mit P. palmas aus Guinea und mit P. retropinnis, der ebenfalls aus dem Kongo stammt, verwechselt werden. Die einfachste Unterscheidungsmöglichkeit für die beiden Arten aus dem Kongo ist es, sich die Brustflossen genau zu betrachten. Diese sind bei P. polli zitronengelb, ohne Bänderung und haben einen kräftigen dunklen Fleck am Ansatz der Flosse. Bei P. retropinnis sind diese Flossen eher grau, zart gebändert und es fehlt der dunkle Fleck am Flossenansatz. Außerdem ist P. retopinnis deutlich schlanker als P. polli.
Schwieriger ist es hingegen, bei kleinen Polypterus unbekannter Herkunft zwischen P. polli und P. palmas zu unterscheiden. Diese Arten sind einander so ähnlich, dass sie früher nur als Unterarten zueinander geführt wurden. Sie kommen jedoch nirgendwo gemeinsam vor. Bei P. palmas fehlt der schwarze Punkt an der Basis der Brustflossen (ein dunkler Fleck kann aber durchaus vorhanden sein, nur nicht so kräftig und deutlich ausgeprägt wie bei P. polli), die Brustflossen sind gewöhnlich deutlich gepunktet, ebenso die Kopfoberseite.
Polypterus polli ist ein friedlicher Fisch, der jedoch kleine Fische als Futter betrachtet. Wenn man das beachtet, so ist P. polli sehr gut in Gesellschaftsaquarien mit anderen Fischen aus dem Kongo zu pflegen. Kein Polypterus betreibt Brutpflege. Die Tiere laichen frei im Wasser. Geschlechtsreife Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Form der Afterflosse, die beim Männchen stark vergrößert ist.
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Es gibt keinen Zweifel: der Rote Buntbarsch, den man früher Hemichromis bimaculatus nannte, gehört zu den beliebtesten Aquarienfischen. Seit mehreren Menschheits-Generationen schwimmt er in den Aquarien der Welt und findet immer wieder neue, begeisterte Anhänger – allerdings auch Aquarianer, die einen Eid schwören: nie wieder Rote Cichliden! Letzteres kommt von der leider im Einzelfall unberechenbaren Streitlust dieser Fische. Die allermeisten sind wirklich umgänglich, aber es gibt vereinzelt unerträgliche Stänkerer, die allen Fischen im Aquarium das Leben zur Hölle machen. Da diese Eigenschaft individuell auftritt, ist sie absolut unvorhersagbar.
Die schönsten Roten Cichliden sind die, die zahlreiche blauglänzende Tüpfel am Körper tragen, die so genannten Iriodophoren. Die Verteilung der Iriodophoren ist individuell unterschedlich. Bei Wildfängen findet man Exemplare ganz ohne und solche, die vollständig mit Iriodophoren bedeckt sind, in der gleichen Population mehrerer Arten. Das ist also kein Artmerkmal, kann aber durch geeignete Zuchtwahl selektiert werden. So entstanden im Laufe der Jahrzehnte Aquarienstämme, die viel, viel bunter sind als ihre wilden Vettern. Wenn diese Fische besonders viele Iriodophoren haben, so nennt man sie im Hobby Lifalili.
Das ist insofern etwas unglücklich, als dass es die Art Rubricatochromis lifalili wirklich gibt. Sie lebt im Kongo. Im Handel taucht der „echte“ R. lifalili so gut wie nie auf – wir haben ihn jedenfalls noch nicht gesehen.
Was man als Rubricatochromis (oder Hemichromis) lifalili kaufen kann, sind entweder Selektionszuchten von R. guttatus oder Zuchtformen, die ihren Ursprung in der Kreuzung verschiedener Arten haben. Zur Zeit haben wir besonders schöne Tiere einer Wildform-Selektionszucht (R. guttatus) im Stock. Auf den Bildern sieht man übrigens sehr schön, wie es kommt, dass diese Fische blitzschnell in tiefem Rot erglühen können. Die Körperzellen, in denen sich der rote Farbstoff befindet, können zusammengezogen werden. Dann erscheinen sie nur noch als feine rote Punkte.
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Mit der Energiekrise rücken Fischarten, die keine zusätzliche Heizug benötigen, mehr und mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Zu diesen Arten zählt Sarcocheilichthys davidi, ein bodenorientierter Karpfenfisch aus China, der im Jangtse-Einzug gefunden wird.
Diese Art wird maximal 10 cm groß. Unser erster Gedanke, als wir die Fische auspackten, war: boah, riesige Messingbarben! Ttasächlich sind es sehr schöne Fische, leider aber auch sehr scheue. Darum zeigen sie derzeit nur Andeutungen ihrer möglichen Farbenpracht. Männchen bekommen zur Laichzeit einen feuerroten Kopf und den für so viele Karpfenfische typischen Laichausschlag auf der Schnauze. Wichtig ist für de Tiere ein ruhiger Beckenstandort, große Aquarien mit reichlich Unterständen in Form von Wurzel.
Sarcocheilichthys davidi ist sehr friedlich und gesellig. Es ist günstig, wenn man die Tiere mit anderen friedlichen Fischen aus ähnlichen Klimazonen vergesellschaftet, das dürfen sogar Goldfische sein, die ihnen die Scheu nehmen.
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Aus Vietnam erhalten wir ab und zu die schönen, großen Flossensauger Annamia normani (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/annamia_normani_de/). Kürzlich erhielten wir wieder einmal eine Sendung sehr ähnlicher Tiere, die sich jedoch von den uns gut bekannten A. normani deutlich durch die sehr kontrastreich gezeichnete Schwanzflosse unterscheiden. Da alle Exemplare (über 50) dieses Merkmal zeigen, kann es sich nicht um einen Zufall handeln. Der Versuch einer Bestimmung gestaltete sich schwierig, weil wichtige Bestimmungsmerkmale – vor allem die Maul- und Lippenform) am lebenden Tier ohne Hilfsmittel nicht erkennbar sind. Der einzige Flossensauger der Region mit ähnlicher Körperform und gezeichneter Schwanzflosse, für den brauchbares Bildmaterial existiert, ist Vanmanenia crassicauda. Aber auch diese Art unterscheidet sich deutlich von unseren Tieren, so dass wir uns zunächst für die Bezeichnung Vanmanenia sp. Vietnam entschieden.
Nun kamen wir endlich dazu, die Tiere in Ruhe zu fotografieren. Die Maul- und Lippenform beweist: die Art ist ein Angehöriger der Gattung Annamia. Aus dieser Gattung gibt es nur zwei beschriebene Arten, nämlich den schon erwähnten A. normani und eine 2005 beschriebene Spezies, A. thuathienensis (Fluss Bô, Thua Thiên Provinz, Huê, Vietnam). Diese Art ist jedoch so schlecht beschrieben, dass auch ausgewiesene Spezialisten sich nicht zutrauen, sie zu bewerten. Wir bezeichnen unsere neuen Giraffen-Flossensauger darum lieber als Annamia sp. (= Vanmanenia sp.) Vietnam.
Die Pflege der Tiere ist erfreulich einfach. Sie mögen starke Strömung und sauerstoffreiches Wasser, sind ansonsten aber anspruchslos. Untereinander und gegen andere Fische sind sie sehr friedlich. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter passender Größe, wobei wir mit Flockenfutter keine Erfahrung haben. Unsere größten Tiere sind etwa 10 cm lang (inkl. Schwanzflosse).
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Wir konnten einige Exemplare der hübschen Weißsaum-Fliegerwelse Pseudolithoxus nicoi aus Venezuela importieren. Diese nur sehr selten erhältliche Art wird etwa 12 cm lang.
P. nicoi stammt aus dem Rio Casiquiare, der den Rio Negro mit dem Orinoko verbindet. Es besteht große Ähnlichkeit zu P. anthrax (L235), weshalb P. nicoi auch manchmal als L235b bezeichnet wird. Typische P. nicoi haben im Gegensatz zu P. anthrax weiße Flossensäume; allerdings zeigen nicht alle Exemplare dieses Farbmerkmal.
Typisch für alle Pseudolithoxus sind die riesigen Brustflossen, die zum Populärnamen „Fliegerwelse führten. In der Pflege unterscheiden sich die Pseudolithoxus nicht von anderen vorwiegend Aufwuchs fressenden Harnischwelsen, wie z.B. Ancistrus, allerdings verlangen sie möglichst starke Strömung und höhere Wassertemperaturen (26-30°C).
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Zu den allerersten Salmlerarten, die überhaupt für die Aquaristik importiert wurden, gehört der Rotflossensalmler, Aphyocharax anisitsi. Sein Erstimport erfolgte 1906 und schon bald gelang die Zucht, so dass weitere Importe unnötig wurden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die heute im Aquarium lebenden Rotflossensalmler Nachkommen dieser ersten Importfische sind.
Aphyocharax anisitsi wurde 1903 aus der Umgebung von Asuncion in Paraguay wissenschaftlich beschrieben, als Import aber zunächst nicht richtig bestimmt, sondern für eine neue Art gehalten, die 1921 als A. rubripinnis erneut beschrieben wurde. Unter diesem Namen findet man in älterer Aquarienliteratur die Informationen über Aphyocharax anisitsi. Die natürliche Verbreitung des Rotflossensalmlers liegt in Argentinien, Paraguay und dem südlichen Brasilien (Flüsse Paraná, Paraguay and Uruguay und die Laguna dos Patos -Abflüsse). Dadurch ist die Art ziemlich unempfindlich gegen niedrige Temperaturen (bis ca. 14°C), wie sie vor dem 1. Weltkrieg wegen der schwierigen Heizmöglichkeiten von Aquarien schon einmal auftreten konnten.
Die Art wird maximal 5,5 cm lang. Männchen erkennt man an vielen kleinen Häkchen auf der Afterflosse. Es sind sehr friedliche Fische, die auch Pflanzen unbehelligt lassen. An die chemische Wasserzusammensetzung werden keine Ansprüche gestellt. Diese Schwarmfische gedeihen in buchstäblich jedem Wasser, das auch als Trinkwasser geeignet ist. Heutzutage kommen die meisten Rotflossensalmler als Nachzuchten aus Indonesien, so auch die für diesen Post fotografierten Exemplare.
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Aus Indien konnten wir Rasbora daniconius importieren, Dieser Bärbling wird gewöhnlich 6-8 cm lang, das größte je gemessene Exemplar maß angeblich 15 cm. Die Art kommt in Bengalen gemeinsam mit so bekannten und beliebten Zierfischen wie Zebrabärbling (Danio rerio), Prachtbarbe (Pethia conchonius), Zwergfadenfisch (Colisa lalius) und Blaubarsch (Badis badis) vor. Rasbora daniconius ist ein wunderbarer Kontrastfisch zu den genannten Arten im Gesellschaftsaquarium.
Die Tiere sind vollkommen friedliche Allesfresser, Pflanzen werden ignoriert. Wie die Mehrzahl der Bärblinge schätzt auch diese Art die Gesellschaft ihresgleichen und sollte im Trupp von mindestens fünf, besser 10-15 Artgenossen gepflegt werden. Die Wassertemperatur kann zwischen 18 und 28°C liegen, jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser eignet sich zur Pflege. R. daniconius sind Freilaicher ohne Brutpflege.
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Petruichthys brevis ist eine Schmerlenart aus Burma, wo sie im Inle-See vorkommt. Sie wird nur 4-5 cm lang, gehört also zu den kleinen Fischarten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schmerlen ist Petruichthys brevis kein Bodenfisch, sondern lebt in Schwärmen im freien Wasser. Ähnlich wie Schrägsteher (Thayeria boehlkei) schwimmen sie dabei am liebsten etwas schräg. Der Schwanzstiel ist in Anpassung an diese Lebensweise etwas abgeknickt.
Petruichthys brevis kann gut im Aquarium gezüchtet werden. Die Tiere laichen in feinfiedrigen Wasserpflanzen ab. Männchen sind kleiner, haben längere Brustflossen und gewöhnlich einen Streifen auf den Flanken, während die Weibchen eher gepunktet sind.
Der Inle-See hat relativ hartes Wasser, weshalb die Pflege in normalem Leitungswasser meist optimal ist. Die Wassertemperatur kann zwischen 16 und 26°C betragen, in Wohnräumen braucht ein Petruichthys-Aquarium darum nicht extra beheizt werden.
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Der „Peru Bleeding Heart“ (Hyphessobrycon erythrostigma) wird auch Fahnen-Kirschflecksalmler oder Perez-Salmler genannt. Wie der englische Populärname besagt, wird er hauptsächlich aus Peru exportiert, ist jedoch recht weit im oberen Amazonas verbreitet und kommt auch in Brasilien, Ekuador und Kolumbien vor.
Die drei Arten der Kirschflecksalmler oder ”Bleeding hearts” sind eng miteinander verwandt und sehen einander sehr ähnlich. Am leichtesten ist H. pyrrhonotus zu erkennen, weil er einen blutroten Streifen auf dem Rücken hat, der den anderen Arten fehlt. H. socolofi und H. erythrostigma unterscheidet man am leichtesten anhand der Färbung der Afterflosse: H. socolofi hat hier einen hell glänzenden Streifen, der nicht in die vordere Spitze der Afterflosse läuft, während dieser Streifen bei H. erythrostigma bis in die Vorderspitze der Afterflosse geht, also einen Haken macht. Man kann das auf den Fotos gut erkennen.
Hyphessobrycon erythrostigma wird etwa 6 cm lang, mit Schwanzflosse macht das etwa 8 cm Totallänge, die Weibchen bleiben kleiner und haben keine so lang ausgezogene Rückenflosse. Der Fisch wird nur selten gezüchtet. Der Grund ist aber nicht, dass das nicht geht, sondern weil er ein Portionslaicher ist, der über längere Zeitabstände täglich nur wenige Eier legt. Eine rationelle Zucht ist dadurch nicht möglich, denn 10 Jungfische machen genau so viel Arbeit wie 1.000 Jungfische. Darum haben Berufszüchter kein Interesse an diesen Fischen, was aber gar kein Problem ist, denn der Fahnen-Kirschflecksalmler ist häufig und bedeutet so ein gutes, regelmäßiges und umweltschonendes Einkommen für die Fischer in Peru.
Für ein Gesellschaftsaquarium eignet sich der Fahnen-Kirschflecksalmler besonders gut und hier ist ein Trupp (es sollten immer mindestens 10-15 Exemplare sein, die Geschlechterzusammensetzung ist nebensächlich) ein wahrer Augenschmaus, der auch Nicht-Aquarianer regelmäßig begeistert.
Für unsere Kunden: der Fisch hat Code 260103 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Aus Guinea haben wir wieder einmal den relativ kleinbleibenden (20-25 cm), sehr hübschen Polypterus palmas erhalten. Aktuell sind unsere Tiere 10-12 cm lang. Früher wurde die Art in verschiedene Unterarten aufgeteilt, doch ist das aus heutiger Sicht wenig sinnvoll.
Für unsere Kunden: P. palmas hat Code 164502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Die Großcichliden Süd- und Mittelamerikas haben einen festen Platz in der Aquaristik. Mit den nicht minder prächtigen Großcichliden Afrikas haben die Aquarianer aber ein mentales Problem. Fällt der Name „Tilapia“ in einer Fischrunde, so denkt gleich jeder an graue Unterwasser-Rasenmäher mit Karpfenformat.
Ein Fünkchen Wahrheit steckt in diesem Vorurteil. Tatsächlich sind viele Tilapien hauptsächlich Pflanzenfresser und einige der wichtigen Speisefische unter ihnen, wie Oreochromis niloticus oder Sarotherodon galilaeus (das ist der biblische Fisch aus dem See Genezareth) sind wirklich keine Farbwunder. Aber es gibt auch wirklich schöne Tiere unter den Tilapien. Zu ihnen zählt Heterotilapia buettikoferi, eine aus Guinea-Bissau bis zum westlichen Liberia verbreitete Art. Sie gehört zu den größten Tilapien überhaupt, es sollen angeblich schon 50 cm lange Exemplare gefangen worden sein. Normal sind in der Natur aber 15-20 cm, im Aquarium vielleicht 30 cm. Sexuell aktiv werden sie viel früher. Das fotografierte Pärchen ist gerade mal 8-10 cm lang und traf schon einen Tag nach dem Einsetzen in das Fotoaquarium Ablaichvorbeitungen. Äußere Geschlechtsunterschiede gibt es kaum.
Heterotilapia buettikoferi ist ein Offenbrüter und bildet eine Elternfamilie. Die Pflege ist wirklich einfach, Wasserwerte nebensächlich. Bei der Ernährung sollten pflanzliche Stoffe (Haferflocken, pflanzliches Flockenfutter, überbrühter Salat) eine Rolle spielen, grundsätzlich sind die Fische aber Allesfresser; in der Natur gelten sie als Molluskenfresser. In ausreichend großen Aquarien sind es gewöhnlich friedliche Tiere. Unter zu beengten Verhältnissen können sie aber auch zu wahren Tyrannen werden.
Wir bieten H. buettikoferi als Nachzucht aus Südostasien an.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 576903 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Wir haben aus Kolumbien wunderschöne Semaprochilodus erhalten. Leider war die Benennung der Semaprochilodus-Arten in der Vergangenheit sehr fehlerhaft. Bei unseren Tieren handelt es sich nach aktuellen Erkenntnissen mit Sicherheit um S. laticeps. In der aquaristischen Literatur und im Internet wird die Art aber meist als S. taeniurus (das ist eine andere Art aus Brasilien) oder als S. theraponura (diese Art gilt heute als Synonym zu S. insignis und stammt aus Peru) bezeichnet. Wir haben die Tiere darum unter der Bezeichnung S. taeniurus gelistet.
Den „echten“ S. taeniurus kann man leicht von S. latipes unterscheiden. Bei S. taeniurus fehlt der schwarze Streifen hinter dem Kiemendeckel völlig und die Art ist viel schlanker als S. latipes.
Für die Pflege ist die Artzugehörigkeit unerheblich, denn alle Semaprochilodus werden 30-40 cm lang und sind schöne, eindrucksvolle Großsalmler. Sie sind Aufwuchs- und Detritus-Fresser und sind aquaristisch ganz gut mit Küssenden Guramis (Helostoma) zu vergleichen. Gleich diesen haben sie nur einen engen Schlund und können mit groben Futtermitteln nicht viel anfangen, weshalb sie auch mit mit deutlich kleineren Fischen vergesellschaftet werden können. Untereinander sind sie machmal etwas unverträglich. Dem kann man dadurch entgegenwirken, dass man mindestens 5-6 Exemplare zusammen hält.
Unsere Tiere sind dereit 11-14 cm lang und zeigen teils recht ausgeprägt Geschlechtsunterschiede. Zumindest ist bei einigen Exemplaren die Rückenflosse lang ausgezogen (Männchen?) und bei anderen gleicher Größe nicht (Weibchen?). In der Natur führen diese Fische spektakuläre Laichwanderungen durch, bei denen die riesigen Schwärme auch Stromschnellen und Wasserfälle überwinden, ähnlich wie früher in Europa die Lachse. Brutpflege üben Semaprochilodus nicht aus, es sind produktive Freilaicher.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 290508 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Der Echte oder Heckel-Diskus (Symphysodon discus) steht in der Beliebtheit stets etwas hinter seinen engen Verwandten, den Blauen und Grünen Diskus zurück. Das liegt mit Sicherheit nur daran, dass er weniger willig züchtet. An seiner besonderen Schönheit bestehen keine Zweifel.
Der Heckel-Diskus „Blue Moon“ wird nur in einer ziemlich abseits gelegenen Region des Alto Nhamunda (also des Oberlaufs des Rio Nhamunda) gefunden. Zur nächstz gelegenen „normalen“ Sammelstation braucht man vier Stunden mit dem Schnellboot!
Dennoch handelt es sich bei den Blue Moon um Selektions-Tiere – also um ausgelesene Tiere. Obwohl der Blue Moon nur im Alto Nhamunda gefunden wird, sind nämlich nicht alle Heckel des Alto Nhamunda Blue Moon. Nur ein relatv kleiner Prozentsatz zeigt die einzigartige Färbung. Manche dieser Blue Moon sind so intensiv gefärbt, dass man sie auf den ersten Blick für Flächen-Türkis-Diskus, eine Zuchtform, die aus Blauen und Grünen Diskus entstanden ist, halten könnte. Es handelt sich bei allen Blue Moon aber um Wildfänge.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 735036 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Wir haben eine wunderschöne Farbvariante vom Zebrakrebs aus Neu-Guinea erhalten, der sich durch tiefblaue Scheren auszeichnet. Das sind ganz prachtvolle Tiere! Für grundsätzliche Informationen zu der Art siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/cherax-peknyi-3/
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Der Zweibinden-Zwergbuntbarsch, Apistogramma diplotaenia, gehört zu den Traumfischen vieler Apistogramma-Liebhaber. Die Art stammt aus dem Rio Negro-Einzug in Brasilien. Leider gehört dieser Fisch aber auch zu den anspruchsvollsten Arten der Gattung und bereits geringfügige Nachlässigkeiten in der Pflege – z.B. ein versäumter Wasserwechsel und der damit verbundene Anstieg der bakteriellen Belastung des Wassers – werden sehr übelgenommen.
Wegen seiner einmaligen Färbung galt A. diplotaenia bisher als unverwechselbar, bis 2019 eine Zwillingsart, A. psammophila aus dem Rio Atabapo in Kolumbien beschrieben wurde. Tatsächlich kann man beide Arten im Jugendstadium ohne Kenntnis der Herkunft nicht auseinanderhalten. Es gibt ein eindeutiges Merkmal, das A. diplotaenia und A. psammophila unterscheidet, und das sind senkrechte schwarze Streifen am Bauch von A. psammophila, die bei A. diplotaenia niemals auftreten. Leider lässt sich diese Streifenfärbung nicht gut provozieren. Sie wird offensichtlich nur stimmungsabhängig gezeigt, doch in welcher Stimmung? Stark gestresste Tiere verblassen völlig und während aggressiver Handlungen sind die Streifen auch nicht oder höchstens angedeutet sichtbar. Offenbar sieht man sie am besten bei entspannten, eher „gelangweilten“ Tieren. Ein zweites Merkmal ist die Schwanzflossenform (rund bei A. diplotaenia, lanzettlich bei A. psammophila), doch ist das nur bei voll ausgewachsenen Männchen klar zu sehen und darum bei Jungfischbestimmungen unerheblich.
Wir sind jedenfalls sehr stolz, diese Kostbarkeit anbieten zu können. Für die Pflege gilt auch hier: sie ist nur wirklich erfahrenen Spezialisten zu empfehlen. Uns scheinen die Fische, obwohl sie mit 2-3 cm noch sehr klein und gerade erst geschlechtsreif sind, untereinander extrem unverträglich zu sein. Es kommt zwar nicht zu Beschädigungskämpfen, aber ständiger Stress scheint bereits zu genügen, um das Immunsystem so zu schädigen, dass es zu schweren Erkrankungen kommt.
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 626632 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur sehr wenige Exemplare verfügbar!
Aus Paraguay haben wie eine schöne Sendung maulbrütender Hexenwelse (Loricaria) erhalten. Wegen der bekannten Schwierigkeiten, Arten in Loricaria exakt zu bestimmen, bezeichneten wir sie zunächst provisorisch als L. simillima, die aquaristisch am besten bekannte Art der Gattung, die zudem auch in Paraguay vorkommt.
Nachdem die Tiere nun etwas eingewöhnt sind und auch die neueste wissenschaftliche Literatur ausgewertet werden konnte, sind wir ziemlich sicher, dass es sich bei unseren Neuimporten zumindest zum größten Teil um L. luciae handelt, eine erst 2013 wissenschaftlich beschriebene Art. Innerhalb der 13 akzeptierten Arten der Gattung ist dies die zuletzt beschriebene Art.
Alleinstellungsmerkmal von L. luciae ist die Form der Bauchbeschilderung in Kombination mit der Tatsache, dass der Schultergürtel komplett nackt, also unbeschildert ist. Bei zwei der drei in Paraguay zusammen mit L. luciae vorkommenden Arten, nämlich L. apeltogaster und L. simillima bedecken die Bauchschilder auch den Schultergürtel. Diese beiden Arten scheiden also in Bezug auf unseren Neuimport aus. Hingegen ist L. coximensis sehr ähnlich, von von dem sich L. luciae durch seine größere Größe als Erwachsener (130-190 mm SL im Vergleich zu weniger als 130 mm SL) und die größere Länge der posturalen Platten (17,0-20,3 % im Vergleich zu 7,4-14,2 % der HL) unterscheidet. Außerdem unterscheidet er sich von L. coximensis durch eine höhere Anzahl der gesamten Seitenplatten (32-33 gegenüber 28-31). Für unsere Determination ausschlaggebend war die Form der seitlichen Abdominalplatten. Vergleicht man die Abbildungen in den Orginalbeschreibungen von L. luciae und L. coximensis, so sind bei L. coximensis die beiden seitlichen Reihen der Abdominalschilder wesentlich länger, wodurch die mittleren, mosaikartig zusammengestzten Bauchplatten zu einem relativ schmalen Keil reduziert werden. Die beiden anderen Verwechslungsarten zu L. luciae sind L. holmbergi und L. pumila. L. holmbergi kommt, soweit bekannt, nur im Rio San Francisco in Argentinien vor (nicht zu verwechseln mit dem Sao Francisco in Brasilien!) und bei L. pumila fehlt der Irislappen, der bei unseren Loricaria deutlich ausgeprägt ist.
Wir freuen uns, dass wir wieder einmal eine neue Art hereinbringen konnten. Es ist anzunehmen, dass L. luciae ähnlich gut zu pflegen und zu züchten ist wie die bekannte L. simillima. Die Geschlechter unserer offenbar geschlechtsreifen Tiere (sie sind 9-12 cm lang) lassen sich anhand der orangefarbenen Zähnchen entlang der vorderen Kopfseiten beim Männchen unterscheiden.
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Der „Goldbuntbarsch“ gehört zu den ersten Buntbarsch-Arten, die für die Aquaristik bekannt wurden. Er stammt aus Mexiko. Bereits 1911 erfolgten erste Importe. Die Art hat sich aber allgemein nie so richtig durchsetzen können, ganz im Gegensatz zu ihrem Vetter T. meeki, der erst über 20 Jahre später erstmals importiert wurde und bis heute eine der am häufigsten gepflegten und gezüchteten Buntbarscharten ist. Dabei ist der „Meeki“ bei annähernd gleicher Gestalt und Größe (maximal 15 cm) bei weitem nicht so bunt und auch durchschnittlich viel aggressiver als T. aureus.
Der Grund liegt wahrscheinlich in der deutlich unscheinbareren Jungfischfärbung von T. aureus. Bis zu einer Länge von etwa 10 cm kommt dieser Fisch eher pastellfarben einher. Meekis sind schon viel früher ausgefärbt. Darum ist also T. aureus eher ein Fisch für Kenner.
Normalerweise haben wir von diesen Tieren nur relativ kleine Jungtiere (meist 4-7 cm) im Angebot. Nun ergab sich durch Zufall, dass einer unserer Züchter ein großes Paar abgeben musste. Wir denken, die Bilder sprechen für sich, oder?
Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 688170 (4-5 cm) bis 688174 (8-10 cm) auf unserer Stockliste. Das große Paar fand gleich eine neues zuhause. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.
Zu den seltensten Tieren der Welt zählt dieser Madagaskar-Cichlide, der erst 2006 wissenschaftlich beschrieben wurde und schon 2013 musste man befürchten, dass er ausgestorben sei. Es gab ihn nur in einem einzigen Fluss auf Madagskar, dem Mangarahara, nach dem der Barsch auch Mangarahara-Buntbarsch genannt wird. Ein Staudammprojekt und übermäßige Wasserentnahme für die Landwirtschaft ließ den Fluss austrocknen. Mit dem Fluss starben alle Fische, die in ihm lebten. Es grenzt an ein Wunder, dass man im Amboaboa-Becken in einem Restwasseergebiet noch einige wenige lebende Exemplare von Ptychochromis insolitus entdeckte und mit ihnen die Zucht gelang. Engagierte Naturschützer, darunter auch viele private Aquarianer, versuchen heute, diesen letzten Rückzugsort auf Madagaskar zu schützen. Gleichzeitig baut man ein Erhaltungszuchtprogramm für die Fischart auf.
Beide Aktionen sind erfolgreich. Auch wir können jetzt einige Nachzuchtexemplare dieses Offenbrüters mit Mutterfamilie anbieten. Wir wünschen uns sehr, dass die Tiere Teil des Erhaltungszuchtprogrammes werden und dass sich die künftigen Besitzer im Citizen Conservation-Projekt beteiligen (https://citizen-conservation.org/arten/mangarahara-buntbarsch/?cookie=ok). Denn die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt zwar einerseits, dass es gut gelingt, ohne Inzuchtschäden Fischarten über Jahrzehnte, ja sogar über ein Jahrhundert hinweg gesund im Aquarium zu züchten, aber bei Arten, wie dem Mangarahara-Buntbarsch, der nicht unbedingt dem Idealbild eines „Zierfisches“ entspricht, bedarf es doch besonderer Anstrengungen.
Ptychochromis insolitus wird etwa 15 cm lang. Man pflegt ihn am besten in einer Gruppe in relativ großen Aquarien (500l), da diese Art – typisch Buntbarsch – auch mal etwas robust gegen Artgenossen sein kann. Dann ist es gut, wenn sich die Prügel auf mehrere Tiere verteilt und diese auch Platz haben, auszuweichen. Aus dem Trupp findet sich auch am leichtesten ein Paar, das gut miteinander harmoniert und schließlich dafür sorgt, dass der Mangarahara-Buntbarsch nicht endgültig von unserem Planeten verschwindet.
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Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer und H. Zell
Der Salmler Astyanax fasciatus ist – folgt man der Literatur bis in die jüngste Vergangenheit – der am weitesten verbreitete Fisch Amerikas, vom Rio Negro in Argentinien bis zum Rio Grande in Texas. Daran hatte man zwar schon früh Zweifel, aber die Ähnlichkeit dieser Fische war enorm, egal wo man sie fing. Erst vor wenigen Jahren gelang es, eine auf modernen Ansichten beruhende Übersicht zu schaffen. Der eigentliche A. fasciatus kommt demnach nur im Rio Sao Francisco in Brasilien vor. Die mexikanischen und mittelamerikanischen Vertreter dieser Gruppe wurden anschließend unter „Astyanax aeneus“ zusammengelegt. Schmitter-Soto hat die Gruppe 2017 bearbeitet. Er kommt zu dem Schluss, dass sich 19 gültige Arten hinter A. aeneus verbergen, dazu kommen 14 Synonyme. Schwierig bleibt: sie sehen sich alle extrem ähnlich.
Aquaristisch sind alle diese Astyanax ohne Bedeutung. Es sind silbrige Fische, die 10-15 cm lang werden. Es gibt nur einen Grund, weshalb Astyanax mexicanus, eine Art, die nach Schmitter-Soto auf das Rio Balsas-Becken in Mexiko beschränkt ist, manche Aquarianer neugierig macht: es soll sich dabei um die sehende Ur-Form des Blinden Höhlensalmlers (Anoptichthys jordani, nach anderen Autoren auch Astyanax jordani) handeln! Leider äußert sich Schmitter-Soto dazu nicht.
Sieht man beide zusammen, so finden sich kaum Ähnlichkeiten. Trotzdem: wir freuen uns, naturkundlich interessierten Aquarianern einige Astyanax mexicanus anbieten zu können, bei denen es sich übrigens um Nachzuchten aus der Wilhelma in Stuttgart handelt. Wir haben den Namen, unter dem wir sie erhalten haben, übernommen. Im Vergleich passen diese Fische gut zu der Diagnose von A. mexicanus in Schmitter-Soto.
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Literatur:
Schmitter-Soto, J. J. (2017): A revision of Astyanax (Characiformes: Characidae) in Central and North America, with the description of nine new species. Journal of Natural History v. 51 (no. 23/24): [1-94] 1331-1424.
Nach vielen Jahren haben wir wieder einmal diesen schönen, pastellfarbenen Zwergbuntbarsch aus Guinea erhalten. Erst 2009 wurde die Art, die zu den populär auch Prachtbarsche genannten Arten zählt, wissenschaftlich bestimmt, zuvor war sie im Hobby als „Pevicachromis sp. aff. roloffi Blue Fin“ bekannt. Die Weibchen dieser Art zeigen – einmalig unter allen Prachtbarschen Westafrikas – eine neonblau leuchtende Rückenflosse. Zusätzlich ziert ein schwarzer Fleck diese Flosse.
Die Männchen sehen farblich völlig anders aus. Bei ihnen weist die obere Hälfte der Schwanzflosse und der weichstrahlige Teil der Rückenflosse viele Tüpfel auf. Beide Geschlechter haben gewöhnlich ein dunkles Längsband.
Wie alle Arten der früher unter Pelvicachromis zusammengefassten Prachtbarsche ist auch Enigmatochromis lucanusi ein Höhlenbrüter mit Elternfamilie, wobei dem Weibchen mehr die Betreuung des Laichs und der Jungbrut, dem Männchen mehr die Revierverteidigung zufällt. Wenn die Jungen frei schwimmen und die Bruthöhle verlassen, kümmern sich beide Elternteile gleichberechtigt um den Nachwuchs.
Enigmatochromis lucanusi ist einer der friedlichsten Zwergbuntbarsche und eignet sich gut zur Pflege in Gesellschaftsaquarien mit kleineren Salmler, Barben, Killifischen und Welsen der Region. Männchen werden maximal 8 cm, Weibchen maximal 6 cm lang. Bei der Einrichtung ist darauf zu achten, dass das Aquarium zumindest stellenweise Sandboden enthält. Ansonsten sollte das Aquarium für Enigmatochromis lucanusi gut bepflanzt sein und viel Totholz und totes Laub enthalten. Zu Zucht brauchen die Tiere weiches und leicht saures Wasser, für die normale Pflege ist das nicht nötig.
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Text & Photos: Frank Schäfer
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