Etwa von Ende Mai bis Ende September dauert die Fangsaison der schönen Goldsaum-Harnischwelse der Gattung Baryancistrus. Obwohl die Fische in der Natur als ausgesprochen häufig gelten, zudem im Flachwasser angetroffen werden und als Speisefische seit jeher genutzt werden sind sie bislang keiner der rund 700 anerkannten Arten der Loricariiden zugeordnet.
Im Zierfischhandel werden sie darum mit L-Nummern belegt, um dennoch halbwegs einheitliche Namen zur Verfügung zu haben. Alle Goldsaum-Harnischwelse kommen aus dem Rio Xingu und dessen Nebenflüssen. Man kann vier Farbformen unterscheiden: L18, der „Golden Nugget“, hat relativ große Punkte, er kommt aus dem Hauptfluss. Wesentlich kleinere Punkte hat hingegen L81, der offenbar gemeinsam mit L18 im Hauptfluss vorkommt. Die größten Punkte von allen hat L177, der aus einem Nebenfluss des Xingu stammt, dem Rio Iriri. Seit kurzer Zeit ist zudem eine Form auf dem Markt, die bezüglich des Punktmusters L81 gleicht, jedoch wesentlich breitere Flossensäume hat. Da für diese Form noch keine L-Nummer verfügbar ist, bezeichnet man sie im Handel als L81n „New Stardust“ (das „n“ steht für „neu“). Über die exakte Herkunft dieser Tiere ist nichts bekannt, lediglich, dass auch sie aus dem Xingu stammen sollen.
Bei allen vieren variieren die Punktgrößen, die Breite der Flossensäume und der Gelbanteil in der Färbung erheblich, so dass es manchmal bei Einzeltieren nur schwer möglich ist, sie einer L-Nummer zuzuordnen. Im Alter – alle vier können 25-30 cm lang werden – sehen alle relativ gleich aus und die Punkte sind viel kleiner als bei den Jungtieren. Trotzdem ist es noch völlig ungeklärt, ob es sich bei L18, L81, L81n und L177 um unterschiedliche Arten, Farbmorphen oder Standortvarianten handelt. Die Zucht der Tiere kann auch im Aquarium gelingen. Es sind typische Höhlenbrüter. Allerdings führen die besonderen Ansprüche dieser Tiere dazu, dass es nur sehr selten zu Zuchterfolgen kommt.
Zunächst muss man wissen, dass der Xingu ganzjährig relativ warmes Wasser führt. Die Welse sind empfindlich gegen Temperaturen unter 28°C. Dann sind es ausgesprochen futterbedürftige Tiere, die in der Natur daran angepasst sind, ständig ein relativ nährstoffarmes Futter aufzunehmen. Mit einer oder zwei Fütterungen am Tag kommen diese Welse nicht aus. Schließlich sind es territoriale und zänkische Tiere, die entsprechend Platz brauchen, wenn sie einmal die 20-cm Marke überschritten haben.
Zusammenfassend kann man daher sagen, dass die Baryancistrus L18, L81, L81n uns L177 zwar sehr schöne und begehrenswerte Fische sind, die Pflege und Zucht im Aquarium aber nur gelingen kann, wenn man auf ihre sehr speziellen Ansprüche intensiv eingeht.
Text und Photos: Frank Schäfer
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Nachtrag: Die Tiere wurden zwischenzeitlich als Baryancistrus xanthellus wissenschaftlich beschrieben.
Angaben zum Tier | |
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Herkunft | Brasilien/Brazil |
Verfügbare Größe in cm | 5-15 |