Aus Peru erhielten wir Muster einiger Top-Raritäten unter den Panzerwelsen. Alle gehören zur Gruppe der Langschnäuzer, die im Gegensatz zu den rundschnäuzigen Arten nicht in Schwärmen leben, sondern mühselig einzeln aufgesammelt werden müssen.
Die vom Exporteur als Corydoras sp. „Melita“ bezeichnete Art gehört in den unmittelbaren Formenkreis von Corydoras fowleri, von der sie sich durch den etwas langgestreckteren Körper und den massiver ausgefärbten Flankenkeil unterscheidet.
Corydoras sp. „Karina“ ist gleichfalls eine Art des Corydoras-fowleri Komplexes. Artbestimmend ist bei dieser Form die vergleichsweise breite helle Zone das Rückens oberhalb des schwarzen Keils. Letzterer erinnert in der Ausprägung an Corydoras semiaquilus, der ebenfalls extrem eng mit C. fowleri verwandt ist.
Deutlich von den beiden bisher genannten Arten weicht Corydoras sp. „Souza“ ab. Wir haben schon früher Fische unter dieser Bezeichnung erhalten, das waren stets Tiere der Art, die im Hobby gegenwärtig als Corydoras sp. „C124“ bekannt sind. Diesmal kam allerdings als „Souza“ ein Tier, das dem brasilianischen C. treitlii sehr ähnlich sieht und rein „technisch“ Corydoras semiaquilus zugerechnet werden müsste; es ist allerdings wahrscheinlicher, dass es sich um eine wissenschaftlich unbeschriebene Art handelt.
Gehörten also die drei bislang beschriebenen Arten in den Formenkreis von C. fowleri/C. semiaquilus, so könnte man bei der vierten Art, geschickt als Corydoras sp. „Panduro“, auf den ersten Blick meinen, es handele sich um C. ellisae aus Paraguay oder C. septentrionalis aus Venezuela. Beide Arten haben jedoch eine deutliche Streifenzeichnung in der Schwanzflosse, die C. sp. „Panduro“ fehlt. Es könnte sich bei C. sp. „Panduro“ um eine Art handeln, die den ebenfalls aus Peru stammenden Rundschnäuzer C. weitzmani imitiert.
Wir wissen noch nicht genau, ob es gelingen wird, diese vier interessanten Arten in größeren Stückzahlen zu importieren. Versuchen werden wir es jedenfalls.
Text & Photos: Frank Schäfer