Archiv für den Autor: Frank Schäfer

Poecilia reticulata Guppy Moskow Blue, Green, Black

31. Juli 2023

Wo kommen eigentlich die vielen Guppys her, die die Aquarien der Welt bevölkern? Die Antwort: sie stammen aus Zuchtfarmen, wo diese Tiere professionell vermehrt werden, genau wie Pflanzen in einer Gärtnerei. Die größten Zuchtzentren sind im tropischen Asien (Sri Lanka, Singapur/Malaysia, Indonesien, Thailand, Vietnam) und in Israel angesiedelt. Die Zucht erfolgt unter strenger veterinärmedizinischer Überwachung und wird wissenschaftlich von Genetikern begleitet. So gelingt es, die wunderschönen Hochzuchtformen seit Jahrzehnten in hervorragender Qualität anbieten zu können, nachdem es in den 1980er Jahren durch verfehlte Zuchtmethoden international zu einer wahren Guppykrise gekommen war.

Aber woher stammt die Bezeichnung „Moskauer Guppys“? Werden diese Tiere dort gezüchtet? Nein, werden sie nicht. Die Bezeichnung geht auf einen Artikel in der inzwischen nicht mehr existierenden Fachzeitschrift „Aquarien-Magazin“ aus dem Jahr 1976 zurück. Damals berichtete Viktor Datskewitsch über die Gemeinschaft der Guppyzüchter in Moskau, die alljährlich eine Ausstellung mit 50 bis 70 Guppy-Aquarien organisierte. Abgebildet wurden zwei Guppymännchen des Hobby-Züchters A Gribov, die dieser, anders als es die Regeln der Hochzucht fordern, in einem kunterbunten Mix zusammen ausstellte. Dieses Becken war der Publikumsmagnet der Ausstellung, was die „ernsthaften“ Züchter etwas konsternierte.

Die beiden zum Artikel abgebildeten Fische waren Bunt-Mosaik-Guppys mit Triangelschwanz, Grundfarbe grau, der Vorderkörper stark genetzt, der Hinterkörper (ab Ansatz der Rückenflosse) schwarz mit grünem oder blauem Schimmer. Und seit dieser Zeit werden mehr und mehr Guppy-Formen als „Moskow-Guppys“ bezeichnet. Ursprünglich geschah das wohl, um klar zu machen, dass es besonders bunte und attraktive Guppys seien. Später benutzte man den Begriff hauptsächlich für Guppys mit vorwiegend schwarzer Körperfärbung, die einen grün oder blau irisierenden Schimmer hatten. Heute nennt man wieder eine ganze Reihe unterschiedlichster Guppyfarbvarianten „Moskau“ (oder in der englischen Schreibweise Moskow), die eigentlich nicht mehr viel miteinander gemein haben.

Aus Sri Lanka bekommen wir zur Zeit eine ganze Reihe sehr schöner Moskauer, Guppys von denen wir in diesem Post die Farbschläge Schwarz, Grün und Blau zeigen.

Für unsere Kunden:die Tiere haben Code 418673 (Black), 418683 (Blue) und 418693 (Green) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Literatur: 

Datskewitsch, V. (1976): Hübsche Guppys aus Moskau. Aquarien Magazin 10 (1): 4

Text & Photos: Frank Schäfer

Dario dario

28. Juli 2023

Der Zwergblaubarsch, auch Scharlachroter Zwergblaubarsch genannt, hat sich von der hochbezahlten Sensation des Jahres 2000 zum stets erhältlichen Klassiker in der Aquarienkunde gewandelt. Er stammt aus dem Norden Indiens (Nord-Bengalen), wo er klare, mäßig strömemde Gewässer mit Sandboden und reichem Unterwasserpflanzenbewuchs am Fuße des Himalaya bewohnt.

Bezüglich der Pflege ist Dario dario sehr anspruchslos, was Wasserwerte (jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser wird akzeptiert) und Temperatur (zwischen 16 und 28°C) angeht, aber er frisst kein Trockenutter. Frostfutter wird problemlos angenommen, Lebendfutter ist dem niedlichen Tier, das nur 2-3 cm lang wird, aber erheblich lieber. Man pflegt die kleinen Schmuckstücke am besten in einer Gruppe von 10-20 Exemplaren, wobei die Geschlechtszugehörigkeit nebensächlich ist. So sind ständig Tiere sichbar und interagieren miteinander, ohne sich zu verletzen oder ernsthaft zu mobben. 

Zwergblaubarsche betreiben im Gegensatz zu den Vertretern der Gattung Badis keine Brutpflege. In einem Aquarium, das dicht bepflanzt ist und in dem Lebendfutter verabreicht wird, kommen gewöhnlich von ganz alleine ab und zu Jungtiere hoch, die den Bestand erhalten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 413773 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon pyrrhonotus 

28. Juli 2023

Der hübsche Rotrücken-Kirschflecksalmler aus der Gruppe der Kirschflecksalmler (bislang drei wissenschaftlich bekannte Arten) ist der zuletzt entdeckte und wurde erst 1993 durch Burgess beschrieben. Die Männchen besitzen eine lang ausgezogene Rückenflosse und eine sehr hübsche und auffällige rote Rückenpartie, die weniger stark ausgeprägt auch die Weibchen zeigen. 

Über eine erfolgreiche Nachzucht wurde bislang nicht berichtet, jedoch werden Wildfangtiere, welche, soweit uns bekannt, aus dem Rio Erere, einem Nebenfluß des Rio Negro (Brasilien) stammen, seit nun über 25 Jahren regelmässig bei uns angeboten. Die auffällige Färbung kommt jedoch nur bei Haltung in weicherem, leicht saurem Wasser und indirekter Beleuchtung zur vollen Geltung, im Händlerbecken kann man die Schönheit dieser Tiere leider häufig nur erahnen. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261655 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Peter & Martin Hoffmann, Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus variatus Highfin Orange

26. Juli 2023

Im Vergleich zu den Zuchtvarianten von Xiphophorus maculatus, dem „gewöhnlichen“ Platy, gibt es nur vergleichsweise wenige Zuchtformen vom Papageienplaty. Das erstaunt insofern, als dass diese Art von Natur aus sehr variabel ist, daher ja der Artname „variatus = der Veränderliche“. Aber das macht es vielleicht auch komplizierter, farbliche Eigenschaften so zu fixieren, dass sich ein einheitliches Bild ergibt. Der Xiphophorus variatus Highfin Orange ist eine der wenige Farbvarianten, die schon lange existieren.

Alpha-Männchen, also die Chefs im Ring, färben sich besonders attraktiv ein. Bei ihnen ist die orange Grundfarbe noch von Rot überzogen, so dass „Sunrise“ oder „Sunset“ (also Sonnenauf- oder Sonnenuntergangsfärbung) entsteht. Die hohe Rückenflosse (englisch: Highfin) trat als Mutation erstmals bei Schwertträgern (Xiphophorus hellerii) auf und wurde über Kreuzung auf die beiden Platyarten übertragen. Interessanterweise scheinen weibliche Highfin-Platys von besonders hochflossigen Männchen sehr angetan zu sein, obwohl doch für dieses Merkmal in ihrem natürlichen Instinktrepertoire gar keine Verwendung besteht.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 442883 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Osphronemus goramy Gold und Albino

24. Juli 2023

Die Labyrinthfische gehören zu den wichtigsten Zierfischen der Welt. Ihre oft bunten Farben und ihr vielfältiges Verhalten machen ihre Pflege sehr lohnenswert. Die meisten Arten bleiben auch klein, nur ganz selten wird die die 10-Zentimetermarke überschritten. Die Ausnahme sind die Riesenguramis (Osphronemus), von denen es vier akzeptierte Arten gibt. Sie werden nicht nur ein bischen größer als die übrigen Labyrinther, sondern gleich richtig ordentliche Brocken: zwischen 45 und 70 cm misst ein solches „Unterwasserschweinchen“ in ausgewachsenem Zustand.

Dabei ist der Vergleich mit unserem beliebten Schnitzellieferanten gar nicht so weit aus der Luft gegriffen. Wie die Wutz liebt der Riesengurami Osphronemus goramy warmes, nährstoffreiches Wasser, frisst wie ein Scheunendrescher, ohne dabei sonderlich wählerisch zu sein, und schmeckt gesotten wie gebraten gleichermaßen köstlich. Als Labyrinthfisch kann er in sauerstofflosem Wasser überleben, dann nutzt er seine Hilfsatmung, ist also ein prima Marktfisch. O. goramy wurde darum schon früh zum Haustier des Menschen und ist heutzutage im gesamten süd- und südostasiatischen Raum weit verbreitet. Weniger gut bekannt ist, dass es schon lange ein gelbe (xanthoristische) und eine Albino-Zuchtform gibt. Beide werden in ihrer Heimat auch als Zierfische in Teichen gehalten, weil sie so anspruchslos sind. Bei uns eignen sie sich selbstverständlich nur für Groß- und Schau-Aquarien, unter 15°C darf die Wassertemperatur nicht sinken, sonst drohen Krankheit und Tod.

Wir haben zur Zeit einige Jungtiere beider Zuchtformen im Stock. Untereinander sind jugendliche Riesenguramis ziemlich unverträglich. Erst nach Eintritt der Geschlechtsreife (mit 20-25 cm) ändert sich das, ab dann gehen sie ausgesprochen nett miteinander um. Riesenguramis sind Schaumnestbauer, die etliche 10.000 Jungtiere pro Brut produzieren.  Die Brutpflege übernimmt, wie meist bei Labyrinthern, der Papa. Äußere Geschlechtsunterschiede sind unbekannt, allerdings scheint es, als ob es die Männchen seien, die das typische Nussknackergesicht bekommen, während die Damen eine „normale“ Physiognomie behalten.

Für unsere Kunden: Albino hat Code 440915, Gold 440913 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Enneacampus ansorgii

21. Juli 2023

Die wunderhübsche Enneacampus ansorgii ist eine kleine (8 – 12 cm) Süßwasser-Nadel und zugleich die Art, die am häufigsten für das Hobby zur Verfügung steht, zumal sie von kommerziellen Züchtern vermehrt wird. Die bodengebunden lebende Nadel gehört zu den kurzschnäuzigen Vertretern der Familie. Sie ist in Westafrika zuhause und wird gelegentlich auch als Wildfang aus Nigeria angeboten. Die Jungtiere lassen sich gleich nach der Entlassung aus der väterlichen Bruttasche mit Artemia-Nauplien anfüttern.

Bezüglich der Fütterung sind alle Nadeln sehr anspruchsvolle Tiere, deren Pflege ohne zuverlässige Lebendfutterquelle nicht empfohlen werden kann. Während größere Arten sehr gerne lebende rote und weiße Mückenlarven fressen, sind diese Futtertiere für die kurzschnäuzige E. ansorgii nicht gut geeignet. Ihr gibt man am besten kleine Krebstierchen (Cyclops, Wasserflöhe etc.), auch frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien eignen sich sehr gut. Wenn man häufig Artemia füttert, sollte man etwas Salz ins Wasser geben (ca. 1 Esslöffel auf 10 Liter Wasser), das vertragen die Nadeln sehr gut und die Artemia bleiben länger am Leben.

Wir haben im Moment große, ausgewachsene Exemplare als Nachzuchttiere im Stock.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 128513 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Baryancistrus xanthellus L81c Sao Felix

21. Juli 2023

Der große Hype um L-Welse ist längst einem normalen Umgang mit diesen schönen und interessanten Fischen gewichen. Zu den dauerhaft beliebten Arten gehört Baryancistrus xanthellus, der unter den L-Nummern L18, L81 und L177 in das Hobby Einzug erhielt. Die Art ist im Rio Xingu und seinen Zubringern verbreitet und häufig. Dennoch gilt sie als „beinahe gefährdet = near threatened“, weil sie von dem Bau des Belo-Monte-Staudamms betroffen ist.

Während erwachsene B. xanthellus (diese erhielten die Nummer L85) überall ziemlich gleich aussehen, unterscheiden sich die attraktiven Jungtiere, wie sie ja hauptsächlich in den Handel kommen, je nach Herkunft recht erheblich. So erklären sich auch die verschiedenen L-Nummern: Wir haben jetzt abweichend gefärbte B. xanthellus aus der Umgebung von Sao Felix erhalten, die also im oberen Abschnitt des Xingu, gut 400 km flussaufwärts von Altamira, gefunden werden. Bei Altamira liegen die „normalen“ Fundorte von L18 und L81. Wir haben sie auf unserer Stockliste, um auf die besondere Herkunft hinzuweisen, als L81c Sao Felix bezeichnet.

Alle Baryancistrus xanthellus werden im Aquarium 15-20 cm lang, die Maximallänge wird mit 25 cm angegeben. Es sind extrem nahrungsbedürftige Tiere, die zudem hohe Wassertemperaturen (28-32°C) und sauberes Wasser verlangen, sonst kommt es zu Kümmerwuchs. Es sind also anspruchsvolle Fische, deren Pflege einen gewissen Aufwand seitens des Pflegers erfordert. Darüber sollte man sich vor dem Kauf solcher Tiere im Klaren sein.

Wir haben im Moment Tiere in drei Größen verfügbar: 4-6 cm, 10-12 cm und 12-15 cm. Ganz interessant dabei ist, dass während des Wachstums zwar der bekannte Effekt eintritt, dass die attraktiven weiß-gelben Flossensäume stark reduziert werden, das Punktmuster am Körper jedoch mehr oder weniger unverändert bleibt.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 2648-L 081C-1 (4-6 cm), 2648-L 081C-4 (10-12 cm) und 2648-L 081C—5 (12-15 cm). Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Brachygobius sabanus Vietnam

19. Juli 2023

Aus Vietnam haben diese sehr hübsche Goldringelgrundel erhalten. Die Bestimmung von Goldringelgrundeln ist immer noch in vielen Fällen eine sehr kniffelige Angelegenheit und gelingt oft nur mit vielen Fragezeichen. Brachygobius sabanus wurde ursprünglich von Borneo (Sabah) beschrieben, unsere Tiere stammen aber aus Vietnam. Die der Erstbeschreibung von B. sabanus beigefügte Abbildung stimmt jedoch sehr gut mit unseren Tieren überein. In der wissenschaftlichen Literatur (Taki et al, 2021) wird diese Goldringelgrundel aus dem indochinesischen Mekong ebenfalls der Art B. sabanus zugeordnet.

B. sabanus wird nur etwa 2,5 cm lang und ist individuell recht variabel gefärbt. Die Tiere leben in reinem Süßwasser und laichen hier auch ab. Laichvolle, ablaichbereite Weibchen färben sich sehr hell.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 407252 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur:

Taki, Y., R. Ohtsuka, M. Komoda, Y. Natori, K. Utsugi, K. Shibukawa, T. Oizumi, S. Ottomanski et al. (eds.) (2021): Fishes of the Indochinese Mekong. Nagao Natural Environment Foundation, Tokyo, Japan. i-xii + 1-546.

Lentipes argenteus

17. Juli 2023

Wieder einmal können wir einen Erstimport vermelden, aber leider einen vollkommen unspektakulären. Lentipes argenteus, eine Neongrundel aus West-Sumatra, ist – wie man so schön sagt – ein Traum in Grau. Wir sind ziemlich sicher, dass dieser unser Import der einzige bleiben wird, denn solche Fische sind nur für Spezialisten interessant. Für alle, die sich nun fragen, warum wir sie überhaupt importiert habe, lautet die Antwort: es handelte sich um eine Verwechslung seitens des Exporteurs. Es menschelt halt überall, auch im Zierfischhandel.

Lentipes argenteus ist, unabhängig von der tristen Farbe, sehr gut als Aquarienfisch geeignet. Es handelt sich um eine sehr friedliche Grundel, die gerne in Gesellschaft mit ihresgleichen lebt. Wahrscheinlich liegt hier sogar der Grund für die schlichte Färbung: andere Lentipes-Arten sind (zumindest im männlichen Geschlecht) ziemlich bunt. So etwas deutet immer auf Revierbildung hin. Die Geschlechter bei L. argenteus unterscheiden sich kaum. Die Männchen haben etwas mehr Silberglanz im Gesicht, ganz zart rosafarbene Lippen und – das ist das farbliche Highlight – blutrote Ventralen (Bauchflossen), letzteres aber nur, wenn sie in Balzstimmung geraten. Die Maximalgröße von L. argenteus liegt bei etwa 4,5 cm, geschlechsreif wird sie bei etwa der Hälfte dieser Länge. L. argenteus liebt Strömung, Temperaturen zwischen 24 und 28°C und klares Wasser. Sie frisst willig jedes übliche Fischfutter, egal ob Trocken-, Frost- oder Lebendfutter.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 423702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Dear readers of the English newsletter,

14. Juli 2023

unfortunately there is a problem on the part of our Internet provider which has not yet been solved: subscribers to the English-language newsletter receive the German version by mail. We are very sorry about this! However, you still have access to the English version. Please click on the button „READ MORE“ in the newsletter you receive by mail.  You will then be directed to the corresponding entry on the GERMAN homepage. Now click on the Union Jack (= the flag of the United Kingdom) in the top right window and you will be redirected to the ENGLISH version of the page. 

We sincerely hope that the problem will be solved soon. Stay tuned to us!

Die Crenicichla wurden neu klassifiziert

14. Juli 2023

Mit 93 akzeptierten Arten sind die Hechtbuntbarsche (Crenicichla) die artenreichste Gattung der Buntbarsche überhaupt. Eng mit Crenicichla verwandt sind die Teleocichla-Buntbarsche. Die Verwandtschaft ist so eng, dass die Eigenständigkeit von Teleocichla mehrfach angezweifelt wurde. In einer aktuellen Studie, in der 74 Arten des Komplexes berücksichtigen konnten (65 Crenicichla-Arten und alle 9 Teleocichla-Arten) wurden verschieden Methoden getestet, um die verwandtschaftlichen Beziehungen der Hechtcichliden besser zu verstehen. Das Ergebnis ist, dass streng genommen nur noch eine einzige Art in Crenicichla verblieb, nämlich die Typusart der Gattung Crenicichla (Crenicichla macrophthalma Heckel, 1840)!

Crenicichla macrophthalma, Typusart der Gattung Crenicichla,  wurde bereits 1840 beschrieben. Die Art stammt aus der Umgebung von Manaus in Brasilien, ist aber eine extreme Rarität im Hobby. Die seltsame Seitenlinienzeichnung macht die Fische unverwechselbar.

Allerdings erachten die Autoren der Studie (Varella et al., 2023) zwei Gruppen der Hechtbuntbarsche als so eng mit dieser Art verwandt, dass sie dafür Untergattungen einrichteten. Die beiden Untergattungen zu Crenicichla sind Batrachops (9 Arten, Typusart Batrachops reticulatus) und Lacustria (34 Arten, Typusart Cycla lacustris). Diese Vorgehensweise wird sicher auf Kritik stoßen, denn der Begriff der Untergattung ist an sich ein Paradoxon. Entweder repräsentieren die Angehörigen einer Untergattung eine eigenständige monophyletische Entwicklungslinie, dann kann man sie auch genausogut in eine vollwertige Gattung stellen, oder eben nicht und dann braucht man auch keine Untergattung. Egal, darüber müssen andere urteilen.

Crenicichla (Batrachops) reticulata, Typusart der Untergattung Batrachops. Wenn Batrachops zur vollen Gattung würde, muss der Artname reticulatus lauten (masculinum), in Crenicichla ist er femininum, also reticulata.

Die meisten Arten der Untergattung Crenicichila (Lacustria) sind aquaristisch kaum verfügbar, sie kommen aus dem südlichen Brasilien. Die hier gezeigten Aufnahmen der Typusart C. lacustris entstanden vor 17 Jahren. Damals bezeichnete man die noch nicht identifizierten Fische als C. sp. Itapemirim oder C. sp. Malaria.

Die verbliebenen 49 Arten sind aber so stark verschieden von Crenicichla im eigentlichen Sinne, dass sie in separate Gattungen überführt wurden: Wallaciia (Typusart Crenicichla wallacii) mit 8 Arten, Lugubria (Typusart Crenicichla lugubris) mit 16 Arten, Hemeraia (Typusart Crenicichla hemera) mit 2 Arten und Saxatilia (Typusart Sparus saxatilis) mit 23 Arten. Die Eigenständigkeit von Teleocichla wurde bestätigt, sie umfasst 9 Arten, Typusart ist Teleocichla centrarchus.

Die Zwerg-Crenicichla wurden in die neu aufgestellte Gattung Wallaciia (Kein Tippfehler, zwei i) überführt. Typusart ist W. wallacii aus Guyana (Bilder), eine Art, die sehr ähnlich zu der aquaristisch viel besser bekannten Art W. regani ist.

Lugubria-Arten sind bei Besitzern großer (!) Aquarien recht beliebt. Die Bilder zeigen eine Population der Typusart L. lugubris aus dem Rio Jutai in Brasilien.

Die Vertreter der neuen Gattung Saxatilia gehören zu dem Formenkreis um S. saxatilis. Die Bilder zeigen S. edithae, einen typischen Vertreter der Gattung aus Paraguay. Die beiden Hemeraia-Arten sind u.W. lebend noch nicht in Erscheinung getreten.

Die Eigenständigkeit der Gattung Teleocichla wurde bestätigt. Die Bilder zeigen die Typusart T. centrarchus aus dem Rio Xingu in Brasilien.

Wie die Erfahrung mit der Zerschlagung anderer großer Sammelgattungen in der Vergangenheit gezeigt hat (z.B. Cichlasoma, Barbus/Puntius, Botia usw.) wird nun sicher in Bälde noch etwas Feinarbeit erfolgen und die Ausreißer in den neuen Gattungen noch einmal unterteilt werden. Es kommt also einige Lernarbeit auf die Fans dieser eleganten räuberischen Buntbarsche zu, wenn sie auf der Höhe der wissenschaftlichen Klassifizierung sein wollen. 

Im Handel werden die neuen Namen mit großer Sicherheit erst einmal nicht Einzug erhalten, denn jede Namensänderung bedeutet hier einen heftigen Eingriff in die Warenwirtschaftssysteme und ist mit hohen Kosten und – was wichtiger ist – mit Informationsverlust verbunden. Dort wird man darum erst einmal ein paar Jahre abwarten, wie die Wissenschaftsgemeinschaft die Vorschläge von  Varella et al. aufnehmen wird bevor man tätig wird. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur:

Varella, H. R., Kullander, S. O., Menezes, N. A., Oliveira, C. and H. López-Fernández (2023): Revision of the generic classification of pike cichlids using an integrative phylogenetic approach (Cichlidae: tribe Geophagini: subtribe Crenicichlina). Zoological Journal of the Linnean Society Advance article: 1-43

Neue Gattungsnamen bei früheren Puntius

14. Juli 2023

Bis zu 120 Arten asiatischer Kleinbarben ordnete man früher der Gattung Puntius zu. Es war schon jahrzehntelang klar, dass Puntius keine in sich geschlossen Verwandtschaftsgruppe darstellt, sondern einen Sammeltopf für unterschiedlichste Kleinbarbengruppen. Darum bevorzugten viele sogar die Einordnung der asiatischen Kleinbarben bei Barbus, ebenso falsch, aber dadurch sollte vermieden werden, dass bei Neuentdeckungen bereits früher beschriebene Arten übersehen werden.

Eine Revision der Puntius scheiterte immer an den Masse der Arten, zumal die Alpha-Systematik innerhalb der Gruppe nur unbefriedigend verstanden ist. Unter Alpha-Systematik versteht man die Kenntnis über die tatsächlich existierenden Arten. Doch dann fasste man sich ein Herz (genauer gesagt: es waren Pethiyagoda et al., 2012) und fing einfach an. Es gab dann zwar einiges Hin und Her, einige neu geschaffene Gattungen mussten wieder umbenannt werden, andere wurden weiter unterteilt, aber inzwischen kommt man ganz gut klar und kennt die neue Gattungsnamen Dawkinsia, Desmopuntius, Haludaria, Oliotius, Pethia, Puntigrus, Sahyadria und Striuntius.

Etwas im Corona-Geschehen untergegangen ist die Aufstellung der neuen Gattung Waikhomia durch Katwate et al. 2020. Diese neue Gattung umfasst nur zwei südindische Arten, nämlich W. sayadriensis und W. hira. Beide Arten sehen sich sehr ähnlich. W. hira unterscheidet sich von der aquaristisch besser bekannte W. sahyadriensis durch die Anordnung und Ausprägung der Flecken auf den Flanken. Bei W. sahyadriensis sind diese hochoval und es gibt auch Fleckem im Rückenbereich, bei W. hira beschränken sich die relativ kleinen, runden Flecken auf eine Art Band entlang der Körpermitte.

Nun erschien eine molekularbiologische Bearbeitung der Gruppe von Sudasinghe et al., 2023. Hier werden drei weitere Gattungen für Kleinbarben von Sri Lanka und aus Südindien aufgestellt, nämlich Rohanella (Typusart Puntius titteya), Plesiopuntius (Typusart Gnathopogon bimaculatus) und Bhava (Typusart Puntius vittatus). Alle drei Gattungen sind vorerst monotypisch, d.h. ihnen ist nur jeweils eine Art zugeordnet.

Aquaristisch am bedeutsamsten ist Rohanella titteya, die Bitterlingsbarbe. Es ist interessant, dass die molekularen Daten keine Unterschiede der verschiedenen bekannten Populationen dieser Art zeigen, obwohl sie sich farblich recht deutlich unterscheiden.

Die Zweifleckbarbe, Plesiopuntius bimaculatus, ist sehr aus der Mode gekommen. In den 1950er und 1960er Jahren war sie ein beliebter Aquarienfisch. Es gibt die Art nicht nur auf Sri Lanka, sondern auch auf dem indischen Festland. Es konnten molekular mehrere unterschiedliche Linien identifiziert werden, was jedoch (noch) nicht in der Aufspaltung der Art resultierte.

Die Streifenbarbe, Bhava vittata, war zeitgleich mit der Zweifleckbarbe ein beliebter Aquarienfisch, heutzutage findet man sie, wenn überhaupt, nur in den Becken spezieller Barbenliebhaber. Die Art kommt auf Sri Lanka und im südlichen Indien weit verbreitet vor, verschleppt findet man sie auch in Bengalen. Die kleine Allerweltsbarbe kommt opportunistisch in zahlreichen Gewässertypen vor.

Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur

Katwate, U., P. Kumkar, R. Raghavan and N. Dahanukar (2020): Taxonomy and systematics of the ‘Maharaja Barbs’ (Teleostei: Cyprinidae), with the description of a new genus and species from the Western Ghats, India. Zootaxa 4803 (no. 3): 544-560.

Pethiyagoda, R., M. Meegaskumbura and K. Maduwage (2012): A synopsis of the South Asian fishes referred to Puntius (Pisces: Cyprinidae). Ichthyological Exploration of Freshwaters v. 23 (no. 1): 69-95.

Sudasinghe, H. Rüber, L. & M. Meegaskumbura (2023): Molecular phylogeny and systematics of the South Asian freshwater-fish genus Puntius (Teleostei: Cyprinidae). Zoologica Scripta (online): 1-17

Cherax quadricarinatus

12. Juli 2023

Unter den zahlreichen Cherax-Arten nimmt Cherax quadricarinatus, auch als Australischer Flusskrebs oder Rotscherenkrebs bekannt, eine Sonderstellung ein. Er wird nämlich schon seit Jahrzehnten als Speisekrebs in Aquakultur vermehrt und gehörte daher auch zu den allerersten Cherax-Arten, die für die Aquaristik zur Verfügung standen. 

Cherax quadricarinatus gehört zu den größten Vertretern seiner Gattung, Männchen können bis zu 30 cm Länge erreichen. Weibchen bleiben stets etwas kleiner. Die Geschlechter können, wie bei allen Cherax-Arten, an den Geschlechtsöffnungen (Gonoporen) an den Schreitbeinen unterschieden werden. Bei den Weibchen sitzen die Gonoporen am 3., bei den Männchen am 5. Schreitbeinpaar. Das ist besonders bei Jungtieren die beste Form der Geschlechtsbestimmung. Bei erwachsenen Tieren ist es einfacher, denn nur die Männchen entwickeln die roten Blasen an der Außenseite des Scherenfingers.

Auch wenn Cherax quadricarinatus zu größten Arten zählt: er ist auch eine der friedlichsten. Sicherlich hat auch die Zuchtwahl für die Haltung in Aquakultur dazu beigetragen, dass diese Krebse – anders als viele andere Krebs-Arten – sogar untereinander absolut verträglich sind und sich gewöhnlich nicht einmal dann beschädigen, wenn sie frisch gehäutet und noch butterweich sind.

Im Handel sind gewöhnlich die 3-5 cm langen Jungtiere, die hübsch hellblau gefärbt sind. Im Alter werden die Tiere dunkler, wir fügen dem Post auch zwei Bilder von ausgewachsenen Tiere bei, die zeigen, wie sie dann aussehen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 481401 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Maylandia lombardoi

10. Juli 2023

Wer erinnert sich noch an den Kunstunterricht in der Schule? Zu den ersten Dingen, die man lernt, gehören die Farbtemperaturen, richtig? Demnach sind Rot, Gelb und Orange warme Farben, Blau, Grün und Violett hingegen kalte Farben. Bei den Felsenbuntbarschen des Malawisees, den Mbuna, erstrahlen die revierbesitzenden Männchen gewöhnlich in kalten Farben (meist Blau), die Weibchen weisen warme Farben auf. Doch es gibt eine bekannte Ausnahme: Maylandia lombardoi. Hier ist es genau umgekehrt: Männchen in strahlendem Gelb (warm), Weibchen blau (kalt).

Maylandia lombardoi kommt nur an wenigen Stellen des Malawisees, der ja riesig ist, vor. Ursprünglich stammt er von der Küste der Mbenji-Inselgruppe und vom Nkhomo-Riff, bei der Insel Namalenje gibt es eine wahrscheinlich allochthone (= dort ursprünglich nicht heimische, verschleppte) Population. Das macht die Art theoretisch anfällig für Überfischung und Umweltkatastrophen. Ersteres ist jedoch nicht zu befürchten, da der aquaristische Bedarf leicht und wesentlich kostengünstger durch Nachzucht als durch Wildfang zu decken ist. Auf letzteres haben wir hier keinen Einfluss.

Maylandia lombardoi war einer der ersten Malawi-Buntbarsche und damals (in den 1970ern) richtig teuer. Viele Aquarianer mussten bitteres Lehrgeld zahlen, wenn sie sich darum nur ein Pärchen kaufen konnten. Denn revierbesitzende Männchen von M. lombardoi gehören zu den aggressivsten Mbuna überhaupt. Heutzutage ist das alles nicht mehr so tragisch. Große Aquarien (ab 150 cm Kantenlänge) und große Gruppen (nicht unter 10 Exemplaren, besser 20) sorgen für eine gerechte Verteilung der Prügel. Die Geschlechterzusammensetzung ist dabei eigentlich egal. Unterdrückte Männchen nehmen Weibchenfärbung an. Erkennbar bleiben sie aber immer an dem großen gelben Eifleck in der Afterflosse, der den Weibchen immer fehlt. Dominante Weibchen können übrigens auch gelbe Farbtöne entwickeln. So eine Truppe bunter Mbuna bietet ein sehr abwechslungsreiches Bild und unzählige Beobachtungsmöglichkeiten zum innerartlichen Verhalten diese herrlichen Tiere, die übrigen 10-12 cm Länge erreichen. Die photographierten Tiere sind 4-6 cm lang.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 572502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Uaru fernandezyepezi

7. Juli 2023

Im Rio Atabapo in Venezuela, aus dem Uaru fernandezyepezi stammt, ist schon einige Wochen Schonzeit, d.h. es dürfen dort keine Fische gefangen werden. Die bildschönen Uaru fernandezyepezi, die wir zur Zeit anbieten können, sind daher die letzten Exemplare der aktuellen Saison. 

Es gab ja eine Zeit, in der man sich kaum traute, Uaru fernandezyepezi zu importieren. Der Rio Atabapo ist ein Schwarzwasserfluss mit sehr niedrigem pH-Wert (um 4,5) und kaum nachweisbarer Härte, daher sehr bakterienarm. Und er ist sehr warm (28-30°C). Gegen bakterielle Verunreinigung (z.B. des Transportwassers), auskühlen (z.B. im vergleichsweise „kalten“ Bogota, über das nahezu alle internationalen Flüge gehen) und auch gegen sehr hartes Wasser ist Uaru fernandezyepezi zumindest in der Eingewöhnungsphase extrem empfindlich. Aber glücklicherweise sind diese Probleme inzwischen gelöst und es gibt sehr gut ausgehälterte Tiere dieses schönen Buntbarsches. 

Wir können gerade zwei Größen anbieten: 12-15 cm, wobei bei einigen Tieren noch Reste der hell gepunkteten Kinderfärbung zu sehen sind, und 14-17 cm. Als voll erwachsen gelten diese Tiere mit etwa 25 cm. Ähnlich wie Diskus, mit denen sie eng verwandt sind, sind Uaru außerhalb der Fortpflanzungszeit fast Schwarmfische, jedenfalls schwimmen sie gerne im Trupp mit ihresgleichen. Erwachsene Uaru sind weitgehend Vegetarier und fressen bevorzugt weiche Pflanzen. Es sind friedliche, geradezu schüchterne Fische, die man keinesfalls mit ruppigen Großcichliden gemeinsam pflegen darf, denen sie nichts entgegenzusetzen haben.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 688405 (12-15 cm) und 688406 (14-17 cm). Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur wenige Tiere verfügbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Pterophyllum Blauer Skalar 2023

7. Juli 2023

Flächig blaugrüne Skalare sind offenbar der Traum vieler Segelflosser-Züchter. Die Körpergrundfarbe Blau, eine Mutation, kennt man bei Skalaren zwar bereits seit dem 2. Weltkrieg, aber es war züchterisch sehr schwer, sie in Großzuchten zu etablieren. Erst Ende der 1990er Jahre gelang dies. Seither werden unterschiedlichste Linien mit Blauen Skalaren verfolgt. 

Die Bilder in diesem Post zeigen einen der aktuellen Blauen Skalare, wie wir sie von unserem Züchter erhalten. Die Jungtiere sind dabei noch relativ unspektakulär, man muss da schon wissen, was mal aus ihnen wird, doch die erwachsenen Tiere sind sehr attraktiv.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 693402 (md) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Platy rot Berlin oder Salt & Pepper oder Calico

4. Juli 2023

Bei den Zuchtformen Lebendgebärender Zahnkarpfen herrscht wahrhaftig babylonische Sprachverwirrung. Das ist für alle Beteiligten unangenehm, aber eine Lösung des Problems ist nicht in Sicht. Auf den Angebotslisten machen sich sperrige Beschreibungen nun einmal schlecht, nicht jeder Kunde ist Spezialist und kennt die Züchtercodes und außerdem kann nun einmal niemand den Zuchtbetrieben vorschreiben, wie sie ihre Tiere zu benennen haben. Wir versuchen darum ab und zu, etwas Klarheit in diesen Namensdschungel zu bringen.

Der Platy (Xiphophorus maculatus), den wir heute betrachten, ist eine nicht alltägliche, aber sehr hübsche Zuchtform. Der Körper ist rot, über den ganzen Körper verstreut hat er schwarze Punkte. Als Schwertträger (X. hellerii) bezeichnet man so gefärbte Tiere als „Berliner“, darum nennen manche den entsprechenden Platy auch so. Im Gegensatz zum Berliner Schwertträger kommt es übrigens beim Platy niemals zum krebsartigen Entarten der schwarzen Punkte. Andere Züchtereien nennen schwarz gesprenkelte Zuchtformen beim Platy grundsätzlich Salt & Pepper, wieder andere Calico. Aber hinter allen drei Namen verbirgt sich der gleiche Fisch.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Procambarus alleni

3. Juli 2023

Unter den zahlreichen Arten nordamerikanischer Flusskrebse hat sich Procambarus alleni unter dem Namen „Blauer Florida-Lobster“ schon viele Jahre lang einen festen Platz in der Aquaristik erobert. Allerdings muss man wissen: obwohl die Züchter vorzugweise mit blauen Exemplaren züchten und gewöhnlich auch nur blaue Tiere in den Handel gelangen, ist das keineswegs ein Artmerkmal. Es gibt sehr viele verschiedene Farbvarianten dieses Krebses in der Natur. Blaue Tiere können bei so ziemlich allen Flusskrebsen auftreten, auch bei unserem einheimischen Astacus astacus.

Im Aquarium ist Procambarus alleni ein interessanter und pflegeleichter Krebs. Natürlicherweise gibt es ihn östlich des St. John´s River über die gesamte Florida-Halbinsel bis südlich von Levy und Marion counties, alle im Handel befindlichen Tiere sind Nachzuchten aus Südostasien. Er erreicht eine Länge um 12 cm, wird aber schon mit 4-6 cm Länge geschlechtsreif. Bei der Paarung wirft das Männchen das Weibchen auf den Rücken und blockiert mit seinen Scheren die des Weibchens. Das paarungsbereite Weibchen fällt aber ohnehin in eine Starre und wehrt sich nicht gegen die bedrohlich aussehende Behandlung. Die Krebse fressen als Allesfresser auch kleine Fische und Aquarienpflanzen, das muss man wissen, außerdem wühlt die Art stark. 

Man darf solche Tiere – und das gilt für alle Aquarienkrebse – nicht im Gartenteich pflegen. Speziell Procambarus alleni lebt in der Natur amphibisch in selbstgegrabenen Höhlen und kann bei feuchter Witterung weit über Land wandern. In freier Natur kann dieser Krebs eine tödliche Seuche auf heimische Krebse übertragen. Bitte zeigen Sie also Verantwortungsbewusstsein und pflegen Sie solche Krebse nur im Aquarium, wofür sie gedacht sind.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Poecilia chica

30. Juni 2023

Obwohl dieser kleine Molly schon seit 1939 bekannt war, und seit 1957 im Aquarium studiert wird, erfolgte seine offizielle wissenschaftliche Benennung erst 1975. Er ist der kleinste Vertreter der Echten Mollys (Mollienesia), die aktuell eine Untergattung  zu Poecilia sind, aber möglicherweise in Zukunft wieder vollen Gattungsrang erhalten werden.

In der Natur lebt der Zwergmolly im Süden des Bundesstaates Jalisco, Mexiko. Hier kennt man ihn bisher nur aus drei kleineren, voneinander isolierten Fluss-Systemen: Rio Cuetzmala (oder Cuixmala), Rio Purificacion, und einem nördlichen Zufluss zum Rio Cihuatlan (oder Chacala). Diese Angaben beruhen immer noch auf den Angaben von Miller 1975; wissenschaftlich wurde an freilebenden Populationen seither offenbar nicht mehr geforscht. Das kleine Verbreitungsgebiet macht die Art leider anfällig für Umweltkatastrophen.

Heutzutage sind die Zwergmollys etwas größer als ihre Ahnen, die in den 1950er Jahren ins Aquarium kamen. Wir beziehen unsere Tiere als Nachzuchten aus Südost-Asien. Das für diesen Post fotografierte Alpha-Männchen hat eine Gesamtlänge von gut 4 cm. Wildfänge waren höchstens 3 cm lang. Das ist eine Folge des Wohllebens im Aquarium, wo Fressfeinde, Hungersnöte, Krankheiten und Schlechtwetterperioden keinen nennenswerten Einfluss mehr auf die Fische haben, ganz anders als in der Natur, wo 99,9% der Tiere vor erreichen der Gechlechtsreife umkommen.

Pflege und Zucht der Zwergmollys sind einfach und entsprechen in groben Zügen dem Guppy. Man sollte stets mehrere Männchen und Weibchen gemischt im Trupp pflegen. Es sind zwar keine Schwarmfische im eigentlichen Sinne, aber sonst kann sich die Rangordnung nicht ausbilden und man bringt sich um die faszinierende Beobachtung, dass das dominante Männchen – das so genannte Alpha-Tier – sich in Sekundenbruchteilen zu einem nahezu schwarzen Fisch umfärbt.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Brycon hilarii

30. Juni 2023

Alle Jahre wieder ist Saison für einen begehrten Fisch für große Schau-Aquarien: Salminus maxillosus. Und alle Jahre wieder stellt sich nach dem Import von Jungtieren bei uns die Frage: sind sie es wirklich? Denn die meist bis zu 60 cm (maximal 1 m) langen Salminus – es sind reine Raubfische, die sich nur von anderen Fischen ernähren – imitieren farblich einen harmlosen Pflanzenfresser, den Brycon hilarii. Brycon hilarii wird auch recht groß, ca. 40-50 cm. Im Schwarm der harmlosen Brycon können sich die Salminus nahe an die Beutefische heranschleichen. Man nennt das „aggressive Mimikry“. Farblich sehen sich also Salminus und Brycon sehr ähnlich.

Der erste Import solcher Fische in dieser Saison kam letzte Woche aus Kolumbien an. Es sind allesamt Brycon hilarii. Brycon hilarii ist ein vergleichsweise friedlicher Fisch, wobei er bei ganz kleinen Fischen dem „Appetithappen“ sicher auch nicht wiederstehen kann. Aber untereinander sind die Tiere sehr verträglich, ganz anders als die zänkischen Salminus

Die richtige wissenschaftliche Benennung unserer Brycon-Art war etwas fraglich, da Anfang 2017 eine Revision der Gruppe erschien. Demnach gibt es vier Brycon-Arten mit einem deutlichen schwarzen Band in der Schwanzflosse: B. orthotaenia, B. hilarii, B. whitei und B. polylepis. Davon kommen nur B. whitei und B. polylepis in Kolumbien vor. Beide Arten sehen aber völlig anders aus, als unsere Importtiere (B. whitei hat ein dunkles Längsband über den gesamten Körper und  B. polylepis ist viel schlanker gebaut als unsere Tiere). B. orthotaenia sieht unseren Fischen sehr ähnlich, ist aber ein Endemit des Sao Francisco. Wir bleiben darum zunächst bei der Benennung als Brycon hilarii (diese Art kommt natürlicherweise im Amazonas und Paraguay River vor, wird jedoch als Speisefisch viel gezüchtet), auch wenn künftige Forschungen zeigen könnten, dass es sich um eine andere Art handelt.

Immerhin haben wir, um diese Frage zu klären, schon vor Jahren einmal ein paar Tiere großgezogen. In Erwachsenefärbung (die fotografierten Tiere waren zu dem Zeitpunkt ca. 16-18 cm lang und haben diese Länge in 6 Monaten erreicht, bei einer Ausgangslänge von 4-7 cm) besteht für uns kein Zweifel, dass es sich um B. hilairii handelt. Zudem haben DoNascimiento et al. in der im Oktober 2017 erschienenen, aktualisierten Checkliste der Süßwasserfische Kolumbiens die Art Brycon hilarii aufgenommen; sie kommt demnach dort in Gewässern vor, die zum Einzug des Amazonas gehören.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Literatur

DoNascimiento, C., E. E. Herrera-Collazos, G. A. Herrera-R., A. Ortega-Lara, F. A. Villa-Novarro, J. S. U. Oviedo & J. A. Maldonado-Ocampo (2017): Checklist of the freshwater fishes of Colombia: a Darwin Core alternative to the updating problem. ZooKeys No. 708: [1-114] 25-138

Lima, F. C. T. (2017): A revision of the cis-andean species of the genus Brycon Müller & Troschel (Characiformes: Characidae). Zootaxa 4222 (no. 1): 1-189

Corydoras virginiae

28. Juni 2023

Zur Zeit haben wir einen der schönsten Panzerwelse aus Peru im Stock, der mit der Nummer „C4“ vor über 25 Jahren dazu beitrug, dass ein wahrer Panzerwels-Boom entstand.

Die Art ist einer der ausgesprochenen Schwarmfische innerhalb der Gattung Corydoras. Zudem ist C. virginiae eine sehr lebhafte Art, die viel Bewegung in das Aquarium bringt. Am schönsten wirken die Tiere, wenn sie in Schwarzwasser auf hellem, feinem Sandboden gepflegt werden. Insgesamt ist die Art ebenso schön wie pflegeleicht. Die Maximallänge liegt bei etwa 6 cm.

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Lexikon: Corydoras: aus dem Altgriechischen, bedeutet „mit Helm und Lanze“, was sich auf die äußeren Knochenpanzer und die kräftigen Flossenstacheln bezieht. virginiae: Widmungsname für Virginia Schwartz.

Deutscher Gebrauchsname: Miguelito-Panzerwels

Text & Photos: Frank Schäfer

Wildguppy „Rio Morichal“

26. Juni 2023

Der Wildguppy aus dem Rio Morichal in Venezuela ist auch als „Orange Line“ unter den Freunden der Wildformen Lebendgebärender Zahnkarpfen bekannt. Es handelt sich um eine sehr kleine, zierliche Wildguppyform (keine Zuchtform). Im Vergleich zu anderen Wildguppys sind diese etwas empfindlicher, man sollte vor allem auf keimarmes Wasser achten. Bei zu hohem Keimdruck erkranken diese kleinen Juwelen schnell. Ansonsten sind es ideale Nano-Fische für Kenner und Könner!

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Text & Photos: Frank Schäfer

Coptodon gutturosus

23. Juni 2023

Buntbarsche bilden vergleichsweise schnell neue Arten aus, wenn sie in geografische Isolation geraten. Bei ihnen dauert der Artbildungsprozess oft nur wenige Jahrzehnte oder Jahrhunderte, wozu andere Gruppen oft Jahrtausende brauchen. Der Lake Bermin in Kamerun ist ein vergleichsweise winziger Kratersee mit nur 0,6 – 0,7 km2 Oberfläche. Der See befindet sich in einem ehemaligen Vulkankrater, hat keinen Zufluss, aber einen Abfluss, der in den Cross River entwässert. In diesem See leben 9 Arten ausschließlich dort vorkommender Buntbarsche der Gattung Coptodon, die alle auf einen gemeinsamen Vorfahren zurückzuführen sind. Die Artunterscheidung dieser Coptodon ist außerordentlich kniffelig, ganz offenbar ist der Artbildungsprozess noch nicht vollständig abgeschlossen.

Wir haben jetzt eine Anzahl Nachzuchttiere von Buntbarschen dieses Sees erhalten, die uns als Coptodon gutturosus angeboten wurden. Die Eltern unserer Fische sind bereits Nachzuchttiere. Coptodon gutturosus hat meist im Brutpflegekleid eine tiefrote Brust, ein Erbe von Coptodon guineensis, der wohl der gemeinsame Vorfahr alle Coptodon-Arten des Lake Bermin ist. Unsere Tiere sind prächtig messingglänzend, mit blauen, wulstig aufgeworfenen Lippen und (das ist stimmungsabhängig) tiefschwarzer Bauchkante. Den roten Bauch der Eltern zeigen sie (noch) nicht. Somit vereinigen sie  Merkmale von C. gutturosa, C. snyderae und C. bemini in sich; auch C. bakossiorum sieht ähnlich aus. Wir sind sehr gespannt, wie sich dieser Stamm weiter entwickeln wird!

Keine der genannten Coptodon-Arten wird größer als 14 cm, C. snyderae wird in der Natur mit 2,5 cm Länge fortpflanzungsfähig und wächst kaum über 6 cm hinaus, C. bemini erreicht die erwähnten 14 cm, C. gutturosus und C. bakossiorum bleiben irgendwo dazwischen. Es sind also kleine bis mittelgroße Buntbarsche. Pflanzen sehen sie als Nahrungsbestandteil, das muss man wissen. Es sind offenbrütende Cichliden mit Elternfamilie, die in ihrem gesamten Verhalten ganz gut mit friedlicheren Cichlasoma-Verwandten (z.B. den Amatitlania-Arten) verglichen werden können.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Chromidotilapia kingsleyae

23. Juni 2023

Die wunderbaren westafrikanischen Buntbarsche sind in den letzten Jahrzehnten etwas in Vergessenheit geraten. In den 1970er und 1980er Jahren erlebten sie dagegen einen wahren Boom und sehr viele neue Arten wurden damals entdeckt, weil die Zierfischfänger den Wunsch der Aquarianer nach bislang noch nicht gesehenen Buntbarschen nur zu gern erfüllten. Viele Arten westafrikanischer Buntbarsche sind herrlich gefärbt. Es gibt aber auch andere, unscheinbarere Arten, die dafür durch ein interessantes Verhalten punkten. Zu letzteren zählt Chromidotilapia kingsleyae

Die moderne Erforschung dieser altbekannten Art – sie wurde bereits 1891 wissenschaftlich beschrieben und ist zugleich Typusart der Gattung Chromidotilapia – verdanken wir reisenden Aquarianern mit wissenschaftlichem Anspruch, die in den 1990er Jahren aufbrachen und mit viel persönlichem Engagement Tiere in Gabun sammelten und so erst ermöglichten, ähnliche Chromidotilapia-Arten voneinander zu unterscheiden. Sie brachten auch C. kingsleyae mit und so wissen wir heute, dass dieser Prachtbuntbarsch eine maulbrütende Spezies ist, bei der sich zwar grundsätzlich beide Geschlechter an der Brutpflege beteiligen können, die Männchen aber, wenn sie die Gelegenheit haben, polygam sind. Dann laichen sie mit mehreren Weibchen, die wie in einem Harem leben. Die Brutpflege überlassen die Paschas dann ganz und gar den Damen.

Wir haben einige wenige Exemplare dieses hochinteressanten Buntbarsches von einem deutschen Züchter erhalten. Aus Gabun gibt es keine Importe. Diese Tiere gehen daher wahrscheinlich auf die in den 1990er Jahren gesammelten Urahnen zurück. Unsere Tiere sind mit 6-8 cm Länge noch jung, C. kingsleyae ist mit maximal 15-18 cm Länge die größte Art der Gattung.

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Text & Photos: Frank Schäfer

Einschätzung mit politischer Sprengkraft:

22. Juni 2023

ZZF veröffentlicht Gutachten zur Positivliste

Der ZZF hat heute die von ihm beauftragte „Gutachterliche Stellungnahme zur rechtlichen Zulässigkeit der Einführung einer nationalen Positivliste für Heimtiere“ veröffentlicht. Das von Prof. Dr. Dr. Tade M. Spranger von der Universität Bonn erstellte Gutachten belegt unmissverständlich: Eine Positivliste für Heimtiere wäre rechtswidrig und würde gegen Völkerrecht, EU-Recht und Grundgesetz verstoßen.

Das Gutachten ist auf der Webseite tierwohl-statt-heimtierverbot.de auf Deutsch und Englisch frei verfügbar.

Prof. Spranger legt in seinem Gutachten auf 167 Seiten dar, dass zwar strengere Maßnahmen zum Schutz von Tieren grundsätzlich zulässig seien, aber eine nationale Positivliste einen Verstoß gegen geltendes Völkerrecht bedeute. Ihre Einführung stelle außerdem im EU-Recht unter anderem einen Verstoß gegen die Warenverkehrsfreiheit dar. Eine Positivliste verletze zudem Grundrechte wie die Berufsfreiheit sowie das allgemeine Persönlichkeitsrecht. Derartige Eingriffe seien nicht mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu vereinbaren.

Angesichts der aktuell lauter werdenden Stimmen zur Einführung von Positivlisten oder politischen Entwicklungen wie in Spanien ist das Gutachten von großer Bedeutung für die deutsche, europäische und internationale Heimtierbranche.

Mehr Informationen finden Sie hier:

https://www.zzf.de/positionen/tierwohl-statt-heimtierverbot

Hier der Direktlink auf das Gutachten:

https://www.zzf.de/positionen/tierwohl-statt-heimtierverbot/gutachten

Placidochromis milomo

21. Juni 2023

Der Malawisee im Herzen Afrikas beherbergt eine ungeheure Formenvielfalt von Buntbarschen (Cichliden). Oft ist es schwer zu entscheiden, ob es sich im Einzelfall um verschiedene Arten oder um Lokalvarianten handelt. Extrem beliebt in der Aquaristik sind die Felsenbuntbarsche (Mbuna). Aber auch unter den Nicht-Mbuna, die in ihrem Lebensraum nicht so sehr auf die auf Felsen wachsenden Algenaufwüchse als Nahrungsgrundlage angewiesen sind, finden sich viele fantastisch gefärbte und interessante Buntbarsche.

Zu letzteren zählt Placidochromis milomo, ein Wulstlippen-Buntbarsch, der einst, in den späten 1970er Jahren, als hochbezahlte Rarität in unsere Aquarien kam. Damals nannte man ihn noch „Haplochromis sp. Super VC 10“. Die Super VC 10 war ein populäres, sehr schnelles Kleinflugzeug. Man nannte den Barsch so, weil er in einem hohen Tempo in tiefere Wasserschichten abtauchte, wenn sich Fänger näherten. Erst 1989 wurde die Art dann offiziell als Placidochromis milomo beschrieben, wobei sich Wort milomo dem Chichewa-Wort für Lippen entlehnt ist. Es bezieht sich auf die stark hypertrophierten Lippen mit fleischigen Mittellappen dieser Fischart.

Wozu diese dicken Lippen des bis zu 20 cm langen Tieres gut sind? Darüber streiten die Gelehrten. Es gibt die These, die dicken Lippen würden Felsenspalten abdichten, in die kleine Fische flüchten. Dann könnten die Wulstlippen-Buntbarsche die Beute durch Unterdruck heraussaugen. Andere Forscher bestreiten das energisch und weisen darauf hin, dass das biomechanisch gar nicht gehen würde. So gibt es eine zweite weitverbreitete These, die dicken Lippen seien eine Art Stoßdämpfer. Denn die Buntbarsche würde auf der Jagd nach kleinen Fische mit hohem Tempo immer wieder an Felsen stoßen. Und es ist eine Tatsache, dass die Lippen bei Aquarienfischen (sogar Wildfängen) nie so dick sind wie in der Natur. Im Aquarium lieben es die Fische übrigens, den Boden nach Geophagus-Art zu durchbuddeln.

Unsere P. miolomo sind Nachzuchten aus Asien. Außer ihrem interessanten Verhalten und der herrlichen Färbung haben P. milomo noch etwas zu bieten: sie gehören zu den friedlichsten Maulbrütern überhaupt! Sogar zwei Männchen vertragen sich im Aquarium ziemlich gut.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 530202 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Chitala blanci

19. Juni 2023

Die asiatischen Fähnchen-Messerfische mit einer gut entwickelten Rückenflosse wurden früher in der Gattung Notopterus zusammengefasst. Aktuell stehen in der Gattung Notopterus zwei äußerlich nicht unterscheidbare Arten, N. notopterus und N. synurus, während die hochrückigen Arten in die Gattung Chitala überführt wurden.

Aus der Gattung Chitala haben wir zur Zeit die sehr attraktive Art Chitala blanci im Stock. Dieser Messerfisch, der etwa 120 cm lang werden kann und eine prachtvolle Art für große Aquarien darstellt, stammt aus dem Mekong-Einzug in Thailand, Laos und Kambodscha. Chitala blanci lebt bevorzugt in stark strömenden Gewässerabschnitten und meidet Stillwasser und Sümpfe.

Chitala-Arten sind Raubfische, die mit kräftigem (Frost-)Futter zu ernähren sind. Selbstverständlich werden auch kleine Fische gefressen. Die Geschlechter lassen sich äußerlich nicht unterscheiden. Untereinander und gegenüber Fischen, die nicht als Futter in Frage kommen, sind Chitala friedlich. Zur Brutzeit finden sich Paare, die auf Steinen, Wurzel etc. ablaichen und den Laich bewachen. 

Alle Chitala-Arten verfügen über eine Hilfsatmung mit der sie Luft an der Wasseroberfläche holen können. So können sie auch in sehr sauerstoffarmem Wasser noch überleben, was sie zu begehrten Marktfischen in ihrer Heimat macht, obwohl ihr Fleisch viele kleine Gräten hat. Man schabt das Fleisch darum, presst es durch ein Sieb und macht Frikadellen daraus.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 439005 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Bostrychus zonatus

16. Juni 2023

Bostrychus zonatus zählt zu den Schläfergrundeln und wird ungefähr 15 cm lang. Es sind räuberische Fische, die darum nur mit Arten gemeinsam gepflegt werden sollten, die mindestens die halbe Körperlänge der Grundeln aufweisen, größer ist sicherer.

Verbreitet ist das schöne Tier im Süß- und Brackwasser von Neu-Guinea und dem nördlichen Australien. Es bietet sich darum an, es gemeinsam mit Regenbogenfischen dieser Region zu pflegen.

Die Färbung kann stimmungsabhängig blitzschnell wechseln, erregte Tiere werden sehr kontrastreich. 

Man pflegt diese Tiere in hartem Wasser, auf jeden Fall sollte der pH-Wert möglichst über 8 liegen. Weicher Boden, viele Versteckmöglichkeiten und ein leichter Salzzusatz (letzteres ist aber nicht unbedingt notwendig) erhöhen das Wohlbefinden der untereinander zänkischen Tiere.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 396503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Butis gymnopomus

16. Juni 2023

Spitzkopfgrundeln der Gattung Butis (es gibt 6 anerkannte Arten) gehören zu den originellsten Schläfergrundeln. Sie schwimmen nämlich in jeder erdenkbaren Körperhaltung im Aquarium herum, besonders oft mit dem Bauch nach oben, aber auch kopfunter oder mit der Schnauze nach oben. Dabei imitieren sie ein treibendes Holzstück und werden von ihren Beutefischen nicht als Bedrohung wahrgenommen. Die ausgesprochen gefräßigen Tiere werden ca. 12 cm lang. Außer Fischen nehmen eingewöhnte Exemplare auch kräftiges Frostfutter an.

Es handelt sich um Brackwasserfische, die sowohl reines Süßwasser tolerieren (dann aber unbedingt auf den pH-Wert achten, der nicht unter 8 sinken sollte!) als auch reines Meerwasser. Wegen ihres Salztoleranz sind die Arten sehr weit im westpazifischen Raum verbreitet, man findet sie von Ostafrika bis nach Indien und Australien und überall dazwischen. Butis gymnopomus (unsere Tiere stammen aus Indonesien) unterscheidet sich äußerlich von den ansonsten sehr ähnlichen B. amboinensis, B. butis, B. humeralis und B. melanostigma durch den zeichnungslosen Kiemendeckel unterhalb des Auges und das Fehlen eines dunklen Flecks an der Basis der Brustflossen. Die übrige Färbung ist extrem variabel und die Fische können sich blitzschnell umfärben.

Die Männchen haben deutlich länger ausgezogene hintere Rücken- und Afterflossen. Obwohl die Grundel oft frei im Wasser schwimmt (bzw. sich treiben lässt) ist sie substratorientiert. Wenn sich die Möglichkeit bietet, schmiegt sie sich gerne an eine Wurzel oder dergleichen an. Auch zum Ablaichen wird festes Substrat genutzt, etwa ein Stein. Die Pflege des zahlreichen, winzigen Laichs übernimmt das Männchen. Die ebenfalls winzige Brut wird im Brackwasser oder Meer groß; ein Bericht über eine erfolgreiche Aufzucht im Aquarium ist uns nicht bekannt. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 408012 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Anablepsoides collieri (früher: Rivulus ornatus)

14. Juni 2023

Zu den kleinsten Killifischen zählt dieser Winzling aus Peru. Die photographierten, geschlechtsreifen Tiere sind inklusive Schwanzflosse nur ca. 2 cm lang! Als Maximallänge werden in der Literatur 3,5 cm angegeben. 

Um dieses kleine Fischjuwel gab es einige Unklarheiten bezüglich der wissenschaftlichen Benennung. Zunächst bezeichnete man ihn als Rivulus ornatus. Heute ordnet man sie in der Gattung Anablepsoides ein. 2021 beschrieb Huber das Tierchen, das unweit von Iquitos auf einer Insel im Amazonas seine Typuslokalität hat, als Rivulus collieri, der jetzt gültige Name ist Anablepsoides collieri.

Wie bei allen Rivulus-artigen gilt es, das Aquarium absolut dicht abzudecken, sonst landen diese Tierchen früher oder später unweigerlich auf dem Fußboden. Wenn man mehrere Männchen gemeinsam pflegen will, ist es wichtig, sie gleichzeitig einzusetzen, denn sie können untereinander recht garstig werden.

Diese winzigen Fische können bis zu 3 Jahre im Aquarium leben, sind also keine kurzlebigen Killis, sondern langlebige!

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 343902 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Parasphaerichthys ocellatus

12. Juni 2023

Aus Burma kommt diese Rarität unter den Labyrinthfischen. Die entzückenden Tierchen werden nur 2-3 cm lang. Obwohl eine enge Verwandtschaft zu den maulbrütenden Schokoladenguramis besteht hat sich die Art als Schaumnestbauer entpuppt. 

Auch die Eier von P. ocellatus haben die charakteristische Oberflächenstruktur von Maulbrüter-Eiern.

In der Natur lebt die Art unter großen Temperaturschwankungen. Tagsüber kann die Temperatur in den kleinen, schlammigen Gewässern, in denen der Fisch lebt (das Wasser dort ist weich und leicht alkalisch) leicht auf 25-28°C ansteigen, nachts sinkt die Temperatur anschließend oft bis auf 15°C. Man sollte die Tiere also, wenn irgend möglich, bei schwankenden Temperaturen pflegen (Heizung mit der Beleuchtung an und aus schalten), sonst werden die Fische auf lange Sicht krankheitsanfällig.

Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 441233 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Parasphaerichthys: altgriechisch, bedeutet „ähnlich Sphaerichthys“. Sphaerichthys ist eine andere Fischgattung. ocellatus: bedeutet „besitzt einen Pfauenaugenfleck“.

Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Pfauenaugen-Mini-Schokogurami

Text & Photos: Frank Schäfer

Scleropages jardinii

9. Juni 2023

Die Knochenzüngler (Osteoglossidae) sind uralter Fischadel. Sie zeugen von der Zeit, als Afrika, Indien, Australien, die Antarktis und Südamerika noch einen zusammenhängenden Kontinent bildeten, der Gondwana hieß. In dieser Zeit entwickelten sich die Knochenzüngler. Vor etwa 150 Millionen Jahren brach Gondwana auseinander und die heutigen Kontinente entstanden. Wie auf Flößen trieben die Knochenzüngler auf den Kontinentalschollen auseinander. Heute gibt es sie in Südamerika (2 Arten Osteoglossum und  5 Arten Arapaima), in Afrika (Heterotis niloticus) und mit mehreren Arten (über die genaue Zahl wird gestritten) der Gattung Scleropages in Asien und Australien.

Die australischen Arten werden umgangssprachlich Saratoga genannt und traditionell zwei Arten – Scleropages jardinii und S. leichardti – unterschieden. Sie werden von allen Knochenzünglern am seltensten importiert. Sie behalten auch in den Zuchtbetrieben scheinbar ihre saisonale Fortpflanzung bei und so können wir sie im allgemeinen nur wenige Wochen im Jahr anbieten. Wildfänge dieser Arten sind nicht im Handel. Jetzt ist es wieder einmal so weit und wir haben S. jardinii im Angebot. Die Tiere sind aktuell 10-12 cm lang. Ein interessantes Detail am Rande: nach Auskunft unseres Lieferanten in Singapur bezieht dieser seine Tiere aus Zuchtfarmen in Australien.

Untereinander sind die jugendlichen Tiere etwas zänkisch. Es kommt zwar zu keinen ernsthaften Kämpfen, aber leicht beschädigte Flossen sind an der Tagesordnung. Die Art wird ca. 60 cm lang. Es sind Raubfische. Derartige Raritäten, die zudem sehr groß werden, werden nur von erfahrenen Aquarianern, Zoos und Schauaquarien mit der entsprechenden Aquarienausstattung erworben.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 454902 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Iguanodectes spilurus

9. Juni 2023

Aus Kolumbien haben wir Iguanodectes spilurus erhalten. Damit erhöht sich die Zahl der in jüngerer Zeit durch uns importierten Iguanodectes-Arten auf vier: die rotstreifigen I. geisleri und  I. adujai, der dreistreifige I. purusii und jetzt der goldstreifige I. spilurus. 

Die Eidechsensalmler (Iguanodectidae) sind eine eigentümliche Familie von südamerikanischen Salmlern, die ihren wissenschaftlichen Namen nach der Form ihrer Zähne erhalten haben, die etwas an die Zähne von Leguanen (Iguana) erinnern. Die deutsche Adaption „Eidechsensalmler“ ist darum etwas unglücklich gewählt. Eidechsen (Lacerta) haben ganz anders geformte Zähne. Egal: es gibt drei Gattungen in der Familie Iguanodectidae: Bryconops mit 28 Arten, Iguanodectes mit 8 Arten und Piabucus mit 3 Arten. Keine dieser Arten wird – mit Ausnahme der oben genannten Iguanodectes – häufiger importiert. Unser Wissen über diese Fische ist darum äußerst dürftig.

Immerhin gelang aber schon einmal die Zucht einer Iguanodectes-Art (Böhm, 1985). Auch wenn Böhm das Ablaichen selbst nicht beobachten konnte, ist die von ihm angegeben Dauer der Laichentwicklung mit über 10 Tagen doch sehr bemerkenswert und unseres Wissens einzigartig unter den Salmlern!

Einige unserer Neuimporte weichen bezüglich der Färbung ziemlich stark von den sonst als I. spilurus im Hobby bezeichneten Fischen ab, die ebenfalls im Import enthalten sind. So wird sonst nirgends das geschwungene rötliche Band unterhalb des goldenen Längsbandes erwähnt, das viele unserer Tiere aufweisen. Möglicherweise sind diese Tiere daher sogar Angehörige einer wissenschaftlich noch unbekannten Spezies! Aber es könnte auch umgekehrt sein und diese Tiere sind der „echte“ I. spilurus und die anderen Fische ohne das rötliche Zusatzband gehören zu einer unbeschriebenen Art. Oder handelt es sich um einen Geschlechtsunterschied? Es gibt noch viel zu erforschen an den Eidechsensalmlern!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 264503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Literatur:

Böhm, O. (1985): Gelungene Nachzucht des Eidechsensalmlers Iguanodectes spilurus. Tatsachen und Informationen aus der Aquaristik (TI), #69, (März): 12-13. 

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma kullanderi

7. Juni 2023

Der „Riesen-Apistogramma“ löste bei seiner Entdeckung im Jahr 2009 während einer Expedition in die Serra do Cachimbo (Pará, Brasilien) wahre Begeisterungsstürme aus. Die Entdecker, J. L. O. Birindelli und M. Sabaj Perez, berichteten in verschiedenen Zeitschriften über diesen tollen Fisch, zunächst unter der Bezeichnung A. sp. „Gigas“. 2014 erfolgte dann die formelle Beschreibung durch Varella und Sabaj Perez als Apistogramma kullanderi.

Die Brutfärbung erwachsener Tiere ist sehr schön und eindrucksvoll. Mit gut 8 cm Standardlänge, also ohne Schwanzflosse, ist A. kullanderi im männlichen Geschlecht doppelt so groß wie die vielen, vielen anderen Apistogramma-Arten üblicherweise sind, die man ja nicht ohne Grund als Zwergbuntbarsche bezeichnet. Der Import von A. kullanderi erwies sich als holperige Angelegenheit, denn im gleichen Gebiet (oberer Rio Curua) gibt es eine zweite noch unbeschriebene Apistogramma-Art, die zwar nicht gemeinsam mit A. kullanderi vorkommt, als Jungtier aber verflixt ähnlich aussieht. Beim Import junger Tiere kauft man also die berühmte (teure) Katze im Sack und die Enttäuschung war regelmäßig groß, wenn die erhofften A. kullanderi sich nach einigen Wochen als die grauen Mäuse der zweiten Art entpuppten. 

Inzwischen gibt es aber gut etablierte Zuchtstämme des „echten“ A. kullanderi und wir haben davon jetzt erstmals auch deutsche Nachzuchten im Großhandel verfügbar. Noch lassen die Tiere ihre spätere Schönheit nur erahnen, wir stellen sie Ihnen hier trotzdem schon mal vor. Das fotografierte Pärchen kommt zum Wachsen in unsere Schauanlage und wir hoffen, in ca. einem halben Jahr dann Bilder von erwachsenen Tieren in ihrer vollen Pracht und Herrlichkeit nachliefern zu können.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 623443 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Atractosteus spatula „Platinum“

5. Juni 2023

Zur Zeit können wir mehrere der kostbaren und seltenen Platinum-Tiere des Alligator-Hechtes anbieten. Alle haben die gleißend weiße Köpergrundfärbung. Individuell unterschiedlich sind darauf bei den derzeit 12-15 cm langen Jungtieren schwarze Sprenkel vorhanden. 

Gezüchtet werden diese Raritäten in Indonesien. Es sind intelligente Fische, die in Erwartung von Futter sofort an die Scheibe kommen, wenn sie einen Menschen dort wahrnehmen. Weitere Införmationen über den Knochenhecht-Giganten des Süßwassers Nordamerikas finden Sie hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/atractosteus-spatula-3/

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 847003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ancistrus sp. L 267 Pozuzo

2. Juni 2023

Bei dem „Vierstreifen-Ancistrus“ L267 handelt es sich um eine nach wie vor etwas geheimnisumwitterte Art. Auch wenn das erste Exemplar bereits 1996 bekannt wurde, blieb dieser Ancistrus im Handel stets eine Top-Rarität und war jahrelang überhaupt nicht zu bekommen. Sogar die Herkunft blieb bislang unbekannt. Wir beziehen die Fische über einen Exporteur in Peru, der bei Pucallpa seine Station betreibt. Ungesicherte Gerüchte besagen, dass das Fanggebiet dieses ganz einzigartig gezeichneten Ancistrus – es gibt keine weitere bekannte Art mit so deutlich ausgeprägten Längsstreifen – aus dem oberen Einzug des Rio Ucayali stammen soll (Rio Pozuzo bei Codo del Pozuzo in der gleichnamigen zentralperuanischen Provinz).

Die Grundfärbung von L267 ist sehr variabel. Beide Geschlechter können sehr dunkelbraun, orange-braun oder silbergrau-schwärzlich in der Grundfärbung sein, hinzu kommt ein starkes physiologisches Farbwechselvermögen. Aber immer sind ein Wurm-Muster im Kopfbereich und die bezeichnenden Längsstreifen erkennbar. Unsere Tiere sind 9-12 cm groß und geschlechtlich differenziert. Sie werden wohl noch etwas wachsen können, liegen aber größenmäßig offenbar im Bereich des bekannten „Gewöhnlichen Aquarien-Ancistrus“. Bleibt zu hoffen, dass die Zucht bald gelingt und dann der Preis in einen Bereich sinkt, der den schönen Ancistrus für viele Hobbyisten erschwinglich werden lässt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 26480-L 267-5 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Microctenopoma fasciolatum

2. Juni 2023

Leider sind Importe aus dem Kongo nur noch selten möglich. Aber jetzt war es aber wieder einmal soweit und u.a. haben wir auch schöne Wildfänge des Gebänderten Buschfisches (Microctenopoma fasciolatum, früher Ctenopoma f.) erhalten.

Die aktuell importierte Form – der genaue Fundort ist uns unbekannt – weicht farblich recht deutlich von den Tieren ab, die wir zuletzt 2020 importieren konnten, siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/microctenopoma-fasciolatum/ Auf der verlinkten Seite finden Sie auch weiterführende Informationen zu diesen attraktiven und interessanten Labyrinthfischen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 117002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Austrolebias nigripinnis

31. Mai 2023

Der Schwarze Fächerfisch (Austrolebias nigripinnis, früher Cynolebias n.) ist ein echter Klassiker unter den Killifischen. Seit seiner Ersteinfuhr im Jahr 1908 begeistert das kleine Naturwunder die Fischliebhaber. Es handelt sich bei dem nur maximal 4,5 cm langen Tier (Weibchen bleiben kleiner) um einen typischen Saisonfisch, der in der Natur nur wenige Wochen lebt. Diese Zeit nutzt er ununterbrochen um zu fressen, zu wachsen, mit Artgenossen zu zanken und zu laichen. Zu letzterem tauchen beide Partner tief in den Bodengrund ein. Die dort abgelegten Eier können im ausgetrockneten Boden bis zu 3 Jahren am Leben bleiben. Voll entwickelt warten die Larven auf den nächsten Regen. Ist die Pfütze gefüllt, schlüpfen sie und das Spiel beginnt von Neuem.

Im Aquarium können die kleinen Juwelen ein erheblich längeres Leben führen als in der Natur. Eine Lebensdauer von bis zu einem Jahr kann im Aquarium beobachtet werden, besonders dann, wenn man sie bei Zimmertemperatur (ca. 18°C) pflegt. Höhere Temperaturen verkürzen das Leben und erhöhen die Krankheitsanfälligkeit dieser Fische. Sie stammen ursprünglich aus dem Süden Südamerikas (Argentinien, Paraguay, Uruguay und südliches Brasilien), werden aber ausschließlich als Nachzucht gehandelt. Die Eier bedürfen einer Sonderbehandlung. Ohne Trockenphase geht es bei dieser Art nicht. 

Wichtig bei der Pflege ist vor allem, dem ungeheuren Futterbedarf dieser Tiere Rechnung zu tragen. Normalerweise kann man gar nicht genug vor den Gefahren der Überfütterung bei Aquarienfischen warnen, aber hier darf man so oft und so herzhaft füttern, wie man möchte. Aber darüber darf die Wasserpflege nicht vernachlässigt werden! In Dreckbrühe erkranken Killis unweigerlich.

Die Geschlechter sind farblich sehr verschieden; lassen Sie sich aber nicht von blassen Männchen täuschen! Nach einem verlorenen Streit werden die zuvor schwarzen Fische sehr, sehr hell. Die Weibchen sind ebenfalls hell gefärbt, haben aber unregelmäßige bräunliche Tupfen auf dem ganzen Körper, die auch bei hell gefärbten Männchen stets fehlen.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 320502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras hastatus

26. Mai 2023

Jetzt ist Saison für den südlichen Zwergpanzerwels Corydoras hastatus. Wir beziehen diesen niedlichen, etwa 2-3 cm lang werdenden Corydoras aus Paraguay. Im Gegensatz zu den meisten anderen Panzerwelsen ist C. hastatus weniger bodengebunden. Er schwimmt genau so gerne im freien Wasser. Oft sind die Schwärme von C. hastatus gemischt mit mehreren Salmlerarten, die exakt die gleiche Färbung haben. Wozu das gut ist, können Sie hier nachlesen: https://www.aqualog.de/blog/die-paraguay-connection/

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 232004 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & photos: Frank Schäfer

Oryzias minutillus

26. Mai 2023

Im Mekong-Einzug von Thailand, Laos und Kambodscha gibt es drei winzig kleine Oryzias-Arten, die in ausgewachsenem Zustand in der Natur nur etwa 16 mm lang werden; Im Aquarium gepflegte Tiere können etwas größer werden, weil sie hier deutlich länger leben (2-5x so lange, also 2-3 Jahre). Es handelt sich dabei um Oryzias minutillus, O. mekongensis und O. songkhramensis.

Wir haben jetzt wieder einmal Oryzias minutillus aus Thailand importieren können. Die winzigen Fische sind trotz ihrer Kleinheit nicht sonderlich empfindlich. Ihre Pflege und Zucht entspricht im Großen und Ganzen der von den zur Zeit so beliebten Medaka (O. latipes), allerdings muss das Futter natürlich entsprechend klein sein und die Wassertemperaturen sollten nicht unter 18°C sinken. Im Aquarium bietet es sich an, zwei- bis dreimal pro Woche frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien ztu reichen. Ansonsten fressen die Winzlinge auch gerne staubfein geriebenes Trockenfutter, gefrostete Cyclops, Mikrowürmchen etc.

Während des Fotografierens fiel uns auf, dass auch einige genauso winzige Beifänge zwischen unseren O. minutillus sind. Sie haben eine ganz andere Kopfform und orangefarbene Punkte an der Basis der Schwanzflosse, bei einigen Exemplaren sind Ober- und Unterkante der Schwanzflosse orange gestreift. Die Ähnlichkeit zu O. mekongensis, den wir früher schon gelegentlich importieren konnten, ist groß, doch ist bei den Männchen zu erkennen, dass sie kleine Häkchen auf der Afterflosse tragen. Dies ist das Erkennungsmerkmal von O. songkhramensis. Somit können wir mit etwas Stolz verkünden, auch diese Art nun erstmals (erkannt) importiert zu haben.

Wegen der Zartheit dieser winzigen Fische verbietet es sich von selbst, sie zu sortieren. Jedes Handling sollte auf ein absolut notwendiges Mindestmaß beschränkt bleiben, weil die Gefahr einer mechanischen Verletzung einfach zu groß ist. Am besten fängt man solche Miniaturfische in möglichst großen Netzen und schöpft sie anschließend mit einem geeigneten Behälter aus dem Netz, ohne dass es zu Luftkontakt kommt. So sind Verletzungen der kleinen Fische nahezu ausgeschlossen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 340053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Gasteropelecus sternicla

24. Mai 2023

Der so genannte Gemeine Beilbauchsalmler Gasteropelecus sternicla kommt praktisch im gesamten Gebiet der Tropen Südamerikas vor. In diesem riesigen Areal haben sich vermutlich unterschiedliche genetische Linien entwickelt. Es ist jedenfalls extrem unwahrscheinlich, dass dem nicht so ist. Trotzdem sehen sie sich überall äußerst ähnlich: es sind schlicht und ergreifend Erfolgsmodelle der Evolution!

Ein aktueller Import aus Kolumbien – wir haben Gasteropelecus sternicla praktisch immer im Stock, manchmal auch als Nachzucht aus Indonesien – ist deshalb interessant, weil diese Tiere aus dem Rio Magdalena stammen. Dieser Fluss, der etwa die Größe des Rheins hat, ist von anderen Fluss-Systemen Südamerikas ziemlich isoliert und darum kommen viele seiner Fischarten ausschließlich dort vor; der Fachausdruck lautet: sie sind dort endemisch. Tatsächlich wurde aus dem Rio Magdalena auch 1912 eine Beilbauchfischart wissenschaftlich beschrieben, nämlich Thoracocharax magdalenae. Sie gilt heute als Synonym zu Gasteropelecus maculatus. Wir waren nun natürlich gespannt, ob die G. sternicla aus dem Rio Magdalena anders aussehen würden, als ihre Vettern aus anderen Gegenden. Fehlanzeige! Trotzdem ist es interessant, sie einmal gesehen zu haben…

Für unsere Kunden: due Tiere haben Code 254406 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pseudolaguvia muricata

22. Mai 2023

In den letzten Jahren wurde viele hochinteressante und ideal für die Aquaristik geeignete Wels-Arten aus Asien entdeckt und für die Aquaristsik importiert.

Die erste Art der Gattung Pseudolaguvia wurden schon 1927 beschrieben, doch erkannte man erst in jüngster Zeit, dass es sich um eine sehr artenreiche Gattung von Zwergwelsen handelt, die gewöhnlich nur ca. 2-3 cm lang werden. So wurden von 1927 bis zum Jahr 2013 nur vier Arten beschrieben, seither kamen 21 (!) neue Arten hinzu!

Typisch für Pseudolaguvia ist ein Saugapparat an der Bauchseite. Die Arten leben in Bächen und kleinen Flüssen, die gewöhnlich feinen Sand als Bodengrund aufweisen. Hier findet man die Zwergwelse zwischen zerfallenden Pflanzenresten (Detritus).

Wir konnten wieder einmal Pseudolaguvia muricata aus Nordbengalen in Indien importieren. Die niedlichen Tiere werden etwa 2,5-3 cm lang und eignen sich damit hervorragend zur Pflege in kleinen Aquarien, zumal sie nicht sehr schwimmfreudig sind. Das Aquarium für Pseudolaguvia sollte feinen Sandboden aufweisen. Zusätzlich gibt man etwas totes Laub in das Aquarium. Gefressen wird alles übliche Fischfutter, sofern es ins Maul passt. Gegenüber Artgenossen und artfremden Fischen sind Pseudolaguvia vollkommen friedlich, auch Pflanzen werden nicht beschädigt.

Es gibt eher dunkle, schlanke Fische und etwas heller gefärbte, kräftigere Exemplare. Vielleicht handelt es sich dabei um einen Geschlechtsunterschied. Über die Fortpflanzung ist nichts bekannt, doch ist zu vermuten, dass die Tierchen ihre Eier, ähnlich wie Panzerwelse, ohne weitere Brutpflege an Pflanzen etc. anheften. Die Pflege erfolgt am besten bei Zimmertemperatur, das Wasser im natürlichen Lebensraum ist weich und neutral. Besonders wichtug sind zwei Dinge: keimarmes Wasser und geringe Futterkonkurrenz, denn die Pseudolaguvia sind langsame Fresser und kommen leicht zu kurz.

Für unsere Kunden. die Tiere haben Code 445425 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Pseudolaguvia: bedeutet „falsche Laguvia“: Laguvia ist eine andere Welsgattung. muricata: bedeutet „stachelig wie eine Murex-Schnecke“.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus maculatus Platy Mickey Mouse White Red Tail

19. Mai 2023

Ein langer Name für einen kleinen Fisch, aber dieser extrem hübsche Platy ist es sicher wert, wenn man sich für ihn einmal kurz die Zunge bricht. Die Grundfärbung ist schneeweiß, die Flossen sind transparent, das Auge (bzw. die Iris) himmelblau. Auf dem Schwanzstiel prangt das berühmte „Mickey Mouse“-Muster, das in der Züchtersprache als „moon complete“ bezeichnet wird. Wirkungvoll hebt sich davon der zinnoberrote Rückenfleck ab, der sich bei dominanten Männchen bis weit in den Bauchbereich zieht und bis zur Schwanzwurzel ausdehnen kann.

Xiphophorus maculatus Platy Mickey Mouse White Red Tail ist zwar keine Neuzüchtung im eigentlichen Sinne – alle erwähnten Farben kennt man beim Platy schon seit Jahrzehnten – aber in ihm ist es in besonders schöner Art und Weise gelungen, diese verschiedenen Merkmale zu einer neuen, rein gezüchteten Variante zu kombinieren.

Für unsere Kunden: due Tiere haben Code 443253 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Sineleotris saccharae

19. Mai 2023

Aus der Umgebung von Hongkong kommt diese wunderhübsche, aber auch empfindliche, Grundel. Die Maximallänge der Art liegt bei etwa 10 cm. Die grundsätzlichen Temperaturanforderungen kennt man gut vom Kardinalfisch (Tanichthys albonubes), der in der gleichen Region vorkommt: 16-22°C zur normalen Pflege, etwas höher zur Zucht, kurzfristig werden bis 28°C toleriert.

Noch gibt es nur ausgesprochen wenig Erfahrungen mit Sineleotris saccharae. Bei uns zeigen die Tiere im normalen Hälterungsaquarium (140 x 60 x 30 cm, L x T x H)  bei einem Besatz von 25 Exemplaren mit einem Stück Wurzelholz als einzigem Einrichtungsgegenstand (kein Bodengrund, keine Pflanzen) ein eher freischwimmendes Verhalten, vergleichbar Stigmatogobius sadanundio. Dabei verteidigt jeder Fisch eine Zone von etwa 5-10 cm um sich herum gegen Artgenossen. Dringt ein Artgenosse in diesen Raum ein, wird er angedroht, wobei sich die Kehlregion schwarz einfärbt, und vertrieben. Will er nicht weichen, kann es auch zu Maulzerren kommen, wie man das von Buntbarschen kennt. Über eine größere Strecke als 15 cm wird der Wiedersacher aber nicht verfolgt, es kommt zu keinen Beschädigungskämpfen.

Im eingerichteten Fotobecken ist das Verhalten ganz anders und grundeltypischer. Hier zeigen sie sich bodenorientiert und verstecken sich auch hinter Steinen etc. Ein Exemplar hat sich sogar in den Sand eingegraben.Es gibt also noch viel zu erforschen an diesen schönen Fischen! Bezüglich der Nahrungsaufnahme sind sie unproblematisch. Bei uns erhalten sie Lebendfutter (Rote und Weiße Mückenlarven, Tubifex) im Fotobecken haben sie auch nach Teilen von Futtertabletten geschnappt, die eigentlich zur Ernährung anderer Tiere gedacht waren.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 455223 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Helostoma temmickii

17. Mai 2023

Der Küssende Gurami (Helostoma temmickii) in seiner rosafarbenen Zuchtform ist einer der bekanntesten Labyrinthfische. Gezüchtet wird er eigentlich nicht als Zierfisch, sondern als Speisefisch. Die Art wird unter geeigneten (Mast-)Bedingungen bis zu 30 cm lang und gilt als delikat. In den nähstoffreichen, trüben Zuchtteichen sind die rosafarbigen Tiere  viel besser zu sehen als die grün-graue Wildform, was die Kontrolle, Pflege und das Abfischen sehr erleichtern.

Im Aquarium erreicht der Fisch gewöhnlich nur 15-20 cm Länge und ist ein ziemlich friedlicher, auf jeden Fall aber interessanter Zierfisch für größere Aquarien. Das eigenartige Maul ist mit zahlreichen Zähnchen besetzt, die zum Abweiden von Aufwuchs (Algen und den darin enthaltenen Kleintieren) dienen. Das berühmte „Küssen“ dieser Fische hat nichts mit Zuneigungsbekundungen zu tun, sondern ist eine Form des im Fischreich weit verbreiteten Maulzerrens, einer ritualisierten Kampfhandlung.

Die Geschlechter sind beim Küssenden Gurami kaum zu unterscheiden. Die Männchen sind etwas weniger hochrückig. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen Labyrinthfischen betreiben Küssende Guramis keinerlei Brutpflege, sondern geben den Laich (viele tausend bei größeren Fischen) während einer Labyrinthfisch-typischen Umschlingung einfach frei ins Wasser ab. Die Eier haben kleine Öltröpfchen und schwimmen darum an der Wasseroberfläche. Hierzulande wird die Zucht so gut wie nicht betrieben, es ist viel einfacher und ökologisch auch sinnvoller, sie aus Südostasien zu importieren, wo die Zucht von Helostoma schon seit Jahrhunderten betrieben wird.

Die Pflege von Küssenden Guramis ist nicht schwer, jedes Wasser wird akzeptiert, jedes übliche Futter gefressen, es darf nur nicht zu grob sein. Die Wassertemperatur kann zwischen 20 und 30°C liegen. Man sollte stets mehrere Exemplare pflegen, auch wenn Helostoma temmickii keine Artgenossen zum Wohlbefinden benötigt. Aber es ist schon interessant, das „Küssen“ dieser Tiere zu beobachten und zum Küssen muss man nunmal mindestens zu zweit sein…

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 421302 (4-5 cm) und 421305 (7-9 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. aff. aeneus Neon Goldstripe Albino

15. Mai 2023

Albinos kommen bei allen Tierarten – auch beim Menschen – vor. Bei ihnen fehlt aufgrund einer Mutation die Fähigkeit zur Ausbildung schwarzer Pigmente ganz oder teilweise. In der Natur sind Albinos äußerst selten, weil sie zu sehr auffallen und dadurch schnell zum Opfer von Fressfeinden werden, in menschlicher Obhut treten bei allen Tierarten früher oder später Albinos auf. Da Albinos von vielen Menschen als besonders begehrenswert empfunden werden, züchtet man sie weiter.

So geschah es auch beim Corydoras sp. aff. aeneus Neon Goldstripe, der im Hobby auch als CW 10 bekannt ist. Ursprünglich stammt diese wissenschaftlich noch unbeschriebene Art aus Peru. Eigentlich steht sie C. melanotaenia näher als C. aeneus, aber das muss hier nicht interessieren. Bei der Albino-Form dieses Fisches ist die Fähigkeit, gelbes Pigment auszubilden, sehr ausgeprägt vorhanden. Dadurch ist der berühmte Neon-Goldstreifen immer gut sichtbar. Durch die Art der Fütterung kann man steuern, ob man lieber sie etwas heller – sprich: mit weißlicher – Körpergrundfarbe oder doch eher mit einer orange-gelben Körpergrundfarbe haben möchte. Viel Astaxanthin-haltiges Futter (z.B. Cyclops) gibt orange-gelbe Färbung, Astaxanthin-armes Futter führt zu weißen Fischen. Beide Färbungen können jederzeit durch Futterumstellung umgekehrt werden. Für die Fische selbst ist das bedeutungslos.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 221092 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cetopsorhamdia molinae

12. Mai 2023

Erstmals konnten wir diesen niedlichen Zwergwels aus Peru importieren. In der wissenschaftlichen Literatur wird als Maximalgröße 3,6 cm (ohne Schwanzflosse) angegeben. Es ist absolut unverständlich, warum dieser attraktiv gestreifte Fisch (es gibt allerdings zahlreiche individuelle Farbmorphen von gebändert bis nahezu völlig schwarz, einige Tiere sind auch von rotbrauner Grundfärbung) bisher noch nie aquaristisch in Erscheinung getreten ist (jedenfalls soweit wir wissen). 

Ursprünglich beschrieben wurde die Art aus dem oberen Rio Cauca in Kolumbien, unsere Tiere sind aus Peru (Umgebung von Pucallpa), wissenschaftliche Aufsammlungen gibt es auch aus dem Rio Tocantins in Brasilien. Das sind völlig unterschiedliche Fluss-Systeme, jeder dieser Flüsse hat einen hohen Anteil von endemischen Arten (also Arten, die nur dort vorkommen). Es scheint dann doch wahrscheinlicher, dass es einen ganzen Artenkomplex von Zwergwelsen gibt, die lediglich ähnlich aussehen, als dass das alles das gleiche sein soll.

Wie auch immer: dieser winzige Wels ist eine absolute Bereicherung für die Aquarienkunde und wir sind sehr stolz, dass uns ein derart interessanter Import gelungen ist.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 214712 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Crenicichla zebrina

12. Mai 2023

Zu den immer noch extrem hochpreisigen Fischen zählt Crenicichla zebrina, denn die Fundgebiete sind weitab gelegen und es ist sehr aufwändig, lebende Fische gesund und munter von dort zu den Exportstationen zu transportieren. Die herrliche Färbung macht die Tiere aber dennoch begehrenswert.

Leider kann man bei C. zebrina die Geschlechter kaum auseinanderhalten und außerdem vertragen sich willkürlich verpaarte Tiere nur sehr selten. Jungtiere hingegen sind zwar unscheinbar in der Färbung und trotzdem teuer, aber untereinander gut verträglich. Ein Trupp Jungtiere ist die beste Chance, zu einem züchtenden Pärchen zu kommen. 

Wir können zur Zeit wieder einmal erwachse Tiere (für Bilder siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/welt_erstimport_crenicichla_zebrina_eingefuhrt_de/ und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/crenicichla_zebrina_de-2/ und auch Jungfische anbieten (aktuelle Photos in diesem Post und https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/crenicichla_zebrina_de/)

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 674051 (5-8 cm) und 674058 (24-28 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Oryzias latipes „PINK“

10. Mai 2023

Die Reiskärpflinge Japans werden auch als Medaka bezeichnet und erfreuen sich einer großen Beliebtheit. Sie gehören zu den ersten ausländischen Zierfischen überhaupt, die nach Europa kamen. Bereits 1887 wurden erste „Goldhechte“ nach Deutschland importiert. Aber man pflegte die Fische zunächst falsch. Man wollte den Exoten etwas Gutes tun und heizte ihre Aquarien auf 25-30°C (damals eine technische Herausforderung, denn elektrische Aquarienheizer gab es natürlich noch nicht). So wurden die Tiere hinfällig und starben im Aquarium aus. Erst über 100 Jahre später entstand ein neuer Hype um die kleinen Kaltwasserfische.

Wann genau der Medaka in Japan domestiziert wurde, ist unbekannt. Man geht aber aber von mehreren hundert Jahren Zuchtgeschichte aus. Heutzutage werden über 450 Zuchtvarianten unterschieden. Aber man muss Spezialist sein, um sie zu erkennen. Zu den bekanntesten und schon im 19. Jahrhundert importierten Zuchtformen gehören die goldgelben Formen. Zu ihnen zählt auch der „Pink“, den wir gerade aus Taiwan erhalten haben. Es sind kräftige, orangefarbene Tiere, von denen manche silberne Glitzerschuppen haben.

Die nur 3-4 cm langen Medaka sind perfekte Fische für Mini-Gartenteiche, wo sie zuverlässig das Aufkommen von Stechmücken verhindern. Selbstverständlich darf man die frisch importierten Tiere aber jetzt noch nicht in den Mini-Teich setzen, sondern erst, wenn es dauerhaft warm geworden ist! Im Herbst, wenn die Wassertemperaturen unter 10°C sinken, fischt man sie ab und überwintert sie im Haus. Männchen unterscheiden sich von den Weibchen durch eine größere Afterflosse und einen kleinen Spalt in der Rückenflosse. Wie bei allen Oryzias tragen die Weibchen den Laich in Form einer Traube unter dem Bauch ein paar Stunden mit sich herum, bis sie eine Eiablageplatz finden, der ihnen gefällt. Mit dem Abstreifen der Eitraube endet die Brutfürsorge.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 339753 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Platycephalus indicus

8. Mai 2023

Wenn überhaupt, dann kennen Meerwasseraquarianer die Krokodilfische der Gattung Platycephalus. Es gibt 17 Arten, P. indicus, den man gut an der schwarz-weiß gestteiften Schwanzflosse erkennen kann, ist die bekannteste und häufigste Art. Sie kommt in großen Teilen des Indo-West-Pazifiks und des Roten Meeres vor. Durch den Suez-Kanal ist der Fisch auch in das Mittelmeer eingewandert.

Platycephalus indicus ist also ein Meeresfisch, doch werden Jungtiere gelegentlich im Süßwasser gefangen, so auch die Exemplare, die wir zur Zeit anbieten und aus dem Unterlauf des Hooghly in Bengalen erhalten haben. Wir pflegen die Tiere bei einem Salzgehalt von 5 g Salz/Liter (Meerwasser hat etwas über 30 g Salz/Liter). Das bekommt ihnen gut und sie fressen ausgezeichnet. Man muss sich aber darüber im Klaren sein, dass eine langfristige Pflege nur in starkem Brackwasser oder Meerwasser möglich ist. Platycephalus indicus wird etwa 100 cm lang, ist also kein kleiner Fisch, auch wenn die normale Durchschnittslänge der beliebten Speisefische bei „nur“ etwa 50 cm liegt.

Platycephalus indicus sind obligatorische Raubfische. Wir sind froh, dass sie bei uns begierig lebende weiße Mückenlarven fressen, aber auf lange Sicht muss man sie an die Aufnahme ganzer Fische gewöhnen. Da P. indicus nicht sonderlich scheu sind, denken wir, dass sie nach Gewöhnung gut von der Pinzette fressen werden. Untereinander sind die Tiere friedlich, von anderen Fischarten nehmen sie kaum Notiz. Ein Aquarium für Platycephalus sollte eine möglichst große Bodenfläche aufweisen. Als Bodengrund wählt man Sand. Auf Bepflanzung kann man verzichten. Die Wassertemperatur kann zwischen 18 und 28°C liegen. Bei der Pflege in Süßwasser muss man auf den pH-Wert achten, der nicht unter 8 sinken sollte.

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können: https://www.youtube.com/watch?v=Wksku16nN7g

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 443702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pao palembangensis (= Tetraodon palembangensis)

5. Mai 2023

Wir können immer wieder einmal in kleiner Stückzahl diesen unglaublichen Süßwasserkugelfisch importieren. Es handelt sich um eine sehr spezialisierte Art, die in der Natur nur auf Sumatra und Borneo vorkommt, wo sie sehr weiches, saures Wasser besiedelt. Dieser Kugelfisch ist eine reine Süßwasserart, die niemals das Brack- oder Meerwasser aufsucht.

Der merkwürdig gefärbte Bauch dient dem Nahrungserwerb. Pao palembangensis ist ein Raubfisch, der sich zum Jagen totstellt. Er hängt dann in den unmöglichsten Körperstellungen herum, sein marmorierter Bauch sieht aus wie Aas. Kommt ein kleiner Fisch oder eine Garnele, um vom Aas zu fressen, wird das Tier selbst zur Beute.

Unbestätigten Gerüchten zufolge sind die Weibchen weniger bucklig als die Männchen, auf jeden Fall bleiben die Männchen etwas kleiner. Deutliche äußere Geschlechtsunterschiede fehlen. Die Zucht ist bereits gelungen, der etwa 12-15 cm lange Fisch ist ein Höhlenbrüter.

In der Literatur wurde Pao palembangensis (früher: Tetraodon palembangensis) unbegreiflicherweise mit dem „Figur-8-Kugelfisch“, Dichotomyctere ocellatus (früher: Tetraodon biocellatus) verwechselt, einem etwa 8 cm lang werdenden Brackwasserkugelfisch, der auch heute noch als „Palembang-Kugelfisch“ bezeichnet wird (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/dichotomyctere-ocellatus-frueher-tetraodon-biocellatus/). Für Pao palembangensis bürgert sich darum mehr und mehr die umgangssprachliche Bezeichnung „Drachen-Kugelfisch“ ein.

Für unsere Kunden: Pao palembangensis hat Code 462555 auf unserer Stockliste, Dichotomyctere ocellatus Code 46250. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aplocheilus lineatus Wild

5. Mai 2023

Der Streifenhechtling (Aplocheilus lineatus) ist die größte der Aplocheilus-Arten. Er erreicht im Aquarium eine Länge von bis zu 10 cm. In der Natur findet man solch kapitalen Exemplare so gut wie nie, denn dafür werden wildlebdende Fische nicht alt genug. Entsprechend setzt die sexuelle Reife mit etwa 5 cm Länge ein.

Seit 1909 leben A. lineatus im Aquarium und werden hier gezüchtet. Die Heimat der Fische ist Süd-Indien. Dort sehen sie – je nach Fundort – ziemlich unterschiedlich aus, während die Aquarienstämme ein eher einheitliches Outfit zeigen. Gewöhnlich ist dieser in der Natur häufige Fisch als Nachzucht im Handel, doch gerade können wir einige Wildfänge aus dem indischen Bundesstaat Kerala anbieten. Es ist sehr spannend, solche Wildfische im Vergleich zu ihren domestierten Vettern zu studieren!

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 303623 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Arnoldichthys spilopterus

3. Mai 2023

Arnolds Rotaugensalmler gehört zu den wenigen, ständig verfügbaren Salmlerarten aus dem tropischen Afrika; die Art lebt endemisch in Nigeria, kommt also nur dort vor. Das verdankt die Art ihrem prächtigen Aussehen und der Tatsache, dass sie sehr einfach zu pflegen ist. Leider gilt die Art inzwischen in Teilen ihres Verbreitungsgebietes als stark bedroht, weil durch die Erdölförderung massive Gewässerverschmutzung stattfindet. Der Fang und Export als Zierfisch hat keinen Einfluss auf die Bestände. Immerhin: es könnte passieren, dass dieser altbekannte Aquarienfisch eines Tages in Erhaltungszucht genommen werden muss, um sein Aussterben zu verhindern. Dabei sollte man beachten, dass es unterschiedliche Farbvarianten gibt, die offenbar geografisch getrennt voneinander leben. Bei unseren aktuell im Stock befindlichen Tiere haben die Männchen gelb gefärbte Afterflossenstreifen und die Weibchen einen klar abgesetzten Punkt. Es gibt aber auch Populationen mit roten Afterflossenstreifen, wobei bei den Weibchen der Afterflossenpunkt ebenfalls anders aussieht (siehe Bilder). Man sollte daher immer nur mit Tieren aus dem gleichen Import züchten, um nicht zu riskieren, eine Mischmasch-Haustierform zu produzieren.

Die Maximallänge von Arnoldichthys spilopterus liegt bei etwa 8 – 10 cm, Weibchen werden generell größer als Männchen. Man kann die Geschlechter sehr leicht an der Färbung der Afterflosse unterscheiden, nur die Männchen zeigen die schönen Streifen in dieser Flosse. Die Pflege sollte im Schwarm von mindestens 10-15 Tieren erfolgen.

An die Wasserzusammensetzung werden kaum Ansprüche gestellt, doch sind Arnoldichthys etwas empfindlich gegen organische Belastung. Die Wassertemperatur sollte zwischen 22 und 26°C liegen. Gefressen wird jedes übliche Fischfutter. Pflanzen und andere Fische werden nicht beachtet, sofern letztere nicht allzu klein sind. Zur Zucht muss man die Fische mit Anflugnahrung (kleine Insekten) versorgen, sonst kommt es kaum zu einem Laichansatz bei den Weibchen. Es handelt sich um produktive Freilaicher ohne Brutpflege.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 100204 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Arnoldichthys: Widmungsname für den bedeutenden Aquarianer Johann Paul Arnold (1869-1952). spilopterus: bedeutet „mit Fleck in der Flosse“.

Deutsche Gebrauchsnamen: Arnolds Rotaugensalmler, Afrikanischer Großschuppensalmler

Text & Photos: Frank Schäfer

Macrobrachium agwi Candy Shrimp

28. April 2023

Viele Tier- und Pflanzenarten wurden nur entdeckt, weil sie zum Zweck der Lebendhaltung importiert wurden. Das ist sehr wichtig, denn Artenkenntnis ist die absolute Grundvoraussetzung für Artenschutz. Eine Art, die man nicht kennt, kann man nicht schützen. Im Norden Indiens, im Bezirk Coochbehar, ist schon viele Jahre ein sehr rühriger und kenntnisreicher Mann, Bipul Gope, für den Zierfischfang tätig. Auf seinen ausgedehnten Exkursionen hat er schon viele Arten entdeckt, so die bunten Schlangenkopffisch-Arten Channa andrao und C. bleheri, er fand den seit 1822 verschollenen Dario dario wieder und viele andere Arten mehr, darunter auch eine Süßwassergarnele. Wir importierten diese Art erstmals 2007 und gaben ihr den Behelfsnamen Macrobrachium sp. „Banded“. Werner Klotz beschrieb die Art ein Jahr später als M. agwi anhand unserer Importtiere. Nun konnten wir endlich einmal wieder diese Art importieren. Unser Lieferant schickte sie diesmal unter der Bezeichnung „Candy shrimp“, ein hübscher Populärname für eine hübsche Gernele!

Macrobrachium agwi gehört zu den Arten, bei denen die Männchen sehr lange Scherenarme entwickeln können. Die Maximallänge der Tiere beträgt 5-6 cm (Scherenarme nicht mitgerechnet), Weibchen bleiben kleiner. Die Candy Shrimp gehört zu den Großarmgarnelen, die sich gut im Aquarium züchten lassen, das sie wenige, große Eier legt (ca. 20) und die jungen Garnelen schon weit entwickelt schlüpfen. Eine Larvenphase im Meer durchlaufen sie nicht. Die Erfahrungen mit Macrobrachium zeigen ganz allgemein, dass sie mit nicht zu kleinen Fischen meist gut zusammen gepflegt werden können. Es sind Allesfresser, haben jedoch eindeutig eine Vorliebe für fleischliche Kost. Viele Arten fressen gerne kleine Schnecken. Über Langzeiterfahrungen speziell mit M. agwi wurde u.W. noch nicht berichtet. Das Aquarium sollte nicht zu klein sein und viele Versteckmöglichkeiten aufweisen, denn untereinander können diese Tiere aggressiv werden. Die Wassertemperatur kann zwischen 18 und 26°C liegen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 484232 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Polypterus polli

28. April 2023

Schon viele Jahre kam dieser kleine Flösselhecht aus dem Kongo nicht mehr zu uns. Jetzt ist uns endlich wieder einmal ein Import gelungen. Polypterus polli bleibt unter 30 cm Gesamtlänge und gehört damit zu den kleinsten Arten dieser altertümlichen Fische, Er kann leicht mit P. palmas aus Guinea und mit P. retropinnis, der ebenfalls aus dem Kongo stammt, verwechselt werden. Die einfachste Unterscheidungsmöglichkeit für die beiden Arten aus dem Kongo ist es, sich die Brustflossen genau zu betrachten. Diese sind bei P. polli zitronengelb, ohne Bänderung und haben einen kräftigen dunklen Fleck am Ansatz der Flosse. Bei P. retropinnis sind diese Flossen eher grau, zart gebändert und es fehlt der dunkle Fleck am Flossenansatz. Außerdem ist P. retopinnis deutlich schlanker als P. polli.

Schwieriger ist es hingegen, bei kleinen Polypterus unbekannter Herkunft zwischen P. polli und P. palmas zu unterscheiden. Diese Arten sind einander so ähnlich, dass sie früher nur als Unterarten zueinander geführt wurden. Sie kommen jedoch nirgendwo gemeinsam vor. Bei P. palmas fehlt der schwarze Punkt an der Basis der Brustflossen (ein dunkler Fleck kann aber durchaus vorhanden sein, nur nicht so kräftig und deutlich ausgeprägt wie bei P. polli), die Brustflossen sind gewöhnlich deutlich gepunktet, ebenso die Kopfoberseite. 

Polypterus polli ist ein friedlicher Fisch, der jedoch kleine Fische als Futter betrachtet. Wenn man das beachtet, so ist P. polli sehr gut in Gesellschaftsaquarien mit anderen Fischen aus dem Kongo zu pflegen. Kein Polypterus betreibt Brutpflege. Die Tiere laichen frei im Wasser. Geschlechtsreife Männchen und Weibchen unterscheiden sich deutlich in der Form der Afterflosse, die beim Männchen stark vergrößert ist.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 164702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rubricatochromis „lifalili“ (früher: Hemichromis)

26. April 2023

Es gibt keinen Zweifel: der Rote Buntbarsch, den man früher Hemichromis bimaculatus nannte, gehört zu den beliebtesten Aquarienfischen. Seit mehreren Menschheits-Generationen schwimmt er in den Aquarien der Welt und findet immer wieder neue, begeisterte Anhänger – allerdings auch Aquarianer, die einen Eid schwören: nie wieder Rote Cichliden! Letzteres kommt von der leider im Einzelfall unberechenbaren Streitlust dieser Fische. Die allermeisten sind wirklich umgänglich, aber es gibt vereinzelt unerträgliche Stänkerer, die allen Fischen im Aquarium das Leben zur Hölle machen. Da diese Eigenschaft individuell auftritt, ist sie absolut unvorhersagbar.

Die schönsten Roten Cichliden sind die, die zahlreiche blauglänzende Tüpfel am Körper tragen, die so genannten Iriodophoren. Die Verteilung der Iriodophoren ist individuell unterschedlich. Bei Wildfängen findet man Exemplare ganz ohne und solche, die vollständig mit Iriodophoren bedeckt sind, in der gleichen Population mehrerer Arten. Das ist also kein Artmerkmal, kann aber durch geeignete Zuchtwahl selektiert werden. So entstanden im Laufe der Jahrzehnte Aquarienstämme, die viel, viel bunter sind als ihre wilden Vettern. Wenn diese Fische besonders viele Iriodophoren haben, so nennt man sie im Hobby Lifalili. 

Das ist insofern etwas unglücklich, als dass es die Art Rubricatochromis lifalili wirklich gibt. Sie lebt im Kongo. Im Handel taucht der „echte“ R. lifalili so gut wie nie auf – wir haben ihn jedenfalls noch nicht gesehen.

Was man als Rubricatochromis (oder Hemichromis) lifalili kaufen kann, sind entweder Selektionszuchten von R. guttatus oder Zuchtformen, die ihren Ursprung in der Kreuzung verschiedener Arten haben. Zur Zeit haben wir besonders schöne Tiere einer Wildform-Selektionszucht (R. guttatus) im Stock. Auf den Bildern sieht man übrigens sehr schön, wie es kommt, dass diese Fische blitzschnell in tiefem Rot erglühen können. Die Körperzellen, in denen sich der rote Farbstoff befindet, können zusammengezogen werden. Dann erscheinen sie nur noch als feine rote Punkte. 

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 536602 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Sarcocheilichthys davidi

24. April 2023

Mit der Energiekrise rücken Fischarten, die keine zusätzliche Heizug benötigen, mehr und mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Zu diesen Arten zählt Sarcocheilichthys davidi, ein bodenorientierter Karpfenfisch aus China, der im Jangtse-Einzug gefunden wird. 

Diese Art wird maximal 10 cm groß. Unser erster Gedanke, als wir die Fische auspackten, war: boah, riesige Messingbarben! Ttasächlich sind es sehr schöne Fische, leider aber auch sehr scheue. Darum zeigen sie derzeit nur Andeutungen ihrer möglichen Farbenpracht. Männchen bekommen zur Laichzeit einen feuerroten Kopf und den für so viele Karpfenfische typischen Laichausschlag auf der Schnauze. Wichtig ist für de Tiere ein ruhiger Beckenstandort, große Aquarien mit reichlich Unterständen in Form von Wurzel. 

Sarcocheilichthys davidi ist sehr friedlich und gesellig. Es ist günstig, wenn man die Tiere mit anderen friedlichen Fischen aus ähnlichen Klimazonen vergesellschaftet, das dürfen sogar Goldfische sein, die ihnen die Scheu nehmen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 453703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Annamia sp. (= Vanmanenia sp.) Vietnam

21. April 2023

Aus Vietnam erhalten wir ab und zu die schönen, großen Flossensauger Annamia normani (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/annamia_normani_de/). Kürzlich erhielten  wir wieder einmal eine Sendung sehr ähnlicher Tiere, die sich jedoch von den uns gut bekannten A. normani deutlich durch die sehr kontrastreich gezeichnete Schwanzflosse unterscheiden. Da alle Exemplare (über 50) dieses Merkmal zeigen, kann es sich nicht um einen Zufall handeln. Der Versuch einer Bestimmung gestaltete sich schwierig, weil wichtige Bestimmungsmerkmale – vor allem die Maul- und Lippenform) am lebenden Tier ohne Hilfsmittel nicht erkennbar sind. Der einzige Flossensauger der Region mit ähnlicher Körperform und gezeichneter Schwanzflosse, für den brauchbares Bildmaterial existiert, ist Vanmanenia crassicauda. Aber auch diese Art unterscheidet sich deutlich von unseren Tieren, so dass wir uns zunächst für die Bezeichnung Vanmanenia sp. Vietnam entschieden.

Nun kamen wir endlich dazu, die Tiere in Ruhe zu fotografieren. Die Maul- und Lippenform beweist: die Art ist ein Angehöriger der Gattung Annamia. Aus dieser Gattung gibt es nur zwei beschriebene Arten, nämlich den schon erwähnten A. normani und eine 2005 beschriebene Spezies, A. thuathienensis (Fluss Bô, Thua Thiên Provinz, Huê, Vietnam). Diese Art ist jedoch so schlecht beschrieben, dass auch ausgewiesene Spezialisten sich nicht zutrauen, sie zu bewerten. Wir bezeichnen unsere neuen Giraffen-Flossensauger darum lieber als Annamia sp. (= Vanmanenia sp.) Vietnam.

Die Pflege der Tiere ist erfreulich einfach. Sie mögen starke Strömung und sauerstoffreiches Wasser, sind ansonsten aber anspruchslos. Untereinander und gegen andere Fische sind sie sehr friedlich. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter passender Größe, wobei wir mit Flockenfutter keine Erfahrung haben. Unsere größten Tiere sind etwa 10 cm lang (inkl. Schwanzflosse).

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 473134 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pseudolithoxus nicoi

21. April 2023

Wir konnten einige Exemplare der hübschen Weißsaum-Fliegerwelse Pseudolithoxus nicoi aus Venezuela importieren. Diese nur sehr selten erhältliche Art wird etwa 12 cm lang.

P. nicoi stammt aus dem Rio Casiquiare, der den Rio Negro mit dem Orinoko verbindet. Es besteht große Ähnlichkeit zu P. anthrax (L235), weshalb P. nicoi auch manchmal als L235b bezeichnet wird. Typische P. nicoi haben im Gegensatz zu P. anthrax weiße Flossensäume; allerdings zeigen nicht alle Exemplare dieses Farbmerkmal. 

Typisch für alle Pseudolithoxus sind die riesigen Brustflossen, die zum Populärnamen „Fliegerwelse führten. In der Pflege unterscheiden sich die Pseudolithoxus nicht von anderen vorwiegend Aufwuchs fressenden Harnischwelsen, wie z.B. Ancistrus, allerdings verlangen sie möglichst starke Strömung und höhere Wassertemperaturen (26-30°C).

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 284633 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aphyocharax anisitsi 

19. April 2023

Zu den allerersten Salmlerarten, die überhaupt für die Aquaristik importiert wurden, gehört der Rotflossensalmler, Aphyocharax anisitsi. Sein Erstimport erfolgte 1906 und schon bald gelang die Zucht, so dass weitere Importe unnötig wurden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch die heute im Aquarium lebenden Rotflossensalmler Nachkommen dieser ersten Importfische sind.

Aphyocharax anisitsi wurde 1903 aus der Umgebung von Asuncion in Paraguay wissenschaftlich beschrieben, als Import aber zunächst nicht richtig bestimmt, sondern für eine neue Art gehalten, die 1921 als A. rubripinnis erneut beschrieben wurde. Unter diesem Namen findet man in älterer Aquarienliteratur die Informationen über Aphyocharax anisitsi. Die natürliche Verbreitung des Rotflossensalmlers liegt in Argentinien, Paraguay und dem südlichen Brasilien (Flüsse Paraná, Paraguay and Uruguay und die Laguna dos Patos -Abflüsse). Dadurch ist die Art ziemlich unempfindlich gegen niedrige Temperaturen (bis ca. 14°C), wie sie vor dem 1. Weltkrieg wegen der schwierigen Heizmöglichkeiten von Aquarien schon einmal auftreten konnten.

Die Art wird maximal 5,5 cm lang. Männchen erkennt man an vielen kleinen Häkchen auf der Afterflosse. Es sind sehr friedliche Fische, die auch Pflanzen unbehelligt lassen. An die chemische Wasserzusammensetzung werden keine Ansprüche gestellt. Diese Schwarmfische gedeihen in buchstäblich jedem Wasser, das auch als Trinkwasser geeignet ist. Heutzutage kommen die meisten Rotflossensalmler als Nachzuchten aus Indonesien, so auch die für diesen Post fotografierten Exemplare.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 206405 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rasbora daniconius

17. April 2023

Aus Indien konnten wir Rasbora daniconius importieren, Dieser Bärbling wird gewöhnlich 6-8 cm lang, das größte je gemessene Exemplar maß angeblich 15 cm. Die Art kommt in Bengalen gemeinsam mit so bekannten und beliebten Zierfischen wie Zebrabärbling (Danio rerio), Prachtbarbe (Pethia conchonius), Zwergfadenfisch (Colisa lalius) und Blaubarsch (Badis badis) vor. Rasbora daniconius ist ein wunderbarer Kontrastfisch zu den genannten Arten im Gesellschaftsaquarium.

Die Tiere sind vollkommen friedliche Allesfresser, Pflanzen werden ignoriert. Wie die Mehrzahl der Bärblinge schätzt auch diese Art die Gesellschaft ihresgleichen und sollte im Trupp von mindestens fünf, besser 10-15 Artgenossen gepflegt werden. Die Wassertemperatur kann zwischen 18 und 28°C liegen, jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser eignet sich zur Pflege. R. daniconius sind Freilaicher ohne Brutpflege.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 451703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Petruichthys brevis (füher: Yunannilus brevis)

14. April 2023

Petruichthys brevis ist eine Schmerlenart aus Burma, wo sie im Inle-See vorkommt. Sie wird nur 4-5 cm lang, gehört also zu den kleinen Fischarten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Schmerlen ist Petruichthys brevis kein Bodenfisch, sondern lebt in Schwärmen im freien Wasser. Ähnlich wie Schrägsteher (Thayeria boehlkei) schwimmen sie dabei am liebsten etwas schräg. Der Schwanzstiel ist in Anpassung an diese Lebensweise etwas abgeknickt.

Petruichthys brevis kann gut im Aquarium gezüchtet werden. Die Tiere laichen in feinfiedrigen Wasserpflanzen ab. Männchen sind kleiner, haben längere Brustflossen und gewöhnlich einen Streifen auf den Flanken, während die Weibchen eher gepunktet sind.

Der Inle-See hat relativ hartes Wasser, weshalb die Pflege in normalem Leitungswasser meist optimal ist. Die Wassertemperatur kann zwischen 16 und 26°C betragen, in Wohnräumen braucht ein Petruichthys-Aquarium darum nicht extra beheizt werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 478003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon erythrostigma

14. April 2023

Der „Peru Bleeding Heart“ (Hyphessobrycon erythrostigma) wird auch Fahnen-Kirschflecksalmler oder Perez-Salmler genannt. Wie der englische Populärname besagt, wird er hauptsächlich aus Peru exportiert, ist jedoch recht weit im oberen Amazonas verbreitet und kommt auch in Brasilien, Ekuador und Kolumbien vor. 

Die drei Arten der Kirschflecksalmler oder ”Bleeding hearts” sind eng miteinander ver­wandt und sehen einander sehr ähnlich. Am leichtesten ist H. pyrrhonotus zu erkennen, weil er einen blutroten Streifen auf dem Rücken hat, der den anderen Arten fehlt. H. socolofi und H. erythrostigma unterscheidet man am leichtesten anhand der Färbung der Afterflosse: H. socolofi hat hier einen hell glänzenden Streifen, der nicht in die vordere Spitze der Afterflosse läuft, während dieser Streifen bei H. erythrostigma bis in die Vorderspitze der Afterflosse geht, also einen Haken macht. Man kann das auf den Fotos gut erkennen.

Hyphessobrycon erythrostigma wird etwa 6 cm lang, mit Schwanzflosse macht das etwa 8 cm Totallänge, die Weibchen bleiben kleiner und haben keine so lang ausgezogene Rückenflosse. Der Fisch wird nur selten gezüchtet. Der Grund ist aber nicht, dass das nicht geht, sondern weil er ein Portionslaicher ist, der über längere Zeitabstände täglich nur wenige Eier legt. Eine rationelle Zucht ist dadurch nicht möglich, denn 10 Jungfische machen genau so viel Arbeit wie 1.000 Jungfische. Darum haben Berufszüchter kein Interesse an diesen Fischen, was aber gar kein Problem ist, denn der Fahnen-Kirschflecksalmler ist häufig und bedeutet so ein gutes, regelmäßiges und umweltschonendes Einkommen für die Fischer in Peru.

Für ein Gesellschaftsaquarium eignet sich der Fahnen-Kirschflecksalmler besonders gut und hier ist ein Trupp (es sollten immer mindestens 10-15 Exemplare sein, die Geschlechterzusammensetzung ist nebensächlich) ein wahrer Augenschmaus, der auch Nicht-Aquarianer regelmäßig begeistert.

Für unsere Kunden: der Fisch hat Code 260103 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Polypterus palmas

14. April 2023

Aus Guinea haben wir wieder einmal den relativ kleinbleibenden (20-25 cm), sehr hübschen Polypterus palmas erhalten. Aktuell sind unsere Tiere 10-12 cm lang. Früher wurde die Art in verschiedene Unterarten aufgeteilt, doch ist das aus heutiger Sicht wenig sinnvoll. 

Für unsere Kunden: P. palmas hat Code 164502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Heterotilapia buettikoferi (früher: Tilapia b.)

12. April 2023

Die Großcichliden Süd- und Mittelamerikas haben einen festen Platz in der Aquaristik. Mit den  nicht minder prächtigen Großcichliden Afrikas haben die Aquarianer aber ein mentales Problem. Fällt der Name „Tilapia“ in einer Fischrunde, so denkt gleich jeder an graue Unterwasser-Rasenmäher mit Karpfenformat.

Ein Fünkchen Wahrheit steckt in diesem Vorurteil. Tatsächlich sind viele Tilapien hauptsächlich Pflanzenfresser und einige der wichtigen Speisefische unter ihnen, wie Oreochromis niloticus oder Sarotherodon galilaeus (das ist der biblische Fisch aus dem See Genezareth) sind wirklich keine Farbwunder. Aber es gibt auch wirklich schöne Tiere unter den Tilapien. Zu ihnen zählt Heterotilapia buettikoferi, eine aus Guinea-Bissau bis zum westlichen Liberia verbreitete Art. Sie gehört zu den größten Tilapien überhaupt, es sollen angeblich schon 50 cm lange Exemplare gefangen worden sein. Normal sind in der Natur aber 15-20 cm, im Aquarium vielleicht 30 cm. Sexuell aktiv werden sie viel früher. Das fotografierte Pärchen ist gerade mal 8-10 cm lang und traf schon einen Tag nach dem Einsetzen in das Fotoaquarium Ablaichvorbeitungen. Äußere Geschlechtsunterschiede gibt es kaum.

Heterotilapia buettikoferi ist ein Offenbrüter und bildet eine Elternfamilie. Die Pflege ist wirklich einfach, Wasserwerte nebensächlich. Bei der Ernährung sollten pflanzliche Stoffe (Haferflocken, pflanzliches Flockenfutter, überbrühter Salat) eine Rolle spielen, grundsätzlich sind die Fische aber Allesfresser; in der Natur gelten sie als Molluskenfresser. In ausreichend großen Aquarien sind es gewöhnlich friedliche Tiere. Unter zu beengten Verhältnissen können sie aber auch zu wahren Tyrannen werden. 

Wir bieten H. buettikoferi als Nachzucht aus Südostasien an.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 576903 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Semaprochilodus laticeps „taeniurus“

6. April 2023

Wir haben aus Kolumbien wunderschöne Semaprochilodus erhalten. Leider war die Benennung der Semaprochilodus-Arten in der Vergangenheit sehr fehlerhaft. Bei unseren Tieren handelt es sich nach aktuellen Erkenntnissen mit Sicherheit um S. laticeps. In der aquaristischen Literatur und im Internet wird die Art aber meist als S. taeniurus (das ist eine andere Art aus Brasilien) oder als S. theraponura (diese Art gilt heute als Synonym zu S. insignis und stammt aus Peru) bezeichnet. Wir haben die Tiere darum unter der Bezeichnung S. taeniurus gelistet. 

Den „echten“ S. taeniurus kann man leicht von S. latipes unterscheiden. Bei S. taeniurus fehlt der schwarze Streifen hinter dem Kiemendeckel völlig und die Art ist viel schlanker als S. latipes.

Für die Pflege ist die Artzugehörigkeit unerheblich, denn  alle Semaprochilodus werden 30-40 cm lang und sind schöne, eindrucksvolle Großsalmler. Sie sind Aufwuchs- und Detritus-Fresser und sind aquaristisch ganz gut mit Küssenden Guramis (Helostoma) zu vergleichen. Gleich diesen haben sie nur einen engen Schlund und können mit groben Futtermitteln nicht viel anfangen, weshalb sie auch mit mit deutlich kleineren Fischen vergesellschaftet werden können. Untereinander sind sie machmal etwas unverträglich. Dem kann man dadurch entgegenwirken, dass man mindestens 5-6 Exemplare zusammen hält.

Unsere Tiere sind dereit 11-14 cm lang und zeigen teils recht ausgeprägt Geschlechtsunterschiede. Zumindest ist bei einigen Exemplaren die Rückenflosse lang ausgezogen (Männchen?) und bei anderen gleicher Größe nicht (Weibchen?). In der Natur führen diese Fische spektakuläre Laichwanderungen durch, bei denen die riesigen Schwärme auch Stromschnellen und Wasserfälle überwinden, ähnlich wie früher in Europa die Lachse. Brutpflege üben Semaprochilodus nicht aus, es sind produktive Freilaicher.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 290508 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Symphysodon discus „BLUE MOON“

6. April 2023

Der Echte oder Heckel-Diskus (Symphysodon discus) steht in der Beliebtheit stets etwas hinter seinen engen Verwandten, den Blauen und Grünen Diskus zurück. Das liegt mit Sicherheit nur daran, dass er weniger willig züchtet. An seiner besonderen Schönheit bestehen keine Zweifel.

Der Heckel-Diskus „Blue Moon“ wird nur in einer ziemlich abseits gelegenen Region des Alto Nhamunda (also des Oberlaufs des Rio Nhamunda) gefunden. Zur nächstz gelegenen „normalen“ Sammelstation braucht man vier Stunden mit dem Schnellboot!

Dennoch handelt es sich bei den Blue Moon um Selektions-Tiere – also um ausgelesene Tiere. Obwohl der Blue Moon nur im Alto Nhamunda gefunden wird, sind nämlich nicht alle Heckel des Alto Nhamunda Blue Moon. Nur ein relatv kleiner Prozentsatz zeigt die einzigartige Färbung. Manche dieser Blue Moon sind so intensiv gefärbt, dass man sie auf den ersten Blick für Flächen-Türkis-Diskus, eine Zuchtform, die aus Blauen und Grünen Diskus entstanden ist, halten könnte. Es handelt sich bei allen Blue Moon aber um Wildfänge.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 735036 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cherax peknyi Super Blue

3. April 2023

Wir haben eine wunderschöne Farbvariante vom Zebrakrebs aus Neu-Guinea erhalten, der sich durch tiefblaue Scheren auszeichnet. Das sind ganz prachtvolle Tiere! Für grundsätzliche Informationen zu der Art siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/cherax-peknyi-3/

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 483025 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Apistogramma psammophila

31. März 2023

Der Zweibinden-Zwergbuntbarsch, Apistogramma diplotaenia, gehört zu den Traumfischen vieler Apistogramma-Liebhaber. Die Art stammt aus dem Rio Negro-Einzug in Brasilien. Leider gehört dieser Fisch aber auch zu den anspruchsvollsten Arten der Gattung und bereits geringfügige Nachlässigkeiten in der Pflege – z.B. ein versäumter Wasserwechsel und der damit verbundene Anstieg der bakteriellen Belastung des Wassers – werden sehr übelgenommen. 

Wegen seiner einmaligen Färbung galt A. diplotaenia bisher als unverwechselbar, bis 2019 eine Zwillingsart, A. psammophila aus dem Rio Atabapo in Kolumbien beschrieben wurde. Tatsächlich kann man beide Arten im Jugendstadium ohne Kenntnis der Herkunft nicht auseinanderhalten. Es gibt ein eindeutiges Merkmal, das A. diplotaenia und A. psammophila unterscheidet, und das sind senkrechte schwarze Streifen am Bauch von A. psammophila, die bei A. diplotaenia niemals auftreten. Leider lässt sich diese Streifenfärbung nicht gut provozieren. Sie wird offensichtlich nur stimmungsabhängig gezeigt, doch in welcher Stimmung? Stark gestresste Tiere verblassen völlig und während aggressiver Handlungen sind die Streifen auch nicht oder höchstens angedeutet sichtbar. Offenbar sieht man sie am besten bei entspannten, eher „gelangweilten“ Tieren. Ein zweites Merkmal ist die Schwanzflossenform (rund bei A. diplotaenia, lanzettlich bei A. psammophila), doch ist das nur bei voll ausgewachsenen Männchen klar zu sehen und darum bei Jungfischbestimmungen unerheblich.

Wir sind jedenfalls sehr stolz, diese Kostbarkeit anbieten zu können. Für die Pflege gilt auch hier: sie ist nur wirklich erfahrenen Spezialisten zu empfehlen. Uns scheinen die Fische, obwohl sie mit 2-3 cm noch sehr klein und gerade erst geschlechtsreif sind, untereinander extrem unverträglich zu sein. Es kommt zwar nicht zu Beschädigungskämpfen, aber ständiger Stress scheint bereits zu genügen, um das Immunsystem so zu schädigen, dass es zu schweren Erkrankungen kommt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 626632 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur sehr wenige Exemplare verfügbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Loricaria luciae

31. März 2023

Aus Paraguay haben wie eine schöne Sendung maulbrütender Hexenwelse (Loricaria) erhalten. Wegen der bekannten Schwierigkeiten, Arten in Loricaria exakt zu bestimmen, bezeichneten wir sie zunächst provisorisch als L. simillima, die aquaristisch am besten bekannte Art der Gattung, die zudem auch in Paraguay vorkommt.

Nachdem die Tiere nun etwas eingewöhnt sind und auch die neueste wissenschaftliche Literatur ausgewertet werden  konnte, sind wir ziemlich sicher, dass es sich bei unseren Neuimporten zumindest zum größten Teil um L. luciae handelt, eine erst 2013 wissenschaftlich beschriebene Art. Innerhalb der 13 akzeptierten Arten der Gattung ist dies die zuletzt beschriebene Art. 

Alleinstellungsmerkmal von L. luciae ist die Form der Bauchbeschilderung in Kombination mit der Tatsache, dass der Schultergürtel komplett nackt, also unbeschildert ist. Bei zwei der drei in Paraguay zusammen mit L. luciae vorkommenden Arten, nämlich L. apeltogaster und L. simillima bedecken die Bauchschilder auch den Schultergürtel. Diese beiden Arten scheiden also in Bezug auf unseren Neuimport aus. Hingegen ist L. coximensis sehr ähnlich, von von dem sich L. luciae durch seine größere Größe als Erwachsener (130-190 mm SL im Vergleich zu weniger als 130 mm SL) und die größere Länge der posturalen Platten (17,0-20,3 % im Vergleich zu 7,4-14,2 % der HL) unterscheidet. Außerdem unterscheidet er sich von L. coximensis durch eine höhere Anzahl der gesamten Seitenplatten (32-33 gegenüber 28-31). Für unsere Determination ausschlaggebend war die Form der seitlichen Abdominalplatten. Vergleicht man die Abbildungen in den Orginalbeschreibungen von L. luciae und L. coximensis, so sind bei L. coximensis die beiden seitlichen Reihen der Abdominalschilder wesentlich länger, wodurch die mittleren, mosaikartig zusammengestzten Bauchplatten zu einem relativ schmalen Keil reduziert werden. Die beiden anderen Verwechslungsarten zu L. luciae sind L. holmbergi und L. pumila. L. holmbergi kommt, soweit bekannt, nur im Rio San Francisco in Argentinien vor (nicht zu verwechseln mit dem Sao Francisco in Brasilien!) und bei L. pumila fehlt der Irislappen, der bei unseren Loricaria deutlich ausgeprägt ist.

Wir freuen uns, dass wir wieder einmal eine neue Art hereinbringen konnten. Es ist anzunehmen, dass L. luciae ähnlich gut zu pflegen und zu züchten ist wie die bekannte L. simillima. Die Geschlechter unserer offenbar geschlechtsreifen Tiere (sie sind 9-12 cm lang) lassen sich anhand der orangefarbenen Zähnchen entlang der vorderen Kopfseiten beim Männchen unterscheiden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 266584 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Thorichthys aureus

31. März 2023

Der „Goldbuntbarsch“ gehört zu den ersten Buntbarsch-Arten, die für die Aquaristik bekannt wurden. Er stammt aus Mexiko. Bereits 1911 erfolgten erste Importe. Die Art hat sich aber allgemein nie so richtig durchsetzen können, ganz im Gegensatz zu ihrem Vetter T. meeki, der erst über 20 Jahre später erstmals importiert wurde und bis heute eine der am häufigsten gepflegten und gezüchteten Buntbarscharten ist. Dabei ist der „Meeki“ bei annähernd gleicher Gestalt und Größe (maximal 15 cm) bei weitem nicht so bunt und auch durchschnittlich viel aggressiver als T. aureus.

Der Grund liegt wahrscheinlich in der deutlich unscheinbareren Jungfischfärbung von T. aureus. Bis zu einer Länge von etwa 10 cm kommt dieser Fisch eher pastellfarben einher. Meekis sind schon viel früher ausgefärbt. Darum ist also T. aureus eher ein Fisch für Kenner.

Normalerweise haben wir von diesen Tieren nur relativ kleine Jungtiere (meist 4-7 cm) im Angebot. Nun ergab sich durch Zufall, dass einer unserer Züchter ein großes Paar abgeben musste. Wir denken, die Bilder sprechen für sich, oder?

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 688170 (4-5 cm) bis 688174 (8-10 cm) auf unserer Stockliste. Das große Paar fand gleich eine neues zuhause. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Ptychochromis insolitus

29. März 2023

Zu den seltensten Tieren der Welt zählt dieser Madagaskar-Cichlide, der erst 2006 wissenschaftlich beschrieben wurde und schon 2013 musste man befürchten, dass er ausgestorben sei. Es gab ihn nur in einem einzigen Fluss auf Madagskar, dem Mangarahara, nach dem der Barsch auch Mangarahara-Buntbarsch genannt wird. Ein Staudammprojekt und übermäßige Wasserentnahme für die Landwirtschaft ließ den Fluss austrocknen. Mit dem Fluss starben alle Fische, die in ihm lebten. Es grenzt an ein Wunder, dass man im Amboaboa-Becken in einem Restwasseergebiet noch einige wenige lebende Exemplare von Ptychochromis insolitus entdeckte und mit ihnen die Zucht gelang. Engagierte Naturschützer, darunter auch viele private Aquarianer, versuchen heute, diesen letzten Rückzugsort auf Madagaskar zu schützen. Gleichzeitig baut man ein Erhaltungszuchtprogramm für die Fischart auf. 

Beide Aktionen sind erfolgreich. Auch wir können jetzt einige Nachzuchtexemplare dieses Offenbrüters mit Mutterfamilie anbieten. Wir wünschen uns sehr, dass die Tiere Teil des Erhaltungszuchtprogrammes werden und dass sich die künftigen Besitzer im Citizen Conservation-Projekt beteiligen (https://citizen-conservation.org/arten/mangarahara-buntbarsch/?cookie=ok). Denn die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt zwar einerseits, dass es gut gelingt, ohne Inzuchtschäden Fischarten über Jahrzehnte, ja sogar über ein Jahrhundert hinweg gesund im Aquarium zu züchten, aber bei Arten, wie dem Mangarahara-Buntbarsch, der  nicht unbedingt dem Idealbild eines „Zierfisches“ entspricht, bedarf es doch besonderer Anstrengungen.

Ptychochromis insolitus wird etwa 15 cm lang. Man pflegt ihn am besten in einer Gruppe in relativ großen Aquarien (500l), da diese Art – typisch Buntbarsch – auch mal etwas robust gegen Artgenossen sein kann. Dann ist es gut, wenn sich die Prügel auf mehrere Tiere verteilt und diese auch Platz haben, auszuweichen. Aus dem Trupp findet sich auch am leichtesten ein Paar, das gut miteinander harmoniert und schließlich dafür sorgt, dass der Mangarahara-Buntbarsch nicht endgültig von unserem Planeten verschwindet.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 574152 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text: Frank Schäfer, Photos: Frank Schäfer und H. Zell

Astyanax mexicanus

27. März 2023

Der Salmler Astyanax fasciatus ist – folgt man der Literatur bis in die jüngste Vergangenheit – der am weitesten verbreitete Fisch Amerikas, vom Rio Negro in Argentinien bis zum Rio Grande in Texas. Daran hatte man zwar schon früh Zweifel, aber die Ähnlichkeit dieser Fische war enorm, egal wo man sie fing. Erst vor wenigen Jahren gelang es, eine auf modernen Ansichten beruhende Übersicht zu schaffen. Der eigentliche A. fasciatus kommt demnach nur im Rio Sao Francisco in Brasilien vor. Die mexikanischen und mittelamerikanischen Vertreter dieser Gruppe wurden anschließend unter „Astyanax aeneus“ zusammengelegt. Schmitter-Soto hat die Gruppe 2017 bearbeitet. Er kommt zu dem Schluss, dass sich 19 gültige Arten hinter A. aeneus verbergen, dazu kommen 14 Synonyme. Schwierig bleibt: sie sehen sich alle extrem ähnlich.

Aquaristisch sind alle diese Astyanax ohne Bedeutung. Es sind silbrige Fische, die 10-15 cm lang werden. Es gibt nur einen Grund, weshalb Astyanax mexicanus, eine Art, die nach Schmitter-Soto auf das Rio Balsas-Becken in Mexiko beschränkt ist, manche Aquarianer neugierig macht: es soll sich dabei um die sehende Ur-Form des Blinden Höhlensalmlers (Anoptichthys jordani, nach anderen Autoren auch Astyanax jordani) handeln! Leider äußert sich Schmitter-Soto dazu nicht.

Sieht man beide zusammen, so finden sich kaum Ähnlichkeiten. Trotzdem: wir freuen uns, naturkundlich interessierten Aquarianern einige Astyanax mexicanus anbieten zu können, bei denen es sich übrigens um Nachzuchten aus der Wilhelma in Stuttgart handelt. Wir haben den Namen, unter dem wir sie erhalten haben, übernommen. Im Vergleich passen diese Fische gut zu der Diagnose von A. mexicanus in Schmitter-Soto.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 209003 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Literatur: 

Schmitter-Soto, J. J. (2017): A revision of Astyanax (Characiformes: Characidae) in Central and North America, with the description of nine new species. Journal of Natural History v. 51 (no. 23/24): [1-94] 1331-1424.

Text & Photos: Frank Schäfer

Enigmatochromis lucanusi

24. März 2023

Nach vielen Jahren haben wir wieder einmal diesen schönen, pastellfarbenen Zwergbuntbarsch aus Guinea erhalten. Erst 2009 wurde die Art, die zu den populär auch Prachtbarsche genannten Arten zählt, wissenschaftlich bestimmt, zuvor war sie im Hobby als „Pevicachromis sp. aff. roloffi Blue Fin“ bekannt. Die Weibchen dieser Art zeigen – einmalig unter allen Prachtbarschen Westafrikas – eine neonblau leuchtende Rückenflosse. Zusätzlich ziert ein schwarzer Fleck diese Flosse. 

Die Männchen sehen farblich völlig anders aus. Bei ihnen weist die obere Hälfte der Schwanzflosse und der weichstrahlige Teil der Rückenflosse viele Tüpfel auf. Beide Geschlechter haben gewöhnlich ein dunkles Längsband.

Wie alle Arten der früher unter Pelvicachromis zusammengefassten Prachtbarsche ist auch Enigmatochromis lucanusi ein Höhlenbrüter mit Elternfamilie, wobei dem Weibchen mehr die Betreuung des Laichs und der Jungbrut, dem Männchen mehr die Revierverteidigung zufällt. Wenn die Jungen frei schwimmen und die Bruthöhle verlassen, kümmern sich beide Elternteile gleichberechtigt um den Nachwuchs.

Enigmatochromis lucanusi ist einer der friedlichsten Zwergbuntbarsche und eignet sich gut zur Pflege in Gesellschaftsaquarien mit kleineren Salmler, Barben, Killifischen und Welsen der Region. Männchen werden maximal 8 cm, Weibchen maximal 6 cm lang. Bei der Einrichtung ist darauf zu achten, dass das Aquarium zumindest stellenweise Sandboden enthält. Ansonsten sollte das Aquarium für Enigmatochromis lucanusi gut bepflanzt sein und viel Totholz und totes Laub enthalten. Zu Zucht brauchen die Tiere weiches und leicht saures Wasser, für die normale Pflege ist das nicht nötig.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 560492 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Lamontichthys filamentosus

24. März 2023

Aus Peru konnten wir einige Lamontichthys filamentosus importieren. Diese grazile, schöne Art, erreicht eine Körperlänge von etwa 20 cm, die Flossenfilamente können noch einmal so lang werden. 

Lamontichthys sind sehr empfindliche Pfleglinge, die optimale Wasserverhältnisse brauchen. Hinzu kommt, dass die Fische oft nur schwer an das Futter zu bringen sind. Offenbar sind sie nämlich sehr scheu und neigen schon bei geringfügigen Störungen dazu, das Fressen einzustellen.

Lamontichthys pflegt man daher am besten in Artenbecken. Dort kann dann sogar die Zucht gelingen, die in groben Zügen der von der verwandten Gattung Sturisoma ähnelt.

Lexikon: Lamontichthys: Widmungsname (ichthys: altgriechisch für „Fisch“) zu Ehren von Francesca La Monte. filamentosus: fadenartig (bezieht sich auf die ausgezogenen Flossen)

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 264814 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus variatus Rio Coacuilco

22. März 2023

Erneut können wir den Freunden Lebendgebärender Zahnkarpfen einen besonderen Leckerbissen anbieten: Xiphophorus variatus Rio Coacuilco ist eine Wildform des Papageienplatys, die erst seit kurzer Zeit im Hobby verfügbar ist.  Der Rio Coacuilco (leider ist uns bei der Aufnahme der Art in unsere Stockliste ursprünglich ein Tippfehler unterlaufen, die hier verwendete Schreibweise des Flusses ist die korrekte) ist ein sehr schnell fließender, kleiner Fluss im Bundesstaat Hidalgo in Mexiko, in dem zusätzlich die Schwertträger-Wildart X. birchmanni vorkommt. Der Rio Coacuilco gehört zum System des Río Pánuco.

Papageienplatys sind bekanntlich sehr veränderlich in der Färbung, auch innerhalb einer Population. Das gilt auch für die Form Rio Coacuilco. Normalerweise sind die Fische zart fliederfarben mit schwarzen Sprenkeln; die Männchen haben immer einen „Trächtigkeitsfleck“, eine Binde in der Rückenflosse und angedeutet senkrechte Streifen auf den Flanken. In der Balz werden die Männchen sehr schön: die Brust färbt sich gelb-orange ein, die Tigersteifung wird intensiv und in der Schwanzflosse erscheinen zwei dunkle Bänder.

Wir haben über diese Fische auch einen kleinen Film erstellt, den Sie hier betrachten können: https://www.youtube.com/watch?v=MAhLK5fCkb4

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 442988 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Batrochoglanis villosus

20. März 2023

Aus dem Rio Xingu in Brasilien haben wir Froschwelse erhalten, die der Art Batrochoglanis villosus zuzuordnen sind. Batrochoglanis wurde früher zu Pseudopimelodus gestellt. Neuere Arbeiten haben die Froschwelse in eine ganze Reihe von Gattungen unterteilt, die es schwer macht, noch durchzublicken, zumal sich viele Arten aus unterschiedlichen Gattungen rein farblich verflixt ähnlich sehen. 

In diesem Fall sind wir uns aber – zumindest was die Gattung angeht – sicher. Denn Batrochoglanis ist ganz gut von Cephalosilurus, die ganz ähnliche Arten enthält, anhand der Maulstruktur zu unterscheiden. Bei Cephalosiliurus ist der Unterkiefer länger als der Oberkiefer, steht also deutlich vor, und bei Batrochoglanis ist es genau umgekehrt.

Bei der Artbestimmung kann man sich freilich nicht völlig sicher sein, denn B. villosus, so wie die Art derzeit verstanden wird, soll ein riesiges Verbreitungsgebiet im Amazonas-Einzug, im Orinoko-Einzug und in den Guyana-Ländern haben (Demera und Essequibo). Nahezu alle Fischarten mit einem so großen Verbreitungsgebiet haben sich, wenn man genauer hinschaute, als unterschiedliche Arten, die einander nur ähneln, entpuppt. Darum ist es so besonders schön, dass wir diese Welse mit Fundort haben.

Batrochoglanis villosus ist ein kleiner unter den großen Welsen. Er wird wohl nicht länger als 15 cm, jedenfalls sind in wissenschaftlichen Sammlungen noch keine größeren Exemplare deponiert worden. Grant schreibt in seinem Buch „Pims“ (2021) von einem 20 cm langen Exemplar, das er vom 3 cm langen Jungfisch aufzog. Das Tier sei sehr friedlich gewesen, habe aber jeden Fisch gefressen, der in das Maul passte.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 209983 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rhinogobius shennongensis

17. März 2023

Die Bachgrundeln (Rhinogobius) sind als erwachsene Fische reine Süßwasserbewohner, die höchstens einmal im Brackwasser der Unterläufe von Fließgewässern gefunden werden; aber auch das ist die Ausnahme, nicht die Regel. Mit 140 beschriebenen Arten, wovon 72 allgemein als gültig angesehen werden, tut sich für Aquarianer mit Forscherdrang hier noch ein weites Feld auf. Alle Arten lassen sich gut im Aquarium pflegen. Bei der Zucht gilt: gibt es solche Rhinogobius, die winzige Larven haben, die im Meer heranwachsen und solche, die große Larven haben, die im Süßwasser heranwachsen. Alle Arten sind Höhlenlaicher, das Männchen bewacht das Gelege bis zum Schlupf der Larven. Mit dem Freischwimmen der Larven endet die Brutpflege.

Erstmals konnten wir jetzt Rhinogobius shennongensis aus China importieren. Sie stammt aus dem Yangriwan, oberer Hanjiang River, Mount Shennnong, Provinz Hubei. Die Maximallänge liegt bei etwa 5-6 cm, Männchen sind größer als die Weibchen. Die Geschlechter unterscheidet man am leichtesten an der Kopfform. Entsprechend ihrer Herkunft pflegt man die Fische nicht zu warm (18-24°C), in klarem, sauerstoffreichem Wasser mit einer guten Strömung. Es sind Bodenfische, die Männchen bilden Reviere. Rhinogobius shennongensis ist etwas streitlustig; allzu zart besaitet sollten eventuelle Mitbewohner im Aquarium darum nicht sein. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter, wobei manche Exemplare Trockenfutter nicht mögen. Frostfutter wird aber immer akzeptiert.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 453480 auf unserer Stockliste. Bitte beachte Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Rhinogobius sp. „Davidi“

17. März 2023

Wir haben den großen Ehrgeiz, immer wieder neue Arten für die Aquaristik zu erschließen. Da bleibt es nicht aus, dass wir auch Arten importieren, deren wissenschaftlich exakte Bestimmung nicht gelingt, weil schlicht und ergreifend bisher nicht genug über die Tiere geforscht wurde und somit bekannt ist. Die äußerst artenreiche Gattung Rhinogobius ist ein gutes Beispiel dafür. Unter der Bezeichnung „Rhinogobius davidi“ importierten wir von einem für uns neuen Exporteur in China Süßwassergrundeln. Grundsätzlich kann man dabei nichts wirklich falsch machen, da alle Rhinogobius-Arten gut für die Aquaristik geeignet sind: klein, bunt, vergleichsweise pflegeleicht und von interessantem Verhalten. Die „Rhinogobius davidi“ erwiesen sich nach der Eingewöhnung als ein Mix von drei Arten, keine davon passte zu der wissenschaftlichen Beschreibung von Rhinogobius davidi. 

Wir schickten Bilder unserer Tiere zu dem weltweit führenden Experten für Rhinogobius, I-Shiung Chen, mit der Bitte um Bestimmung. Seine Antwort lautet: leider ist eine Bestimmung ohne exakte Kenntnis des Fundortes und ohne konserviertes Material nicht möglich. Glücklicherweise gab es keine Verluste unter unseren Importen, also auch keine Möglichkeit, Tiere  zu konservieren und Fundorte sind bei Zierfischimporten grundsätzlich mit Vorsicht zu genießen. Wir müssen also damit leben, diese Rhinogobius nicht genauer benennen zu können. Um für künftige Importe kein Namenschaos zu verursachen, lassen wir darum den Namen „Rhinogobius davidi“ für die Tiere stehen und modifizieren ihn lediglich zu Rhinogobius sp. „Davidi“, um klar zu machen, dass es sich nur um eine provisorische Bezeichnung handelt.

Die drei Arten des Importes lassen sich bei genauerem Hinsehen ganz gut unterscheiden, zwei davon haben eine ähnlicher Grundfärbung. Diese beiden unterscheiden sich jedoch deutlich in der Kopfzeichnung. Die eine Art hat einen senkrechten roten Strich unter dem Auge, der sicher artspezifisch ist, denn beide Geschlechter zeigen ihn. Die zweite, ähnliche Art hat ausschließlich waagerechte Streifung und Punkte unterhalb des Auges und im übrigen Kopfbereich. Die Männchen diese etwas kleineren und zierlicheren Form (ca. 3,5-4 cm) entwickeln bei Erregung zudem eine auffällig helle Unterlippe. Die dritte Art hat eine völlig anders geformte erste Rückenflosse, die zudem ein auffälliger schwarzer Fleck ziert. Alle drei Rhinogobius sp. „Davidi“ haben sich als robuste, pflegeleichte Fische entpuppt, die zu Beobachten viel Freude macht.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 453442 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. CW113

15. März 2023

Genau wie unbestimmte Saugwelse (Loricaridae) L- und LDA-Nummern erhalten, erhalten unbestimmte Panzerwelse (Corydoras) C- und CW-Nummern. Die allererste C-Nummer, die vergeben wurde, bekam 1992 von Werner Seuß ein Panzerwels aus dem oberen Rio Negro (Rio Icana). Dieser Fisch ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert, aber am auffälligsten ist: es gibt kaum zwei Exemplare mit identischer Färbung! Etwas später, im August 1993, beschrieb Warren E. Burgess diesen Fisch in der TFH als Corydoras incolicana und bemerkte dabei nicht, dass es sich um die gleiche Art wie C1 handelte (er hatte das Buch von Seuß, das weiß man).

Ganz ähnlich gelagert ist der Fall bei CW113. Dieser wunderschöne, spitzschnäuzige Panzerwels ist insgesamt sehr ähnlich zu C. incolicana, stammt jedoch aus dem Rio Meta, also dem Orinoko-Einzug. Er hat gleich zwei CW-Nummern erhalten: CW113 und CW182, weil die Fische so unterschiedlich aussehen. Und vielleicht gehört CW90, der allerdings aus dem Grenzgebiet von Kolumbien, Venezuela und Brasilien am Rio Negro (also Amazonas-Einzug) stammt, auch zu dieser Art, jedenfalls sind in unserem aktuellen Import von CW113 aus dem Rio Meta auch Tiere enthalten, die CW90 sehr ähneln.

Der wichtigste Unterschied zwischen CW113 und Corydoras incolicana liegt in der Ausprägung des Fleckes am Rücken unmittelbar unter der Rückenflosse. Das ist zugleich eines der konstantesten Farbmerkmale beider Arten. Hier zeigt C. incolicana normalerweise einen waagerechten Balken, der sich oft über die gesamte Breite der Rückenflossenbasis zieht, CW113 nur einen relativ kleinen, runden Fleck. Typisch für beide Corydoras-Arten ist die Augenbinde, die sich nur bis zum Augenoberrand zieht, jedoch auf der Kopfoberseite vereinigt, so dass mit etwas Phantasie der Eindruck entsteht, die Fische hätten eine Baskenmütze auf. Corydoras incolicana hat meist eine ungezeichnete Schwanzflosse, bei CW113 ist die Schwanzflosse meist deutlich gebändert. Es muss aber leider konstatiert werden, dass es bei einzelnen Exemplaren unbekannter Herkunft nicht immer möglich sein wird, sie zweifelsfrei der einen oder der anderen Art zuzuordnen, so ähnlich sind sich C. incolicana und CW113.

Für unsere Kunden: CW113 hat Code 236254 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Xiphophorus hellerii „Rio Atoyac“

13. März 2023

1896 beschrieben Jordan und Evermann eine gefleckte Schwertträger-Form aus dem Rio Chisoy zu Ehren von Günther vom Britischen Museum als eigenständige Art, Xiphophorus guntheri (sic!); dort gibt es, das wussten sie, auch ungefleckte Grüne Schwertträger der Art X. hellerii. Über 60 Jahre später, in seiner Revision der Gattung Xiphophorus, erklärte Rosen Günthers Schwertträger als valide Form, die er als Unterart zu Xiphophorus hellerii einordnete. Dabei ist wichtig, dass Rosen X. h. guntheri nicht auf der Basis der schwarzen Fleckung anerkannte, denn Rosen schloss das gemeinsame Vorkommen von zwei lediglich durch Färbungsdetails unterschiedenen Schwertträger-Arten im gleichen Biotop aus. Der X. h. guntheri im Sinne Rosens konnte also sowohl gefleckt wie auch ungefleckt sein. Rosen bezog zahlreiche gefleckte und ungefleckte Populationen aus Guatemala, Belize, Honduras und Mexiko in X. h. guntheri ein, der die südlichste Form des Rassenkreises um X. hellerii, wie Rosen die Art verstand, darstellt.

Gegenwärtig werden keine Unterarten beim Grünen Schwertträger anerkannt, obwohl etliche Lokalformen unterschiedlich aussehen. In scheinbar ewiger Treue hängen die Aquarianer am Namen „guentheri (sic!)“ für die gefleckten unter ihnen. Die Variante aus dem Rio Atoyac (Veracruz, Mexiko) ist ein solcher Güntheri. 1985 berichteten Wischnath und Meyer über diese Schwertträgerpopulation. Sie fiel ihnen bei einer Sammeltour im November 1980 besonders auf, weil es dort rotgefärbte Wildmännchen gab. Sie kamen gemeinsam mit „normalen“ Grünen Schwertträgern vor, von beiden Farbschläge, also rot und grün, gab es auch auch schwarz gefleckte Individuen.

Ob die heute als „Rio Atoyac“ gezüchteten Güntheri noch auf die damalige Aufsammlung zurückgehen, wissen wir nicht. Es sind jedenfalls sehr schöne Tiere, die dank züchterischer Selektion allesamt eine kräftige Fleckung aufweisen. Sehr attraktiv ist die unterschiedliche Ausprägung der Färbung der Männchen, wenn die Fische in ausreichend großen Aquarien untergebracht werden, die es erlauben, mehrere Männchen zusammen mit einem Trupp weiblicher Tiere zu pflegen. Dann entwickeln sich nämlich Alpha-Männchen mit orangeroter unterer Schwanzhälfte, während subordinierte Männchen in unterschiedlicher Ausprägung intensiv orangerote bis transparente Rückenflossen haben.

Weil diese Form so beliebt ist, haben wir sie von verschiedenen Züchtern im Stock. Kürzlich erhielten wir Tiere mit orangerotem Rücken; nach Aussage des Züchters handelt es sich dabei um eine Selektionszucht, d.h. die Tiere wurden aus natürlich auftretenden Farbvarianten durch Auslese herausgezüchtet und nicht etwa durch Einkreuzung von Zuchtformen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 476774 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hyphessobrycon jackrobertsi

10. März 2023

Bereits seit 1958 erfreut sich ein Salmler aus Peru unter der Fantasiebezeichnung „Hyphessobrycon robertsi“ großer Beliebtheit unter den Aquarianern. Die Männchen imponieren gerne untereinander mit ihren enorm ausgezogenen Rückenflossen, die zu dem deutschen Gebrauchsnamen „Sichelsalmler“ führten. Wissenschaftlich benannt wurde die Art allerdings lange Zeit nicht. In einer Studie über den Verwandtschaftskreis der „Blutsalmler“, zu denen der Sichelsalmler gehört, vermuteten die Wissenschaftler Stanley Weitzman und Lisa Palmer 1997, die Tiere seien artgleich mit Hyphessobrycon bentosi.

Dann hat Axel Zarske vom Senckenberg Museum 2014 eine neue Studie vorgelegt, in der er Unterschiede zwischen Hyphessobrycon bentosi und dem Sichelsalmler herausarbeitete. Er kam zu dem Schluss, dass beide unterschiedlichen Arten angehören und beschreibt den Sichelsalmler mit dem gültigen Namen Hyphessobrycon jackrobertsi. Damit ehrt Zarske den Entdecker der Art, Jack Roberts aus Miami, der bereits mit dem ungültigen Namen „robertsi“ gemeint war.

Wir haben gerade wieder wunderschöne, jung erwachsene Wildfänge der Art im Stock. Die Typusexemplare für die Erstbeschreibung von H. jackrobertsi stammen übrigens auch aus unserer Anlage.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 261703 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hassar orestis

10. März 2023

Aus Venezuela konnten wir diesen hübschen und lebhaften Dornwels importieren. Die Art ist weit in Südamerika verbreitet und erreicht eine Länge von ca. 18 cm. Im Verhalten ähneln diese tagaktiven Dornwelse den Corydoras-Arten; sie sind allerdings viel schwimmaktiver und ständig im Aquarium unterwegs. 

Es handelt sich um friedliche, gesellige Tiere. Anfangs können sie etwas scheu sein, nach der Eingewöhnung gibt sich das wieder.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 255711 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Hemidoras boulengeri

10. März 2023

Um so manche Gattungszuordnungen der Dornwelse gab es lange Zeit höchst uneinheitliche Vorstellungen unter den Ichthyologen (Fischkundlern). Aquaristisch sind es vor allem die Gattungen Doras, Hassar, Hemidoras, Leptodoras, Tenellus und Anduzedoras, die aufgrund ihres ähnlichen Äußeren und relativ wenigen brauchbaren Farbmerkmalen für Zuordnungsprobleme sorgen. Glücklicherweise hat das nur geringe praktische Auswirkungen, weil alle ziemlich ähnlich in ihren Pflegenasprüchen sind und nur selten über 20 cm lang werden. Es sind friedliche Schwarmfische, die wie zu groß geratene, strömungsliebende Panzerwelse wirken, allerdings viel lebhafter sind, als man das gemeinhin von Corydoras gewohnt ist.

Eine der leicht identifizierbaren Arten ist Hassar orestis, den wir kürzlich aus Venezuela importieren konnten. Erst durch einen Hinweis eines Kunden merkten wir, dass einige Beifänge bei den H. orestis waren. Aufgrund des intensiven Gruppenverhaltens der Hassar waren uns die abweichend gefärbten Tiere im Schwarm gar nicht aufgefallen. Nun sortierten wir selbstverstädlich sofort die Fische und es stellte sich heraus, dass noch einige wenige Exemplare der zweiten Art vorhanden waren, in der wir die Art Hemidoras boulengeri zu erkennen glauben. Es werden vier bis fünf Hemidoras-Arten unterschieden: H. boulengeri, H. morrisi (bei dieser Art gibt es Zweifel, ob sie gültig ist), H. morei, H. stenopeltis und H. stuebeli. Alle kommen aus geografischen Gesichtspunkten in Frage, jedoch erscheinen uns H. morrisi und H. stuebelii im Vergleich zu unseren Tiere zu langschnäuzig und H. stenopeltis hat einen kräftigen schwarzen Fleck an der Rückenflossenspitze. H. morrisi ist viel dunkler in der Färbung (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/ausergewohnlich_seltene_dornwelse_aus_peru_de/). Hingegen passt H. boulengeri (in Steindachner, 1917, abgebildet) recht gut zu unseren Fischen. 

Hemidoras boulengeri wird ca. 20 cm lang und ist, genau wie Hassar orestis, sehr gesellig. Es ist kaum möglich, ein Photo eines einzelnen Tieres anzufertigen, stets wird sofort Körperkontakt zu Artgenossen gesucht!

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 257702 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporinus sexstriatus

8. März 2023

Die artenreiche Gattung Leporinus umfasst teilweise recht groß werdende Arten von Forellenformat, die darum trotz ihrer Schönheit eher als Speisefische denn als Zierfische genutzt werden. Es gibt allerdings auch kleinbleibende Arten, so der nur 10-12 cm erreichende Leporinus sexstriatus.

Es handelt sich bei diesem Klein-Leporinus um eine zoologische Rarität, denn die Art hat nur ein kleines, abgelegenes Verbreitungsgebiet in Brasilien. Bisher jedenfalls hat man sie nur im Rio Papagaio (Mato Grosso) und im Rio Juruena (einer der Quellflüsse des Tapajós) gefunden. Noch ist der Preis sehr hoch, doch ist die Nachzucht schon gelungen, weshalb wir erwarten, dass diese schöne Neuheit in wenigen Jahren auch für eine breite Liebhaberschaft verfügbar sein wird.

Zu Zeit haben wir ein Exemplar dieser Kostbarkeit im Stock.

Für unsere Kunden: das 6-8 cm lange Tier hat Code 265993 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Nothobranchius korthausae

6. März 2023

Die kleine Insel Mafia liegt vor der Küste Tansanias. Sie ist die südlichste Insel des so genannten Sansibar-Archipels und hat eine Fläche von etwa 435 km2. 1972 besuchte Edith Korthaus, Redakteurin der Fachzeitschrift „Das Aquarium“, die Insel. Sie fand dort einen gelben Prachtgrundkärpfling, der ein Jahr später – ihr zu Ehren – als Nothobranchius korthausae wissenschaftlich beschrieben wurde. Später fand man auch rote Männchen. Die Weibchen aller Farbschläge sind gleich gefärbt. 

Nothobranchius korthausae ist nur aus einem winzigen Artareal mit ganz wenigen Fundstellen bekannt. Die Art ist alleine dadurch hochgradig gefährdet. Die paar Aufsammlungen durch reisende Aquarianer sind keine Gefahr für die natürlichen Bestände, da sind sich alle Wissenschaftler einig. Kommerzielle Fänge dieser Art gibt es selbstverständlich nicht, alle im Aquarium gepflegten Tiere sind Nachzuchten. Die aktuelle Aquarienpopulation ist mischerbig, d.h. es treten alle möglichen Formen von Gelb bis Rot mit Zwischenformen auf. Allerdings setzen sich aquaristisch mehr und mehr die Roten durch, sie werden halt als hübscher empfunden.

Der relativ kleine Prachtgrundkärpfling (4-5 cm) ist nicht kompliziert zu pflegen. Weiches, leicht saures Wasser mag er am liebsten. Er gehört zu den ganz wenigen Nothobranchius-Arten, deren Eier auch dann zum Schlupf kommen, wenn sie keine Trockenphase durchlaufen haben.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 334502 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Leporellus vittatus

3. März 2023

Aus dem Rio Xingu in Brasilien konnten wir den sehr seltenen, immer nur in ganz kleinen Stückzahlen erhältlichen Leporellus vittatus importieren. Dieser außergewöhnliche, etwa 25 cm lang werdende Salmler gehört in die Kopfsteher-Verwandtschaft. Die Schwimmblase ist allerdings bei Leporellus stark reduziert, so dass es sich um eine bodenbewohnende Art handelt.

Unsere Tiere sind derzeit etwa 7-12 cm lang. Untereinander machen sie, wie alle Kopfsteher, eine Rangordnung aus. Besonders schön wirken die Tiere in hell erleuchteten Aquarien mit kräftiger Strömung. Gefressen wird jegliches übliche Fischfutter, jedoch haben Kopfsteher ein Pflanzenfresser-Gebiss und so sollte der vegetarischen Kost besonderes Augenmerk bei der Pflege von Leporellus vittatus geschenkt werden.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 265725 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Lexikon: Leporellus: Verkleinerungsform von Leporinus, also „kleiner Leporinus“; Leporinus ist eine andere Salmlergattung. vittatus: latein, bedeutet „gestreift“.

Vorschlag eines deutschen Gebrauchsnamens: Goldgelber Streifensalmler

Text & Photos: Frank Schäfer

Corydoras sp. „punctatus Nanay“

3. März 2023

Aus dem Rio Nanay in Peru kommt dieser wunderschöne gefleckte Panzerwels, der wahrscheinlich einer wissenschaftlich noch unbeschriebenen Art angehört. In der aquaristischen Literatur wurde er in den 1930er Jahren als Corydoras punctatus erstmals erwähnt und abgebildet, jedoch ist C. punctatus eine völlig andere Art, die C. julii ähnlich sieht. Später ordnete man den „Nanay“ mal C. ambiacus und mal C. agassizii zu, beides Bestimmungen, die einer genauen Überprüfung nicht standhalten.

Zur Zeit haben wir besonders schöne, etwa 5 cm lange Exemplare dieses Peruaners im Stock, weshalb wir die Art hier ein weiteres Mal vorstellen. Mit dieser Länge ist der „Nanay“ in der Natur auch weitgehend ausgewachsen, wenngleich alte Aquarienexemplare sicher noch einen Zentimeter zulegen können. Es sind sehr friedliche, leicht pflegbare und anpassungsfähige Fische. Der Rio Nanay ist ein Schwarzwasserfluss, man kann diesen Panzerwels darum gut in weichem und sauren Wasser pflegen, aber jedes als Trinkwasser geeignete Leitungswasser eignet sich ebenso gut zu Pflege. Die Zucht hingegen ist wohl noch nie gelungen (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/corydoras-punctatus-nanay/)

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 242053 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cherax wagenknechtae (= Red Brick)

1. März 2023

Die bunten Neuguinea-Krebse der Gattung Cherax haben die Aquaristik in gewisser Weise revolutioniert. Vor ihrer aquaristischen Entdeckung in den späten 1990er Jahren waren Großkrebse im Aquarium eher eine Sache für Spezialisten. Sie galten als gewaltige Pflanzenzerstörer, unermüdliche Wühler und nachts fressen sie die schlafenden Fische. Das alles sind Attribute, mit denen man sich nicht unbedingt beliebt macht. Cherax sind da anders; grundsätzlich sind sie zwar auch typische „gepanzerte Raubritter“, aber in der Light-Version. Und sie sind sehr, sehr bunt.

Nun passierte, was immer passiert, wenn sich das Hobby einer bislang kaum beachteten Gruppe zuwendet: es gibt große Bestimmungsprobleme, weil immer neue Formen auftauchen. Sind das neue Arten, lokale Farbvarianten oder einfach nur Farbformen, die gemeinsam mit anderen Farbformen eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden? Solche Fragen sind schwer zu beantworten und führten zu unzähligen Handelsnamen und bislang 13 wissenschaftlichen Neubeschreibungen (zuvor kannte man 12 Arten, die Zahl bekannter Arten hat sich also mehr als verdoppelt!). Es zeigte sich wieder einmal: Biodiversitätsforschung profitiert ungemein vom Tierhandel! Und ohne Grundlagenforschung gibt es keinen Artenschutz.

Der „Red Brick“ ist erst spät ins Hobby gekommen, zwischen 2005 und 2008.  Es gibt davon auch eine eher blaue Morphe, „Blue Brick“ genannt. Leider wurde auch Cherax boesemani im Handel manchmal schon als „Red Brick“ bezeichnet. Explizit der erstgenannte „Red Brick“ wurde jetzt von Chris Lukhaup und Rury Eprilurahman als Cherax wagenknechtae wissenschaftlich beschrieben. Der Artname ehrt die deutsche Politikerin Sahra Wagenknecht. Nach den Autoren kommt der „Red Brick“ aus dem Fluss-System des Beraur River, der „Blue Brick“ aus dem Einzug des Klasabun River, beide im westlichen Teil der Vogelkop Halbinsel (Kepala Burung), West Papua, Indonesien, lokalisiert. Lukhaup und Eprilurahman ordnen den „Blue Brick“ ihrer neuen Art zu. Der nächstverwandte Cherax ist den Autoren zufolge C. pulcher (der „Hoa Creek“). Neben Farbmerkmalen unterscheiden sich C. wagenknechtae und C. pulcher auch in anatomischen Details, die hier aufzuführen aber zu weit führen würde, zumal sie an lebenden Tiere nur schwer zu untersuchen sind. 

Cherax wagenknechtae ist sehr gut für die Aquarienpflege geeignet. Am besten pflegt man sie paarweise in gut strukturierten Aquarien. Basisnahrung ist Totlaub, daneben wird so ziemlich alles gefressen.Die Krebse mögen es eher dämmerig und nicht zu warm (18-24°C), sie passen also perfekt in unsere Zeit, in der die Stromkosten kein vernachlässigbarer Faktor für die Aquaristik mehr sind.

Für unsere Kunden: C. wagenknechtae hat Code 481458 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Scalare leopoldi Red Spots Peru

27. Februar 2023

Aus Peru haben wir wundervolle, große Skalare (Pterophyllum) erhalten. Sie haben einen gelblichen bis rötlichen Rücken und viele braunrote Punkte auf den Flanken. Diese außergewöhnlich schöne Wildform wird aufgrund einer Fehlbestimmung in Aquarianerkreisen seit Jahrzehnten als Pterophyllum leopoldi bezeichnet. Der „echte“ P. leopoldi stammt aus Brasilien und ist der Fisch, der im Hobby immer als P. dumerilii bezeichnet wird, während der „echte“ P. dumerilii aus Brasilien als Synonym zu P. scalare gilt. Andere Bezeichnungen, ebenso falsch, die für die Peru-Skalare kursieren, sind  „Peru-Altum“ oder „Pterophyllum peruensis“.

Tatsächlich handelt es sich bei den „Red Spots Peru“ um eine wissenschaftlich noch unbeschriebene Art. Das hat nichts mit den roten Punkten zu tun: es gibt diese Art auch ohne rote Punkte. Vielmehr ist es der schwarze, komma-förmige Fleck, der sich als Verlängerung der 2. Körperbinde in die Rückenflosse zieht, der artcharakteristisch ist (in der Reihenfolge: Augenbinde – 1. Körperbinde – 2. Körperbinde – Schwanzwurzelbinde, also vier dunkle senkrechte Binden, von den die Schwanzwurzelbinde oft nur undeutlich sichtbar ist).

Ungeachtet des Namens sind die rot gepunkteten Skalare aus Peru herrliche Tiere, die leider nur sehr selten und in kleiner Stückzahl importiert werden können. 

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 699307 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in begrenzter Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Vieja breidohri

24. Februar 2023

Die 1980er und 1990er Jahre waren die hohe Zeit der reisenden Aquarianer, die Licht in das Dunkel der mittelamerikanischen Buntbarsche bringen wollten. Und das gelang mehr als nur befriedigend! Einer dieser Laien-Forscher im besten Sinne des Wortes war Hans-Günther Breidohr (1938-2017). Ihm zu Ehren benannten Uwe Werner und Rainer Stawikowski einen auf solchen Reisen entdeckten und aufgrund der anschließenden Aquarienpflege als neue Art erkannten Buntbarsch Paratheraps breidohri. Heute steht er – Forschung schreitet fort – in der Gattung Vieja, heißt also Vieja breidohri.

Wir freuen uns sehr, dass dieser in der Natur offenbar nur sehr selten gefundene Buntbarsch – man kennt ihn lediglich aus einem Stausee in Chiapas, Mexiko – in das Programm südostasiatischer Züchter aufgenommen wurde. Gerade haben wir Jungtiere aus Indonesien im Stock. Noch sind die Tiere etwas unscheinbar gefärbt. Dankenswerterweise hat Uwe Werner, einer der Entdecker der Art, uns erlaubt, seine Bilder erwachsener Exemplare für diesen Post zu verwenden.

Vieja breidohri wird 25-30 cm lang, gehört also zu den Großcichliden. Man braucht ihnen nur genug Platz bieten, dann hat man an diesen Charakterfischen viele Jahre lang Freude. Sie sind – wie in der Cichlasoma-Verwandtschaft üblich – Offenbrüter mit Elternfamilie. Es ist dringend abzuraten, verschiedene Vieja-Arten miteinander zu vergesellschaften, da sie hybridisieren können. Die Zeiten, in denen man so ohne weiteres Forschungsreisen unternehmen und Fische mitbringen konnte, sind leider lange vorbei. Das ist zwar sehr zum Schaden der Natur, aber es ist nicht damit zu rechnen, dass die ignorant agierende Bürokratie in absehbarer Zeit etwas an dieser Situation ändert. Darum müssen wir darauf achten, die vorhandenen Stämme in Erhaltungszucht rein zu halten.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 688521 (3-4 cm) und 688523 (6-8 cm) auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Cryptoheros myrnae „Rio Sarapiqui“

24. Februar 2023

Mittelamerikanische Buntbarsche benötigen oft große Aquarien. Nicht so sehr wegen ihres Schwimmbedarfs, sondern weil sie Territorien ausbilden und in zu kleinen Aquarien oft unerträglich aggressiv sind. In großen Aquarien ist das hingegen kaum ein Problem. Aber es gibt auch Zwergbuntbarsche unter den Mittelamerikanern, die – so die Definition des Wortes Zwergbuntbarsch – nicht größer als 10 cm werden. Die schönen Cryptoheros-Arten gehören dazu, auch C. myrnae.

So können auch Besitzer mittlerer (Standard-)Aquarien sich an mittelamerikanischen Buntbarschen und ihrem vielfältigen, interessanten Verhalten und der feurigen Farbenpracht erfreuen. Leider kann man heutzutage nicht mehr davon ausgehen, dass regelmäßige Fangreisen in die Ursprungsländer – in diesem Fall Costa Rica, wo C. myrnae in Flüssen auf der atlantischen Seite vorkommt – möglich sind. Kommerzielle Importe von dort gab es ohnehin nie. Darum kommt der Arterhaltung im Aquarium eine besondere Bedeutung zu und dazu ist es wichtig, „sortenrein“, d.h. auf Populationsbasis zu züchten, wo immer das möglich ist. Darum freuen wir uns sehr, C. myrnae-Nachzuchten gerade sogar mit Fundortbezeichnung abgeben zu können. Es handelt sich bei den Tieren aber um deutsche Nachzuchten.

Die Geschlechter dieses friedlichen, kaum wühlenden und auch für passend eingerichtete und besetzte Gesellschaftsaquarien geeignete Art, sind ab eine Größe von etwa 3 cm gut zu unterscheiden. Dann entwickeln die Weibchen einen schwarz-weißen Fleck in der Rückenflosse. Die Wasserwerte sind für Pflege und Zucht unwichtig, jedes Trinkwasser eignet sich. Die Temperatur kann zwischen 22 und 28°C liegen, mittlere Werte haben sich bewährt. Gefressen wird jedes übliche Zierfischfutter. Sehr interessant ist es, wenn die Tiere territoriale Differenzen haben. Dann färben sie sich binnen Sekunden im Gesicht und auf der Brust tiefschwarz ein!

Für unsere Kunden: die Tiere vom Rio Sarapiqui haben Code 674432 auf unserer Stockliste. Außerdem haben wir noch sehr hübsche „no name“ C. myrnae, Code 674402 im Stock.

Text & Photos: Frank Schäfer

Betta splendens – Kämpfer Pla Kat Luk Maw

22. Februar 2023

Es dürfte allgemein bekannt sein, dass der Kampffisch Betta splendens, den Aquarianer gewöhnlich im Aquarium pflegen, keine Wildart darstellt, sondern ein Haustier. Ursprünglich wurde es – ähnlich wie Kampfhühner und Kampfhunde – für Wettkämpfe gezüchtet. Erst in den 1920er Jahren, als der Zierfisch-Markt in Europa und den USA immer bedeutender wurde, begannen findige Zücher auch schleierflossige Tiere und bunte Exemplare gezielt zu vermehren. Für die Wettkämpfe waren diese Fische unbrauchbar.

Bis heute gibt es aber auch die Tradtion der Wettkämpfe in Asien. Wegen der hohen Geldsummen, die hier oft verwettet werden und die die Wettsüchtigen in den Ruin treiben, sind sie zwar gesetzlich eingeschränkt, aber vielerorts auch geschütztes Kulturgut. 

Bei uns in Mitteleuropa ist man nicht an Wettkämpfen zwischen Tieren interessiert, bei uns steht die Empathie mit dem Tier im Zentrum des Interesses. Aber trotzdem ist es für engagierte Liebhaber sehr spannend, auch diese echten Kämpfer unter den Kampffischen – die Thai nennen sie Pla Kat Luk Maw, was übersetzt Beiß-Fische der Erdttöpfe heißt – einmal kennenzulernen. „Erdtöpfe“ bezieht sich auf die Tongefäße, in den die Zucht dieser Fische durchgeführt wird. Es gibt Pla Kat Luk Maw vor allem in Blau, gelegentlich treten auch türkisfarbene oder wildfarbige Fische auf.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 391019 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir fast ausschließlich den Großhandel beliefern. Nur in sehr begrenzter Stückzahl lieferbar!

Text & Photos: Frank Schäfer

Pseudeutropius moolenburghae

20. Februar 2023

Aus Indonesien haben wir den interessanten Wels Pseudeutropius moolenburghae erhalten. Dieser maximal 10 cm lang werdende Schwarmfisch erinnert in seinem Verhalten sehr an den altbekannten Glaswels Kryptopterus vitreolus (früher als K. bicirrhis bekannt), ist aber schlanker, lebhafter und hat vor allem acht lange Barteln, während der Glaswels nur derer zwei besitzt.

Im Aquarium sollte man diese Schwarzwasserfische sorgfältig eingewöhnen, denn aus der Natur kennen sie praktisch keine bakterielle Wasserbelastung. Ihre Heimat sind die Fluss-Systeme Batang Hari auf Sumatra und Kapuas auf Borneo, von wo viele beliebte Aquarienfische kommen. Als Gesellschaft eignen sich z.B. maulbrütende Kampffische, Rasbora-Arten, Dornaugen etc. Keinesfalls darf man diese zarten Welse mit Rabauken wie Sumatrabarben vergesellschaften. Gefressen wird alles übliche Zierfischfutter, für Pflanzen interessieren sich Pseudeutropius moolenburghae nicht. Ideal ist ein dämmerig eingerichtetes Becken mit Cryptocoryne-Büschen, Schwimmfarn an der Oberfläche und Totlaub auf dem Boden. Weiches, saures Wasser entspricht den natürlichen Verhältnissen, ist aber zur dauerhaften Pflege nicht nötig. Die Wassertemperatur sollte 24-28°C betragen.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 445503 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Micropoecilia picta „Trinidad“

17. Februar 2023

Von der nur äußerst selten angebotenen Art Micropoecilia picta können wir außer der attraktiv orange-roten Variante aus Surinam (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/micropoecilia-picta-red-surinam/) auch noch eine zweite Fundortvariante, nämlich von der Insel Trinidad anbieten. 

Vielleicht mag diese Form auf den ersten Blick weniger attraktiv als die roten Vettern erscheinen. Aber das machen die kleinen Tausendsassas durch ihre lebhaften Balzspiele, bei denen die schwarz-weiße Rückenflosse optisch sehr auffällig in Szene gesetzt wird, mehr als wett.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 268538 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Aphyoditeinae gen. sp. Morse-Tetra

17. Februar 2023

Der ungewöhnliche Begriff „Aphyoditeinae“ ist ein Sammelbegriff für kleinwüchsige Salmlergattungen in Form einer Unterfamilie, die sich nirgendwo sonst sinnvoll unterbringen ließen. Der weltbekannte Salmlerspezialist Jaques Géry führte den Begriff 1972 in Anlehnung an die Gattung Aphyodite ein, allerdings nicht als Untergattung, sondern als unscharf definierte Bezeichnung Aphyoditeini. Der kleine Morse-Tetra, um den es hier geht, ist wissenschaftlich noch unbeschrieben. Er hat Merkmale so mancher unterschiedlicher Gattungen, wahrscheinlich muss für ihn darum sogar eine neue Gattung geschaffen werden. Bis dahin braucht er aber einen provisorischen Namen im Handel, denn er muss ja irgendwie sinnvoll im Warenwirtschaftssystem erfasst werden. Darum entschieden wir uns bei seiner Ersteinfuhr im Jahr 2006 für die Eingruppierung in Aphyoditeinae. Andere bezeichnen ihn als Hemigrammus  oder Brittanichthys sp. Der sehr treffende und einprägsame Name Morse-Tetra oder Morsestrich-Salmler hat sich bei allen durchgesetzt.

Dieser winzige, nur 2 – 2,5 cm lang werdende Fisch ist ein sehr ruhiger Vertreter der Salmler. Er kommt aus Peru, nähere Angaben fehlen. Meist steht er in der Nähe eines Artgenossen, den Kopf leicht nach unten geneigt, und zuckt ab und an mit den Flossen. Unnötige Bewegungen liegt ihm fern. Darum ist der Morse-Tetra ein Idealfischchen für kleine Aquarien, so genannte Nano-Becken. Die Pflege ist leicht und entspricht in allen Grundzügen der des Neonsalmlers (Paracheirodon innesi). 

Für unsere Kunden: die Tierchen haben Code 206173 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pseudomugil gertrudae

15. Februar 2023

Dieses niedliche Blauauge gehört zu unserem Standardangebot; es handelt sich bei den Tieren um Nachzuchten aus Indonesien. Aktuell erreichten uns besonders hübsche Exemplare. Diese „no name“ Variante bleibt etwas kleiner (um 3 cm) als die beliebte Variante der Aru-Inseln (https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/pseudomugil-gertrudae-aru-ii-xl/), die fast 4 cm Länge erreicht.

Pseudomugil gertrudae hat eine relativ weite Verbreitung im nördlichen Australien, kommt aber nicht überall gleichmäßig vor, sondern nur zerstreut. Darüber hinaus findet man sie auf vielen kleinen Inseln und auf Papua-Neuguinea. Da die verschiedenen Populationen keinen Kontakt zueinander haben, gibt es viele feine Unterschiede in der Färbung. Das hängt aber wohl auch mit den jeweiligen Biotopen zusammen. Die gemessenen Wasserwerte in Gewässern mit P. gertrudae variieren nämlich gewaltig: Temperatur: 12- 34 °C, pH 3,7 – 9,4, Leitwert 12 – 650 µS/cm, Gesamthärte 0 – 18° dH, Karbonathärte 0 – 10° dH.

Daran sieht man: es sind harte kleine Geschöpfe! In der Natur leben sie meist nur ein Jahr. Im Aquarium können sie aber bis zu vier Jahren leben. Die Männchen sind tagsüber ununterbrochen mit Balzhandlungen beschäftigt, wobei sie mit den Flossen klappen wie ein Schmetterling mit den Flügeln. Von Zeit zu Zeit spannen sie die Flossen auch bis zum zerreissen auf und umsegeln die Angebete oder einen Rivalen. Es macht viel Freude, die Fische zu beobachten.

Im Aquarium sind Dauerlaicher, die täglich ein paar Eier absetzen – bis zu 10 oder 12 pro Weibchen, meist aber weniger. Die Eier werden in feinen Wasserpflanzen oder künstlichen Laichsubstraten (Laichmobs) abgesetzt. Die Eltern kümmern sich weder um die Eier noch um die Brut, die nach 4-9 Tagen (abhängig von der Wassertemperatur) schlüpft.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 446002 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Carnegiella strigata lg-xlg

13. Februar 2023

Der Marmor-Beilbauch (Carnegiella strigata) ist ein in der Natur sehr häufiger, kleinbleibender Oberflächenfisch. Seine Maximallänge beträgt ca. 4,5 cm. Eine sehr dunkle Form („vesca“) kommt aus dem oberen Amazonas (Peru) , eine heller, zierlicher gezeichnete aus dem mittleren Amazonas (Brasilien). Zu „vesca“ siehe hier: https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/carnegiella-strigata-vesca/ Aus Brasilien haben wir gerade große, voll ausgewachsene Exemplare im Stock.

Bei der Pflege ist besonders zu beachten, dass diese Fische einen hohen Nahrungsbedarf haben. Man sollte mindestens 2x, besser 3-4x täglich füttern, aber immer nur so viel, wie in wenigen Minuten restlos aufgefressen wird. Ein Futterautomat leistet dabei hilfreiche Dienste. Vielleicht ist es der riesenhaft vergrößtere Brustkiel, an dem die „Flugmuskulatur“ ansitzt, der dafür verantwortlich ist, dass der Magen nicht sehr dehnungsfähig ist und die Fische darum häufig fressen müssen. Beachtet man dies, wird man lange Freude an den schönen Tieren haben.

Für unsere Kunden: die Fische haben Code 214205 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Betta strohi

10. Februar 2023

Der Artstatus von Betta strohi ist umstritten. Es handelt sich dabei um eine Form aus dem Artenkomplex um Betta foerschi (siehe https://www.aquariumglaser.de/fischarchiv/betta-foerschi-nachzucht/). Manche Autoren halten B. strohi für ein Synonym von B. foerschi, andere für eine gültige Art. „Technisch“ unterscheiden sich die beiden durch ein eher unauffälliges Merkmal, nämlich den Augenstrich. Bei Betta strohi läuft der Strich vom Kiemendeckel durch das Auge, bei B. foerschi verläuft er unterhalb des Auges. Bei lebenden Tieren ist das aber kaum jemals zu sehen, bei konservierten schon eher. Ein ganz gutes Merkmal erscheint uns die Färbung des Kiemendeckels bei balzaktiven Tieren. Die ist nämlich strahlend gelb bei B. strohi und leuchtend Rot bei B. foerschi. Aber auch um dieses Merkmal zu sehen, braucht man Geduld. Wenn sie nicht in Paarungsstimmung sind, zeigen die Fische das nämlich nicht. Allerdings: auch dieses Merkmal ist umstritten. In der Erstbeschreibung Tiere von B. strohi gezeigte Tiere haben nämlich rote Kiemendeckelstreifen und B. foerschi gelbe! 

Wie auch immer: wir haben prächtige, voll ausgewachsene deutsche Nachzuchten dieser Art im Stock. De Züchter hat sich intensiv mit den Fischen befasst und ist sich sicher, dass es sich um B. strohi handelt. Alle Arten des Betta-foerschi-Komplexes kommen nur auf Borneo vor, B. foerschi im Mentaya River-Einzug, B. mandor im Einzug es unteren Kapuas River und B. strohi kommt etwa 30 km südlich von Sukamara vor; dort gibt es keinen größeren Fluss, der einen Namen trägt (namenlose Flüsse gibt es aber durchaus).

Auf jeden Fall sind diese Fische  eine ebenso prächtige wie interessante Bereicherung für  gut gepflegte Schwarzwasseraquarien. B. strohi ist ein zurückhaltender Fisch, der sehr gut mit anderen friedlichen Schwarzwasserfischen, z.B. Rasboren, Schokoguramis, Mosaikfadenfischen etc. vergesellschaftet werden kann. Die Geschlechter lassen sich ganz gut an der Ausdehnung der Flossen unterscheiden. Wer mag, kann auch mehrere Männchen gemeinsam pflegen, sie zanken, wenn überhaupt, nur harmlos miteinander.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 391023 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer

Pachypanchax playfairii

10. Februar 2023

Die vor Ostafrika gelegenen Inselgruppe der Seychellen im Indischen Ozean kennt man vor allem wegen der Riesenschildkröten, die dort vorkommen. Süßwasserfische gibt es auf den Seychellen kaum, die meisten Süßwasser-Arten wurden vom Menschen als Speisefisch dorthin gebracht. Der überwiegende Rest – abgesehen von ein paar Grundeln – besteht aus Meeresfischen, die nur zeitweise ins Süßwasser einwandern. Da ist der endemische – also nur dort vorkommende – Killifisch Pachypanchax playfairii schon etwas ganz Besonderes.

Der Tüpfelhechtling, so sein deutscher Name, wurde schon 1924 nach Deutschland gebracht und seither auch im Aquarium gezüchtet. In den 1960er und 1970er Jahren geriet er aber etwas aus in Vergessenheit, weil damals kleine Aquarien, vor allem mt kleinen Salmlern besetzt, in Mode waren. Da fiel P. playfairii unangenehm auf, weil er unter solchen Bedingungen bissig sein kann.

Aber ein paar Aquarianer haben ihm die Treue gehalten und so freuen wir uns sehr, einige Exemplare als deutsche Nachzucht anbieten zu können. Bezüglich der Wasserwerte ist der Tüpfelhechtling völlig anspruchslos, in der Natur geht er sogar in brackige Gewässer. Eine Besonderheit der Art ist, dass die Schuppen entlang des Rückens leicht gesträubt erscheinen. Das ist bei dieser Art, die übrigens gewöhnlich 7 cm, nach Literaturangaben bis zu 10 cm lang werden kann, völlig normal und kein Anzeichen einer Erkrankung. Die Weibchen erkennt man leicht an dem schwarzen Fleck in der Rückenflosse, der den Männchen fehlt.

Für unsere Kunden: die Tiere haben Code 342402 auf unserer Stockliste. Bitte beachten Sie, dass wir ausschließlich den Großhandel beliefern.

Text & Photos: Frank Schäfer